Treffen (nur) der Chemotherapie-Verweigerer/innen (II)

Es tut mir ausgesprochen leid, dass Marcel in seinem Beitrag
unwahre Dinge schrieb, die hier nicht unwidersprochen stehen
bleiben durften.
Puistola, ich bitte Dich.

Mein Großvater lebte nach seiner Diagnose eines Gehirntumors 13 Jahre lang ohne OP, Chemo und Bestrahlung. Die ärztliche Prognose war circa 4 Monate. Ein Jahr nach der Diagnose und Prognose hatte sich der Tumor vollständig zurückgebildet und er konnte wieder ganz normal arbeiten und leben.
Hallo MiglenaN, ich freue mich sehr, das zu lesen. Ich gehöre zu denen, welche sich sehr ausführlich laufend über Krebsentstehung und alternative Heilungsmethoden zu informieren versucht. Insofern bin ich einer der potentiellen Verweigerer, der diese Verweigerung (dafür danke ich) bis heute nicht in die Tat umsetzen musste. Und demnach stärken mich solche Erfolge, ebenso wie mich Anomars Geschichte betroffen wie auch nachdenklich macht.

Hallo,
Angst und Druck ist immer ein schlechter Ratgeber, leider gerät man mit einer solchen Diagnose selber in genau so eine Situation durch Ärzte ausgehend. Selber erlebt und im Umfeld mitbekommen. Die Menschen die sich für eine Chemo entschieden haben, waren alle ca 1 Jahr nach ihrer Diagnose verstorben. Nicht am Krebs. An den Folgen der Chemo und, war das Immunsystem erst einmal ausgeschaltet, explodierte die Erkrankung in den meisten Fällen noch zusätzlich. Und in irgendeiner Form lebenswert während der Zeit der Chemo war die Zeit auch nicht.
Anahata
Ich kann gänzlich nachvollziehen, was Du schreibst, Anahata.

Der Verzicht auf die Chemo lässt den Tumor
natürlich weiterwachsen.
...
Was aber gar nicht geht, ist, dass Laien versuchen, Krebskranke von Therapien abzuhalten oder sie dazu zu drängen.
...
Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Chemo das einzige ist, was dazu führen kann, dass ein Tumor sich verkleinert. Das implizierst Du aber.
Natürlich hast Du recht, dass Laien Krebskranke nicht von Therapien abhalten oder sie dazu drängen sollten. Wenn jemand ein Buch über seinen Weg schreibt, sich in Foren dazu einbringt u.a. dann ist das m.E. aber noch nicht diese Form der Einmischung. Da kommt es schon auf die Form drauf an, WIE man es kommuniziert. DASS man es kommuniziert ist nicht per se schlecht. Wäre sonst sehr schlecht für dieses Forum, nicht?
Ich wünsch Dir grundsätzlich den Umständen entsprechend alles Gute.

Deswegen u.a. habe ich damals diesen thread eröffnet - für die von der zweiten Sorte.
(Bitte immer mal wieder die Überschrift des threads lesen - da steht ein "NUR"!)
...
In diesem thread geht es nicht darum, was besser wäre, und schon gar nicht darum was besser gewesen wäre. Hier soll ein Raum sein, in dem ein bißchen Austausch stattfindet von Menschen, die EXPLIZIT keine Chemo möchten und erlauben (ohne die Anfeindungen oder auch nur Infragestellungen, mit denen wir nämlich ohnehin permanent zu tun haben).
Hallo Freedee
Gerne werden die Moderation und ich in nächster Zeit genauer auf diesen Thread schauen, um ihn wieder dorthin zu führen, wo Du ihn ursprünglich haben wolltest und wo er die Hilfe erbringt, die er könnte.
Wir können dazu den Titel noch ausbessern. Wir können aber auch einen fixen längeren Text direkt unter dem Titel einbinden, der nochmals ganz klar beschreibt, was hier drin reinpasst und was in andere Threads gehört. Und so würden wir dann auch moderierend eingreifen. Komm diesbezüglich gerne hier oder in PN auf mich zu und wir regeln das. ;)

Gruss, Marcel
 
Na, nachdem ein post von "admin" kam musste ich doch noch mal reinlinsen und habe einen Blick gewagt... ;)

Danke, Marcel !
 
Das freut mich. Als Threadstarter darfst Du schliesslich die Richtung Deines Threads vorgeben und solltest nicht derjenige sein, der das Weite sucht ;)

Gruss, Marcel
 
Einverstanden mit dem textlichen Einschub ganz oben unterhalb des Threadtitels?

