Offene Kavität bereitet Probleme

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21.11.18
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Guten Tag liebe Forumteilnehmer,

mich plagt schon seit geraumer Zeit ein schweres Problem mit meinen Zähnen, bei dem ich nicht weiterkomme. Ich hatte gehofft, hier weiß vielleicht jemand Rat oder Tipps.

Vor ca. 10 Monaten ist mir eine Füllung rausgebrochen und sie wurde sauber ausgebohrt. Ich habe mit neuen Füllungen allergische Probleme und wollte erstmal eine passende suchen. Dabei wurden die Klebereste an dem Backenzahn - soweit ersichtlich - entfernt. Leider bin ich bei dem Füllmaterial noch nicht weiter, sodass ich vorerst so auskommen werde.

Leider stellte sich bei der offenen Kavität ein anderes allergisches Problem ein, was schon am gleichen Abend angefangen hatte.
Es zeichnet sich durch ein starkes stechendes Brennen an Schleimhäuten und Zunge bei Kontakt mit der geglätteten "Bruchstelle" aus, besonders an den Rändern wo es zum unversehrten Teil des Zahns übergeht. Es ist ein ähnliches Gefühl wie wenn man eine heiße Herdplatte berührt.

Allerdings bleiben die Probleme nicht am Zahn, sondern breiten sich von da aus im ganzen Mund aus. So sind die gesamten Schleimhäute ständig aufgequollen und glatter/fester, die anderen Zähne im Mund haben mittelere bis leichte zahnerosionsähnliche Abnutzungen und es haben sich kariesfreie braune Stellen an ein paar Zähnen gebildet. Zudem kann ich nicht mehr frei einatmen. Die Ernährung ist unverändert und scheidet als Ursache aus.
Besonders schlimm scheint es zu sein, wenn man stark basische Zahncreme mit SLS Tensid verwendet. Dann brennt es besonders stark etwa einen Tag. Und es scheint an der Zahnbürste kleben zu bleiben und sich so zu verteilen (häugistes Zahnbürste wechseln hilft). Leider hat es in den 10 Monaten bisher nicht aufgehört, sondern besteht in gleicher Intensität fort.

Zu dem Zahn kann ich berichten, dass er vor längerer Zeit eine Kunststoff Füllung mit Hydroxid Unterfüllung gehabt hat (erste Füllung an dem Zahn). An der Seite war mal ein Zahnspangen Bracket geklebt und er wurde vor ca. 10 Jahren mit Fluorid und Chlorhexidin Schutzlacken behandelt. Zudem wurde er im Kindesalter versiegelt. Ansonsten geht es dem Zahn und der Wurzel gut.

Die Ärzte kennen keinen solchen Fall und wissen leider nicht weiter. Ich habe mir schon versucht zu erklären, was die Ursache sein könnte, aber ich bin auf dem Holzweg. Ich leide sehr darunter. Vielleicht könnte mir jemand Tipps oder Anregungen geben. Ich bin für jede nochso kleine Hilfe dankbar.

Viele Grüße roger83
 
Hallo Roger,

so wie es sich anhört, kommt das ja daher, wo vorher die Füllung (und Ätzflüssigkeit o.ä.) drin war. Das mit dem Bracketkleber, Fluorid und Schutzlacken müsste sonst ja auch vorher und bei den anderen Zähnen zu Problemen geführt haben. Dass sind so meine logischen Überlegungen.

Von daher würde ich das Füllungsmaterial und v.a. die Ätzflüssigkeit in Erfahrung bringen und mich darauf bzgl. Allergie testen lassen. Könnte natürlich sein, dass die Ätzflüssigkeit und das Füllungsmaterial auch noch miteinander reagieren und da noch andere Stoffe entstehen, die problematisch sind.

Ansonsten würde ich mal bei bekannten Umweltzahnärzten nachfragen. Da müsste ein Telefontermin ja vermutlich reichen, um auf die Spur zu kommen. Ein Zahnarzt aus Heidelberg könnte diesbezüglich vielleicht Ahnung haben, ich meine, der Nachname beginnt mit N und es waren hier schon Leute da, weil er Füllungen nachhärtet. Ansonsten würde ich mal bei Dr. Graf in Straubing anfragen.

Mehr kann ich leider auch nicht sagen, ich hoffe, das hilft trotzdem ein bisschen weiter.

Viele Grüße
 
Hallo damdam, vielen lieben Dank für deinen Beitrag und deine schnelle Hilfe.

Also das Brennen tritt sowohl an einigen Stellen "innen" als auch an der Außenseite zur Backe hin auf, wo etwas geglättet wurde. An dieser Stelle außen wurde seinerzeit ein Bracket angebracht, wobei sicher auch Ätzgel verwendet wurde. So würde es auch passen.

Hast du schon von Erfahrungsberichten von bleibenden Ätzgelbeschwerden gehört?
Ich hatte gelesen, dass es nur ca. 30 Sekunden einwirkt und dann abgespült wird und hatte den Gedanken zunächst wieder verworfen.

Bezüglich den Lacken hatte ich gelesen, dass diese Wirkstoffdepots im Zahn bilden, die zum Teil höher konzentriert sind als das gebundene Gel an der Außenfläche. Ob es hier eine Rolle spielt, weiß ich nicht.

Direkt mit dem Entfernen der Zahnspange vor ca. 10 Jahren hatte ich keine derartigen Probleme. Allerdings haben sich bei dem Entfernen des Retainers vor ein paar Jahren vergleichbare Probleme mit anderen Zähnen ergeben. Zwar trat kein starkes Brennen auf, aber leichte Zahnerosionen und Verfärbungen, was dann mit erneutem Abschmirgeln der Zähne aufhörte. Es war vielleicht nur eine Frage der Menge, ob man es als Brennen wahrnimmt.

Ich hatte schon mehrere Umweltzahnärzte, die sich auch mit Allergien gut auskennen, und auch eine Uni-Klinik aufgesucht. Leider wussten sie auch keine Lösung oder Erklärung. Ich werde es aber weiter versuchen.

Bekannt ist eine Allergie auf MMA Kunststoffe, die über einen LTT fesgestellt wurde und die in Kleber und Füllungen zu finden sind.

Viele Grüße
 
Hallo Roger,

sind die Kanten des Lochs denn noch relativ scharf? Dann könnte ich mir vorstellen, daß dadurch Nerven im ganzen Mund gereizt werden. - Sind Eindrücke in der Zunge zu sehen?
Wäre es nicht möglich, eine provisorische Krone auf den offenen Zahn zu setzen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano, danke für deinen Beitrag!

Die Ränder des Zahns sind allesamt geglättet und nicht scharf. Zur Zunge hin ist der Zahn noch intakt. Das Brennen an der Zunge tritt also nur bei bewusstem Kontakt und nicht ständig auf.

Ne, Kronen und Füllungen gehen leider nicht. Zumindest nicht kurz- und mittelfristig. Habe schon sämtliche Materialarten durchprobiert.
 
Hallo Roger,

schau doch mal, ob Du den Patientenratgeber von Zorro findest. Ich meine, da geht er auch auf Unverträglichkeiten ein. Für kurzfristige Füllungen könntest Du Biodentine versuchen (hatte im Forum darüber geschrieben) bzw. gibt auch etwas aus ähnlichem Material was auf Kasse geht, aber da ist es wohl schwierig, einen Zahnarzt zu finden, der das macht, da es sehr aufwendig und schwierig zu bearbeiten ist (hab ich mal in einem Zahnarztforum gelesen). Biodentine hält aber nur ca. ein halbes Jahr, danach müsste man es neu auftragen.

Viele Grüße
 
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