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Ich kopiere einen Beitrag von Puistola hierher, weil ich finde, daß diese Tipps wichtig sein können:
https://www.symptome.ch/threads/sel...etzt-hats-auch-mein-freund.26063/#post-187922 Beitrag #18symptome.ch/v(b)board/customavatars/avatar6303_1.gif
Registriert seit: 06.08.2008
Ort: Arktis
Beiträge: 108
14.8.08
14.02 Uhr
AW: Seltsame Gelenksschmerzen, und jetzt hats auch mein Freund!
Zitat:
Zitat von Iltiss
Wir waren schon seit langem nicht mehr im Urlaub, mehr als fünf Jahre schon nicht.
Hallo Iltiss
Dann wäre es Zeit, mal zu gehen. Das wäre eine Gelegenheit, zu schauen, ob sich in einer anderen Umgebung Euere Symptome bessern. Dazu sollten 14 Tage ausreichen! Falls Ja, würde der Schimmel in der Verdachtsskala ganz nach oben rücken (wo ich ihn eh schon sehe).
Zitat:
Andere Schadstoffe die z.B. von Putzmitteln oder falsche Baustoffe kommen nicht in Frage.
Putzmittel enthalten Lösungsmittel und synthetische Duftstoffe. Die sind eh nicht gut. Verwendet Microfaser-Lappen statt Chemie, wo immer möglich, und wenn Putzmittel, dann solche ohne Duftstoffe.
Feuchte Microfaser kann Schimmelsporen derart binden, dass die Sporen drinbleiben, statt, sich, wie von Baumwollappen oder Bürsten fröhlich in der Raumluft zu verbreiten.
Schimmel ist immer an Feuchtigkeit gebunden. Putzen beseitigt zwar die Fruchtkörper an der Oberfläche, das Mycel im feuchten Baustoff drin kümmert das nicht.
Den chemiebasierten Wer-kratzt-zuerst-ab-Wettbewerb gegen den Schimmel, den ihr mit Chlor führt, habt ihr schon verloren. Ihr seid krank, der Schimmel breitet sich zusammen mit der Feuchtigkeit fröhlich aus.
Baustoffe: Wenn ihr selbst renoviert habt, wisst ihr ja, welche Baustoffe verwendet worden sind. Spanplatten und andere Holzwerkstoffe sind neben Schimmel die Hauptursache für das "Sick Building Syndrome", auf das ich hier mal tippe.
Es geht aber nicht nur um das "Was wurde verbaut", sondern "wie wurden die Baustoffe angewendet".
Das betrifft vor allem Wärmedämmungen die, an der Innenseite von Wänden und Decken angebracht, klassische Schimmelfallen sind. Besonders gefährlich sind auch jede Art von Folien, die an Wänden, Decken auf der kalten Seite angebracht werden.
Dabei ist es ziemlich egal, wo im Haus der Schimmel auftritt: Die hochallergenen Sporen werden von der zirkulierenden Raumluft in alle Ecken getragen, vor allem natürlich von unten nach oben mit dem Wärmeauftrieb innerhalb des Hauses.
Damit ist die Zielrichtung der Sanierung eueres Hauses schon angezeigt (Die ist fällig, ob Euere Beschwerden auf den Schimmel zurückgehen oder nicht. Wenn nicht, kommt das noch!)
Trockenlegen!
Dazu gibt es zu klären, woher die Feuchtigkeit kommt:
Der einfachste Fall ist Wasser durch das Dach: Da zahlt die Gebäude-Versicherung den Wasserschaden im Innern, und ihr müsst eben das Dach in Ordnung bringen.
Schwieriger ist aufsteigende Feuchtigkeit aus den Fundamenten, was ich aufgrund des Befalles des Kellers vermute:
Die Fundamente aussen freilegen und mit einer Beschichtung oder Folie gegen eindringende Feuchtigkeit isolieren. Falls erlaubt bei Euch, eine Sickerleitung rings um das Haus legen auf Fundamenthöhe. Steigt die Feuchtigkeit kapillar aus der Fundamentsohle auf, muss dieser Weg gesperrt werden, durch Injektionen von Wasserglas oder Harz, durch etappenweises Aufstemmen oder -fräsen der Kellermauer und Ersatz durch einen schwindarmen Zementmörtel.
Den Keller mit einem Abluftventilator lüften. Damit trocknet ihr die Raumluft, schafft einen Unterdruck, damit die Sporen nicht mehr nach oben steigen können und saniert zugleich noch eine allfällige Radon-Belastung.
Eine weitere Feuchtigkeitsquelle liegt im Hausinneren, mal abgesehen von undichten Leitungen:
Einwohner, Pflanzen, Kochen, Baden, Duschen. Von all diesen Quellen wird Wasserdampf verdunstet, der sich anschliessend an den kältesten Stellen wieder niederschlägt als Kondensat. Diese Stellen sind vor allem Aussenecken, die Anschlüsse Kellerdecke/Wand und Wand/Oberste Decke, hinter Vorhängen und Möbeln an Aussenwänden. Da sitzt der Schimmel.
Dagegen gibt es drei Remeduren:
Zuallererst die Feuchtigkeitsproduktion reduzieren: Pflanzen auf ein Minimum reduzieren, knapp giessen, Luftbefeuchter rausschmeissen, keine Wäsche im Hausinnern trocknen, kürzer Duschen, beim Kochen Dampfabzug immer einschalten (Wenn Abluftgerät. Umlufz hilft nur gegen Geruch).
Dann Lüften, vor allem natürlich im Bad mittels Abluftventilators während dem Duschen.
Eine nachhaltig zur Sanierung beitragende Lüftung geht nicht durch die Fenster, sondern mit einer Lüftungsanlage, die den Wohnräumen vorgewärmte Frischluft zuführt und diese über Küche, Bad, Abstellräume, Keller wieder abführt. So wird der Feuchtigkeitstransport in Wohnräume vermieden, und in den Nassräumen wird der Dampf auf kürzestem Weg abtransportiert.
Ich hab in mein altes Holzhaus diese Anlage eingebaut :- ILTO 430/440 (In der PDF-Brochure seht ihr das Leitungsnetz im Prinzip. Bei euch kommt unbedingt eine Abluftführung im Keller dazu, um den Sporenstrom von unten nach oben zu brechen. Andere Produkte funzen ähnlich)
Und schliesslich die erfolgreichste Massnahme, nur im Zusammenhang mit einer Lüftung zu empfehlen: Eine äussere Wärmedämmung.
Für die Planung der Massnahmen empfehle ich den Beizug eines Bauphysikers/Bauökologen.
Zum Thema Lüftung/Wärmedämmung hier ein umfassender Link: heiz-tipp.de
Und die Kosten? Kurzfristig erscheint das alles sehr teuer, auf längere Sicht, bei steigenden Energiepreisen zahlt sich ewine gut geplante Sanierung selbst, un den Schimmel seid ihr erst noch los.
Mit dieser guten Nachricht grüsst Euch
Puistola
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