Malve
Eine Schilddrüsenerkrankung kann etliche psychische Symptome verursachen, die nicht mit echten psychischen Erkrankungen im Zusammenhang stehen.
So findet man bei einer Unterfunktion häufig
Eine Überfunktion kann folgende Symptome zeigen
Es ist nicht sinnvoll, Betroffene mit Psychopharmaka und/oder Antidepressiva zu behandeln; sie können den Schilddrüsenhormonstoffwechsel noch mehr durcheinanderbringen:
Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse
Da solche Beschwerden sehr belastend sind, ist es für den Patienten umso schlimmer, wenn dann auch noch eine Fehldiagnose hinsichtlich der Psyche gestellt wird.
Liebe Grüsse,
Malve
So findet man bei einer Unterfunktion häufig
- Weinerlichkeit (Depressiviät)
- Reizbarkeit (das Gefühl alles wird zuviel)
- Konzentrations- u. Gedächtnisstörungen
- Benommenheit
[FONT=Arial, sans-serif]- Nervosität (Schreckhaftigkeit) [/FONT]
- ausgeprägte Ängstlichkeit (Panikattacken)
- Schlafstörungen
Eine Überfunktion kann folgende Symptome zeigen
- Unruhe (Rastlosigkeit)
- Übersprudeln vor Ideen
[FONT=Arial, sans-serif]- Ungeduld (Reizbarkeit) [/FONT]
- Wutausbrüche schon bei kleinsten Anlässen
- emotionale Labilität
- Schlaflosigkeit
Aus diesen Gründen werden Betroffene, die an solchen Beschwerden leiden bzw. solche Symptome aufzeigen, häufig als "psychisch krank" dargestellt.
Fehlinterpretationen kommen gehäuft vor, wenn die Symptome in bestimmten Lebensphasen auftreten, wie z.B. während und nach einer Schwangerschaft:
Fehlinterpretationen kommen gehäuft vor, wenn die Symptome in bestimmten Lebensphasen auftreten, wie z.B. während und nach einer Schwangerschaft:
"Eine Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes dar. In ca. 9% der Fälle kann sich eine post-partum Thyreoiditis mit erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten und auch Funktionsstörungen der Schilddrüse entwickeln. Depressionen können dabei ein begleitendes Symptom sein. Nicht selten wird die neue Situation besonders beim ersten Kind im Sinne einer mütterlichen Überlastungsreaktion angesehen, bevor an die Möglichkeit einer Schilddrüsenerkrankung als Ursache gedacht wird."
Psychische Auffälligkeiten im Alter werden ebenfalls oft falsch gedeutet:
"Besonders im Alter werden neuropsychologische und physiologische Veränderungen wie Verlangsamung, Verschlechterung der Gedächtnisfunktion, Antriebsarmut, Müdigkeit, Verwirrung und Veränderungen der Wahrnehmungsfähigkeit häufig dem natürlichen Alterungsprozeß zugeschrieben."
Es ist nicht sinnvoll, Betroffene mit Psychopharmaka und/oder Antidepressiva zu behandeln; sie können den Schilddrüsenhormonstoffwechsel noch mehr durcheinanderbringen:
"Insbesondere trizyklische Antidepressiva und antipsychotisch wirksame Phenothiazine beeinflussen die Schilddrüsenfunktion, indem sie mit den verschiedenen Schritten der Schilddrüsenhormonbiosynthese interagieren. Diese Medikamente hemmen die Jodidaufnahme und die Schilddrüsenperoxydase und führen so zu einer verminderten Synthese von T3 und T4. Auf der anderen Seite steigern sie die Dejodierung von T4 zu T3 oder/und zu reverse-T3 durch eine Stimulation der Dejodase-Aktivität. Trizyklische Antidepressiva interferieren ferner über das noradrenerge und serotonerge System direkt mit der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse und können so die T3- und T4-Spiegel vermindern."
Eine psychologische Behandlung von Krankheiten der Schilddrüse ist nicht sinnvoll, da sich die Symptome durch die Therapie mit Thyreostatika oder Schilddrüsenhormonen meist vollständig zurückbilden. Wie bereits ausgeführt sind Krankheiten der Schilddrüse keine psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen. Sie werden nicht durch traumatische Kindheitserlebnisse, falsche innere Grundhaltungen oder Stress ausgelöst. Und sie sind deshalb auch nicht durch eine Psychotherapie, absolute Stressfreiheit oder Psychopharmaka heilbar. “Der durch zahlreiche Symptome verunsicherte und verängstigte Erkrankte benötigt in der Regel keine Psychopharmaka, sondern neben einer wirksamen [Anm.: Schilddrüsenhormon-] Behandlung einen Arzt, der zuhört, mitfühlt, versteht und Mut macht. [...] Eine klassische Psychoanalyse ist nicht sinnvoll. Die Schuld für die Erkrankung in der eigenen Psyche zu suchen, ist weder weiterführend noch wird es den eigentlichen Krankheitsursachen gerecht.”
Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse
Da solche Beschwerden sehr belastend sind, ist es für den Patienten umso schlimmer, wenn dann auch noch eine Fehldiagnose hinsichtlich der Psyche gestellt wird.
Liebe Grüsse,
Malve
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