Unithiol 10 Ampullen $ 59,95 - Erfahrung? (Nicht zu verwechseln mit DMPS!)
Hallo,
der Streit über die Wirksubstanz in Unithiol scheint mir wirklich müßig. Die Klösterl-Apotheke hat einen Ruf zu verlieren; sie könnten es sich keinesfalls leisten, Unithiol als DMPS zu verkaufen, wenn das nicht drin oder verunreinigt wär. Ich vermute, daß jede Charge gestestet wird - durchaus sinnvoll bei den vielleicht etwas unübersichtlchen Verhältnissen in Russland.
Eine Reihe von Bekannten, Beratungsklienten und ich selber haben jahrelang sehr viel Unithiol bekommen oder sich selber gespritzt - ohne Nebenwirkungen und jeweils mit im Kontext sinnvollen Schwermetallwerten im Urin II. Immer wieder mal gab es die DMPS-typischen zeitweiligen "Befreiungserlebnisse".
In Russland ist Unithiol auch zugelassen bei Hepatitis. Ich habe erlebt, daß bei Leberkranken die Transaminasen (alle 3) sich innerhalb weniger Wochen nach wenigen Ampullen normalisierten. (Einmal wollten die Klinikärzte die Werte nicht glauben und forschten nach einem "Laborfehler".)
Amüsant finde ich die Vorstellung, es könnte Thiomersal oder Al enthalten sein. Beide wären dann freilich schon vor Öffnen der Ampullen cheliert.
Übrigens ist Unithiol alkalischer als Dimaval, deshalb weniger schmerzhaft bei der Kiefermobilisation.
Nach der Kiefermobilisation ist früher mal in diesem Thread gefragt worden. Das Verfahren ist Anfang der 90er von Daunderer beschrieben (in der über Jahre hinweg erweiterten und immer wieder erneuerten Loseblattsammlung "Klinische Toxikologie"). Warum D. seit einiger Zeit davon abrückt, ist rational nicht erklärbar. (Ich rate niemandem mehr, auf diesen Arzt zu hören, obwohl ich ihm in seiner guten Zeit viel verdanke und obwohl er gewaltige Verdienste hat, z.B. im Zusammenhang mit dem Prozeß gegen die Degussa.) Auch Dr. Mutter empfiehlt Kiefermobilisation.
Das Verfahren besteht in der systematischen Quaddelung der Bucalfalte in allen 4 Quadranten. 1 - 2 Amp. Unithiol in je 5 Quaddeln pro Quadrant. (D. verlangte pro Einstich Infiltration in 3 Stichrichtungen - wird wohl in der Regel nicht gemacht.) Die Prozedur ist für 3 - 5 Minuten nach jedem Einstich äußerst schmerzhaft; dann klingt der Schmerz relativ schnell ab. Es entsteht schnell eine unförmige, schmerzfreie Schwellung für ca. 3 Tage, durchaus unelegant, die langsam nach unten sackt - wie Hamsterbacken. (Also am besten freitags - wenn man am Wochenende mal keinen Auftritt hat.) Es ist ein Akt der Humanität - manche ZÄ muß man leider bedrängen - vorher Lidocain zu spritzen (dann ist die Quaddelung schmerzfrei) oder mindestens eine anäthesierende Salbe aufzutragen und einwirken zu lassen. (Man kann Unithiol mit 2%-igem Procain mischen; das soll die Ausleitung steigern, lindert aber die Schmerzen nicht wesentlich. Vermutlich wirkt Procain dafür zu langsam.)
Die Hg-Ausscheidung danach ist in vielen Fällen dramatisch (bis zum 20-Fachen, verglichen mit der nach derselben Menge Unithiol i.v.). - Wenn Beschwerden vorliegen, kann man die Quaddeln auch bevorzugt in diejenigen Odontone setzen, die - nach dem wohl bekannten Schema - den betroffenen Organen entsprechen.
Wenig bekannt ist eine noch invasivere Methode, nämlich die Injektion nicht an sondern IN den Kiefer (genannt Stabident-Methode). Dies geschieht mit sog. X-Tips, d.h. extrem dünnen Bohr-Kanülen. (Im Regelfall werden zunächst Ozon, dann Arthrokehlan A, zuletzt Unithiol infundiert, im Absand von einigen Minuten.) Dies kann indiziert sein, wenn der Verdacht besteht, daß in bestimmten (z.B. infizierten) Kieferbereichen noch Hg eingelagert ist UND wenn Wegfräsen (die Methode der ersten Wahl) nicht möglich ist (z.B. wegen zu großer Nähe zum N. mandibularis). Schmerzfrei nach gewöhnlicher Anästhesie; der Knochen ist ohnehin schmerzfrei. Keine Schwellung.
Zur Kiefermobilisierung kann man einsichige ZÄ u.U. überreden - ist ja einfach. Das Stabident-Verfahren muß der ZA geübt haben. (Als Grundlage für letzeres wird ein DVT verwendet, so daß der ZA den Kiefer dreidimensional betrachten kann.)
Es scheint mir eine gute Idee zu sein, Schwermetalle möglichst nahe an der wichtigsten Lagerstätte zu binden, besonders wenn man die Nähe des Kiefers zum Gehirn bedenkt.
Nun - ich wünsch Euch viel Glück. Und ein bißchen Mut.
Liebe Grüße
Windpferd