nicht der papa
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Hab da eine Zusammenstellung auf dieser Seite Störfälle in kerntechnischen Anlagen | Hier. Blog. Meins. gefunden, die ich mit einigen Tricks sichtbar gemacht habe und hier einstelle.
Leider nicht ganz chronologisch und zu gross für einen Beitrag.
Leider nicht ganz chronologisch und zu gross für einen Beitrag.
Un-, Stör-, Zwischenfälle & Ereignisse
Kernkraftwerk Oskarshamn, Schweden
21. Mai 2008
Die Polizei fand eine kleine Menge des Sprengstoffes
Triaceton-Triperoxid (TATP) bei zwei Handwerkern. Es
könnte sich aber auch um Schmauchspuren eines
Gewehres handeln. Das Kraftwerksgelände wurde daraufhin
abgeriegelt.
Kr!ko, Slowenien
4. Juni 2008
Im Hauptkühlsystem (Primärkreislauf) war Kühlflüssigkeit
ausgetreten und die Reaktorleistung daraufhin gedrosselt
worden. Der Reaktor wurde heruntergefahren und um
20:10 Uhr komplett abgeschaltet, um die Ursache für das
Problem untersuchen zu können. Laut Angaben der
slowenischen Atomsicherheitsbehörde wurde das
ausgetretene radioaktive Wasser durch das so genannte
Containment, einen Sicherheitsbehälter, aufgefangen. Es
habe keinerlei Auswirkungen außerhalb des
Kernkraftwerkes gegeben. Der Vorfall wurde als
„ungewöhnlich“, der niedrigsten Gefahrenstufe, eingestuft.
Kernkraftwerk Unterweser, Deutschland
Juli 2006 – Juli 2007
Gemäß E.ON-Meldung vom Juli stand einer von vier
Strängen des Not- und Nachkühlsystems während einer
nicht umschriebenen Zeit „nur eingeschränkt zur
Verfügung“. Zudem seien an einem zweiten Strang
periodisch Reparaturarbeiten durchgeführt worden. Die
verbliebenen zwei Stränge (2 x 50 %) hätten aber bei
Anforderung auch dann noch eine genügende Kühlleistung
für den limitierenden Störfall erbracht. Das BMU ergänzte
und kritisierte dann diesen Sachverhalt: Der Fehler im
betreffenden Strang sei dem Betreiber über ein Jahr lang
bekannt gewesen, aber nicht behoben worden. (Kategorie E
und INES 1)
Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
28. Juni 2007
Saint-Alban, Frankreich
Juli 2008
Nach einem Bericht der Tageszeitung Le Figaro wurden bei
Inspektionsarbeiten 15 Mitarbeiter radioaktiv kontaminiert.
Der Betreiber der Anlage teilte mit, dass die Fachleute „nur
leicht“ durch radioaktive Strahlen belastet wurden.
Eurodif, Frankreich
8. Juli 2008
Am 8. Juli liefen in der Uran-Anreicherungsanlage Eurodif
30 Kubikmeter radioaktive Flüssigkeit aus und gelangten
teilweise in umliegende Flussläufe (Quellen: ASN/IRSN)
Penly 2, Frankreich
April 2007
Beim Wiederhochfahren des Blocks nach der Revision
wurde nach zwei Tagen bei Tests bemerkt, dass alle
Pumpen der Notkühlung während der zwei Tage im
Anforderungsfall unverfügbar gewesen wären (Quelle: ASN)
Auf dem Gelände des KKW begann ein Brand an einem
Transformator, welcher innerhalb weniger Stunden gelöscht
werden konnte. Durch einen Kurzschluss aus nicht geklärter
Ursache soll sich Transformatorenöl entzündet haben. Nach
Angaben der Behörden bestand keine Gefahr für den
Nuklearbereich des Kernkraftwerks. Verletzte hat es nicht
gegeben. Der Kernreaktor wurde per Schnellabschaltung
heruntergefahren.
Nach Auffassung des für die Atomaufsicht zuständigen
Kieler Sozialministeriums sind die Vorgänge „auf jeden Fall
meldepflichtig“. Ein Sprecher des Betreibers bestritt dies
jedoch zunächst, da das Ereignis außerhalb des Reaktors
stattgefunden habe. Später räumte das zuständige
Ministerium ein, dass auch der Reaktor sekundär betroffen
war. Ein zu schnelles Druckabsenken des Reaktors aufgrund
menschlichen Fehlverhaltens – der Reaktorfahrer hatte eine
Anweisung seines Vorgesetzten falsch verstanden und zwei
Sicherheits- und Entlastungsventile von Hand geöffnet – und
„unplanmäßiger Ausfall einer von mehreren
Reaktorspeisewasserpumpen“ führte zu einem „schnellen
Druck- und Füllstandsabfall im Reaktordruckbehälter“ von
65 auf 20 bar. Durch die automatische Zuschaltung eines
weiteren Sicherheitssystems konnte der Wasserstands- und
Druckabfall ausgeglichen werden. Bei der
Schnellabschaltung kam es auch zu Problemen mit der
Eigenstromversorgung des Kraftwerks und mit der
Datensicherung. Des Weiteren gelangten Rauchgase des
Brandes durch das Lüftungssystem in den Leitstand, sodass
der Reaktorfahrer seinen Dienst nach Öffnung der Ventile
vorsorglich nur mit einer Atemschutzmaske fortsetzen
konnte. Aufgrund dieser Pannenserie schaltete sich die
Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums ein.
