Themenstarter
- Beitritt
- 13.02.10
- Beiträge
- 6
Hallo Zusammen,
ich habe zu meinem Problem schon lange etwas im Internet gesucht, bin bis jetzt aber nicht fündig geworden.
Ich kann körperliche Symptome, wie z.B. Juckreiz, Kribbeln oder Schmerzen durch Kraft meiner Einbildung hervorrufen, so dass ich sie tatsächlich spüre. Das ist jetzt vielleicht nicht für jeden Verständlich; aber dass man bestimmte Empfindungen auf den Körper übertragen kann, kennt ihr in abgeschwächter Form bestimmt auch z.B. bekommt ihr eine Gänsehaut, wenn jemand mit den Fingern an der Tafel schabt, oder ihr spürt dem „Schmerz“, wenn ihr beim Boxkampf im Fernsehen die Knochen knacken hört etc.
Ich bin, was so was angeht, sehr sensibel. Nur geht bei mir dieses „Einfühlvermögen“ noch viel weiter, so dass ich mir Schmerzen, Jucken, Kribbeln etc. einbilden kann und chronisch darunter leide.
1. Beispiel – Kopfschmerzen (erstes Erlebnis dieser Art)
Vor weg: Ich leide nicht unter Migräne und habe nur sehr selten mal Kopfschmerzen. Aber als ich 10 Jahre alt war, habe ich einmal im Fernsehen einen Bericht über Handystrahlen gesehen. Es ging um Leute, die angeblich Kopfschmerzen bekommen, weil sie in der Nähe von einem Sendemast wohnen. Der Moderator meinte dann abschließend, dass viele Betroffene sich solche Symptome nur einbilden. Als ich das hörte, war damit der Abend für mich gelaufen. Ich steigerte mich immer weiter in diesen Gedanken hinein, dass man sich Kopfschmerzen einbilden kann und man diese dann sein Leben lang ertragen muss. Oh Gott, dachte ich. Scheiße, bloß nicht mehr daran denken. Zu spät. Eine Stunde später, fing es an: Ich hatte leichte Kopfschmerzen. Bin dann aber doch ins Bett und am nächsten Tag habe ich nicht mehr daran gedacht. Als ich dann von der Schule zurückkam, viel mir aber die Sache von gestern wieder ein. Ich habe natürlich gleich versucht, diesen unangenehmen Gedanken zu verdrängen, was aber nicht gelang. Ich bekam plötzlich wieder leichte Kopfschmerzen. Und so ging es drei Monate lange. Zu Beginn kamen die Schmerzen nur, wenn ich daran dachte. Dann aber verselbstständigten sie sich und begleiteten mich ständig. Lediglich in Momenten wo man nicht dran denken konnte, weil man total abgelenkt war, setzten die Schmerzen kurzzeitig aus. Aber ein Gedanke, und Zack, sie waren wieder da. EIN FLUCH!
2. Jucken, Kribbeln im Fuß
Ich fasse mich jetzt mal kürzer und lasse meine anderen Lebensstationen weg. Es gibt noch viele weitere Symptome, aber dieses Beispiel ist das, was mir momentan das Leben zur Hölle macht.
Vor zwei Jahren habe ich zufällig von dem Restless-Leg-Syndrom gelesen. Ich verfluche noch heute den Tag, als ich bei einer Zugfahrt diesen Artikel gelesen habe. Ich habe von der Krankheit nichts gewusst, war auch nicht betroffen und habe daher nur kurz den Zeitungsartikel überflogen. Doch im vorletzten Satz stand irgendwas von juckenden Füßen und Schlafproblemen. Als ich dann diesen Satz las, dachte ich nur: „Wenn man abends im Bett liegt und juckende Füße hat, kann man doch bestimmt nicht mehr einschlafen.“
Ein nicht gerade sehr angenehmer Gedanke, oder ?
Dann fing mein Fuß zufällig an zu jucken. Nur so ein kleiner Nadelstich. Das jucken war wieder vorbei, aber jetzt war meine ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, bloß nicht daran zu denken, dass ich mir DAS JUCKEN EINBILDEN KÖNNTE. Zu Spät! Meine Gedanken kreisten sich nur noch darum. Ich versuchte mich abzulenken, es half aber nicht. Und es dauerte nicht lange bis meine Einbildungskraft mir ein ekliges Jucken an den Füßen bescherte. Paar Stunden später, als ich in der Stadt einkaufen war, habe ich nicht mehr daran gedacht. Erst als ich dann abends ins Bett gehen wollte, fiel mir die Sache von vorhin wieder ein. Naja, die halbe Nacht konnte ich nicht schlafen, weil meine Füße juckten und leicht kribbelten. Zum ersten Mal hatte ich stundenlang juckende Füße und konnte deswegen nicht einschlafen. In solchen Momenten wünsche ich mir einen Resetknopf für mein Gedächtnis.
