Osteoporose und Erkrankungen, die die Knochen betreffen

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Statusbericht meiner Osteoporose

Hallo liebe Forenfreunde,

ich habe sehr gute Nachrichten- meine Osteoporose betreffend- und muss sie euch mitteilen:

Seit Sommer 2008 vermutete ich, dass ich Osteoporose habe, weil ich Schmerzen hatte, Vitamin D unterversorgt war, große Mengen Magensäurehemmer wegen Sodbrennen (Reflux) nahm und eine Messung in der Apotheke, am Fuß gemessen, im roten Bereich war.
Kosten: 75,-Euro.

Im Sommer 2009 fand ich endlich den Weg zu einem Endokrinologikum, um mich einer Knochendichtemessung mittels dem DXA/DEXA-Verfahren zu unterziehen. Das ist ein schonendes Verfahren und misst die Lendenwirbelsäule von L1 bis L4, sowie den linken Hüftknochen.
Kosten: 35,- Euro im „ Endokrinologikum Berlin am Gendarmenmarkt.“

Knochendichtemessung

Das Ergebnis war eine behandlungsbedürftige Osteoporose. :eek:

Da ich immer Sport getrieben und mich auch gesund ernährt hatte, wusste ich zuerst nicht, womit ich das "verdient" hatte. Ich habe zum Glück auch keinen Witwenbuckel, gehe aufrecht und trotzdem hat es mich erwischt. Allerdings bin ich 3-1/2cm kleiner als in jungen Jahren. Man denkt ja, das sei mit 62 Jahren normal, doch offensichtlich ist das auch ein Indikator.

Dr. John R. LEE sagt, dass Frauen mit 35 Jahren ihre Körpergröße messen sollten, damit sie in späteren Jahren (in oder nach den Wechseljahren) einen Vergleichswert haben, weil die Körpergröße ein guter Indikator für Osteoporose ist.

Sobald die Ergebnisse da waren, wurde ich umgehend von der Fachärztin telephonisch zurückgerufen und sie teilte mir aufgeregt mit, dass ich behandlungsbedürftige Osteoporose hätte und Bisphosphonate nehmen müsste, bevor mir meine Wirbelsäule noch bricht. Sie hätte da sogar was ganz besonders Gutes und Neues, was ich auch nur 1 x im Jahr nehmen müsste. Alternativ gäbe es auch 1 x die Woche eine Pille. Heute weiß ich, dass gerade die Langzeitmedikamente besonders aggressiv sind.

Glücklicherweise hatte ich einige Tage zuvor in meinen Büchern von Dr. John R. LEE über seine Erfahrungen mit Osteoporose gelesen, dass wir Frauen uns unter gar keinen Umständen Bis-(oder Dis-) Phosphate aufschwätzen lassen sollten. Was er auch begründet.

Die Erkenntnisse über Osteoporose betreffen Männer natürlich gleichermaßen, nur bezüglich Hormonsubstitution muss auf eine männliche Hormonbalance geachtet werden. Ist ja logisch.
Obwohl auch hier natürliches Progesteron gegeben werden kann und bei Mangel gegeben werden sollte.

Dr. John R. Lee behauptet auch in seinem Buch über "Menopause", dass Osteoporose umkehrbar ist. Selbstverständlich nicht in dem Sinne, dass aus einer krummen Wirbelsäule wieder eine gerade wird, sondern, dass die Messwerte bei einer Knochendichtemessung eine Verbesserung des sogenannten T-Wertes ergeben würde.

Heute weiß ich viel über Knochen, was ich 2008 leider noch nicht wusste. Es geht im Prinzip nur darum, das Gleichgewicht der Osteoklasten zu den Osteoblasten zu optimieren, oder wieder herzustellen.

Osteoblasten dienen dem Aufbau von Knochen. Osteoklasten bauen den Knochen ab. Alles ist in ständiger Bewegung. Auf diese Weise wird ein Knochen ständig neu aufgebaut, umgebaut und abgebaut und behält so die für ihn typische Form und Funktion.

Stoffwechsel der Knochen

Dr. John R. LEE sagt, dass man vor Ablauf von 1 oder gar 2 Jahren keine neue Messung machen bräuchte, da die Knochendichteveränderung ein schleichender Prozess sei.

