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Quelle: Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 1 von 3)Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 1 von 3)
— Die häufigsten Probleme —
Magen-Darm-Probleme
Etwa 30 Tonnen Nahrung (etwa 1 großer LKW-Sattelzug voll) und 50.000 Liter Flüssigkeit nehmen wir im Laufe unseres Lebens durchschnittlich zu uns. Da gerät unsere Verdauung schon manchmal durcheinander, besonders wenn der Körper noch andere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen hat (z. B. körperliche Arbeit, Stress). Und dies geschieht recht oft. So oft, dass die geklagten Beschwerden die häufigsten überhaupt sind, unter denen Patienten leiden: Sodbrennen (38 Mio., das häufigste Symptom insgesamt), Reizmagen (18 Mio.), Reizdarm (27,5 Mio.) oder Blähungen (31 Mio.).
Refluxkrankheit (Hauptsymptom Sodbrennen)
Der vom Kehlkopf bis zum Mageneingang reichende, etwa 25 cm lange Muskelschlauch Speiseröhre transportiert Nahrung und Flüssigkeit zum Magen. Und zwar aktiv - durch wellenförmige Bewegungen seiner Muskeln (so wie Magen und Darm auch). Die Nahrung fällt also nicht einfach von oben in den Magen, sondern wird auch im Liegen oder beim Kopfstand zum Magen transportiert. Diese komplizierte Funktion wird von Nerven gesteuert und gerät manchmal durcheinander. Sei es durch viel Alkohol, Zigaretten, Medikamente z. B. gegen Asthma, sei es während der Schwangerschaft oder durch Megastress im Alltag. Folge: Der Verschlussmuskel der Speiseröhre gegenüber dem Magen und ihre Selbstreinigungs-Funktion leiden. Hierdurch kommt die zarte Speiseröhrenschleimhaut für zu lange Zeit mit saurem Mageninhalt in Kontakt. Das bekannte Brennen hinter dem Brustbein beginnt, manchmal strahlt es sogar wie bei einem Herzinfarkt in Richtung Arm aus. Bekommt der Körper diesen verstärkten Rückfluß („Reflux“) von Mageninhalt in die Speiseröhre nicht in den Griff, entwickelt sich die chronische Refluxkrankheit, von der bei uns immerhin 18 Millionen Menschen täglich betroffen sind.
Reizmagen (Hauptsymptome Völle- oder Druckgefühl, Übelkeit)
Fast noch häufiger - bei bis zu 30% der Bevölkerung - ist der Reizmagen („funktionelle Dyspepsie“, „nervöser Magen“). Der äußerst muskulöse Magen arbeitet wie ein Zementmischer, vermischt die Speisen miteinander, zerkleinert sie weiter, und beginnt sie dabei mit seiner Säure und Verdauungsstoffen (Enzyme) zu zerlegen („Verdauung“). Da der Magen der sauerste Platz im Körper ist (ein paar Tropfen Magensäure könnten Löcher in einen Wollteppich ätzen) werden auch Erreger in der Nahrung vernichtet („Infektions-Schutz“). Zudem bildet der Magen viele Botensubstanzen (Hormone), die zum einen die Verdauung steuern, zum anderen aber auch den Stoffwechsel insgesamt (wichtig z. B. bei der Entstehung der Zuckerkrankheit oder von Übergewicht). Beim Reizmagen sind vor allem drei Funktionen im Magen gestört (Ursachen z. B. durch Stress - „die Belastung schlägt ihr auf den Magen“, unverträgliches Essen, Infektionen mit dem Magenkeim Helicobacter und anderes): Die Mischfunktion, die Entleerung des Magens in Richtung Darm und der natürliche Selbstschutz der Magenschleimhaut gegen Säure. Folge: Gestörte Verdauung durch unzureichend aufbereiteten Nahrungsbrei, Völlegefühl, Blähungen und vorzeitiges Sättigungsgefühl (Appetitlosigkeit) sowie Sodbrennen oder sogar Magenschmerzen.
