Nervenschmerzen nach KnieTEP

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Ich bekam im Aug. 2018 einen Knieersatz (TEP), hatte gleich nach der OP hohes Fieber und massiver Übelkeit und wurde deshalb auf i.v. Analgesie umgestellt mit begleitender antiemetische i.v. Therapie.
Sehr geschwächt kam ich in die Reha, wo eine Blasenentzündung und eine schwere Infektion behandelt wurde.
Da die Physiotherapie nur bedingt erfolgte, bekam ich eine Verlängerung. Wieder zuhause versuchte ich dies nachzuholen und erreichte eine Beugung von 90 Grad.
Nach ca. 4 Monaten bekam ich plötzlich extrem starke Nervenschmerzen über das gesamte Knie, aber vorrangig außen seitlich längs, fühlte sich an, wie ständige Berührungen mit einer "Starkstromleitung". Da Schmerzmittel bei Nervenschmerzen keinen Erfolg hatten, versuchte es meine Hausärztin schießlich mit Licocainpflaster 5%. Nach nunmehr 14 Tagen scheint es besser zu werden.
Das Laufen selbst war von Anfang an kein Problem und ein Punktat wg. einer Schwellung ergab keine Keime. Nun steht der Besuch bei einem Neurologen an.
Wegen der massiven Schmerzen habe ich nun auch noch einen Tinnitus, der meine schon vorher bestehenden Schlafstörungen so verstärkt hat, dass ich total erschöpft bin.
Das Lidocain betäubt ja nur. Habe ich eine Chance, dass sich die Nerven wieder beruhigen ? Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann einen Rat geben. Die Orthopäden wimmeln nur ab.
Für einen Rat im voraus vielen Dank.
 
Hallo maggy,

Deine Schmerz-Erschöpfung kann ich gut nachvollziehen - vor allem wenn man sowieso mit Schlafstörungen zu kämpfen hat.

Dieser Nerv, welcher an der Außenseite des Wadenbeins vom Knie Richtung Fuß läuft, heißt nervus peroneus und ist eine der Abzweigungen vom großen Ischias Nerv.
https://www.dr-gumpert.de/html/nervus_peroneus.html

Daher kann man sich gut vorstellen, dass hier Schmerzen bei Kompression oder ähnlich eine arge Intensität entwickeln können.
Hier würde ich versuchen schnell einen Termin beim Neurologen zu bekommen, da dieser Nerv unter anderem auch dafür zuständig ist, dass sich überhaupt der Fuß bewegen kann.

Der Ischias spricht eigentlich gut auf Voltaren an (hier würde ich mal versuchen lokal die Wadenaußenseite einzucremen) Vielleicht erfährst Du eine Linderung oder gar die Entzündung bildet sich zurück. Es gibt Voltaren Creme mit einem doppelten Wirkstoff (forte), die Apothekerin bitte fragen.
Voltaren Tabletten würde ich persönlich nicht einnehmen. Creme war bei mir aber meistens hilfreich.
Zusätzlich würde ich noch zu einem B-Komplex (Nervenvitamine) raten.

Trotzdem muss sich unbedingt - so schnell wie möglich - ein erfahrener Neurologe diesen Nerv anschauen wegen der weiteren Versorgungslage.

Die Orthopäden können da nicht viel sagen.

Beste Grüße von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine rasche Antwort. Ich weiß nicht, wieviele Tuben Voltaren ich schon aufgeschmiert habe, aber bisher hat einzig und allein dieses Lidocain hochdosiert geholfen und langsam scheint sich der Nerv zu beruhigen, fragt sich nur, was passiert, wenn ich es absetze. Im Moment ist mir das aber eine große Entlastung. Termin beim Neurologen steht für nächste Woche an, ich bin hoffnungsvoll, aber Nervenschmerzen sind ja um ein Vielfaches schlimmer als die OP Schmerzen. Aber vielen Dank für Deine Bestätigung dessen, was ich schon über das internet in Erfahrung gebracht habe.
 
Hat ein Physiotherapeut mit Dir eine Gangschule versucht?
Durch bestimmte Korrekturen kann man hier auch das Knie bzw. Nerven entlasten.
Falls nicht, würde ich einen Sporttherapeuten besuchen und den Arzt fragen ob
er eine doppelte Krankengymnastik verschreiben kann, so ist mehr Zeit während einer
Behandlung auch wenn man letztendlich anstatt 6 Termine nur 3 Termine hat. Diese verlängerte Zeit benötigt man um eine vernünftige Gangschule hinzubekommen.
 
