Nicht fähig zu arbeiten, was tun?

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24.11.18
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Hallo Leute!
Ich habe mal ne Frage!
Ich habe (so wie es aussieht) eine Histaminintoleranz. Es wurde noch nicht Diagnostiziert aber andere Dinge wie Candida schon ausgeschlossen und nach über einem Monat die Symptome beobachten, bin ich mir relativ sicher.
Ich habe verschiedene Symptome die mir mein Leben zerstört haben (Ich möchte mich nicht beklagen und ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber ich wohne mit 23 noch bei meinen Eltern und habe außer den ganzen Tag vor dem Computer hocken/im Bett liegen und schlafen und zeitweise auch viele Drogen nehmen noch nichts hinbekommen im Leben).
Meine Symptome :
Extreme Unkonzentriertheit (Bei mir wurde ADS Diagnostiziert)
Ich fühle mich oft dumm, kann nicht richtig denken oder mich an Dinge erinnern
bin den ganzen Tag sehr müde, egal wie lange ich schlafe
Extreme Einschlafstörungen (Hitzewallungen, Restless Legs)
Starke Depressionen
Heißhungerattacken
Sehstörungen
Schwindel

Dinge die daraus resultierten :
Mit Mühe und Not den Realschulabschluss geschafft
Darüber hinaus NICHTS anderes, habe irgendwann einfach aufgegeben überhaupt noch zu versuchen etwas zu lernen - wenn man sich einen Satz 5 mal durchlesen muss um ihm zu verstehen und er nach 10min eh wieder vergesssen ist, hat man nach Jahren des probierens einfach irgendwann keine Lust mehr...
Dadurch das ich nichts auf die Reihe bekomme, starke Selbstbewusstseinsprobleme...

Habe 1 Jahr ne Ausbildung durchgezogen, dann abgebrochen. Das Jahr war auch echt did Hölle, psychisch und körperlich. Bin andauernd vorm Monitor eingeschlafen und habe mich dem ganzen Tag wie nen Zombie gefühlt. Habe oft einfach nur so getan als wenn ich arbeite, in wirklichkeit habe ich mit dem Kopf auf den Händen gestützt vor mich hin genickt.

Ich habe Pläne und bin eigentlich auch motiviert, nur wenn schon das aufstehen aus dem Bett so anstrengend ist, gibt man auch irgendwann den glauben daran auf, irgendwas noch hinzubekommen.
Habe ohne Witz nen sehr großen Teil meines Lebens im Bett verbracht mit über 12h schlafen oder versuchen zu schlafen aber es klappt nicht.

Zu allen diesen Symptomen gab es auch immer mal Tage an denen ich klar denken konnte, an denen ich sogar mal morgens Energie hatte wenn ich aufgestanden bin und mich auf den Tag gefreut habe. Also möglich normal zu sein scheint es wohl zu sein.
Aber echt unglaublich wie ich meine ganze Jugend dadurch im Bett verschwendet habe, in dem Glauben das es daran liegt das ich depressiv bin...

Ich möchte jetzt etwas ändern, muss raus aus dem Elternhaus. Ich habe die letzten 2 Jahre nicht ein Jahr gearbeitet. Habe es öfters versucht aber in meinem jetztigen Zustand kann ich das vergessen. Gibt es dann nur Harz 4 als Alternative? Oder kann ich da noch etwas beantragen etc?
Vielen lieben Dank schon mal!! LG
 
Hallo Candidator,

- was ist denn außer den Untersuchungen auf ADS bei Dir noch gemacht worden? Blutbilder? Psychotherapie? Medikamente?
- Hast Du einen interessierten Arzt oder gar keinen mehr?
- Ist Deine Schilddrüse untersucht worden mit sämtlichen Werten? (Da wäre ein guter Endokrinologe gut)