Reizdarm (Hauptsymptom wechselnde Bauchschmerzen)
Der Dickdarm (= das 1,2 m lange Verbindungsstück zwischen Dünndarm und Darmausgang) ist ein interessanter Ort - besonders für Bakterien. Die mögen den Dickdarm nämlich wegen seiner vielen vom Menschen unverdauten Nährstoffreste (Darmflora = ca. 3 kg Bakterien, deren Anzahl größer ist als die Zahl aller Zellen eines menschlichen Körpers). Die Darmflora tut aber auch so manches Gutes für uns, produziert z. B. Vitamine, die wir nicht bilden können oder schützt uns vor krankmachenden Erregern. Im Dickdarm werden den Nahrungsresten und Stoffwechsel-Abfallprodukten das Wasser entzogen, der dabei verbleibende Rest bis zur Ausscheidung aufbewahrt. Gesteuert wird dies wie die gesamte Magen-Darmaktivität vom Darm-Hirn, einer Ansammlung von über 100 Millionen Nervenzellen (4-5x mehr als im Rückenmark!). Und diese Steuerung gerät manchmal durcheinander. Wodurch, darüber sind sich die Forscher bislang nicht einig. Klar ist nur, dass jede fünfte bei uns mehr oder weniger oft über typische Reizdarmsymptome klagt: Wechselnd auftretende Bauchschmerzen - mal stärker, mal schwächer - mal hier, mal dort, Verstopfung und Durchfall abwechselnd, oft begleitet von dem Gefühl, sich nicht richtig entleert zu haben, Blähungen. Viele Betroffene leiden auch unter weiteren Beschwerden wie Migräne, Menstruationsbeschwerden oder gelegentlichem Herzrasen.
Verstopfung (Hauptsymptom weniger als 3x Stuhlgang in der Woche)
Kommt es weniger als 3x pro Woche zum Stuhlgang, wird dies Verstopfung genannt. Oft ist das von hartem, festem Stuhl begleitet, der schmerzhaftes Pressen beim Stuhlgang nötig macht. Eine häufige Ursache bei Frauen ist ein verlangsamter Transport des Darminhaltes. Folge: Verstärkter Wasserentzug aus dem Stuhl. Auch Erkrankungen wie z. B. Zuckerkrankheit, Schilddrüsenstörungen, Verengungen des Dickdarms nach schweren Entzündungen oder viele Medikamente (z. B. Herzmittel oder Antidepressiva) können an Verstopfung schuld sein. Eine wichtige Ursache ist auch der dauerhafte Gebrauch von Abführmitteln (auch pflanzlichen!), der fast regelmäßig zu chronischer Verstopfung beiträgt. Durchfall als zumeist akutes Gesundheitsproblem, z. B. durch eine bakterielle Infektion oder Nahrungsmittelvergiftung, sollte vom Arzt behandelt werden.
Blähungen (Hauptsymptom verstärkte Bildung von Darmgas)
Nur selten wird darüber beim Arzt gesprochen: Aber Millionen von Menschen leiden tagtäglich unter aufgeblähtem Magen oder Darm. Beim Versuch, die Darmwinde dann zu unterdrücken, verstärken sich die Beschwerden noch weiter, entstehen Leibkrämpfe. Ursachen sind verstärktes Luftschlucken beim Essen (Magenblähung) und erheblich erhöhte Aktivität der Dickdarm-Bakterien. Anstatt normalerweise einen halben Liter Gas am Tag zu bilden, produzieren unsere kleinen Helfer dann viele Liter. Oft liegen die Ursachen in der Ernährung, z. B. viel Rohkost, weil diese viele unverdaubare Ballaststoffe enthält, die nur von Bakterien verdaut wird. Auch Medikamente, z. B. Antibiotika oder Fettbremser, oder auch hormonelle Umstellungen im Menstruationsverlauf, verändern die Zusammensetzung der Darmflora, so dass gasbildende Bakterien sich besonders vermehren.
Roemheld-Syndrom Sind Magen oder Darm sehr stark aufgebläht, wird der große Atemmuskel Zwerchfell nach oben gedrückt und so das Herz unnormal nach oben verlagert. Folge sind manchmal stärkste Herzbeschwerden, teilweise mit Schmerzen wie bei Herzenge (Angina pectoris). Auch Veränderungen des Herzschlages, Magenschmerzen und Übelkeit sind möglich. Die Erkrankung heißt Roemheld-Syndrom, die Symptome werden oft mit Herzerkrankungen verwechselt.
Magen und Darm
Speiseröhre Schmerzhafte Säurereizung der zarten Speiseröhrenschleimhaut durch Störung von Speiseröhren-Selbstreinigung und des normalen Verschlusses gegenüber dem Magen.