Kernkraftwerk Yeonggwang, Südkorea
27. Dezember 2003
Bei Routineuntersuchungen im Reaktor 5 wurde ein Leck
entdeckt. Der Reaktor musste bis April 2004 abgeschaltet
bleiben.
Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. Dezember 2005
Explosion eines Schmelzöfen einer unter fragwürdigen
Umständen auf dem Kraftwerksgelände errichteten
Metallhütte, in der leicht radioaktive Metallabfälle
wiederverwertet werden. Radioaktivität wurde außerhalb des
Anlagengeländes nicht freigesetzt, jedoch wurden durch
den Metallauswurf mindestens drei Arbeiter verletzt, von
denen mindestens einer an seinen Verletzungen starb.
Kernkraftwerk Onagawa, Japan
11. März 2011
Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi, Japan
12. März 2011
Wiederaufbereitungsanlage Kyschtym, Sowjetunion
29. September 1957
Auch bekannt als Unfall von Majak. Abfallprodukte lagerten
in großen Tanks. Durch den radioaktiven Zerfall der Stoffe
entsteht Wärme, weswegen diese Tanks ständig gekühlt
werden müssen. Nachdem im Laufe des Jahres 1956 die
Kühlleitungen eines dieser 250 m# fassenden Tanks undicht
geworden waren, und deshalb die Kühlung abgestellt
wurde, begannen die Inhalte dieses Tanks zu trocknen.
Ausgelöst durch einen Funken eines internen Messgerätes
explodierten die enthaltenen Nitratsalze und setzten große
Mengen an radioaktiven Stoffen frei (INES 6). Die Belastung
der Gegend um Kyschtym, Russland entsprach, da die
kontaminierte Wolke bodennäher blieb, nahezu der
doppelten Menge des Tschernobyl-Unfalls. Da die
Kontamination sich auf den Ural beschränkte, schlugen
Messgeräte in Europa nicht Alarm, wodurch der Unfall 30
Jahre vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten werden
konnte.
Kernkraftwerk Belojarsk, Sowjetunion
1977
Bei einem Unfall schmolzen 50 % der Brennstoffkanäle des
Blocks 2, einem Druckröhrenreaktor ähnlich dem RBMK.
Die Reparatur dauerte etwa ein Jahr. Das Personal wurde
hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt. (INES: 5)
Kernkraftwerk Braidwood, Illinois, USA
1996 – 2003
Im März 2006 wurden mehrere Klagen gegen Exelon und
Commonwealth Edison wegen Tritium-Freisetzungen in das
lokale Wassersystem im Zeitraum eingereicht.
Kernkraftwerk Kalinin, Russland
1990 – 1994
Es wurden 120 (nicht näher bekannte) Störungen gemeldet,
was auf Fahrlässigkeit seitens der Belegschaft hindeutet, aber
auch auf schlechte Materialwartungen, vor allem im
nichtnuklearen Bereich der Anlage
Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
4. Februar 2008
Im Kraftwerk ereignete sich am Vormittag ein Schwelbrand
in einer Lüftungsanlage, dieser konnte durch die
Werkfeuerwehr binnen einer Stunde mit einem Feuerlöscher
gelöscht werden, externe Hilfe war nicht notwendig.
Daraufhin entsandte die Atomaufsichtsbehörde einen
Sachverständigen. Radioaktivität war jedoch zu keiner Zeit
ausgetreten, da der Unglücksort außerhalb des
Reaktorgebäudes lag. Dieser Vorfall erregte erneut hohes
Interesse der Medien und wurde von zahlreichen
Umweltschutzorganisationen zum Anlass genommen, das
Kernkraftwerk Krümmel und die Sicherheit der Kernenergie
wiederholt anzuzweifeln. Das Kraftwerk stand zu dieser Zeit
seit 2007 still.
Flamanville, Frankreich
April 2008
Kernkraftwerk Bugey, Frankreich
1993
Bei mehreren Reaktoren wurde an den Deckel-
Durchführungen der Steuerstäbe massive Bor-Korrosion
entdeckt. Die Aufsichtsbehörde sprach von einem
gravierenden Problem. Alle betroffenen Reaktorbehälter-
Deckel wurden in der Folge ausgewechselt.
Kernkraftwerk Loviisa 2, Finnland
1993
Im WWER-Reaktorblock russischer Bauart brach eine
Speisewasser-Leitung vom Durchmesser 0,5 Meter (Quelle:
STUK)
Kernkraftwerk Onagawa, Japan
März 2007
Die Betreiberfirma musste zugeben, dass es im Rahmen von
Wartungsarbeiten an Onagawa 1 zu einer Notabschaltung
gekommen war und die zuständigen Behörden nicht
informiert wurden.
Kernkraftwerk Columbia, Washington, USA
Oktober 1998
Ein sogenannter Wasserhammer brachte das Ventil einer
Hilfsanlagenleitung im Reaktorgebäude zum Bersten. Rund
650 Kubikmeter Wasser strömten aus und überfluteten die
Pumpenräume der Niederdruck-Notkühlpumpen sowie der
Kondensationskammer-Pumpen, deren Türen nicht gegen
solche Wassermassen ausgelegt waren und aufbrachen. Der
Reaktor konnte mit Hilfe der normalen Betriebssysteme
runtergekühlt werden; hätten diese aber versagt, wäre eine
Notkühlung stark erschwert gewesen.
