Unvertrtäglichkeit von gesäuertem Joghurt, Quark Buttermilch Dickmilch

Themenstarter
Beitritt
03.03.22
Beiträge
2
Hallo, ich bin 59 und kann keine gesäurten Produkte, wie
Joghurt,
Quark, Buttermilch, Dickmilch etc vertragen, danach kopfschmerzen, starkes Schwitzen, Hautrötunge, Bauchschmerzen,
schwitzen , herzklpfen, was kann das sein ? Wie kann ich das behandeln, ?
 
Ich würde da als erstes an eine Laktose-, evt. auch Milchfett- oder Milchprotein Unverträglichkeit denken. Man kann auf alle Bestandteile der Milch reagieren.
Aus eigener Erfahrung und auch durch die Erfahrung von Dr. Bruker, ist dafür meist ein Vitamin- und Mineralstoffmangel für verantwortlich.
Es ist aber auch hier alles recht unterschiedlich gelagert. Eine Frau und ihre Tochter sind ihre Laktoseintoleranz losgeworden, nachdem sie Vitamin-D aufgefüllt haben, bei anderen sind es mehrere Vitamine und Mineralstoffe gewesen.

Ich würde das testen lassen. Gut eingestellt sein sollten: Selen, Zink, Mangan, Kupfer, B12, Vit. D, Ferretin, Folsäure. All die Werte sollten etwas über dem Mittelwert liegen bei einer Skala von eins bis zehn ungefähr bei sieben. Dann ist der Körper ausreichend versorgt, um die entsprechenden Enzyme herstellen zu können, um die Bestandteile der Milch aufspalten zu können.

Etwas anderes ist es wenn eine Allergie vorliegt. Dann reagiert der Körper allergisch auf die Milchbestandteile. Manchen hilft dann der Wechsel zu Ziegen oder Schafprodukten oder man lebt vegan.
 
Hallo @Birgit07
und kann keine gesäurten Produkte, wie Joghurt, Quark, Buttermilch, Dickmilch etc vertragen,

Solltest Du nur gesäuerte (also fermentierte, oder liege ich da falsch?) Milchprodukte nicht vertragen, andere aber sehr wohl, würde ich an ein Histaminproblem denken.

Dazu haben wir hier im Forum eine eigene Rubrik, wo Du mal reinschauen könntest.

Gruß und noch ein Willkommen hier im Forum :)
Kate
 
Hallo @Birgit07

Wie verträgst Du rohes Sauerkraut?

Hier war auch so ein Fall

 
Hallo,

es gibt wahrscheinlich viele Menschen, die eine Laktose-Unverträglichkeit über Jahre entwickeln, aber (zunächst) nur schwache Symptome haben und auch lange Zeit nichts davon bemerken. Das ist möglich. Die meisten von uns konnten als Säugling und im Kindesalter Laktose noch problemlos verstoffwechseln. Im Alter nimmt diese Fähigkeit bei vielen ab, weil das körpereigene Enzym Laktase dann offensichtlich weniger wird. Es gibt da aber auch Unterschiede von Mensch zu Mensch.

Die Ursache liegt wahrscheinlich am individuellem Darmmikrobiom, dass sich im Laufe der Jahre immer weniger gut arbeitet. Die Bakterien im Darm sind im Grunde für fast jede Verstoffwechslung verantwortlich. Also ob genug Calcium an die richtigen Stellen transportiert wird, ob die Laktose in z.B. Milchprodukten abgebaut wird, ob genug B12 im Körper entsteht etc..

Ist ein Erwachsener gesund, dann hat er ein ausgewogenes Darmmikrobiom. Bei einer Laktose-Unverträglichkeit wird vermutet, dass das mit einer Überbesiedlung des Dünndarms (engl. Bez. SIBO) zu tun hat. Darüber las ich in einem anderen Forum vor ein paar Wochen was.

SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth und bezeichnet eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms. SIBO ist die häufigste Ursache2 des Reizdarmsyndroms (RDS) und eine der am meisten übersehenen und unterdiagnostizierten Erkrankungen.

Es gibt Atemtests, mit denen sich eine Laktose-Intoleranz feststellen läßt. Diese Atemtests sind allerdings von der Schulmedizin nicht validiert. Du könntest natürlich auch mal für zwei Wochen alle laktosehaltigen Produkte oder zumindest die von Dir genannten Lebensmittel weglassen, um zu schauen, ob Du dann noch Symptome hast - oder alternativ so einen Atemtest machen. Aber wahrscheinlich ißt Du die genannten Produkte aufgrund schlechter Erfahrungen sowieso nicht mehr.

Es gibt Milchprodukte z.B. Joghurts, die das Enzym Laktase enthalten und als laktosefreie Joghurts beworben werden. Leider werden diese Enzyme im großindustriellen Maßstab mit Reagentien hergestellt, die ebenfalls für viele nicht verträglich sind. Deshalb ist das für die meisten (auch mich) keine Lösung.

