Hallo Apfelmus,
natürlich will ich versuchen, auf Deine Angaben zu antworten. Vielleicht übersehe ich etwas, weil ich mich nicht immer gut konzentrieren kann.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser Eisenmangel den Du hast, normal sein soll.
Da gibt es sicher eine Ursache dafür und die sollte man finden. Denn erst wenn man die Ursache kennt, kann man evtl. dauerhaft richtig was dagegen tun.
Ich würde bei Eisenmangel immer eine Darmspiegelung für wichtig halten. Auch wenn Du noch keine 50 bist, so ist ein so deutlicher Eisenmangel aber ein Grund dafür.
Und hinzu kommt, diese evtl. familiäre Belastung.
Da solltest Du hartnäckig bleiben und den Arzt um eine Überweisung bitten. Oh ich sehe, Dein Hausarzt ist auch Gastroenterologe. Macht er also auch Darmspiegelungen? Soweit ich aber richtig informiert bin, gibt es da evtl. Abrechnungsprobleme mit den gesetzlichen Kassen, wenn er auch Darmspiegelungen macht? D. h. er bekommt dafür nicht sooo arg viel vergütet? Liegt es evtl. daran, dass er dann keine Darmspiegelung machen will?
Die Schlafstörungen hängen vermutlich mit dem Eisenmangel zusammen. Eisenmangel macht eben auch Schlafstörungen.
Eisenmangel hat so enorme negative Auswirkungen auf den Alltag, dass man alles versuchen sollte, ihn abzustellen. Dass Du ständig hochdosiert Eisentabletten einnimmst, ist keine Dauerlösung.
Wenn Du keine starken Monatsblutungen hast, ist die Gerinnung vermutlich nicht schuld am Eisenmangel. Ich schreibe vermutlich, weil wissen kann man das erst, wenn man die Gerinnung genau untersucht hat.
Wenn Du gar mal einen Schlaganfall befürchtet hast, so könnte eher noch das Gegenteil vorliegen: Dass Du eher eine Thromboseneigung hast. Aber das will ich nur nebenbei erwähnen. Es gibt einige genetische Thromboseneigungen, die man auch im Blut feststellen lassen kann. Wenn man die hätte, sollte man immer ASS oder andere blutverdünnende Mittel einnehmen.
Das aber nur nebenbei.
Wenn also die Monatsblutung nicht stark ist, lässt sich der Eisenmangel erst Recht nicht damit erklären. Das ist ja bei Frauen immer die häufigste Erklärung für einen Eisenmangel.
Umso mehr muss man m. E. nach Ursachen dafür suchen.
Und umso mehr sollte der Darm untersucht werden, finde ich.
Laktulose wird nicht immer vertragen, denke ich. Daher sollte man die Dosis langsam steigern und mit einer niedrigen Dosis beginnen.
Nebenwirkung ist, dass man evtl. einen Kaliummangel bekommen kann, d. h. man sollte evtl. sich kaliumreich ernähren oder ggf. auch etwas Kalium einnehmen. Das hängt aber sicher auch von der Dosis bei der Laktulose ab.
Außerdem macht Laktulose einen weichen Stuhl und es wird gern bei Menschen mit Verstopfung gegeben.
Es ist ansonsten ziemlich nebenwirkungsarm.
Ich weiß hier von einer Userin, die es laufend nimmt, weil sie sich dann besser konzentrieren kann.
Hier sind meine Leberwerte von 2014:
GPT 17
GGT 9
Die anderen Werte habe ich nicht. Statt LDH, GLDH habe ich einen Wert: LDL/HDL Quotient und der liegt bei 1,6
LDL/HDL sind Cholesterin-Werte, also Blutfette. Sie haben nichts mit LDH und GLDH zu tun.
Die beiden Leberwerte sind in Ordnung.
Danach muss Deine Leber nun nicht krank sein. Das sage ich mit Vorsicht, weil man die Leberwerte nicht immer allein sehen muss, wenn es um die Leber geht. Und wenn man die anderen Leberwerte nicht hat, kann man so sicher nicht sein, dass die Leber nun ganz gesund ist.
Leider ist der Zustand der Leber nicht immer so leicht einzuschätzen.
Die Leberwerte gehen oft erst hoch, wenn die Leber schon stärker geschädigt ist und ein Teil der Leberwerte kann sich dann wieder senken, wenn man eine Zirrhose hat. Das klingt unlogisch und kompliziert. Weil es nicht immer einfach ist, die Leber richtig zu beurteilen, dürfte auch die Dunkelziffer unerkannter Leberkrankheiten so hoch sein.