Magen Verringerte Bildung von Verdauungssäften, gestörte Durchmengung der Nahrung und verlangsamter Weitertransport in den Darm.
Dickdarm: Trinken wir zuwenig Wasser und lassen die Darmmuskeln durch durch zuwenig körperliche Bewegung 'einschlafen', wird dem Darminhalt zuviel Wasser entzogen. Typische Folge: Verstopfung.
Das passiert in der Magenschleimhaut
Falten
Die Magenschleimhaut kleidet den Magen aus. Sie hat Millionen Falten, zwischen denen spezielle Drüsen sitzen. Diese winzigen Drüsen bestehen aus unterschiedlichen Zelltypen, die verschiedene Stoffe bilden.
Belegzellen
Wichtig für die Verdauung sind die so genannten Belegzellen. Das sind Mini-Drüsen, die die Magensäure produzieren.
Magensäure
Wird zu wenig Säure gebildet, kann die Nahrung nur langsam zerlegt werden. Bleibt sie zu lange im Magen, sind Säureschäden möglich. Folgen: Völlegefühl, Schmerzen.
Quelle: Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 2 von 3)Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 2 von 3)
— So helfen Sie sich selbst —
Refluxkrankheit
Heilerde
Heilerde
Heilerde „Erde reinigt den Magen“, heißt es oft. Tatsächlich gilt dies auch für feingemahlene Heilerde und die Speiseröhre (Apotheke, 2x tägl. 1-2 Teelöffel in 1 Glas Wasser aufgerührt, Einnahmedauer nach Bedarf). Heilerde bindet Magensäure und andere speiseröhren-schädigende Inhalte des Magensaftes. Das funktioniert auch bei chronischem Reflux und ist zudem absolut nebenwirkungsfrei.
Heiltee Kamillentee wirkt wahre Wunder bei Sodbrennen und Aufstoßen. Besonders weil der Superheiler Kamille auch die Heilung von säurebedingt leicht entzündeter Schleimhaut fördert. Sie können normalen Kamillenblütentee verwenden, mind. 2 Tassen tägl. warm trinken. Weitere Infos: → Heilpflanze.org ←.
Medikamente Arzt und Apotheker haben gegen eine der häufigsten Beschwerden der Menschen eine Vielzahl von Medikamenten vorrätig (v. a. die säurebindenden Antazida). Eines der wichtigsten pflanzlichen Mittel wird aus Algen hergestellt. Nach dem Einnehmen schwimmt es wie ein Floß oben auf dem Mageninhalt und verschließt so den Übergang Speiseröhre-Magen für einige Stunden (Wirkstoff Natriumalginat). Das Mittel ist auch für Schwangere (leiden oft unter Sodbrennen) geeignet, weil keinerlei Wirkstoffe vom Körper aufgenommen werden.
Keilkissen Am schlimmsten finden Sodbrennen-Opfer nächtliches Sodbrennen. Mit einem größeren Keilkissen liegt der Oberkörper höher. Das verringert den Rückfluß von Mageninhalt in die Speiseröhre.
Trinken Regelmäßig kleine Mengen Wasser oder Tee zu trinken (ca. 2 - 2,5 l am Tag) reinigt die Speiseröhre von Säureresten, verringert so die ätzende Wirkung von zurückfließendem Magensaft und verhindert Schmerzen.
Kaugummi Kaugummi regt die Speichelproduktion an. Wissenschaftlich belegt ist, dass Speichel beim Schlucken die Speiseröhre von Säureresten reinigt.
Reizmagen
Heiltee
Heiltee Von einer Mischung zu gleichen Teilen aus Thymiankraut, Pfefferminzblättern und angestoßenen Kümmelfrüchten nehmen Sie 1 Teel. voll und übergießen ihn mit einer guten Tasse siedendem Wasser. Dann 10 Min. bedeckt ziehen lassen und abseihen. Tägl. 2-3x 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken. Als Entspannungshilfe trinken sie Abends 1 Tasse Melissentee.
Rollkur Mit dem Tee der Wahl, z. B. Kamillentee, im Magen jeweils 5 Minuten lang erst auf dem Rücken, dann auf der rechten Körperseite, dann auf dem Bauch, der linken Seite und zuletzt wieder auf dem Rücken liegen.