Kernkraftwerk Ringhals, Schweden
14. November 2006
Störfall in Block 3 des Kernkraftwerks, als in einem der zwei
Haupttransformatoren ein Feuer ausbrach und er danach
explodierte. Der Reaktor wurde schnell herunter gefahren
und laut Behördenangaben wurde keine Radioaktivität
freigesetzt.
Vandellòs 2, Spanien
Dezember 2007
Die acht spanischen KKW-Blöcke verzeichnet in nur drei
aufeinander folgenden Monaten 14 INES-Störfälle.
Am laufenden Reaktor waren unvorgesehen einige
Abschaltstäbe in den Kern eingefallen. Das habe, schreibt
die Aufsichtsbehörde CSN, zu einem Druckabfall im
Reaktor-Kreislauf geführt, und damit zur Auslösung der
Notkühlung. Der danach erfolgende Druckaufbau führte
auch zum Ansprechen von Reaktor-Sicherheitsventilen und
Ausströmen von leicht kontaminiertem Kühlwasser in den
Containment-Sumpf. Es wurde ein interner Notfall-Voralarm
ausgelöst.
National Reactor Testing Station, Idaho Falls, Idaho, Vereinigte Staaten
13. Januar 1961
Der experimentelle SL-1-Reaktor erlitt einen kritischen
Vorfall mit einer Dampfexplosion und schwerer Freisetzung
radioaktiven Materials, bei dem die dreiköpfige
Bedienungsmannschaft getötet wurde. Mit Ausnahme von
131Iod blieb die Verbreitung der Strahlung auf eine Fläche
von 12.000 m" begrenzt. Im Umkreis von 30 km um den
Reaktor war die Kontamination der Vegetation durch 131Iod
etwa 100-mal so hoch wie die natürliche
Strahlungsintensität. Selbst 80 km entfernt war die Belastung
der Vegetation noch doppelt so hoch, unter anderem auch
in einem Landschaftsstreifen entlang des Snake River nahe
Burley und American Falls. Der Reaktor hatte manuell
betätigbare Steuerstäbe. Das Bewegen eines einzigen Stabes
könnte den Kritikalitätsvorfall ausgelöst haben. Es war
bekannt, dass sich die Stäbe im leichten Aluminiumgehäuse
verklemmen konnten. Einige Ermittler glaubten, dass eine
solche Stange feststeckte und sich plötzlich löste, was den
Unfall ausgelöst haben soll. Ein Bediener wurde von einem
Steuerstab an der Decke aufgespießt gefunden. Der Stab
wurde anscheinend vom Dampfdruck herausgeschleudert.
Der Reaktorkern bestand aus hoch angereichertem Uran (ca.
50 %). Das schnelle Herausziehen des Steuerstabs führte
damit zu einer superschnellen Kettenreaktion (Leistungs-
Exkursion), welche die Dampfexplosion auslöste. Die
Dosisleistungswerte überschritten noch hundert Meter vom
Reaktorgebäude entfernt 2 mSv/h. Die Rettungsmannschaft
konnte zuerst weder ein Feuer noch die Opfer finden, aber
sie fand Strahlungswerte von etwa 10 mSv/h innerhalb des
Reaktorgebäudes. Als geeignete Schutzausrüstung
eingetroffen war, drang ein Team in das Reaktorgebäude ein
und fand einen Toten und ein weiteres Mitglied der
dreiköpfigen Bedienmannschaft noch lebend. Er wurde
sofort geborgen, starb aber wenige Stunden später an akuter
Strahlenkrankheit. Von den Rettungskräften erhielten laut
einem Bericht der Atomenergiekommission der USA 22 eine
Äquivalentdosis in der Größenordnung von 30 bis 270
mSv. Der Reaktor wurde demontiert und der 12 t schwere
Reaktorkern und das Druckgefäß einige Monate später
entfernt. (INES: 4)
1961
Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
März 2006
Ein Schlüsselbund, der unter anderem Schlüssel zu den
Sicherheitsredundanzen von Block 1 enthält, verschwand
spurlos, woraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet
wurde. Einige hundert entsprechende Schlösser wurden
ausgetauscht.
Los Alamos, New Mexico, Vereinigte Staaten
21. Mai 1946
In der Atomwaffenfabrik führte der kanadische Physiker
Louis Slotin im Beisein von mehreren Wissenschaftlern Tests
zur Kritikalität von Plutonium durch. Die
Versuchsanordnung bestand aus einem unterkritischen,
etwa 6 kg schweren Plutonium-Kern (demselben, der in den
Unfall von 1945 verwickelt war und der in der Folge als
„Demon Core“ bezeichnet wurde) und zwei
Halbkugelschalen aus Beryllium, die als
Neutronenreflektoren dienten und den Kern umschließen
konnten. Je näher die Halbkugelschalen zusammengeführt
wurden, desto weniger Neutronen konnten entfliehen und
desto geringer wurde die zur Kritikalität notwendige Masse.