In der Anfangszeit ist es immer so, dass ich nur solange davon geplagt bin, wie ich daran bewusst denke. Also einmal daran denken, und ich habe 10 Minuten lang juckende Füße.
Es ist quasi in meinem Schmerzgedächtnis als Kurzprogramm abgespeichert. Ich stelle mir das so vor, dass einfach an die Nervenenden Impulse geschickt werden. Aber ich bin kein Neurologe.
In der mittleren Leidensphase, also ab dem ersten Monat, läuft dieses Programm dann die ganze Zeit als Endlosschleife im Hintergrund.
Zum Schluss: Ich bin gesundheitlich Tip-Top. Meine Symptome sind sehr vielfältig, sie umfassen das, was meine Einbildungskraft zu leisten im Stande ist: Jucken an den Füßen, Kopfschmerzen, Druckgefühl in den Händen etc. Über die neurologischen Vorgänge kann ich nur spekulieren; ich vermute aber, dass vom Gehirn aus an die Nervenenden Impulse gesendet werden, deren Aktivität dann die unangenehmen Empfindungen auslöst. Wenn jemand andere Erklärungen hat, nur her damit.
Ich bin extrem verzweifelt und weiß wirklich nicht weiter. Ich leide sehr stark unter diesen Symptomen, die bei mir zu andauernden Unwohlsein führen.
Gibt es jemanden der Ähnliches erlebt?
An die Anderen, welche Erklärungsversuche, Ratschläge oder psychologische Tipps könnt ihr mir geben?
Wie ich oben schon geschrieben habe, es die Beschwerden haben (wahrscheinlich) keine körperlichen Ursachen. Ich bin bei vielen Neurologen oder Allgemeinmedizinern gewesen und es wurde nichts gefunden, ich ernähre mich gesund, also auf Hinweise zu Magnesiumpräparaten, Laktoseintoleranz etc. will ich nicht hinaus.
Erstmal vielen, vielen Dank für eure Antworten
Liebe Grüße
ich habe zu meinem Problem schon lange etwas im Internet gesucht, bin bis jetzt aber nicht fündig geworden.
Ich kann körperliche Symptome, wie z.B. Juckreiz, Kribbeln oder Schmerzen durch Kraft meiner Einbildung hervorrufen, so dass ich sie tatsächlich spüre. Das ist jetzt vielleicht nicht für jeden Verständlich; aber dass man bestimmte Empfindungen auf den Körper übertragen kann, kennt ihr in abgeschwächter Form bestimmt auch z.B. bekommt ihr eine Gänsehaut, wenn jemand mit den Fingern an der Tafel schabt, oder ihr spürt dem „Schmerz“, wenn ihr beim Boxkampf im Fernsehen die Knochen knacken hört etc.
Ich bin, was so was angeht, sehr sensibel. Nur geht bei mir dieses „Einfühlvermögen“ noch viel weiter, so dass ich mir Schmerzen, Jucken, Kribbeln etc. einbilden kann und chronisch darunter leide.
1. Beispiel – Kopfschmerzen (erstes Erlebnis dieser Art)
Vor weg: Ich leide nicht unter Migräne und habe nur sehr selten mal Kopfschmerzen. Aber als ich 10 Jahre alt war, habe ich einmal im Fernsehen einen Bericht über Handystrahlen gesehen. Es ging um Leute, die angeblich Kopfschmerzen bekommen, weil sie in der Nähe von einem Sendemast wohnen. Der Moderator meinte dann abschließend, dass viele Betroffene sich solche Symptome nur einbilden. Als ich das hörte, war damit der Abend für mich gelaufen. Ich steigerte mich immer weiter in diesen Gedanken hinein, dass man sich Kopfschmerzen einbilden kann und man diese dann sein Leben lang ertragen muss. Oh Gott, dachte ich. Scheiße, bloß nicht mehr daran denken. Zu spät. Eine Stunde später, fing es an: Ich hatte leichte Kopfschmerzen. Bin dann aber doch ins Bett und am nächsten Tag habe ich nicht mehr daran gedacht. Als ich dann von der Schule zurückkam, viel mir aber die Sache von gestern wieder ein. Ich habe natürlich gleich versucht, diesen unangenehmen Gedanken zu verdrängen, was aber nicht gelang. Ich bekam plötzlich wieder leichte Kopfschmerzen. Und so ging es drei Monate lange. Zu Beginn kamen die Schmerzen nur, wenn ich daran dachte. Dann aber verselbstständigten sie sich und begleiteten mich ständig. Lediglich in Momenten wo man nicht dran denken konnte, weil man total abgelenkt war, setzten die Schmerzen kurzzeitig aus. Aber ein Gedanke, und Zack, sie waren wieder da. EIN FLUCH!
