Therapiehunde können bei ADHS helfen

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https://rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/hunde-bringen-hyperaktive-zur-ruhe_aid-14057761

... Karl Mayer ist ausgebildeter Erzieher und arbeitet seit Jahren in Kinder- und Jugendeinrichtungen für verhaltensauffällige Kinder. Seit 2003 integriert er Therapiebegleithunde in seiner Arbeit - und das mit großem Erfolg. Uns erklärt Mayer, wie er den Hund bei Kindern mit ADHS einsetzt, welche Effekte mit der tiergestützten Therapie zu erreichen sind, und was Eltern darüber wissen müssen.
Was machen Sie in der tiergestützten Therapie?
Mayer: Ich setze den Hund als Therapiemittel für das Kind ein. Das heißt der Hund wirkt als besondere Motivation, etwas bestimmtes zu tun. Bei ADHS-Kindern kann das zum Beispiel heißen, bei einer Entspannungsübung auch wirklich ruhig liegen zu bleiben, oder die Hausaufgaben zu machen.
Können Sie das an einem Beispiel erklären?
Mayer: Nehmen wir die Hausaufgaben. Gerade bei Kindern mit ADHS ist dies oft ein täglicher Streitpunkt, weil die Kinder alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickeln. Plötzlich müssen sie aufs Klo, haben den Füller vergessen und so weiter. Hier kann man den Hund gut als Motivator einsetzen, indem sich das Kind während der Hausaufgabenzeit etwas Positives für sich selbst und für das Tier verdienen kann.
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Mayer: Ich habe fest gestellt,dass der Hund eine viel bessere Motivation ist als Schokolade. Wenn Kinder eine Aufgabe nicht schaffen, sagen sie bei Süßem schnell "Das hätte mir eh nicht geschmeckt" oder "Ich darf das eh nicht essen wegen den Zähnen". Der Hund aber schaut das Kind während der Reflektion erwartungsvoll an.

Und das Kind empfindet Schuldbewusstsein, weil es dem Hund nichts Gutes tun konnte. Außerdem freuen sich die Kinder auf die Interaktion mit demTier. Sie wollen seine Freude über das Leckerli erleben, es streicheln, mit ihm spielen. Das ist eine große Motivation, auch am nächsten Tag wieder gut mitzuarbeiten.
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Mayer: Ich habe fest gestellt, dass der Hund eine viel bessere Motivation ist als Schokolade. Wenn Kinder eine Aufgabe nicht schaffen, sagen sie bei Süßem schnell "Das hätte mir eh nicht geschmeckt" oder "Ich darf das eh nicht essen wegen den Zähnen". Der Hund aber schaut das Kind während der Reflektion erwartungsvoll an.
Und das Kind empfindet Schuldbewusstsein, weil es dem Hund nichts Gutes tun konnte. Außerdem freuen sich die Kinder auf die Interaktion mit dem Tier. Sie wollen seine Freude über das Leckerli erleben, es streicheln, mit ihm spielen. Das ist eine große Motivation, auch am nächsten Tag wieder gut mitzuarbeiten.

INFO
Einen Erlebnisbericht zum Thema ADHS-Kinder und Hunde finden Sie in dem Buch "...und dann kam Aero" von Liam Creed.

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Grüsse,
Oregano
 
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