Normalerweise fungierten zwei 3,2 mm dicke Distanzstücke
als Sicherheitsvorrichtung, Slotin hatte diese jedoch vor
Beginn des Versuchs entfernt. Stattdessen platzierte er einen
Schraubendreher im Zwischenraum, durch dessen Drehung
er die Halbkugelschalen langsam einander annähern
konnte, während er mit der anderen Hand die obere Schale
festhielt. Der Schraubendreher rutschte jedoch heraus und
die Anordnung wurde prompt überkritisch. Die Beteiligten
spürten eine kurze Hitzewelle und der Versuchsraum war in
ein bläuliches Schimmern (Tscherenkow-Licht) gehüllt.
Slotin konnte die obere Halbkugelschale abheben und
damit die Reaktivität wieder reduzieren. Er wurde jedoch
durch den Unfall einer tödlichen Energiedosis von etwa 10
Gray ausgesetzt, die sieben Beobachter erhielten bis zu 1,7
Gray. Slotin starb am 30. Mai an der Strahlenkrankheit.
(INES: 4)
Kernkraftwerk Greifswald, DDR
7. Dezember 1975
Als ein Elektriker einem Lehrling zeigen wollte, wie man
elektrische Schaltkreise überbrückt, löste er auf der
Primärseite des Block-Trafos des Blocks 1 einen Kurzschluss
aus. Durch den entstehenden Lichtbogen brach ein
Kabelbrand aus. Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstörte die
Stromversorgung und die Steuerleitungen von 5
Hauptkühlmittelpumpen (6 sind für einen Block in Betrieb).
Eine Kernschmelze hätte drohen können, da Reaktor 1 nicht
mehr richtig gekühlt werden konnte. Das Feuer konnte
jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle
gebracht und die Stromversorgung der Pumpen
provisorisch wieder hergestellt werden. Der Fall wurde erst
nach der Wende 1989 im Fernsehen publik gemacht.
Sowjetische Stellen informierten bereits wenige Stunden
nach dem Zwischenfall die IAEO, die diesen später in INES 3
(Vorläufer zu einem Unfall, hier einem „Station-Blackout“-
Schmelzszenario) einstufte.
Wiederaufarbeitungs-Anlage La Hague, Frankreich
1981
Es fielen die beiden Transformatoren für die
Stromversorgung aus und damit alle Elektro-Pumpen,
welche die Nachzerfalls-Wärme aus den diversen
Brennstoff-Lagerbecken abführen. Da weitere Redundanzen
fehlten, musste vorübergehend von Hand eine
Notversorgung aufgebaut werden. Weil die Nachzerfalls-
Wärme des Brennstoffs in diesem Stadium bereits teilweise
abgeklungen ist (degressiver Verlauf), bestand dazu
einigermaßen genügend Zeit. Das Vorkommnis wurde mit
INES 3 (ernster Störfall) eingestuft.
Kernkraftwerk Tsuruga, Japan
18. Januar 1981 – 20. Januar 1981
Während 3-tägiger Reparaturarbeiten wurden 45 Personen
einer Strahlung von bis 0,92 mSv pro Tag ausgesetzt
Ein Feuer brach aus, welches einen Generator und den
zugehörigen Notstromgenerator beschädigte. Problematisch
dabei war, dass diese Generatoren für die Kühlung des
Reaktor zuständig waren. Diese lief nur noch über
Akkumulatoren. Als Ursache wird mangelhafte Wartung
vermutet.
Kernkraftwerk Tschernobyl, Sowjetunion
1. September 1982
Im Block 1 wurde durch Fehler des Personals ein
Brennstoffkanal in der Mitte des Reaktors zerstört. Eine große
Menge radioaktiver Substanzen wurden über den
industriellen Bereich der Kernkraftanlage und die Stadt
Prypjat verteilt. Das Personal, das mit der Liquidation der
Konsequenzen dieses Unfalls beschäftigt war, erhielt hohe
Strahlendosen. (INES: 5)
Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
9. Juni 1985
Bei der Inbetriebnahme des Kühlsytems kam es zu einer
Störung an einer Pumpe, die aufgrund der Fehlbedienung
eines Operators eine zu hohe Drehzahl aufwies. Um dem
entgegenzuwirken, wurde die Förderleistung gedrosselt.
Kurz darauf gab es an einer weiteren Pumpe einen
Überdruck. Die Operatoren schalteten die Pumpe ab.
Allerdings wurde die Zirkulation des Kühlmittelflusses
dadurch gestoppt. Um dem entgegenzuwirken, aktivierte ein
Operator die Notspeisewasserpumpen. Erst wurde das
Ereignis als „außergewöhnlich“ eingestuft; später
untersuchte man den Vorfall genauer und fand heraus, dass
es beinahe zur Kernschmelze (Schmelzen des
Reaktorkernes) gekommen wäre. (INES 4)
Kernkraftwerk Dukovany, Tschechien
1994
Der Fehler eines Elektrikers beim Netz-Unterhalt führte zur
Abkopplung aller vier Reaktorblöcke vom Netz. Zwei der
Blöcke erreichten nach Lastabwurf Eigenbedarfs-Produktion,
die anderen zwei verfehlten diese Prozedur und mussten
nach Schnellabschaltung von ihren Notstrom-
Dieselgeneratoren versorgt werden. Dabei startete einer der
Diesel nicht automatisch und musste vor Ort manuell in
Gang gesetzt werden. Daneben gab es noch eine große Zahl
kleinerer Fehlfunktionen (Quelle: SKI-Report IRS)
Kernkraftwerk Biblis A, Deutschland
1. März 1994
Cattenom, Frankreich
17. Februar 2002
Forsmark, Schweden
29. Juni 2005
Aus dem Zwischenlager für schwach und mittelstark
strahlenden Abfall gelangte radioaktives Wasser in die
Ostsee. In den Gewässern in der Nähe des Kraftwerks wurde
das Zehnfache des Normalwerts radioaktiven Cäsiums
gemessen. Dies liegt laut schwedischem
Strahlenschutzinstitut SSI jedoch noch innerhalb der
zulässigen Grenzen. Schuld an dem Leck waren vermutlich
korrodierte Blechbehälter mit radioaktivem Abfall.