Heilpflanzen wie Iberis amara (bittere Schleifenblume), Angelikawurzel, Kamillenblüten, Kümmel, Mariendistelfrüchte, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Schöllkraut oder Süßholzwurzel oder fertige Kombinationspräparate daraus (Apotheke) lindern Reizmagenbeschwerden. Unter anderem, indem sie die Magen-Beweglichkeit harmonisieren, so die Magenentleerung fördern (gut auch bei Völlegefühl und Sodbrennen). Oder: Bitterstoffe der Artischocke fördern die Verdauungsaktivität, wirken so auch gegen aufgeblähten Magen oder das Gefühl, dass Speisen „wie Blei“ im Magen liegen bleiben. Weitere Infos: → Heilpflanze.org ←.
Wärme Wärmflasche bei akuten Beschwerden auf den Oberbauch legen, auch feucht-warme Tücher oder Wickel mit dickem Wolltuch abgedeckt (1-2x tägl., 30 Min., im Bett, gut zugedeckt).
Entspannung Nach dem Essen 10 Minuten ruhen, dabei die rechte Hand auf den Oberbauch legen und die Wärme spüren, die von der Hand und der Oberfläche der Bauchdecke ausgeht.
Ernährung „Gut gekaut, ist halb verdaut“ bedeutet: Erleichtern Sie durch gutes Kauen dem Magen die Arbeit. Auf Nahrungsmittel, die bei Ihnen Beschwerden verstärken, sollten Sie nach Möglichkeit verzichten, z. B. scharfe Gewürze.
Reizdarm
Ernährung Oft sind Reizdarm-Beschwerden (auch chronische Blähungen) durch Lebensmittel-Unverträglichkeiten bedingt. Z. B. Weißmehl, Milchprodukte oder Schweinefleisch. Versuchen Sie selber durch eine sog. Ausschluss-Diät herauszubekommen, welches Lebensmittel schuld ist (= Lebensmittel 2-3 Wochen aus der Ernährung verbannen, im Tagebuch alles protokollieren). Finden Sie das schuldige Lebensmittel (Gewürz, Getränk), vermeiden Sie es einfach in Zukunft.
Wärmetherapie Wärmflasche in feuchtes Tuch gewickelt oder erwärmter Heublumensack auf Rücken und Leib wirken entspannend (ca. 15-30 Min. lang, 1x tägl.). Auch Fuß- und Unterschenkelbäder für 20 Min. mit leicht ansteigender Temperatur führen zu wohliger Durchwärmung des Bauches. Homöopathie (Auswahl) - Belladonna D12 (Tollkirsche), besonders bei akutem Beschwerdebeginn, - Chamomilla D12 (Kamille), bei großer Reizbarkeit.
Heiltee Hilfreich ist die Teemischung aus Melissenblättern, Tausendgüldenkraut, Pomeranzenschale und Baldrianwurzel (zu gleichen Teilen). Anwendung: 1 Teel. der Mischung mit der Mischung mit einer guten Tasse siedendem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen und abseihen. Tägl. 2-3x 1 Tasse nach dem Essen trinken.
Entspannung Ob Yoga, Autogenes Training oder Meditation (mit oder ohne beruhigende Musik), 2x tägl. mind. 10-15 Min., entspannen, bauen Stress ab und helfen Verkrampfungen des Dickdarms zu lösen. Tipp: Atmen Sie bei Ihrem Entspannungstraining bewusst und regelmäßig in den Bauch. Das verstärkt die heilende Wirkung der Entspannung.
Verstopfung
Miniklistier
„Der einfach anwendbare Mini-Einlauf (Microklist®) wirkt schon nach 5-20 Minuten durchschlagend.“
Leinsamen Geschrotete Leinsamen sind seit Jahrtausenden ein bewährtes, leicht quellendes Abführmittel bei Verstopfung. Anwendung: 3x tägl. 1 gehäuften Essl. frisch geschrotete Leinsamen mit viel Wasser einnehmen (gut: 1/2 Liter). Sie können die Leinsamen auch in Ihr Müsli mischen.
Bewegung Täglich mind. 30 Min. aktiv bewegen, z. B. spazierengehen, laufen, schwimmen.
Heiltee Bei akuter Verstopfung (z. B. im Urlaub) mischen Sie zu gleichen Teilen Sennesschoten, Faulbaumrinde und Sennesblätter. 1-2 Teel. mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen, dann durch ein Teesieb abseihen. Abends 1 Tasse trinken. Nicht länger als 2-3 Wochen ohne ärztlichen Rat anwenden, sonst ist eine Störung des Mineralstoffwechsels möglich (Kaliummangel).
