Verdacht auf Morbus Wilson
Hallo Daughty,
ich habe mir nochmals Deine Werte angesehen:
Das Coeruloplasmin war bei 0,33 g/l (Referenzbereich: 0,20 - 0,60), das Kupfer bei 148 µg/dl (Referenzbereich: 68 - 169).
Du hast mit diesen Werten immerhin ein freies Kupfer von rd. 51 µg/dl (Formel: Gesamt-Kupfer im Serum minus Coeruloplasminwert x 293 also: 148 minus (0,33 x293) = 51,30 µg/dl.
Normal sollte das freie Kupfer unter 10,0 liegen, d. h. Dein Wert ist 5-mal höher, d. h. das heißt schon etwas in der Betrachtung von Ärzten, die sich mit MW auskennen.
Zwar ist ein Wert von 0,33 beim Coeruloplasmin erst mal unverdächtig, doch sollte man wissen, dass der Wert schon bei Infekten hoch geht. Ja sogar die Entzündung der Leber, die man bei einem MW haben kann, soll den Wert in die Höhe treiben können.
Außerdem steigt der Wert an, wenn er nicht sofort bestimmt wird. D. h. sollte das Blut nicht sofort zentrifugiert worden sein und dann der Wert so schnell als möglich bestimmt worden sein, dann geht er hoch.
Ich hatte kürzlich auch ein Coeurloplasmin von 0,34 und wußte, dass das Labor wegen Umbaumaßnahmen im Labor den Wert erst am ca. 3. Tag nach der Blutentnahme bestimmt hat. Aber vielleicht hatte ich zusätzlich noch einen kleinen Infekt und der Wert ist deshalb angestiegen. Jedenfalls hatte ich ca. 2 Wochen später dann wieder einen Wert von 0,20.
Also ich bin bei Dir nicht sooo sicher, ob bei Dir ein MW nicht doch mitreinspielt. Sollte mal eine Leberbiopsie geplant sein, so lasse das Leberkupfer mituntersuchen. Ebenfalls würde ich mal einen 24h-Urin auf Kupfer machen (wenngleich der nur wirklich etwas aussagt, wenn das Urinkupfer erhöht ist. Bei normalem Urinkupfer ist es denkbar, dass das Labor Fehler bei der Bestimmung machte - was häufig zu sein scheint.).
Gruß
margie