Kernkraftwerk Point Beach, Wisconsin, USA
15. Januar 2007
Problemen an einem Transformator von Block 1. Diese
elektrischen Probleme wurden als außergewöhnliches
Ereignis bei der NRC auf der niedrigsten Bewertungsstufe
eingestuft.
Kernkraftwerk Rajasthan, Indien
5. Mai 1998
Nach einem Leck in einem Wärmeübertrager lief eine große
Menge Tritium in den Stausee.
Kernkraftwerk Beznau, Schweiz
31. Januar 2008 06:00
Im Reaktorblock 2 kam es zu einer unvorhergesehenen
Schnellabschaltung. Zuvor war die Stromversorgung
mehrerer Anzeigeinstrumente im Haupt-Kommandoraum
des KKW ausgefallen. Dadurch fielen auch zur Regelung der
Reaktorleistung benötigte Signale aus. Das wiederum führte
zu einer automatischen Reduktion der Reaktorleistung. Das
zuständige Personal reduzierte deshalb auch die
Turbinenleistung. Weil ihr die dazu notwendigen
Anzeigeinformationen fehlten, konnte es nicht verhindern,
dass auch ein automatisches Abblasen von Frischdampf
ausgelöst wurde. Um 6:19 Uhr löste das Betriebspersonal
aus Sicherheitsgründen schliesslich manuell eine
Schnellabschaltung des Reaktors aus und die Anlage wurde
stabilisiert.
Kernkraftwerk Tianwan, China
26. August 2008
Explosion eines Transformators des ersten Reaktorblocks.
Daraufhin wurde der Reaktor sofort heruntergefahren. Der
Brand wurde nach fünf Stunden gelöscht. Es sei eine Person
verletzt worden. Der Transformator wurde in der Ukraine
gefertigt. Der Störfall im Kernkraftwerk wurde vorerst
vertuscht und erst im September 2008 bekannt gegeben.
Kernkraftwerk Doel 2, Belgien
1979
Der Bruch eines Dampferzeuger-Heizrohrs führte zu einer
leichten Abgabe von Radioaktivität in die Umgebung. Die
Beherrschung dieses Störfalls erfordert vom Personal die
korrekte Handhabung komplizierter Prozeduren. Die vier
AKW-Blöcke von Doel liegen nur 8 km vor Antwerpen
(Quelle: NEA-OECD)
Kernkraftwerk Buenos Aires, Argentinien
1983
Durch das Vernachlässigen von Sicherheitsregelungen starb
ein Operator während einer Modifikation des Reaktorkerns.
Er befand sich nur wenige Meter entfernt und erhielt mit ca.
20 Gy eine tödliche Strahlendosis (INES: 4)
Kernkraftwerk Hatch, Georgia, USA
3. Dezember 1986
In einem Lager für abgebrannte Brennstäbe auf dem
Gelände des Kernkraftwerks kam es zu einem Unfall, bei
dem etwa 500.000 Liter (141.000 Gallonen) radioaktives
Wasser aus den Lagerbecken ausgelaufen sind. Davon sind
etwa 300.000 Liter (84.000 Gallonen) über die
Regendrainage in ein Feuchtgebiet auf dem Gelände des
Kraftwerks gelangt.
Kernkraftwerk Oldbury, Großbritannien
1987
Nach einem Kurzschluss kam es zum Verlust von
Kühlwasser in einem der Reaktoren.
1987
Brennelementefabrik Dessel, Belgien
1992
Ein Brennstab brach und MOX-Staub wurde freigesetzt. Dies
führte bei mindestens einem Beschäftigten zu Plutonium-
Einatmung. Plutonium ist radiotoxisch (Quelle: Öko-Institut).
Kernkraftwerk Yankee Rowe, Massachusetts. USA
26. Februar 1992
Abschaltung, da Untersuchungskommission der Nuclear
Regulatory Commission (NRC) fand, das der Stahl des
Reaktorbehälters in den 32 Jahren Betrieb zu brüchig
geworden war.
1992
Kernkraftwerk Ignalina, Litauen
11. Juli 1994
Ein defekt montierter Schalter zum Ein- und Ausfahren der
Kontrollstäbe aus dem Reaktor wurde entdeckt. Dies
geschah bei der Prüfung des Schalters. Der Schalter wurde
daraufhin ausgetauscht. (INES 1)
Kernkraftwerk Ringhals, Schweden
Januar–Juni 2009
Am 8. Juli 2009 meldete die schwedische
Atomaufsichtsbehörde SSM, dass im ersten Halbjahr bereits
60 Zwischenfälle in dem Kraftwerk gemeldet wurden. Zwei
seien in der höchsten von drei Gefahrenkategorien
eingestuft worden. Sicherheitsmängel, die von der Behörde
seit 2005 beanstandet wurden, seien von dem Betreiber bis
diesem Zeitpunkt nicht behoben worden.
Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
4. Juli 2009
Ursache war eine Störung in einem der beiden
Maschinentransformatoren, wodurch es zu einer
Unterspannung an zwei der vier Eigenbedarfsschienen des
Kernkraftwerks kam. Zusätzlich gab es Kühlprobleme bei der
Reaktorwasserreinigung sowie (bei der zusätzlichen
Fixierung eines Steuerstabes) Hinweise auf ein defektes
Brennelement (INES 0)
Kernkraftwerk Mihama, Japan
1974
Block 1 musste wegen Leckagen an den
Dampferzeugerrohren abgeschaltet werden. Es stellte sich
als Problem des Primärwassers heraus. Die Anlage wurde
umgebaut und das Natriumphosphat wurde durch Hydrazin
ersetzt.
Kernkraftwerk Tomari, Japan
1995
Einige Arbeiter wurden schwer verletzt, als ein Tank mit
radioaktivem Abfall Feuer fing.
Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
25. August 2001
Im Kernkraftwerk Philippsburg übersah die
Bedienmannschaft beim Anfahren von Block 2, dass das
Notkühlsystem nicht die Anforderungen des
Betriebshandbuches erfüllte. Das Notkühlsystem reichte aus
um den kalten und unkritischen Reaktor zu kühlen. Nach
Wiederanfahren des Reaktors wu
Kernkraftwerk Hamaoka, Japan
7. November 2001
Im Block 2 wurde gem. der Aufsicht ASN "starke Korrosion"
in den Motor-Kühlleitungen beider Notstrom-
Dieselaggregate festgestellt. Die Sicherheitsreserven für einen
Notstromfall waren daher klein.
Cruas 4, Frankreich
Mai 2008
Dieser Block befand sich im Revisions-Stillstand mit
geöffnetem Reaktor. Plötzlich wurde bemerkt, dass zwei
Ventile der Nachwärme-Abfuhr volle vier Tage nur teilweise
offen standen, was die Nachzerfalls-Wärmeabfuhr deutlich
behinderte. Von einem automatischen Alarm schreibt ASN
nichts, es ist somit denkbar, dass das ganze nach diesen vier
Tagen erst durch Dampf-Erscheinungen im Reaktor-
Flutbecken bemerkt wurde. Dass offenbar keine
ungewöhnlichen Dosen registriert wurden, ist dadurch
erklärbar, dass das Reaktorwasser vor dem Runterfahren
technisch gereinigt wird.
Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. Mai 2008
Automatischen Abschaltung nach einem Fehler im System.
Riwne, Ukraine
10. Juni 2008
Austritt von etwa einem Kubikmeter Kühlflüssigkeit. Es
wurde keine Radioaktivität außerhalb der Anlage gemessen.
Der Reaktor wurde aus Sicherheitsgründen abgeschaltet.
Kernkraftwerk Monticello, USA
19. November 1971
Ein lief Wasserspeicher über. Es gelangten 190 m# radioaktiv
kontaminiertes Wasser in den Mississippi. Radioaktive
Substanzen dringen auch in das flussabwärts gelegene
Wassersystem von St. Paul ein
Kernkraftwerk Santa María de Garoña, Spanien
1972
In den Anfangsjahren seines Betriebes verzeichnete dieser
Siedewasserreaktor regelmäßig bedeutende
Überschreitungen der - seinerzeit noch weniger restriktiv
festgelegten - Abgabe-Grenzwerte (Quelle: IAEO)
1972
Kernkraftwerk Isar, Deutschland
1988
An 4 Ventilen in Block 1 werden leichte Beschädigungen
durch Knallgasexplosionen festgestellt
In Block 1 öffnete sich unvorhergesehen ein Ventil in einer
Anschlussleitung an den Reaktorkühlkreislauf. Es habe eine
"erhebliche Freisetzung" von leicht kontaminiertem
Primärkühlwasser ins Containment gegeben, schreibt die
Behörde ASN. Um das Ventil zu schließen, musste sich ein
Team in Schutzmontur ins Containment begeben
(Einstufung INES 1).
Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
März 2002
Bei einer länger hinausgezögerten Inspektion stellte man
fest, dass Borsäure nahe einer Steuerstab-Durchführung am
Deckel des Reaktordruckbehälters aus dem Reaktor
ausgetreten war. Aufgrund dessen kam es zu starker
Korrosion am Reaktordeckel, dass nur noch eine einige
Millimeter dünne Schicht der Deckel-Innenauskleidung
übrig blieben. Fachleute des Oak Ridge Laboratory
berechneten anschließend, dass es im schlimmsten Fall
noch fünf Monate gedauert hätte, bis sich ein großes Leck
im Reaktordeckel gebildet hätte.
Kernkraftwerk Point Beach, Wisconsin, USA
4. Mai 2004
Eine Düse im Reaktordruckbehälter-Kopf musste für bis zu
2,5 Millionen US-Dollar repariert werden. Der
Reaktordruckbehälter-Kopf ist ein 150 mm dicker
Stahldeckel, der den Kernreaktor abdeckt.
Kernkraftwerk Ōi, Japan
5. Mai 2004
Borsäure tritt an einem Ventil des Reaktors aus.