ADS scheint eine schwierig zu diagnostizierende Krankheit zu sein:
... Kein klares Störungsbild - keine klare Entität!
- Eine der schwierigsten Diagnosen in der Pädiatrie
- Achtung: Modediagnose !
...
vermutete, aber nicht bewiesene Ursachen:
- Rauchen- und Alkoholgenuss der Mutter in der Schwangerschaft, Unterernährung des Säuglings, Probleme vor/während/nach der Geburt (z. B. Atemprobleme, Frühgeburtlichkeit)
- „allergologische Hypothese“; Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln und -zusätzen
- „Misfit“ zwischen Kind und Umwelt (R. Largo)
...
Es gilt Krankheiten auszuschliessen, die sich hinter einem unaufmerksamen, hyper- oder hypoaktivem Verhalten verbergen können!
...
Differentialdiagnose ADHS
- Epilepsien (Absenzenepilepsie, Frontallappen-Epilepsie, Temporallappenepilepsie, Landau-Kleffer-Syndrom, benigne Epilepsie des Kindesalter)
- Schlafprobleme, (obstruktives) Schlaf-Apnoe-Syndrom (z. B. bei Adenoidhyperplasie)
- Stoffwechsel-, endokrinologische Störungen (Schilddrüsenfunktionsstörungen; Magnesium-Mangel, Eisenmangelsyndrom, Mukopolysaccharidosen, M. Wilson)
- (spez.) Entwicklungsrückstände, -verzögerungen, geistige Behinderung
- (spez.) Wahrnehmungsstörungen (z.B. auditiv, visuell), SI-Dysfunktion
- Hochbegabung
- („Indigo-Kind“, „gifted children“)

Differentialdiagnose ADHS

- Angst/Zwang-, Depressions- und Autismussyndrome (z. B. Asperger Syndrom)
- seelische Spannungszustände/chronische Konflikte (Scheidung, Verwahrlosung)
- Genetische Syndrome (z. B. Fragiles-X-Syndrom, Tourette Syndrome, Turner Syndrom, Williams Syndrom, Klinefelter Syndrom (XXY))
- neurocutane Syndrome (Neurofibromatose Typ I, Tuberöse Hirnsklerose)
- neurotoxische Substanzen (z.B. Blei, Quecksilber, Thallium, bakterielle Exotoxine)
- psychotrope Substanzen (z.B. Kokain, Cannabis) - Medikamente (Antiasthmatika, Antihistaminika,
Anticholinergika, Steroide)
- Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Chronische Erkrankungen (Herz-, Lungen-, Nierenerkrankung, rheumatisches Fieber)
- Cerebrovaskuläre Erkrankungen, komplexe Migräneformen
- Chorea minor Sydenham, PANDAS-Syndrom (Paediatric autoimmune neuropsychiatric disorder associated with Streptococcal infection)
Dr. med. R.-I. Hassink 30
- St. n. Schädel-Hirn-Verletzungen, Entzündungen des zentralen Nervensystems
-"Raumfordernde Prozesse" im ZNS, Hydrocephalus - "Gehirnmissbildungen" (z. B. Corpus callosum-
hypo/aplasie)
- "Pseudo-ADHD" ("ADHS" - Akutes Digitales High – Tech Syndrom, "ADHD" - Aufmerksamkeitsdraht zu einer Höheren Dimension)
...
https://www.dr-haeni.ch/downloads/2008-adhs.pdf

Dies nur als Übersicht. Mehr dazu wird Dir ein kompetenter Arzt, Therapeut usw. sagen können. Jetzt ohne ausführliche Informationen auszuziehen, halte ich für riskant. Erst würde ich eine gute Betreuung in alle Richtungen für gut halten, damit Du Dir letztlich selbst helfen kannst.

Viel Glück und Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Du bist gerade mal 23. Mit Änderungen der Sozialgesetze ist es nicht mehr so einfach in dem Alter auszuziehen und ein eigenes Leben finanziert zu bekommen. Für Jugendhilfe ist es zu spät und für Hartz4 zu früh. Bis 27 sind deine Eltern nach Änderung der Sozialgesetze nach meiner Erinnerung für dich verantwortlich.
Das würde anders/besser aussehen, wenn Du eine Lehre machen würdest. Aber so glaube ich nicht, dass das geht.

Sehe es wie Oregano. Seh doch erst mal zu, dass Du wieder fit wirst.

Da heutzutage gerade die jungen Männer vermehrt erst ab Mitte bis Ende 20 anfangen etwas zu lernen und bis dahin zuhause abhängen, ist es an dem Punkt nicht so kritisch. Du hast immer noch gute Möglichkeiten eine Lehre zu beginnen, wenn es dir wieder gut geht.
Deine Gesundheit steht also klar im Vordergrund.
 
