Rota
in memoriam
Themenstarter
- Beitritt
- 22.07.08
- Beiträge
- 2.568
Zum Leben im Alter und dessen Sinn gehört auch, daß wir Alten unser Wissen an die Jugend weiter geben, die Erfahrungen und die Ergebnisse von Nachdenken und auch Leiden.
Niemals würde ich einem Kind aufdrängen, mir zuzuhören, wenn es nicht von selber kommt und fragt, hätte es wenig Sinn.
Im Nachhinein bekommen viele Erlebenisse eine Bedeutung, die ich damals nicht erkannt habe, noch weniger hätte glauben können, selbst wenn mir das einer prophezeit hätte.
"Ihr seid alle blöd, dauernd schaut Ihr in die doofe Kiste" so sprach meine Enkeltochter gestern und machte sich durch den Garten auf den Weg zu mir um sich wieder eine Geschichte aus meinem Leben abzuholen.
Ihr Zorn war für die Eltern und Geschwister lehrreich, denn er hat den Unterschied offenbart zwischen ERFUNDEN und WIRKLICH, von Lüge und Wahrheit, von Mißtrauen und Vertrauen.
Nicht nur, daß ich gerade beim Backen war um einen wundervollen Zwetschgendatschi zu machen, ich hatte auch Eile, weil er für einen Besuch geplant war, den wir am Nachmittag machen wollten.
So viel Zeit muß aber sein dachte ich und erzählte dem 5-jährigen Mädchen eine Geschichte aus meinem Leben. Als ich fertig war, strahlte mich der Zwerg an und sagte: Darf ich morgen auch kommen? ich will endlich wissen, wie das im Keller ist, wenn man sich fürchtet."
Ich war sehr erstaunt, daß das Kind nach einem Keller fragt um sich zu fürchten. Ich bin gespannt, wie sie reagieren wird, wenn ich ihr von einem Bombenangriff erzähle, bei dem ich im Keller saß mit den anderen Hausbewohnern.
Oder ist das noch zu früh? Was meint Ihr dazu?
Der Sinn des Lebens im Alter ist doch u.A. Wissen und Erfahrungen weiter zu geben. Wir hier in unserem friedlichen Deutschland haben das Fürchten verlernt glaube ich, sonst würde ein Aufschrei durch das Land gehen, daß ja keiner auf die Idee kommt, sich in Syrien einzumischen. Niemals kann Krieg Frieden schaffen, das habe ich in meinem langen Leben gelernt. Nur Gespräche und Erzählungen aus dieser Erfahrung aus der Geschichte meines Lebens können meine Enkelkinder als Wahrheit geschenkt bekommen, auch wenn sie traurig klingt.
Das angehängte Bild ist der Eingang zu dem Keller (der schaut noch genau so aus wie damals) in dem ich die Angriffe überlebt habe.
Mit sehr nachdenklichen Grüßen
Rota
Niemals würde ich einem Kind aufdrängen, mir zuzuhören, wenn es nicht von selber kommt und fragt, hätte es wenig Sinn.
Im Nachhinein bekommen viele Erlebenisse eine Bedeutung, die ich damals nicht erkannt habe, noch weniger hätte glauben können, selbst wenn mir das einer prophezeit hätte.
"Ihr seid alle blöd, dauernd schaut Ihr in die doofe Kiste" so sprach meine Enkeltochter gestern und machte sich durch den Garten auf den Weg zu mir um sich wieder eine Geschichte aus meinem Leben abzuholen.
Ihr Zorn war für die Eltern und Geschwister lehrreich, denn er hat den Unterschied offenbart zwischen ERFUNDEN und WIRKLICH, von Lüge und Wahrheit, von Mißtrauen und Vertrauen.
Nicht nur, daß ich gerade beim Backen war um einen wundervollen Zwetschgendatschi zu machen, ich hatte auch Eile, weil er für einen Besuch geplant war, den wir am Nachmittag machen wollten.
So viel Zeit muß aber sein dachte ich und erzählte dem 5-jährigen Mädchen eine Geschichte aus meinem Leben. Als ich fertig war, strahlte mich der Zwerg an und sagte: Darf ich morgen auch kommen? ich will endlich wissen, wie das im Keller ist, wenn man sich fürchtet."
Ich war sehr erstaunt, daß das Kind nach einem Keller fragt um sich zu fürchten. Ich bin gespannt, wie sie reagieren wird, wenn ich ihr von einem Bombenangriff erzähle, bei dem ich im Keller saß mit den anderen Hausbewohnern.
Oder ist das noch zu früh? Was meint Ihr dazu?
Der Sinn des Lebens im Alter ist doch u.A. Wissen und Erfahrungen weiter zu geben. Wir hier in unserem friedlichen Deutschland haben das Fürchten verlernt glaube ich, sonst würde ein Aufschrei durch das Land gehen, daß ja keiner auf die Idee kommt, sich in Syrien einzumischen. Niemals kann Krieg Frieden schaffen, das habe ich in meinem langen Leben gelernt. Nur Gespräche und Erzählungen aus dieser Erfahrung aus der Geschichte meines Lebens können meine Enkelkinder als Wahrheit geschenkt bekommen, auch wenn sie traurig klingt.
Das angehängte Bild ist der Eingang zu dem Keller (der schaut noch genau so aus wie damals) in dem ich die Angriffe überlebt habe.
Mit sehr nachdenklichen Grüßen
Rota
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