Hallo maggy,

mein erster Gang bei Schmerzen aller Art in Richtung "Knochen, Sehnen, Nerven" ist immer mein Osteopath. Er hat mir schon oft Erleichterung gebracht mit seiner Behandlung.
Er macht zum Glück auch noch Akupunktur, und ich denke, auch die hat ihren Anteil an den erfolgreichen Behandlungen.

Warum auch immer diese Stelle weh tut: Quark- und/oder Krautwickel können nicht schaden :), und evtl. noch ein homöopathisches Mittel speziell für diese Indikation wäre auch noch eine Option.

Ist denn das Knie mit dem neuen Gelenk auch geröntgt worden um zu sehen, ob da irgendwetwas nicht ok ist?

Weißt Du, warum Du nach der OP Fieber und Übelkeit gehabt hast? Das ist ja nicht unbedingt normal, und es wäre evtl. gut zu wissen, ob diese beiden Symptome evtl. mit der Anästesie zusammen hingen (Histamin- und/oder Salicylat-Intoleranz?).
Welche Schmerzmittel hast Du denn zunächst nach der Op bekommen?
Aus welchen Materiaienl ist Dein künstliches Gelenk?

Grüsse,
Oregano
 
besser nicht röntgen, sondern ein mrt machen lassen. da sieht man sehr viel mehr. mit rö wurden bei mir bei einigen gelenken etliche sachen übersehen, die beim mrt deutlich zu sehen waren.

lg
sunny
 
Die Crux ist, dass ich kein Problem beim Laufen habe, als "alte" Sportlerin (77J.!)
mit 40 J. Jogging und Fitness, scheint das nicht das Problem zu sein, auch die Statik scheint in Ordnung, Streckung ebenfalls. Aber nobody kann mir sagen, warum ich nach der OP so hohes Fieber hattte und tagelang spucken musste.Wein ich schon immer das Problem nach Ops hatte, wurde eine Periduralanästhesie gemacht, aber wohl zusätzlich später doch noch "sediert".
Osteopathie und Akupunktur hatte ich schon vorher, muss aber leider selbst bezahlt werden. Eine Reha, schon bewilligt, konnte ich weg. der Schmerzen noch nicht beginnen, aber seit gestern scheint sich der Extremschmerz gebessert zu haben, fühle nur noch ein difuses Taubheitsgefühl. Aber dieses Lidocain, was eigentlich vom Zahnarzt zum Betäumen genutzt wird, hat den Durchbruck gebracht. Vielleicht beruhigt sich der Nerv ja wieder. Hoffe auf ein Ergebnis nächste Woche beim Neurologen. War ja schon schwer genug, überhaupt irgendfwo einen Termin zu bekommen....
 
Welches Implantat einem da eingesetzt wird, kriegt man ja nicht raus, ebenso welche Medikamente einem intravenös über 10 Tage verabreicht wurden. Geröntgt wurde übrigens, ohne Befund, aber ich werde darauf drängen, noch zusätzlich ein MRT zu machen, weil mich zwei Schwellungen, die nicht weggehen schon irritieren, zumal der erste ORthopäde anfangs eine Arthrofibrose diagnostizierte, das zwar bei einem zweiten Besuch nicht mehr bestätigte und beide weitere Orthopäden, der OP Arzt und ein weiterer das auch nicht bestätigen wollte.
Aber danke nochmal für Deine Antwort, bin gespannt, was der Neurologe sagen wird.
 
das ist ein interessanter Aspekt, aber bereits vor dem Röntgen wurde auf meine Frage nach einem MRT nicht eingegangen. Da anfangs vom ersten Orthopäden eine Arthrofibrose in Erwägung gezogen wurde, dann aufgrund einer Schwellung eine Punktion erfolgte, die aber negativ war, d.h. keine Keimbildung war ich erst einmal beruhigt, das ist aber nun bereits 3 Monate her und die Schwellungen sind immer noch nicht weg, schon merkwürdig.
 
Aber nobody kann mir sagen, warum ich nach der OP so hohes Fieber hattte und tagelang spucken musste.Wein ich schon immer das Problem nach Ops hatte, wurde eine Periduralanästhesie gemacht, aber wohl zusätzlich später doch noch "sediert".
Hallo maggy,

... Die Ursachen und Risikofaktoren lassen sich grob in individuelle patientenbezogene Faktoren, mit dem operativen Eingriff zusammenhängende Faktoren und Faktoren im Zusammenhang mit dem Anästhesieverfahren und der medikamentösen Behandlung einteilen.

Zu den patientenbezogenen prädisponierenden Faktoren zählen weibliches Geschlecht (Frauen wird häufiger übel als Männern), Nichtrauchen, eine Neigung zur Reisekrankheit oder frühere Erfahrungen mit Übelkeit und Erbrechen nach einer Operation.