Ich befolgte sämtliche Anleitungen von Dr. LEE. Zusätzlich ließ ich mittels einer Haaranalyse meine Mineralwerte, vor allem das Calcium und das Magnesium messen. Meine zuvor niedrigen Werte verbesserten sich schon nach ½ Jahr. Interessant finde ich, dass meine Calciumwerte im Blutserum gemessen immer zufriedenstellend waren, erst in der Haaranalyse zeigte sich ein Mangel.

Durch einen Speichel-Hormon-Test konnte ich erkennen, welche Hormone bei mir nicht auf einem altersentsprechenden Niveau waren. Das Labor machte mich darauf aufmerksam, dass mein Testosteronniveau zu niedrig für einen gesunden Knochenstoffwechsel war und transdermal substituiert werden sollte. An einen Mangel von Testosteron bei Frauen in der Postmenopause hatte ich bisher auch nur bei Dr. LEE gelesen.

Weil mein Orthopäde/Sportarzt großes Interesse an meiner Knochendichtemessung zeigte, überreichte ich ihm Kopien. Er wollte mir umgehend Bisphosphonate verschreiben. Daraufhin sagte ich zu ihm, dass ich einen eigenen Plan habe und ihm in spätestens 2 Jahren den Beweis erbringen werde, dass Osteoporose umkehrbar ist. Wir lachten beide, doch ich sah, dass er mir nicht glaubte. Demnächst werde ich ihm persönlich Kopien meiner neuen Knochendichtemessung vorbei bringen.
Darauf freue ich mich schon. :cool:


Warum sind Bisphosphonate teuflisch?

Abgesehen von den Nebenwirkungen, wie Nekrosen am Kiefer und andere eklige Sachen, ist die Wirkung des Medikamentes ein Selbstbetrug und ein Bluff.

Bishosphonate sind Medikamente, welche den Knochenabbau verlangsamen, was so in ca. 2 Jahren zu einer Retention (Beibehaltung) der alten Knochen und einer moderaten Verbesserung der Knochenmasse führt. Der somit akkumulierte alte Knochen ist kein guter Knochen, was in einer Zunahme und Häufung von Hüftknochenfrakturen im 3-ten zum 4-ten Jahr der Einnahme des Medikamentes resultiert.

Wenn also die Osteoblasten durch Medikamente daran gehindert werden, schadhaften alten Knochen abzubauen, dann können auch von den Osteoblasten keine neuen Knochen aufgebaut werden.

Das Ergebnis ist zwar eine moderate Verbesserung der Werte auf dem Messgerät, jedoch auf Kosten der Knochenqualität. Der Knochen wird durch Bisphosphonate brüchig, obwohl der Arzt dem Patienten eine (angebliche) Verbesserung der Werte präsentieren kann.

Was ich heute über Bisphosphonate weiß ..., das Zeug würde ich nicht nehmen, wenn ich mit gebrochenem Wirbel im Rollstuhl sitzen müsste. Da bin ich doch gerade noch einmal an einer Katastrophe vorbeigeschlittert.

Meine Erneute Knochendichtemessung im September 2010, 13 Monate nach der letzten, ergab in fast allen Bereichen, eine absolut bemerkenswerte Verbesserung der T-Werte.

Kosten der Messung: 50,- Euro, gleiches Messverfahren, jedoch im Immanuel-Krankenhaus, Abt. Stoffwechselerkrankungen/Osteologie, Berlin.
Das ist eine ambulante Beratungsstelle für Menschen mit Stoffwechselproblemen der Knochen. Sollte ich mal einen Bruch erleiden, habe ich gleich eine Anlaufstelle, wo meine Akte schon bekannt ist. Vorsorge beruhigt mich.

Eine Auflistung der Maßnahmen, die zu meinem Erfolg führten folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Ellen :kraft:

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Hallo Ellen,

vielen Dank für diesen ersten Bericht.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Massnahmen :)!