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

ich finde diesen grünen Einschub gut! - Es wäre optimal, wenn der automatisch in jedem leeren Antwortfeld erscheinen würde und so nicht schnell wieder vergessen wäre. Wäre das machbar?

Grüsse,
Oregano
 
Ich seh bisher noch gar keinen Einschub, wo ist der denn?

Ich erwäge diesen Moment zum Anlaß zu nehmen "Treffen (nur) der Chemotherapie-Verweigerer / innen (III)" zu eröffnen. (Mit Einschub? Keine Ahnung.)
Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei.
Vielleicht gelingt es ja, diesen zu hüten.
 
Ich habe den klärenden Einschub gelesen und akzeptiert.
nun lest mal nach, wie diese Antwort zustande kam:

Bleib da und sei umarmt. Freedee

Im Gedenken an Ramona, die ohne Chemo starb und an Ulrike,
die mit Chemo nicht mehr hier ist, werde ich mich künftig hier nicht
mehr mit der Frage der palliativen Chemotherapie befassen. Die ist
ohnehin sehr fragwürdig, wie ich immer wieder dargelegt hatte,
da sie das Leid des Krebstodes in den meisten Fällen nur für
kurze Zeit aufschiebt. Die Leitlinien weisen daher ausdrücklich darauf
hin, dass alternativ eine Schmerztherapie angeboten werden könne.
"Verweigerung" wäre diesbezüglich also ohnehin nicht angesagt,
vielmehr besteht für den fortgeschrittenen Patienten eine Wahl.
Ulrike hatte sich für die Chemo entschieden, war aber ausdrücklich
willkommen. Oder werden ihre Beiträge jetzt gelöscht?

Was die adjuvante Chemo angeht, sollen die Brustkrebsbetroffenen
untereinander ausmachen, wobei ich davon ausgehe, dass auch
weiterhin keine Betroffenen mit einer solchen Therapie hier
aufschlagen werden. Der Titel des ersten und des zweiten Threads
zum Thema sollte klar genug sein.

Puistola


PS:
Für einen dritten Thread empfehle ich den Titel:
"Treffen (nur) der Chemoverweigerinnen"
Prostatakrebsbetroffene würden dort mit Sicherheit nicht schreiben.
 
Nach vielen Jahren hormoneller Therapien, mehreren perkutanen Bestrahlungen
und nun 18 Monaten Nukleartherapie in fünf Zyklen, jeweils mit spektakulärer
Wirkung, wächst mein Krebs seit zwei Wochen wieder fulminant,
sowohl in Knochen, als auch in Lymphknoten.
Von der Nuklearmedizin zu Heidelberg hab ich schriftlich bekommen, dass
ich aufgrund der angerichteten Nebenwirkungen austherapiert sei.
Gegen alle bekannten Formen der Hormontherapie ist mein Krebs längst resistent, und die Bestrahlung ist aufgrund der bereits erhaltenen
Strahlenlasten und der weiten Streuung des Krebses nur noch punktuell möglich.

Die Chemo muss ich gar nicht mehr verweigern, ich bekomm die ohnehin
nicht mehr, aufgrund der ruinierten Nieren und der schwachen Blutwerte.
Morgen seh ich den Onkologen, wozu eigentlich noch?

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet:
Das tut mir sehr leid, Puistola.

Wenn ich dich richtig einschätze, bist du ein grosser Kämpfer.
Vielleicht sollst du jetzt nicht mehr dagegen kämpfen, sondern mit der Krankheit leben und für bestmögliche Erhaltung der Lebensqualität schauen?

Ich wünsche dir alles Gute!
LG, pita

PS: ich sehe gerade, dass um 19:01 ein ebenfalls langjähriges Forumsmitglied die Bezeichnung "Kämpfer" benutzt hat. Zufall?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein pita, ich glaube das sind keine Zufälle mehr. Ich hab es ganz unabhängig von dir geschrieben und mich eben genau das Gleiche gefragt.

Puistola, alles Liebe dir an dieser Stelle.
Felis
 
Ich wünsche Dir auch alles Gute, Puistola!

Egal mit welchen Behandlungen oder nicht, auch wenn das hier - wie so oft - eigentlich nicht hingehört.
Ich halte nicht so viel von Kämpfen, insbesondere nicht bei Krebs, aber vom Eigenen halte ich viel.
(Ich warte ja auch immer auf Deinen "eigenen" thread ;) )

<3
 
Ich danke dir sehr für dein Einlenken hier, Freedee :kiss:

Menschen und Krankheiten sind so ungemein individuell - jede/r muss und soll seinen eigenen Weg finden und gehen können.