Ja, einen guten Leberarzt finden aber wie nur?
Weiß du, ob man in den Unikliniken einfach so anrufen kann und fragen kann, ob sie einen Leberarzt haben? Kann man sich da einfach so einen Termin geben lassen oder braucht man dafür eine Überweisung vom Hausarzt?
Eine Leberabteilung, integriert in der Gastroenterologie, hat jede Uniklinik.
Ich fürchte, dass man immer eine Überweisung vom Hausarzt braucht. Ja, evtl. verlangen manche Kliniken sogar noch eine vom Facharzt.
Ich hatte meine Mutter letztes Jahr in der nächstgelegenen Uniklinik angemeldet. Da genügte die Überweisung vom Hausarzt. Ich habe aber nicht gefragt, ob es auch ohne Überweisung geht. Ich denke eher nicht.
Da aber Dein Hausarzt auch Gastroenterologe ist, wird er, wenn er erfährt, dass Du zu einem Leberarzt willst, wahrscheinlich "eingeschnappt" sein. Denn er wird Dir sagen, ich weiß alles, was man über die Leber wissen muss.
Da sehe ich das Hauptproblem. D. h. Du wirst von ihm so einfach vielleicht keine Überweisung bekommen.
Du kannst ihn sicher besser einschätzen.
Und wenn Du hinter seinem Rücken Dir von einem anderen Facharzt (Frauenarzt, Urologe, etc.) eine Überweisung geben lässt und er erfährt dann davon durch einen Arztbrief, wird er evtl. auch "eingeschnappt" sein.
Ich würde zunächst aber den Eisenmangel in den Vordergrund für weitere Aufklärungen stellen.
Vielleicht könnte auch eine weitere Anlaufstelle dafür noch ein Hämatologe sein. Denn zu dem Eisenmangel fallen mir Störungen ein, wie die sog. "Eisenverwertungsstörung", die meines Wissens auch in das Fachgebiet der Hämatologie gehört. Aber frage mich nicht nach Details. Ich habe diesen Begriff im Hinterkopf, kann Dir aber dazu nichts genaues schreiben.
Ferr 7,3 uc/
MCH 24,7
MCV 78,2
MCHC 28,6
HB 10,3 c/d
HK 36,2 V%
ERYV 19,6
%Hypo 39,3%
Mono 3,6%
Ja, das MCV ist viel zu niedrig. Es sagt aus, dass Du sehr viele kleine rote Blutkörperchen hast, die alle nicht so alt sind.
Der Hb-Wert ist auch viel zu niedrig.
Auch der HK ist zu niedrig.
Erniedrigter HK kann auch auf Störungen in der Blutbildung hinweisen und er kann auch bei Nierenschwäche erniedrigt sein.
Vielleicht wäre es schon sinnvoll, wenn Du zu einem Hämatologen gehst?
Zum Kupfer.
Habe gerade gesehen, dass mein Zink Präperat von Vitabay 50mg Zinkcitrat hat, 40mg Calcium aber auch 500ug Kupfer.
Soll ich mir lieber ein anderes Präperat kaufen?
Nun, das Kupfer ist nicht sooo extrem hoch, d. h. wenn Du nur eine Tablette pro Tag nimmst, ist das vertretbar. Vertretbar in Deinem Fall deshalb, weil ein Kupfermangel zu einer Blutarmut führen kann.
Da Du eine Blutarmut hast, ist vielleicht in Deinem Fall das Kupfer sinnvoll.
Was mich etwas stört, ist, dass das Präparat gleichzeitig Zink und Kupfer enthält. Zink soll Kupfer verdrängen und Kupfer verdrängt Zink, sagt man. Was passiert also wenn man beides gleichzeitig einnimmt? Das ist die spannende Frage. Verdrängt das Zink das Kupfer oder kann man beides zusammen einnehmen, ohne dass ein Wirkstoffverlust eintritt?
Der tatsächliche Gehalt an reinem Zink ist dann bei ca. 15 mg. Das ist zwar nicht gigantisch viel, aber vielleicht reicht es für Deinen Bedarf.
Schadet denn Arginin auf die Dauer nicht eher als das es nützt?
Bemerkst du irgendwelche Besserung bzw. Änderung an dir duch die Einnahme von Arginin?
Da ich etliche Präparate einnehme, kann ich Dir nicht sagen, ob Arginin bei mir viel nutzt. Ich denke aber, dass es mir auch nicht schaden kann, denn es ist eine Aminosäure, die man sonst auch mit der Nahrung aufnimmt und wenn ich davon etwas mehr aufnehme, dann kann das nicht falsch sein.