Kernkraftwerk Susquehanna, Pennsyvania, USA
6. Juni 2005 12:33
Automatischen Abschaltung von Block 2 aufgrund eines
Problemes mit der elektrischen Übertragung in das
öffentliche Netz.
Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
16. März 2005
Reaktorschnellabschaltung wegen fehlerhafter Simulierung
des Kondensatorfüllstands bei einer Prüfung des
Reaktorschutzsystems.
Kernkraftwerk Susquehanna, Pennsyvania, USA
28. April 2005
Block 2 musste vom Netz genommen werden, da es ein
Problem mit einem Transformator gab
Kernkraftwerk Oldbury, Großbritannien
August 2006
Abschaltung des Reaktors 1 wegen starker Korrosion am
Reaktorkern
Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. August 2006
Der erste Reaktorblock wurde wegen eines Kurzschlusses
automatisch vom Netz genommen und heruntergefahren
Cattenom, Frankreich
Juni 2007
Das Werk entließ Zink in einer Konzentration in die Mosel,
die über dem erlaubten Grenzwert lag. Unklar bleibt, ob es
sich um Normal-Zink (Schwermetall) oder um das
radioaktive Isotop handelte.
Kernkraftwerk Belojarsk 3, Russland
10. Juli 2007
Blitzeinschlag in der Nähe des Kraftwerkes. Der Generator
lieferte nur noch eine Leistung von 400 MW statt 600 MW.
Die Techniker konnten den Reaktor mit Mühe wieder auf
volle Leistung bringen.
Kernkraftwerk Balakowo, Russland
4. Mai 2007
Automatische Abschaltung von gleich zwei Blöcken. Ein
Schaden an einen Stromumwandler in der Verteilerstation
am Kraftwerk hatte dazu geführt. Die Reaktoren wurden auf
10 % Nennleistung abgefahren und am Samstag den 5. Mai
2007 wieder auf volle Leistung hochgefahren.
Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
7. Mai 2007
Der Sicherheitsbehälter wurde nach einer Revision "wegen
eines nicht exakt geschalteten Endschalters" nicht richtig
geschlossen. Auf beiden Seiten der Personenschleuse stand
ein Ventil offen (Kategorie E und INES 1).
Kashiwazaki-Kariwa, Japan
16. Juli 2007
Ein Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Richterskala in der
Region führte zu einem Transformatorbrand im
Kernkraftwerk, der nach etwa zwei Stunden gelöscht werden
konnte. Nach ersten Angaben der TEPCO kam es dabei
nicht zur Freisetzung von radioaktivem Material, diese
Aussage wurde jedoch später revidiert: Austritt unterhalb der
Dosis-Grenzwerte. Nach derzeitigem Informationsstand sind
größere Mengen Wasser aus dem Reaktor ausgetreten,
wobei radioaktives Material ausgeschwemmt wurde.
Einer von zwei elektrischen Strängen, welcher auf dem
Kraftwerksgelände das Netz mit den beiden Blöcken
verbindet, fiel aus. Damit waren beide Blöcke für
Abschaltung und Abfuhr der Nachzerfallswärme nicht mehr
mit genügend Strom versorgt. Bei Block 1 sprang ein
Notstrom-Dieselgenerator an und funktionierte
ordnungsgemäß. Der für den zweiten Block vorgesehene
Diesel fiel nach kürzerer Zeit aus.
Kernkraftwerk H. B. Robinson, South Carolina, USA
28. März 2010
Im Block 2 brach während des Volllastbetriebs ein Brand
aus, was zur Schnellabschaltung des Reaktors führte.
Während des Runterkühlens brach an anderer Stelle ein
weiterer Brand aus. Die Brände hatten unter anderem zur
Folge, dass ungeplant ein Ventil der
Komponentenkühlungs-Leitung schloss. Damit war
temporär kein Hochdruck-Sperrwasser mehr verfügbar, das
zur Abdichtung der Wellenlager der Reaktor-
Kühlwasserpumpen dient. (INES 2)
Ausbruch eines Feuers in einem separaten
Turbinengebäude infolge des schweren Tōhoku-Erdbebens,
dessen Epizentrum nur 75 km von der Kraftwerksanlage
entfernt lag. Das Kraftwerk wurde abgeschaltet. Der Betreiber
Tohoku Electric erklärte zwar am Nachmittag des 13. März
(Ortszeit), dass ein Strahlungsanstieg auf das 400fache des
normalen Strahlungsniveaus festgestellt wurde
Aufgrund der Schäden an Stromversorgung und
Kühlsystem, welche durch das große Tōhoku-Erdbeben
vom 11. März und den darauf folgenden Tsunami
verursacht wurden, sowie wegen fehlender Kabel für mobile
Stromgeneratoren kam es im Kernkraftwerk Fukushima-
Daiichi (Fukushima I) in drei von sechs Reaktorblöcken zu
einer Überhitzung des Reaktorkerns. (INES 7)
Kernkraftwerk Dukovany, Tschechien
1. April 2011
Wegen eines Lecks in einem Rohr mit verstrahltem Wasser
wurde einer der vier Reaktoren heruntergefahren
AVR Jülich, Deutschland
2. April 2011
Die nordrhein-westfälische Landesregierung muss zugeben,
dass Unklarheit über den Verbleib von rund 2285
Brennelementekugeln aus dem 1988 stillgelegten
Forschungsreaktor besteht. Das Forschungszentrum Jülich
widersprach Pressemeldungen, die Kugeln könnten im
Lager Asse gelandet sein. Die Gesellschaft für Strahlenschutz
und Umweltforschung bestätigte jedoch die Einlagerung
("BE-Kugeln in Blechdose"), was vom Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) dementiert wurde.