Wenn es keine Laktose-Intoleranz ist, könnte es sich auch um das Milcheiweiß bzw. Casein handeln, dass Du in den Milchprodukten nicht verträgst. Dann könntest Du auf Schaf- oder Ziegenjoghurt alternativ ausweichen.

viele Grüsse
 
Diese Atemtests sind allerdings von der Schulmedizin nicht validiert.
Das wäre mir neu (wird hier ganz normal von Gastroenterologen angeboten)...

Außerdem macht der Verdacht LI keinen Sinn, wenn @Birgit07 nur die gesäuerten Milchprodukte nicht verträgt. Auch die ungesäuerten enthalten ja Lactose und das teils nicht wenig.

Gruß
Kate
 
Da habe ich leider auch nicht dran gedacht in meinem Beitrag. :cautious:

Aber so halb stimmt es dann doch, denn Histaminintolernz und Nährstoffmängel können auch eine Wechselwirkung untereinander haben.
Mich würde dabei immer interessieren wo die Histaminintoleranz herkommt. Leider findet man nicht immer den Auslöser.

Unterschiedliche oder unverträgliche Zahnmaterialien können auch eine Rolle spielen bei einer Histaminintoleranz.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kate,

ich denke eigentlich auch, dass die Atemtests schon sehr aussagekräftig sind. Dass derzeit noch kein zweifelsfrei validierter Test zur Verfügung steht, fand ich in einem Artikel über SIBO, den ich gestern fand:

https://medicalforum.ch/de/detail/doi/smf.2018.03208

Direkt kann durch quantitative Kulturen (Jejunumaspirat) oder indirekt durch Atemtests die Diagnose gestellt werden, obwohl derzeit noch kein einzelner zweifelsfrei validierter Test existiert.

Aber man könnte es vielleicht auch so ausdrücken: Etwas Besseres als einen Atemtest gibt es derzeit als wenig invasive Methode nicht.

Außerdem macht der Verdacht LI keinen Sinn, wenn @Birgit07 nur die gesäuerten Milchprodukte nicht verträgt. Auch die ungesäuerten enthalten ja Lactose und das teils nicht wenig.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Da müsste ich nochmal nachfragen #Birgit07: Verträgst Du denn Milch problemlos oder trinkst Du einfach keine? Andere nicht gesäuerte Milchprodukte kenne ich eigentlich nicht.

Anmerkung zu SIBO:
Vielleicht sind es ja auch eher die eigentlich gesunden Milchsäurebakterien sowohl im Joghurt als auch in der Buttermilch, in der Dickmilch und im Quark, die Probleme bereiten. Obwohl sie eigentlich ja dazu beitragen "unverträgliche" Laktose in Milchsäure umzuwandeln und deshalb gut wirken müssten, tun sie es nicht. Die Frage ist nun, weshalb?

Eine Überbesiedlung des Dünndarms mit Laktobakterien (aus dem Dickdarm?) oder anderen schädliche Bakterien könnte ich mir da als weitergehende Ursache deshalb schon vorstellen.

viele Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sind es ja auch eher die eigentlich gesunden Milchsäurebakterien sowohl im Joghurt als auch in der Buttermilch, in der Dickmilch und im Quark, die Probleme bereiten.
Ja, eben, und das wäre ein Hinweis in Richtung Histaminintoleranz.

Soweit ich weiß, gibt es außer Milch noch weitere ungesäuerte Milchprodukte, wobei das etwas komplex ist (weil die warenkundliche Einteilung offenbar von der tatsächlichen abweicht).

Hier mal einige Seiten mit Aussagen und teils Listen:
(dort in der Einleitung zur warenkundlichen Einteilung)

Demnach hat Yoghurt teils "ordentliche" Laktosegehalte und inwieweit Milchsäurebakterien diesen jeweils abbauen konnten, ist wohl nicht leicht zu ergründen.

Käse muss offenbar sehr differenziert betrachtet werden:
Grundsätzlich wird der Käse in drei verschiedene Typen eingeteilt. Es gibt Sauermilchkäse, Labkäse, der auch als Süßmilchkäse bezeichnet wird sowie Molkenkäse.

Das wusste ich bislang nicht, stelle aber fest, dass der einzige Käse, den ich soweit ich es sehe vertrage, ein "Labkäse" ist.

Auch wenn diese Betrachtungen interessant sind, wäre es im Hinblick auf das Thread-Thema hilfreich, wenn Du, @Birgit07, mal schreibst, wie bei Dir die Verträglichkeit von Milch (oder anderen nicht gesäuerten Milchprodukten) ist oder ob Du das evtl. nicht weißt :)

Gruß
Kate
 
Oben