Grüsse,
Oregano
 
Neues zum Strontiumranelat:

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA wird das kardiovaskuläre und kutane Risiko von Strontiumranelat überprüfen.
Strontiumranelat (Protelos) führt in Einzelfällen zu venösen Thromboembolien und Hautausschlägen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS). Der CHMP wird nun die hierzu vorliegenden Daten prüfen.
https://www.ema.europa.eu/ema/index...news_detail_001366.jsp&mid=WC0b01ac058004d5c1

Grüsse,
Oregano
 
Neues zu Strontiumranelat (Protelos):

Kontraindikationen für Strontiumranelat (Protelos®)
Zusammenfassung:
Protelos ist nun kontraindiziert bei Patienten mit:
- akuten venösen Thromboembolien (VTE) oder VTE in der Vorgeschichte,
einschließlich tiefer Venenthrombose und Lungenembolie,
- vorübergehender oder dauerhafter Immobilisierung aufgrund von z.B. postoperativer oder sonstiger längerer Bettruhe

Weitere Informationen zur Sicherheitsdatenlage
Protelos ist zugelassen zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen zur Reduktion des Risikos von Wirbelsäulen- und Hüftfrakturen. Aufgrund der Publikation einer Studie1 in Frankreich, bei der 199 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse beschrieben wurden, davon 52% kardiovaskuläre Ereignisse (hauptsächlich VTE Ereignisse) und 26% Hautreaktionen, wurde ein Europäisches Bewertungsverfahren eingeleitet. Das Risiko für VTE im Zusammenhang mit der Einnahme von Protelos ist seit der Zulassung bekannt. Der CHMP (Ausschuss für Humanarzneimittel
der EMA) überprüfte alle verfügbaren Daten zu VTE aus klinischen Studien,
epidemiologischen Studien und Untersuchungen nach der Markteinführung. Um das Risiko für das Auftreten von VTE zu minimieren, beschloss der CHMP, die Produktinformation um die oben beschriebenen neuen Kontraindikationen ergänzen zu lassen. Zusätzlich wurde der Abschnitt Warnhinweise dahingehend aktualisiert, Vorsicht bei der Anwendung von
Strontiumranelat bei Patienten über 80 Jahren mit Risiko für VTE zu empfehlen....
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2012/20120404.pdf

Bei diesen Kontraindikationen kann ich mir gar nicht vorstellen, daß dieses Mittel überhaupt noch verschrieben wird :confused:.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Ellen!
Was ich da gelesen habe finde ich nicht so gut. Ich weiß nicht wer du bist und für wen du schreibst. Du führst ja nur die teuren Untersuchungen an die man selbst bezahlen muss. Ich bin seit 2004 im Klinikum Benjamin Fränklin bei Prof. Felsenberg wegen meiner 9 Wirbelfrakturen in Behandlung. Ich habe Zometa bekommen und mit guten Erfolg ich habe keine weitere Fraktur bekommen und die Knochen sind wieder hart geworden. Aber ich kann auch sagen das trotz des Medikaments ein Knochenaufbau statt gefunden hat. Es geht zwar nicht so schnell wie ohne aber es hat statt gefunden.
Es schreibt sich so schön du würdest lieber im Rollstuhl sitzen als das Medikament zu nehmen. Weiß du was du da schreibst? Ich bin am Rollstuhl vorbei geschrammt aber du doch nicht. So schnell wie du es hier schreibst geht das nicht. Bei mir sind LW 1-5 und 4 Brustwirbel kaputt. Ich wurde sehr gut in der Klinik behandelt und habe nichts bezahlt. Es musste sogar ein neues Programm geschrieben werden um an meiner Wirbelsäule die Dichte zu messen. Da genau die wo gemessen wird defekt sind. Der Prof. Felsenberg macht auch Knochenforschung. Ich hatte nicht den Eindruck das mir was vorenthalten wurde.
Man sollte sich nicht nur auf einen Gelehrten festlegen sondern sich umfassend informieren.
LG engel2401
 
Strontiumranelat (Protelos)

Strontiumranelat wurde im September 2004 zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose zugelassen.
Für Strontiumranelat wird ein dualer Wirkmechanismus am menschlichen Knochen vom Hersteller beansprucht: Reduktion des Knochenabbaus (antiresorptiv) und Stimulation des Knochenanbaus (anabol). Letzteres wird begründet mit Knochenumbauparametern. Allerdings gelten Knochenbiopsien am Menschen als validere Belege. In diesen konnte bisher nicht abschließend gezeigt werden, dass der Wirkstoff die Knochenstruktur anabol beeinflusst, sodass die europäische Zulassungsbehörde dafür keine ausreichenden Belege sieht. In der Fachinformation findet sich dementsprechend nur der Hinweis, dass in klinischen Studien keine nachteiligen Effekte auf Knochenqualität oder Mineralisierung beobachtet wurden.