Kernkraftwerk Fessenheim, Frankreich
3. April 2011
Auf Grund eines Bedienungsfehlers kam es zu einer
automatischen Abschaltung des Reaktor 1. Nach
Überprüfung durch den Betreiber wurde das Kraftwerk
einen Tag später wieder in Betrieb genommen. Die
französische Atomaufsicht ASN bewertete den Zwischenfall
mit INES 1. Die Umweltschutzorganisation BUND registrierte
eine Erhöhung der Ortsdosisleistung auf deutscher Seite
östlich des KKW zwischen 20 und 45 Prozent. Eine
Meldung bezüglich freigesetzter Radioaktivität von offizieller
Seite blieb aus.
Kernkraftwerk Bradwell, Großbritannien
1966
Diebstahl von zwanzig Natururan-Brennstäben
1966
Melekess, nahe Nischnii Nowgorod (Gorki), Sowjetunion
7. Mai 1966
Im Atomic Reactor Research Institute Melekess ereignete
sich in einem experimentellen Siedewasserreaktor (VK-
Reaktor) eine Leistungsexkursion durch schnelle Neutronen.
Der Operator und der Schichtleiter erhielten hohe
Strahlendosen. (INES: 3–4)
Kernkraftwerk Chapelcross, Großbritannien
1967
Partielle Kernschmelze im Block 2. Ursache war ein
Versuchsbrennstab, in dem ein Graphitpartikel die Kühlung
verstopfte. Der Kern wurde erneuert und 1969 wieder in
Betrieb genommen
Rocky Flats, Colorado, Vereinigte Staaten
11. Mai 1969
In einem Container mit 600 t feuergefährlichem Material
kam es zu einer spontanen Entzündung von Plutonium. Das
Feuer verbrannte 2 t des Materials und setze Plutoniumoxid
frei. Durch die Entnahme von Bodenproben im Umfeld der
Anlage stellte man fest, dass die Gegend mit Plutonium
kontaminiert wurde. Da sich die Betreiber der Anlage
weigerten, Untersuchungen einzuleiten, wurden die Proben
im Rahmen einer nicht offiziellen Untersuchung
entnommen. (INES: 4–5)
Kernkraftwerk Aqtau, Kasachstan
1975
Zweistündiger Natriumbrand, da das Natrium mit Wasser in
Berührung gekommen war. (INES 1)
Kernkraftwerk Grundremmingen, Deutschland
1975
Zwischenfall, bei dem zwei Arbeiter durch austretenden
heißen, radioaktiven Dampf ums Leben kamen.
1975
Kernkraftwerk Dounreay, Großbritannien
10. Mai 1977
Zwei Kilogramm Natrium und Kalium wurden in einen 65
Meter tiefen Schacht hinabgelassen. In dem Schacht lagerten
unter anderem abgebrannte Brennelemente aus den 1960er
Jahren. Diese unterirdische Deponie war jedoch mit
Meerwasser geflutet und es kam zu einer gewaltigen
Explosion, durch die radioaktives Material in den Grund
gelangte und offenbar weithin verbreitet wurde.
Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
24. September 1977
Es öffnete sich ein Druckentlastungsventil im Primärkreislauf,
weshalb Dampf ausströmte. Das Personal der Schaltwarte
konnte längere Zeit die Situation unter Kontrolle bringen.
Auf Dauer lag die Gefahr darin, dass durch den starken
Kühlmittelverlust der Kern des Reaktors freigelegt und
überhitzt werden könnte. (INES 3)
Kernkraftwerk Brunsbüttel, Deutschland
18. Juni 1978
Nur zwei Jahre nach Inbetriebnahme traten durch einen
Abriss eines Blindstutzens zwei Tonnen radioaktiver Dampf
in das Maschinengebäude und in weiterer Folge durch
Dachklappen ins Freie aus. Trotzdem lief der Reaktor noch
über zwei Stunden weiter. Die Betriebsmannschaft hatte das
automatische Sicherheitssystem manipuliert, um die Anlage
am Netz zu halten. Das KKW Brunsbüttel stand daraufhin
mehr als zwei Jahre still.
Kernkraftwerk Saint-Laurent, Frankreich
1980
Das Teil-Schmelzen einiger weniger Brennelemente führte
zu einer Kontamination des Reaktorgebäudes (INES: 4).[8]
Die beiden ersten in St. Laurent gebauten Reaktoren waren
graphitmoderiert und gasgekühlt. Die Notkühlung erfolgte
deshalb nicht mit Wasser, sondern mit aus der
Werksumgebung angesaugter Luft. Der Reaktor wurde nach
Reparaturen noch eine Zeitlang weiterbetrieben.
1980
Kernkraftwerk Tricastin, Frankreich
September 1980
Ein Reaktorblock musste heruntergefahren werden,
nachdem ein Rohr mit radioaktivem Abwasser geborsten
war. Nach offiziellen Angaben konnte das ausgelaufene
Abwasser aufgefangen werden.