Hallo Claudia
Ich bin zur Zeit auch wegen jahrelanger Borreliose in der Seegartenklinik
in Behandlung. Ich habe nun die 6. Hyperthermie plus AB-Therapie hinter
mir. Musste den letzten Thermin am Dienstag absagen, wegen starker
Erkältung. Zudem habe ich hohe Fieberschübe, Rückenschmerzen, und weitere altbekannte Borreliosesymptome. Liege einfach "flach" und warte
bis es wieder aufwärts geht. Der LTT im November zeigte eine Aktivität der
Borr. sensu stricto, afzelii, garini und Osp C. auf. Wie viele Borreliose-Patienten, habe ich vor der Diagnose auf Borreliose eine lange Odyssee hinter mir. Es war mir klar, was das bedeutet - leider nämlich, dass viel zu
spät angefangen wurde zu therapieren, dass die Borrelien sich längst verbreiten konnten und dass demzufolge eine Heilung schwierig wurde. Die Erstbehandlung mit Rocephin brachte keine grossen Erfolge.
Die 2. Therapie mit Claforan und anschliessend mit Rulid zeigte anfangs
eine Verbesserung der Aktivität und Symptome. Die jahrelangen monatlichen Schübe
aber kamen weiter, einmal milder - dann wieder stärker. Der Verdacht auf
"persistierende Borreliose" wurde gestellt. Ich erhielt jedoch keine weiteren
AB-Therapien. Ich fand dann jahrelang Unterstützung in einer Klink in Brunnen. Dank Infusionen mit Sauerstoff, Vitamin C, B Vitamine, Eigenblut-
behandlungen, Schmerztherapien ging es mir den Umständen entsprechend
gut und ich lernte mit der Borreliose und meinen reduzierten Kräften und
eigenschränkten Lebensmöglichkeiten "zu leben". Das heisst - Vieles ging nicht mehr so wie gewohnt oder gewünscht - aber es ging, ging gut, denn ich
gewöhnte mich immer besser an meine neue Lebensform. Ich war nicht mehr
die, die ich einmal war! Ich war die, die ich geworden bin! Ich konnte das akzeptieren und damit leben. - So wie es ist - war es gut für mich.
Leider traten dann vor 2 Jahren vermehrt Magen-Darm Schwierigkeiten auf. Die Autoimunerkrankung colitis ulcerosa wurde diagnostiziert und auch Psoriasis trat wieder verstärkt auf. Seither verstärkten sich die monatlichen
Schübe wieder. Ich schaffte Haus und Garten immer weniger. Aus diesem
Grund zogen wir um in eine Wohnung. Dieser Umzug raubte mir die letzten
Kräfte. Erschöpft suchte ich Hilfe und Unterstützung bei meiner Vertrauens
aerztin, die mich vorher in der Klinik in Brunnen nun in der Seegartenklinik
behandelte. Ich entschied mich zur Hyperthermie. Ich kann noch nicht
viel über diese Therapie berichten. Es ist noch zu früh. Ich weiss auch nicht,
ob die Verstärkung der Symptomatik nun durch Hyperthermie oder durch Doxycline (ev. Herxheimer-Reaktion) ausgelöst werden. Es ist mir auch nicht
wichtig woher - mein Körper reagiert und ich werte dies als positiv, obwohl
das Ganze eine ziemliche Tortur bedeutet. Ich werde nun noch die nächsten
4 Termine des 10-maligen Zyklus durchhalten. Was es bringt oder gebracht
hat wird sich erst später zeigen. Ich schaue zuversichtlich vorwärts - habe es
schon einmal "fast" geschafft! Ich werde auch diesmal wieder dahin kommen - davon bin ich überzeugt und daran glaube ich. Nicht an eine
totale Heilung, jedoch an eine lebenswerte Verbesserung.
:wave::wave::wave: Dir Claudia und allen Lesern meines Berichts wünsche
ich frohe Festtage, alles Gute, Mut, Kraft und Zuversicht.