Ich hoffe eben auf den positiven Effekt, den man Arginin nachsagt. Ich nehme auch nicht viel, nur 500 mg pro Tag. Das ist keine hohe Dosis.
Mein Onkel hat mich drauf gebracht. Er nimmt Telcor. Das ist ein Mittel, dass wegen des Herzens genommen wird. Und darin ist einer der Hauptbestandteile das Arginin. Ich kaufe mir lieber die Hauptbestandteile solcher Präparate selbst ein, weil es meist billiger ist.
Habe mir die Omega 3 Kapseln schon bestellt, werde ich aber vorsichtshalber erst mal weg lassen und schauen, dass ich einen Leberarzt finde.
Wenn sie nicht so hoch dosiert sind und Du dann nicht so viel auf einmal nimmst, verträgst Du sie vielleicht auch. Es kann bei jedem anders sein.
Ich merke, dass meine Blutgerinnungsstörung und/oder die Leberproblematik es nicht zulassen, dass ich davon viel einnehme. Bei mir ist schon tgl. eine niedrig dosierte Kapseln fraglich.
Aber wie gesagt, Du hast vermutlich nicht die allerselben Störungen und bei Dir muss es nicht so sein, dass Du nun gleich reagierst.
Zum Magnesium:
Bei den Verla Dragees kannst Du ja auch mehr als eine pro Tag nehmen. Wenn die Dosis in einem Dragee niedrig ist, kann man es besser auf den Tag verteilen.
Wieviel Du brauchst, musst Du selbst herausfinden. Das ist natürlich bei jedem anders.
Das Präparat mit 375 mg in einer Tablette ist schon relativ hoch dosiert. Wenn man kann würde ich da die Tablette teilen und auf morgens und abends verteilen. Oder eben eine Tablette auf 2 Tage verteilen, je nach Bedarf.
Mache momentan eine Kieselsäure Kur (mit Sikapur), da ich mir davon erhoffe, dass meine Haare nicht mehr so stark ausfallen.
Biotin hast Du auch schon probiert?
Hier könnte auch wieder Dein Eisenmangel die Hauptursache sein, zumindest liest man in vielen Fundstellen, dass Eisenmangel zu einem diffusen Haarausfall führt.
Das wäre noch ein Grund, den Eisenmangel aufzuklären.
Ich esse täglich Fleisch, Brot, etwas Gemüse, selten Obst, da ich viele saure Obstsorten nicht vertrage. Ich esse zudem wegen dem Heißhunger auf Süßes viele Schokoriegel bzw. Schokolade.
Kaffee schmeckt mir einfach nicht, obwohl ich es schon öfter probiert habe, kriege ich es einfach nicht runter. Ich trinke nur Wasser und Kamillentee, rauche nicht und trinke keinen Alkohol.
Du lebst eigentlich recht gesund. An dem kann es m. E. kaum liegen, dass Du solche Probleme hast.
Heisshunger auf Schokolade kann auf einen Magnesiummangel hinweisen.
Obst enthält viel Kalium, auch Obstsäfte und Smoothies.
Die letzten Thrombozytenwerte habe ich von 2014 da lag der Wert bei 213.
Einen Quick Wert sehe ich dort nicht (hat es evtl. eine bestimmte Abkürzung?)
Die Thrombozyten sind o.k.
Andere Abkürzung für den Quick? Mmh, oft wird noch der Quick in den INR-Wert auf dem Befund umgerechnet. Ja, und er kann auch als TPZ bezeichnet werden. Aber ich habe diese Bezeichnung auf meinen Befunden noch nie gesehen.
Er dachte ich hätte einen Schlaganfall erlitten und so wurde ich im Krankenhaus auf diverse Sachen untersucht. Ich glaube mich zu erinnern, dass dort auch die Blutgerinnung untersucht wurde, aber 100% sicher bin ich mir nicht.
Die Standard-Werte wurden dort sicher gemacht. Aber Spezialwerte vermutlich nicht.
Es gibt sehr viele Gerinnungswerte, die nie alle auf einmal gemacht werden.
Wenn in den Standard-Werten etwas nicht stimmt, heißt es dann evtl. dass man weitere Werte beim Internisten zu Hause untersuchen lassen sollte.
Ja, ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass ich den Eisenmangel aufklären lassen würde.
Das mit dem Fleisch mal weglassen, ist sicher auch nicht schlecht. Vielleicht merkst Du einen Unterschied. Auch ein Versuch mit Laktulose kann Dir vielleicht neue Erkenntnisse bringen.
Nun ich hoffe, dass Du bald weiter kommst in der Diagnostik und wünsche Dir gute Besserung.
lg
margie