Personen mit „normalem“ Körpergewicht haben ähnlich häufig kardiometabolische Probleme wie adipöse Personen.

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Erkenntnis
  • Personen mit „normalem“ Körpergewicht haben ähnlich häufig kardiometabolische Probleme wie adipöse Personen.
  • Ein normales Körpergewicht schließt einen ungesunden metabolischen Zustand nicht aus.
  • Die Autoren raten, bei Personen jeden Gewichts ein Stoffwechsel-Screening durchzuführen.
Warum das wichtig ist
  • Das metabolische Syndrom, das eine Insulinresistenz, hohen Blutdruck, Dyslipidämie und Entzündung umfasst, kann sowohl bei normalgewichtigen als auch bei adipösen Personen vorliegen.
...
Wesentliche Ergebnisse
  • Im Vergleich zu Personen mit MH-O* wiesen Personen mit MUH-NW* signifikant höhere Raten an Folgendem auf:
    • Mortalität jeglicher Ursache
    • Kardiovaskulär bedingte Mortalität
    • Schwere unerwünschte kardiale Ereignisse
  • Diese Beziehungen schienen durch Diabetes vermittelt zu sein.
  • Darüber hinaus waren die Raten aller 3 Ergebnisse bei Personen mit ungesundem Metabolismus und Adipositas sowie bei Personen mit MUH-NW ähnlich. ...
* MH-O: Personen mit gesundem Metabolismus und Adipositas (metabolically healthy obese people, MH-O).
* MUH-NW: metabolically unhealthy normal-weight
(Ergänzungen und Kürzungen durch mich angehängt)

Mehr zu einer Stoffwechselanalytik:

Oft werden eher schwere PatientInnen ja aufgefordert, erst einmal abzunehmen, um Risiken von kardiovaskulären Erkrankungen + Diabetes zu mindern. Laut diesen Erkenntnissen hier scheint das aber nicht immer von Erfolg gekrönt zu sein. Ob das nun schon das Ende der Weisheit ist, kann ich nicht sagen.

Grüsse,
Oregano
 
Soweit ich informiert bin, spielt das sogenannte "viszerale Fett" (Bauchfett) für das metabolische Syndrom eine Rolle - die NDR-Ernährungs-Docs messen bei ihren Patienten z.B. gern den Bauchumfang. Eine sehr einfache Untersuchung, die jeder leicht bei sich selbst durchführen kann. Dieses Fett kann - gut versteckt - auch bei normalgewichtigen oder sogar dünnen Personen verhanden sein.

Gruß
Kate
 
So ganz genau weiß ich das nicht, @Earl Grey :) Ich meine, dass auch die Röllchen als Speicher entzündungsfördernder Hormone (Östrogen) eine Rolle spielen (rollende Röllchen sozusagen 😁 ). Sonst würde auch die "Mess-"(Schätz-)Methode Bauchumfang nicht recht taugen.

Gruß
Kate
 
Ich vergesse immer, wie man genau messen soll. Mein Speckröllchen sitzt unterhalb der Taille. Wenn man also den Taillienumpfang messen würde, würde es nicht berücksichtigt. 🤔
 
Mein Speckröllchen...

Das hat mich nun auch interessiert und es gibt wohl eine Art Entwarnung:
Besonders das Fett um die inneren Organe, Darm und Leber herum, das so genannte Bauchfett, erhöhen das Risiko für den Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck. Harmlos dagegen ist das subkutane, unter der Haut liegende Fett – besser bekannt als die kleinen wenn auch ärgerlichen „Speckröllchen“.
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/thema-des-monats-archiv/fettroellchen

Ob ein Mensch zu viszeralem oder subkutanem (Unterhaut-) Fett tendiert, hängt von den Genen, dem Alter und dem Geschlecht ab: Die Tendenz zu viszeralem Fett wird dominanter vererbt und Männer neigen grundsätzlich eher dazu.

Wo das Fett sitzt, zeigt das Maßband und ein Griff in den Speck: Lassen sich die Röllchen mit den Fingern umfassen, handelt es sich eher um ungefährlicheres Unterhautfett. Viszerales Fett sieht man lange Zeit nicht, erst spät macht es sich durch eine Vergrößerung des Bauchvolumens sichtbar.

Grenzwert: 88 Zentimeter

Ergibt die Messung mit dem Maßband (bei Frauen) einen Wert von unter 80 Zentimetern ist alles im grünen Bereich. Bei 80 bis 88 Zentimetern ist bereits Vorsicht geboten, und über 88 Zentimeter bedeuten dringenden Handlungsbedarf.

Wobei die Röllchen wohl als Warnlampe ⏰ fungieren können(?):
Das Unterhautfettgewebe erschließt sich uns leicht, weil es uns als Speckröllchen ins Auge springt. Der Klassiker. Da weiß man: Um keine feste Wampe zu riskieren, sollte man besser die Reißleine ziehen…

Ein erstes Warnsignal ist der Taillenumfang,...

Gefährlich ist das Fettpolster in der Bauchhöhle, weil es Hormone produziert, die Entzündungsvorgänge fördern...

Im Fitbook geht es dann noch um die Frage, mit welcher Bewegungsform man viszerales Fett am besten abbauen kann. Dabei sei (Aussage von Dr. Leon Creaney, Sport- und Bewegungsmediziner am OrthTeam Centre in Manchester) die Intensität der Aktivität entscheidend. Bei intensivem Sport seien Kohlenhydrate für die schnelle Energieversorgung nötig, bei langsamer, ausgedehnter Aktivität dagegen ein guter Fettstoffwechsel, dessen "Anheizen" helfe, inneres Bauchfett zu verlieren.

Gruß
Kate
 
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