Psychisch krank?!
Melde mich wieder mal...
Es ist einfach unglaublich, was mit und in mir geschieht.
Eigentlich war ich überzeugt, dass der Schockzustand weg ist und ich stark genug bin um zu verzeihen.
Doch stattdessen befallen mich ständig neue Ängste.
Ich kann nicht vergessen - im Gegenteil, mir kommen in jeglichen Situationen die unverfrorene Untreue meines Mannes in den Sinn. Er bemüht sich dabei eigentlich recht, immer geduldig zu sein und arbeitet nun auch viel öfter zuhause. Genauso hab ich das meinem Psychiater auch gesagt. Er meinte, dass das Wort beMÜHEN seinen Grund hätte.
Ich bin seit Wochen ganz schlecht drauf.
Sobald ich mein Kind schlafen gelegt habe oder ihn infolge Arzttermin bei meinen Eltern oder Schwiegermama abgegeben habe, fühle ich mich wie amputiert, denn mein Kind ist mir die grösste Stütze - sein Drang nach erLEBEN, seine NEUgier, seine LebensFREUDE, sein Wille zum Entdecken und Erforschen, seine Unbekümmertheit machen mich so stark und lassen mich das Leben in der Momentaufnahme geniessen. Doch wenn es ruhig um mich ist, hinterfrage ich MEIN Leben.
Ich falle immer öfter in dunkle Gedanken - es ist, als ob mich eine durchsichtige Hülle erdrückt. Selbst mein Augenlicht ist nicht mehr so klar, eindeutig und voluminös - ein nebliger Schleier umgibt den Blick geradeaus.
Die Zärtlichkeiten meines Mannes gefallen mir nicht mehr - ich ertrage sie nicht. Am liebsten würd ich gehen - ein neues Leben mit meinem Kind irgendwo...
Bei meiner letzten Sitzung beim Psychiater hatte ich so viel Traurigkeit in mir, die ich nur still weinend rauslassen konnte. Unglaublich... Zuhause war mir die Situation sehr peinlich. Er, der mit weit schlimmeren Schicksalen konfrontiert wird, Menschen die mit Tod konfrontiert wurden und da bin ich, die einen Lebensfrust hat weil sie betrogen wurde.
Nun muss ich Cipralex einnehmen, der Psychiater meint, dass es mir helfen würde klare Entscheidungen zu fällen.
Mir macht es Angst. Und ausgerechnet Triptane sollte man nicht gleichzeitig einnehmen - dabei nehme ich seit Jahren regelmässig Imigran, weil es die einzige Medizin ist, die mir bei meiner starken Migräne hilft.
Wirklich unglaublich, was aus mir geworden ist...aus meiner Ehe...
Meinem Mann scheint das alles nicht wirklich bewusst zu sein. Ihm geht es "sehr gut" - wenn man ihn fragt. Das ist ja auch gut so. Trotzdem scheint er etwas enttäuscht zu sein, dass ich selber es nicht so sagen kann.
Wenn ich gehen würde, so wäre das auch eine Chance für ihn, wieder eine Partnerin zu finden, die ihn glücklich macht. Aber das finanzielle Fiasko ist eine zu grosse Belastung.
Bin einfach hin- und hergerissen.
Und nun bin ich zu müde und geh schlafen.
Danke für's zulesen.