Bestimmte Betäubungsmittel und Medikamente führen ein erhöhtes Risiko für Übelkeit und Erbrechen mit sich, insbesondere gasförmige Anästhetika (Inhalationsanästhesie) und Morphinpräparate, die nach dem Eingriff verabreicht werden.
...
https://deximed.de/home/b/chirurgie...g/uebelkeit-und-erbrechen-nach-der-operation/
Hast Du Dir mal die Medikamente angesehen, die bei einer HIT bzw. Salicylatintoleranz nicht bekömmlich sind?
https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_medikamente.html#unvertraeglich
https://www.gesundheit-ganzheitlich.com/gesund-essen/salicylate-liste/+

Welches Implantat einem da eingesetzt wird, kriegt man ja nicht raus, ebenso welche Medikamente einem intravenös über 10 Tage verabreicht wurden.
Hast Du keinen Prothesenpass bekommen? Da steht ja alles Wichtige drin ...
Die Medikamente, die Dir intravenös verabreicht worden sind, müßten doch entweder im Op-Bericht stehen oder im Entlassungsbericht? Wenn nicht: nachfragen!
Wenn Du z.B. sagst, daß Du eine HIT oder Salicylatintoleranz hast, ist das ein gewichtiger Grund, daß Dir das gesagt wird, damit sich solche Folgen einer Op nicht noch einmal einstellen.

Grüsse.
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Pass steht "SmartSet GHV" und "djosurgical mit 3 versch. Nrn scheint wohl das Produkt zu sein, bz. der Hersteller.
Bez.. der Medikamente konnte ich nichts finden, habe mir nur damals den Laborbericht aushändigen lassen, wo am 1. Tag nach der OP ein CRP Wert von 113.2 steht, der nach 10 Tagen mit 6.4 angegeben wurde. Am Tag der Entlassung waren die Erythrozyzen bei 3.2, Hb bei9.7 und Hk 0.29.
Weißt Du, wie man rausfinden kann, ob der Nerv bei der OP verletzt wurde ? Das wird mir der Operateur mit Sicherheit nicht wirklich beantworten. Als ich ihn bei Beginn der Beschwerden darauf ansprach, verneinte er.... was soll er auch sagen...
Nachdem diese Betäubungspflaster den Akutschmerz reduziert haben, quält mich nun zunehmend der Tinnitus, der mich nicht schlafen läßt. Es waren zu viele Einbrüche nach der OP, die nun diesen Streß verursacht haben. Ich sehe mich noch lange nicht wieder beim Sport......
 
Hallo maggy,

Du kannst im Krankenhaus nachfragen und darauf bestehen, den Op-Bericht zu bekommen. Da müßten die Medikamente und Anderes drin stehen. Versuchen würde ich das auf jeden Fall ! Ob Du den Bericht tatsächlich bekommst, ist nicht klar:
https://www.juraforum.de/forum/t/op-bericht.368574/

Wahrscheinlich ist es besser, mit dem Argument "Histaminintoleranz" anzufragen und so die Wichtigkeit zu betonen.

Ob der Nerv verletzt wurde, wird Dir das Krankenhaus - das hast DU ja erlebt - kaum sagen (können). Mit dieser Frage würde ich eher zu einem erfahrenen Osteopathen gehen. Der müßte das eigentlich fühlen können und evtl. auch entsprechend arbeiten. - Nimmst Du Vitamin B12 + B-Komplex?

Grüsse,
Oregano
 
Ja, habe ich, hochdosiert sogar, zusätzlich Vit. D und Magnesium, obwohl ich sonst eher zurückhaltend bei Nahrungsergänzungsmittel bin. Kalium (wg. des Spuckens) wurde bereits - weil Mangel - im KH gegeben.
Aber danke, dass Du so schnell geantwortet hast und eigentlich bestätigt hast, was ich mir schon übers internet hab angelesen.
Nachdem die Schmerzen im Knie nun etwas erträglicher geworden sind (nur meine Hausärztin hat mir da geholfen), quält mich ganz fürchterlich der Tinnitus, bin heute nacht draussen rumgelaufen, weil ich einfach nicht schlafen konnte und dieses andauernde Geräusch ist besonders nachts laut. Wenn ich gewußt hätte, was ich mir da mit dem TEP einhandeln würde, dann hätte ich es NIE gemacht, aber da mein Hund auch schon 15 J. ist und ich ihn die Treppen runterführen muss, habe ih die OP vorgezogen. Mein Fehler, nicht wieder rückgängig zu machen....
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
 
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