LG, pita
 
Ich möchte nun noch ein letztes mal schreiben, dass die Entwicklung dieses threads mit dem, worum es anfäglich ging, wahrlich nichts mehr zu tun hat !

Schön wäre, wenn er damit beendet würde. Ich weiß nicht, ob das geht.
(Admins?)

Und ich möchte mich damit einhergehend bei jeder und jedem entschuldigen, die oder der auf der Suche nach der so so so notwendigen Bestärkung hier hineinschaut und statt Unterstützung und Freundschaft Unterminierung und Frust findet.
Das tut mir schrecklich leid!

Es ging schlicht und einfach um einen Treffpunkt und einen Ort der gegenseitigen Unterstützung von Menschen, die sich der ihnen angetragenen Chemotherapie aktiv verweigern - ohne das diskutieren zu müssen, und ohne Diskussionen anderer über sich ergehen zu lassen. Das ist hier auch im zweiten Anlauf nicht gelungen. (Nun ja, es gab ein paar Momente da sah es so aus.) Nun, das ist gewissermaßen auch ein Abbild dessen, womit Menschen in dieser Situation konfrontiert sind.

So schreib ichs hier noch einmal zum Gruß an Suchende im Sinne des thread-Titels: Ich selbst bin einen Weg (sehr) weitgehend ohne Schulmedizin gegangen, und das mit dem schulmedizinischen "unheilbar"-Stempel. Meine diagnostisch prophezeiten "Haltbarkeitsdaten" habe ich schon lange überschritten. Und ich kenne inzwischen viele Leidens- und Gnade-genossen persönlich, die ebenso oder ähnlich unterwegs sind, und denen es glänzend geht.
"Unheilbar" gibt es nicht.

Nein, das ist keine Garantie, gewiss nicht. Aber vielleicht Nahrung für Zuversicht.

Alles Gute !
 
Schade, ich hätte mir gewünscht, hier ist mehr Offenheit, Eigenständigkeit, Selbstbestimmtheit und Akzeptanz.

Sorry für offtopic, LG, pita
 
Wenn ich dich richtig einschätze, bist du ein grosser Kämpfer.
Vielleicht sollst du jetzt nicht mehr dagegen kämpfen, sondern mit der Krankheit leben und für bestmögliche Erhaltung der Lebensqualität schauen?

Nein, liebe Pita, ich bin kein Kämpfer, schon gar kein grosser.
Ich fliehe vor dem Krebs, vor allem vor der grimmigen Schlussphase,
die Ramona so eindrücklich dokumentiert hatte.

Ich schau mir an, wer mir was auf dieser Flucht zu bieten hat. Wer mir
die grösste Distanz zum Ende schaffen kann, bekommt den Zuschlag.
Da hat die palliative Chemotherapie über Jahre den Kürzeren gezogen,
und nun, wo sie das letzte verbleibende Angebot zu sein scheint, geht
das nicht mehr. Der Weg zum bitteren Ende ist also vorgezeichnet,
und wenn es dann zu schrecklich werden sollte, werde ich erneut die
Flucht ergreifen: EXIT wird der Fluchthelfer sein, vielleicht. Ich weiss ja
nicht, wie sehr man selbst im heftigsten Schmerz noch am Leben hänge.

Du empfiehlst mir, nicht mehr "dagegen kämpfen", sondern "mit der
Krankheit leben". Aber das tu ich ja seit siebeneinhalb Jahren, seit
jenem Tag, als der Urologe nach der Prostataoperation den histologischen
Bericht brachte. Statt der damals erhofften Heilung stand da das
(aufgeschobene) Todesurteil drin:
Höchste Aggressivitätsstufe (Gleasongrad 5), Metastasen, also unheilbar.
Seither ist jede Therapie palliativ. Immerhin äusserst erfolgreich,
denn die Statistik gab mir damals grad mal zwei Jahre. Neue Therapien,
innovative Medikamente, die neu auf den Markt kamen und die ich von
der Kasse erstreiten musste, oder die ich in Form von frühen Studien
angeboten bekam und diese Nukleartherapie, die damals in Heidelberg
erste Gehversuche machte. Und gezielte Bestrahlung mit modernsten
Maschinen präzis dorthin, wo Schmerz und Gefässverschluss drohte.
Was bleibt? Schmerztherapie? Naja, erst mal abwarten. Noch sind es
'nur' die steigenden Werte und das PET-Bild, die vom Wiederaufflammen
der Krankheit zeugen, und ja, ein kleines Zerren im Femurschaft kündigt
auch Kommendes an. Das wird wohl noch einmal bestrahlt.
Mal sehen, wie lange meine Flucht noch dauert ...

Puistola
 
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