Vitamin K2-Mangel=Problem unter Marcumar

Wenn der Patient selbst sich nicht gegen eine solche Medikation wehrt, dann steht man als Angehöriger auf verlorenem Posten, und man kann nur hoffen, daß alles gut geht.
Ja, das stimmt.
Meine beiden Brüder geben leider keine Unterstützung und
ich selbst kann auch nicht unterstützend mit zu den Arztterminen.

Doch die Aussagen dieses Arztes sollten hier im Forum nicht unwidersprochen stehen bleiben, da sie irreführend sind. Von der Behandlung mit Xarelto/Pradaxa wird hier grundsätzlich abgeraten und dazu gibt es nur eine Ausnahme - wenn man Marcumar nicht verträgt bzw. die Gerinnungseinstellung damit nicht gelingt: siehe Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft PDF. Ich berufe mich hier ganz bewußt nur auf diese Seite, denn diese Informationen liegen den Ärzten vor. Viele scheinen diese Veröffentlichungen aber nicht zu lesen, wie der Arzt Deines Vaters.
Ja, ... lesen nicht... wollen nicht lesen...wollen nicht wissen...

Wenn INR-Kontrollen entfallen ist das natürlich ein Vorteil. Der Pradaxa-Hersteller ist jedoch längst dabei, eine Kontrollmöglichkeit zu entwickeln, nachdem sich die Gefahren keiner Kontrolle deutlich gezeigt haben. Das wurde sogar schon vor Einführung auf dem Markt intern diskutiert, dann aber verworfen, weil es das Hauptmarketingargument zunichte gemacht hätte. Xarelto-Hersteller BAYER ist jedoch keineswegs dabei eine Kontrollmöglichkeit zu entwickeln, die hierfür ebenfalls dringend notwendig wäre. Marketing geht vor Sicherheit für die Patienten.

Gäbe es für Pradaxa und Xarelto die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen, würde das einzige Argument für diese Medikamente entfallen und Marcumar sowie dessen Generika wieder die Oberhand erlangen.

Die Ärzteschaft wird durch die Pharmareferenten und Pharmawerbung nur unzulänglich im Sinne des Marketing informiert und sie geben dies ebenso an ihre Patienten weiter. Desinformation auf der ganzen Linie. Wenn schon die Ärzte nicht durchblicken, wie sollten es dann die Patienten können?

Ich weiß. Irgendwie hoffe ich, dass die Hersteller aufgrund der Todesfälle gezwungen werden, einen Test für regelmäßige Kontrollen zur Verfügung zu stellen. Dann hätten Sie Pech mit dem Marketing - wie skrupellos, Marketing über Patientensicherheit zu stellen.
 
aber vielleicht interessiert es ja wen...
Turning To Stone - Life Extension

Danke Karl,

auch mich interessiert das sehr... :)

“Most individuals aged over 60 years have progressively enlarging deposits of calcium mineral in their major arteries.5 This vascular calcification reduces aortic and arterial elastance, which impairs cardiovascular hemodynamics, resulting in substantial morbidity and mortality6-8 in the form of hypertension, aortic stenosis, cardiac hypertrophy, myocardial and lower-limb ischemia, congestive heart failure, and compromised structural integrity.9-11 The severity and extent of mineralization reflect atherosclerotic plaque burden12 and strongly and independently predict cardiovascular morbidity and mortality.”13

Kurzübersetzung: über 60-jährige haben erhöhte Kalziumablagerungen in den größeren Arterien, die die Elastizität der Arterien vermindern, was wiederum die kardiovaskuläre Hämodynamik stört, was zu erhöhten Erkrankungsraten und Todesfällen führt, ausgelöst durch Bluthochdruck, Arterienstenosen, Herzhypertrophie, myokardialer Ischämie und Ischämie in den unteren Gliedmaßen, Herzinfarkt durch Verstopfung und einer gestörten strukturellen Integrität. Die Schwere und das Ausmaß der Mineralisierung reflektiern die arteriosklerotischen Ablagerungen, die unabhängig voneinander und stark, vorhersehbar zu kardiovaskulären Erkrankungen und Todesfällen führen.

Anmerkung: Ischämie ist eine Minderdurchblutung von Organen, Gehirn, Gewebe, die zum Absterben von Gewebe führen kann.

Da Marcumar eben aus Gründen der verengten Blutgefäße, damit es "verdünnt" diese Engpäße durchfließen kann und nicht angestaut wird, verschrieben wird, verstärkt es gleichzeitig durch Verursachung des Vitamin K-Mangels, jene Symptome, die Marcumar überhaupt erst erforderlich machen.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bisher wurde bei Marcumar-Einnahme immer empfohlen, möglichst "Grünzeug" zu meiden, weil das darin enthaltene Vitamin K die Wirkung von Marcumar aufheben könne.