Publizierte direkt vergleichende Studien zu etablierten Therapien, insbesondere zu Bisphosphonaten fehlen.
Deutsches Ärzteblatt: Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie in Anlage 4: Therapiehinweis zu Strontiumranelat Vom 15. Mai 2008/18. September 2008 (03.04.2009)

Das arznei-telegramm fragt sich im Dezember 2013, warum dieses MIttel überhaupt zugelassen wurde:

...
Senkung von Wirbelbrüchen bei postmenopausaler Osteoporose sind daher wenig robust. Ausreichende Belege für einen Einfluss auf nichtvertebrale Frakturen, insbesondere auf Hüftfrakturen fehlen.
Dem fraglichen Nutzen stehen eine Reihe, zum Teil schwerwiegender Risiken gegenüber: Bedenklich ist die Zunahme zentralnervöser Störwirkungen unter Strontium, wie Bewusstseinsstörungen (2,6% versus 2,1%), Gedächtnisschwund (2,5% vs. 2,0%) und Krampfanfälle (0,4% vs. 0,1%), besonders bei Frauen in sehr hohem Lebensalter. Dosisabhängig werden Muskelzellen geschädigt mit Anstieg der Kreatinkinase im Serum. Ein lebensbedrohliches, mit Beteiligung innerer Organe einhergehendes Hypersensitivitätssyndrom (Hautausschlag, Fieber, Lymphknotenschwellungen, hämatologischen Veränderungen und Beteiligung von Leber, Nieren oder Lunge), das etwa drei bis sechs Wochen nach Therapiebeginn einsetzt, ist beschrieben. Die Behandlung ist bei den ersten Zeichen eines Hautausschlags abzusetzen und darf nicht wieder begonnen werden.
Beunruhigend ist auch ein signifikanter Anstieg von Thrombosen unter Strontium (3,3% versus 2,2%; Number needed to harm = 91). Venöse Thromboembolien nehmen um 50% zu, Lungenembolien allein um 70%. Strontiumanwenderinnen sind unter denen, die an Thromboembolie-bedingten Erkrankungen einschließlich zerebrovaskulären Komplikationen versterben, überrepräsentiert. Im ersten Studienjahr sind auch kardial bedingte Todesfälle unter Verum häufiger. Warnhinweise und Gegenanzeigen sind verschärft worden: Bei besonders gefährdeten Patienten, nämlich solchen mit Thromboembolie oder Lungenembolie - akut oder in der Vorgeschichte - sowie (auch vorübergehend) immobilisierten Patienten, ist Strontium kontraindiziert.
Aufgrund weiterer, in der Nachzulassungsphase offensichtlich gewordenen Risiken hat das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der EMA im April 2013 weitere Indikationseinschränkungen empfohlen, die im Mai per Rote-Hand-Brief umgesetzt wurden: Wegen einer erhöhten Rate von Herzinfarkten unter Strontium in plazebokontrollierten Studien zur postmenopausalen Osteoporose ist das Mittel nur noch bei schwerer Osteoporose, bei postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko sowie bei Männern mit erhöhtem Frakturrisiko, zugelassen und darf nicht mehr bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung bzw. diesen Erkrankungen in der Anamnese verordnet werden. Auch ein unzureichend eingestellter Bluthochdruck ist jetzt Gegenanzeige. Das PRAC schätzt die Risikodaten für Strontium insgesamt als bedenklich ein.
Beim derzeitigen Kenntnisstand lässt sich nicht ausschließen, dass Strontium bei längerfristiger Einnahme in Konzentrationen in den Knochen eingelagert wird, für die im Tierversuch Osteomalazie beschrieben ist. Die Bedeutung der bei männlichen Ratten beobachteten Zunahme von Karzinomen der Calcitonin-sezernierenden C-Zellen der Schilddrüse für Menschen ist unklar.
Angesichts der potenziell lebensbedrohlichen Risiken erachten wir die Nutzen-Schaden-Bilanz von Strontiumranelat als negativ. Uns ist nicht nachvollziehbar, warum das Mittel bei dieser Datenlage überhaupt zugelassen werden konnte.
...
atd

Im letzten Blitz-at wird berichtet:

PRAC recommends suspending use of Protelos/Osseor (strontium ranelate)...
European Medicines Agency - Human medicines - Protelos and Osseor

(PRAC empfiehlt das Ruhen der Zulassung)

Grüsse,
Oregano
 
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