Hallo Candidator,

Ich habe (so wie es aussieht) eine Histaminintoleranz
Da man eine HIT sowieso nicht eindeutig diagnostizieren kann, wäre es gut, wenn Du Dich selbst darüber informieren würdest und dann möglichst histaminarm essen würdest.
zeitweise auch viele Drogen nehmen
Nimmst Du weiter Drogen? Bist Du schon über längere Zeit ohne Drogen ausgekommen?
Was meinst Du: hängt Deine "Tatenlosigkeit" mit den Drogen zusammen?

Was meinst Du zu diesem Text?:
... Hinzu kommt auch wieder diese Suche nach dem Kick und dem Entkommen der Langeweile. Es ist ja spannend sich illegal Drogen zu beschaffen und so mancher Drogenabhängige erlebt es als große Herausforderung sich nicht erwischen zu lassen und er kämpft ein einsames Heldentum sich nicht in die Schranken weisen zu lassen - von niemanden.

Andererseits können AD(H)S-Jugendliche einfach mal Drogen ausprobieren, weil sie neugierig und verführbar sind und sie sich keine Gedanken über die Konsequenzen machen. Sie sind leichtsinnig und schnell zu begeistern und „erst gemacht, dann gedacht“ schießen sie erst einmal alle Warnungen und Bedenken über Drogenkonsum in den Wind. Nicht das sie es nicht wüssten, aber in dem Moment ist es einfacher spannender etwas Cooles auszuprobieren und es ist schon manchmal erschütternd mit welcher Einfältigkeit und Naivität Drogen ausprobiert werden.

Natürlich verheißen auch die Drogen das schnelle Glück, ohne dass man dazu allzu viel tun muss, zumindest kurzfristig. Während man sich ansonsten Glück und Erfolg immer auch erarbeiten muss, so kann man sich mit Drogen schnell in einen Zustand versetzen, der angenehm und entspannend ist und der schnell und relativ einfach Glücksgefühle produziert. Man kann sich damit die Welt so schön rosarot zunebeln, so dass man all den Frust und die Enttäuschungen im Leben nicht mehr zur Kenntnis nehmen muss. Es ist zunächst für AD(H)S-ler ein verlockender Weg: „Spaß haben ohne allzu viel dafür tun zu müssen“. Sie sind so anfällig dafür, weil sie einerseits eine hohe Ansprüchlichkeit ans Leben haben andererseits aber auch nicht allzu bereit sind, dazu viel zu tun.

Die Wirkung der Drogen entspricht aber häufig auch einem Bedürfnis nach Selbstbehandlung, denn der AD(H)S-ler leidet oft erheblich unter ständigen Stimmungsschwankungen und Getriebenheit. Tatsächlich helfen bei vielen dieser AD(H)S-Symptomen Drogen und lindern diese Beschwerden, aber leider ist dieser Selbstbehandlungsversuch meist ineffektiv und zum Scheitern verurteilt, weil die Auswirkungen der Drogen schwerwiegender als die AD(H)S-Symptome sind. AD(H)S-Symptome mit Drogen zu behandeln stellt keine gute Problemlösestrategie dar und kann als gescheiterter Behandlungsversuch gewertet werden. ...
ADHS-Deutschland - ADHS und Sucht

Daß Drogen in die Hirnchemie eingreifen, dürftest Du wissen?

Grüsse,
Oregano
 
Ich würde denn mal einen Histminaustestung machen, dann kann man das viel bestimmter sagen und ehrlich sich histaminarm zu ernähren ist denn gar nicht so schwer, das schafft man auf jeden Fall.
Drogen, hmm das ist einfach ein zu weit gedehnter Begriff der so vieles meinen kann und den man kaum einschätzen kann in seiner Weise, was geau beduetet da,s was nimmst du denn ein und wie viel davon, und auch ist das denn regelmäßig der Regelfall? Insgesamt nun ja, das wirst du dir denken können ist das halt nicht sehr produktiv, man wird einfach ruhiger, genervter ist viel weniger leicht zu etwas zu motivieren und kann letztlich weniger leisten als man denn sollte und auch möchte.
 
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