Da ändert sich offensichtlich gerade etwas: Es wurde schon länger empfohlen, trotz Marcumar-Einnahme Grünzeugs zu essen und die Dosis von Marcumar entsprechend einzustellen, um trotzdem im erwünschten INR-Bereich zu bleiben.

Jetzt lese ich das hier:
...
Vitamin K2 während der Therapie mit Antikoagulanzien
Statt währen der Therapie mit Antikoagulanzien Vitamin K2 zu vermeiden, plädieren neuere Ansätze deshalb dafür, gerade während solcher Behandlungen Vitamin K2 zu geben. Die besprochenen Risiken können so minimiert werden. [16]

Dieser Ansatz hat sogar noch einen weiteren nützlichen Effekt: Vitamin K2 stabilisiert die Therapie. Denn trotz der sehr Vitamin-K-armen Diät vieler Antikoagulanzien-Patienten, lässt sich die Zufuhr von Vitamin K natürlich nicht ganz vermeiden. Diese sporadische Vitamin-K-Zufuhr führt teilweise zu starken Schwankungen des INR-Wertes, so dass schon lange empfohlen wird, dauerhaft eine konstante Menge Vitamin K1 zu geben, um den INR-Wert stabil zu halten. [17–21]

Auf diesem Weg kann auch die teilweise auftretende Koagulopathie (Blutgerinnungsstörung) vermieden werden, die sich unter der Therapie entwickeln kann und die zu gefährlichen Dauer-Blutungen führt. [22, 23]

Vitamin K2 eignet sich aus diversen Gründen jedoch viel besser als Vitamin K1, um die genannten Effekte zu erreichen:

Vitamin K2 (besonders MK7 all-trans) hat eine viel längere Halbwertszeit im Körper und sorgt so für eine anhaltende, gleichbleibende Versorgung, statt kurzer starker Spitzen.
Im Gegensatz zu Vitamin K1, welches fast hauptsächlich in der Leber wirkt, hat K2 Wirkung auf alle Gewebe und hilft darum besonders dort, wo aufgrund der Therapie starke Vitamin-K-Mängel auftreten.
Aus im Punkt 2 genannten Grund wirkt vor allem Vitamin K2, kaum aber K1 auf die Knochengesundheit und gegen die Kalzifikation von Geweben.[24]
Statt Vitamin K2 also zu vermeiden, sieht dieser neue Ansatz es vor, eine feste Dosis Vitamin K2 einzunehmen, und die Blutverdünner dann wie gewünscht auf diese Dosis einzustellen. Dieser Ansatz kann möglicherweise INR-Instabilitäten und Nebenwirkungen gleichermaßen vermeiden. Allerdings sollte dies möglichst unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, um die Antikoagulanzien korrekt einzustellen.

Auch eine Sicherheitsbewertung der US Pharmacopeial Convention bestätigte die Sicherheit dieses Ansatzes bei sachgemäßer Ausführung. [35] Zwar betonte der Bericht das Risiko einer Wechselwirkung zwischen Vitamin K2 mit Antikoagulanzien, durch eine sorgfältige Dosistitration und Patientenberatung sei es aber möglich, bei gleichbleibender K2-Zufuhr dieses Risiko zu mindern und eine stabile Antikoagulationskontrolle aufrechtzuerhalten.

Generell sollten in diesem Zusammenhang keine Mega-Dosen verwendet werden. Dosen zwischen 100µg und 200µg sind laut aktuellen Studien ausreichend, um die K2-abhängigen Reaktionen aufrecht zu erhalten.
...
Vitamin K2, Blutgerinnung und Blutverdünner | Dr. Schweikart
(Bitte den ganzen Artikel lesen!).

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano, ich bekomme 3x die Woche vor der Dialyse einen Blutverdünner ala Fragmin.
Nehme Super K von Life Extensions seit längerem und habe damit absolut keine Probleme. Ich brauche dadurch NICHT mehr Blutverdünner.

Beste Wünsche!
Claudia

Vielen Dank für den Artikel, Schweigkart ist echt immer wieder Klasse.
 
Wir haben das k2 Thema - leider - bei meinem Vater recht erfolglos "durchgespielt". Also K2 erhöht, Marcumar sofort erhöht bekommen.

Und es gibt nichts zu deuteln - K2 ist essentiell. Marcumar nicht. Also gibt es m.E. kein Überlegen wofür man sich entscheiden sollte.