2. Jucken, Kribbeln im Fuß
Ich fasse mich jetzt mal kürzer und lasse meine anderen Lebensstationen weg. Es gibt noch viele weitere Symptome, aber dieses Beispiel ist das, was mir momentan das Leben zur Hölle macht.
Vor zwei Jahren habe ich zufällig von dem Restless-Leg-Syndrom gelesen. Ich verfluche noch heute den Tag, als ich bei einer Zugfahrt diesen Artikel gelesen habe. Ich habe von der Krankheit nichts gewusst, war auch nicht betroffen und habe daher nur kurz den Zeitungsartikel überflogen. Doch im vorletzten Satz stand irgendwas von juckenden Füßen und Schlafproblemen. Als ich dann diesen Satz las, dachte ich nur: „Wenn man abends im Bett liegt und juckende Füße hat, kann man doch bestimmt nicht mehr einschlafen.“
Ein nicht gerade sehr angenehmer Gedanke, oder ?
Dann fing mein Fuß zufällig an zu jucken. Nur so ein kleiner Nadelstich. Das jucken war wieder vorbei, aber jetzt war meine ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, bloß nicht daran zu denken, dass ich mir DAS JUCKEN EINBILDEN KÖNNTE. Zu Spät! Meine Gedanken kreisten sich nur noch darum. Ich versuchte mich abzulenken, es half aber nicht. Und es dauerte nicht lange bis meine Einbildungskraft mir ein ekliges Jucken an den Füßen bescherte. Paar Stunden später, als ich in der Stadt einkaufen war, habe ich nicht mehr daran gedacht. Erst als ich dann abends ins Bett gehen wollte, fiel mir die Sache von vorhin wieder ein. Naja, die halbe Nacht konnte ich nicht schlafen, weil meine Füße juckten und leicht kribbelten. Zum ersten Mal hatte ich stundenlang juckende Füße und konnte deswegen nicht einschlafen. In solchen Momenten wünsche ich mir einen Resetknopf für mein Gedächtnis.
In der Anfangszeit ist es immer so, dass ich nur solange davon geplagt bin, wie ich daran bewusst denke. Also einmal daran denken, und ich habe 10 Minuten lang juckende Füße.
Es ist quasi in meinem Schmerzgedächtnis als Kurzprogramm abgespeichert. Ich stelle mir das so vor, dass einfach an die Nervenenden Impulse geschickt werden. Aber ich bin kein Neurologe.
In der mittleren Leidensphase, also ab dem ersten Monat, läuft dieses Programm dann die ganze Zeit als Endlosschleife im Hintergrund.
Zum Schluss: Ich bin gesundheitlich Tip-Top. Meine Symptome sind sehr vielfältig, sie umfassen das, was meine Einbildungskraft zu leisten im Stande ist: Jucken an den Füßen, Kopfschmerzen, Druckgefühl in den Händen etc. Über die neurologischen Vorgänge kann ich nur spekulieren; ich vermute aber, dass vom Gehirn aus an die Nervenenden Impulse gesendet werden, deren Aktivität dann die unangenehmen Empfindungen auslöst. Wenn jemand andere Erklärungen hat, nur her damit.
Ich bin extrem verzweifelt und weiß wirklich nicht weiter. Ich leide sehr stark unter diesen Symptomen, die bei mir zu andauernden Unwohlsein führen.
Gibt es jemanden der Ähnliches erlebt?
An die Anderen, welche Erklärungsversuche, Ratschläge oder psychologische Tipps könnt ihr mir geben?
Wie ich oben schon geschrieben habe, es die Beschwerden haben (wahrscheinlich) keine körperlichen Ursachen. Ich bin bei vielen Neurologen oder Allgemeinmedizinern gewesen und es wurde nichts gefunden, ich ernähre mich gesund, also auf Hinweise zu Magnesiumpräparaten, Laktoseintoleranz etc. will ich nicht hinaus.
Erstmal vielen, vielen Dank für eure Antworten
Liebe Grüße