Blut verdünnen geht auch orthomolekular super gut.
Multivitamin als Basisversorgung, hochdosierte Omega 3 (und damit meine ich wirklich mehrere Gramm pro Tag), Vitamin C.
Zucker meiden, dafür eher in Richtung Low Carb/High fat (moderate Form).

Damit kommt man gut und leistbar hin, ohne seinen Körper von innen heraus zu zerstörten.

Mein Vater ist letztlich, zwar mit fast 90, aber am Marcumar verstorben. Sinngemäß war die Aussage: das sehen sie oft bei langjährigen Marcumar Patienten (im Grunde die ganze K2 Mangel Liste, "Flüssigkeitsansammlungen" im Hirn etc.). Es war das einzige Medikament das er genommen hat.

lg togi
 
Das K2 Verbot unter Marcumar gilt mittlerweile als überholt. Stattdessen gibt man ein K2 Präparat dazu wodurch -ggf. unter Anpassung der M-Dosis- ein stabilerer INR-Wert erreicht wird als ohne ... denn abgesehen von den K2-Mangel-Folgen schwankt dieser ansonsten naturgemäss deshalb, weil die K2 Aufnahme mit der Nahrung schwankt., auch wenn man entsprechende Diät betreibt.
 
Da soll aber MK7 als K2 Form irgendwie mit drin sein...Ich las darüber auch gerade erst.
Ich nehme das von LifeExtrensions: Super K. Da ist MK7 mit drin.
Unter Dialyse gibt es K2 Mangel, der nicht ausgeglichne wir, es sei denn, man kümmert sich selbst. Das Blutverdünnungsmittel während der Dialyse scheint das Problem zu sein, Ich brauche nur wenig davon seit MSM.

Beste Wünsche!
Claudia
 
Hallo Oregano, ich bekomme 3x die Woche vor der Dialyse einen Blutverdünner ala Fragmin.
Nehme Super K von Life Extensions seit längerem und habe damit absolut keine Probleme. Ich brauche dadurch NICHT mehr Blutverdünner..
Fragmin ist kein Vit K Antagonist, wenn ich das auf die Schnelle richtig gegoogelt hab?
Damit gubt es jeine (unmittelbare) Wechselwirkung.

Vit K hat mein Vater sehr konstant und jeweils mehrere Monate genommen (zeitweise das low K zeit lang das super k von lef). Hat die Blutgerinnung leider nicht stabilisiert, wie im Artikel beschrieben.
Was mir grad einfällt - Omegas hat er sicher schwankend genommen. Wär interessant ob das nicht für sie Instabilität mit verantwortlich war?
So oder so - mein Versuch (wenns noch al ein Thema wäre) wär 3 Gramm Epa/Dha aufwärts/Tag ev. L-Arginin, Vit C, Vit E, MSM dazu...

Ich kenn jemanden, der aufgrund der obigen Nem‘s beschuldigt wurde Blutverdünner zu nehmen. :rolleyes:
Aber mit Omega 3 verdünntem Blut verblutet man nicht - auch wenn es kurzfristig so wirken mag.

lg togi
 
Danke togian. Schau bitte noch mal auf Beitrag 25. Es geht um Vitamin K2! K ist nicht gleich K! Selbst K2 ist nicht gleich K2. In Super K von Life Extensions ist auch K2 in der Form von MK7 wie im Artikel bei Schweigkart empfohlen.

Fragmin ist kein Vit K Antagonist, wenn ich das auf die Schnelle richtig gegoogelt hab?
Damit gubt es jeine (unmittelbare) Wechselwirkung.

Irgendwie hast Du da einen Denkfehler bzw.Schreibfehler. Schau noch mal drauf.
Auf die Schnelle googeln kann richtig sein , aber muss es nicht, häufig gibt es gegensätzliche Anschauungen und dann dauert es, bis man die Übersicht bekommt.

Ich habe keine Problem und habe gut "Blutverdünner " am Start eben durch MSM, Super K mit K2, Omega 3 in der Menge , die ich möchte und bezahlen kann und noch so einige andere Nems. Meine Ernährung ist angepasst an das, was ich vertrage und ich esse eh tendenziell gesund.
Vitamin E überlege ich immer noch ab und an. Hatte ich schon mal als Weizenkeimöl wie nach Kuki empfohlen. Aber irgendwann ist auch mal Schluß.
Brauche seit der Nems nicht mal mehr die Hälfte des Blutverdünners, Also sehr wenig.

Beste Wünsche!
Claudia
 
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