Ernährung Sofort auf „stopfende“ Lebensmittel verzichten. Hierzu gehören Kakao, Bananen, Heidelbeeren oder schwarzer Tee. Anstatt dessen vermehrt Ballaststoffreiches essen: Vollkornbrot, rohe Möhren, grüner Salat, Äpfel, Dörrpflaumen. Zudem gilt: Trinken Sie viel (1-2,5 l/Tag), 1-2 Gläser Buttermilch tägl. haben leicht abführende Wirkung.
Atmung Regelmäßig tiefe Bauchatmung im Liegen (2x tägl., 10 Min.) regt den Dickdarm an, entspannt und erleichtert den Stuhlgang.
Kleinst-Einlauf Einläufe sind seit Urzeiten bekannt und immer unbeliebt gewesen. Eine ebenso rasch durchschlagende Wirkung haben die modernen Mini-Klistiere, die nur 5 ml einer konzentrierten Lösung aus mineralischen und anderen völlig nebenwirkungsfreien Wirkstoffen enthalten und völlig problemlos anwendbar sind. Hinweis: Nicht dauernd anwenden!
Blähungen
Heiltee Die „goldenen Drei“ bei Blähungen - Anisfrüchte, Kümmelfrüchte und Fenchelfrüchte (alle zusammen im Mörser zerstoßen oder grob in der Gewürzmühle mahlen) - zu gleichen Teilen kombiniert mit Kamillenblüten und Brombeerblättern sind eine geschmackvolle Abhilfe bei starken Darmblähungen (auch für Säuglinge und Kleinkinder geeignet). 1 Teel. der Mischung mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Min. bedeckt ziehen lassen, dann abseihen. 3-5 tägl. 1 Tasse jeweils zu den Mahlzeiten trinken (bei vollgestillten Säuglingen muss die Mutter den Tee trinken).
Massage Sind die Blähungen Folge verlangsamter Ausscheidung (siehe auch Verstopfung) kann eine Massage der Bauchdecke mit einfachem Hautöl anregend wirken (im Liegen, 10 Min., 1-2x tägl., nur leichter bis sanfter Druck, im Uhrzeigersinn, in weitem Bogen rund um den Bauch herum massieren). Die entspannende Wirkung hilft auch gut bei Reizdarm-Beschwerden.
Ernährung Blähungsfördernde Lebensmittel vermeiden, z. B. Bohnen, Linsen, Erbsen, Erdnüsse oder Sojabohnen („Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“). Schränken Sie auch Ihren Konsum von Kohlsorten (z. B. Sauerkraut) oder ballaststoffreichen Lebensmittel (besonders in Kombination mit zuckerhaltiger Nahrung) ein.
Homöopathie Carbo vegetabilis D6, Lycopodium D12 oder Sulfur D12 - jeweils 3x tägl. 5 Kügelchen bis die Beschwerden abklingen, bei akuten Beschwerden auch öfter.
Bei welchen Beschwerden muss ich zum Arzt?
* Übelkeit und Erbrechen länger als 2 Tage
* starkes Sodbrennen länger als 3-4 Tage
* Erbrechen mit Blut
* kolikartige Bauchkrämpfe
* hart gespannte Bauchdecke
* Magen-Darmbeschwerden mit Fieber, Mattigkeit, allgemeinem Krankheitsgefühl
* schmerzhaft-druckempfindlicher Bauch
* länger als 3-4 Tage fehlender Stuhlgang
* Blut im Stuhl, Blut auf dem Stuhl aufgelagert
* starker, oft auch wässriger Durchfall länger als 3 Tage
* grundsätzlich immer bei Blut/Blutung oder anhaltenden Schmerzen/Krämpfen
Quelle: Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 3 von 3)Magen-Darm-Probleme - so hilft die Natur (Teil 3 von 3)
— So beugen Sie vor —
Unser Darm-Hirn steuert alle Bewegungen von Speiseröhre, Magen und Darm (=Verdauungskanal). Und auch die Abwehrfunktionen. Und zwar in enger Abstimmung mit unserem Hormonsystem. Das Darm-Hirn ist über Nerven und Botenstoffen (Signalsubstanzen, Hormone) eng mit dem Gehirn verknüpft, wird teilweise von dort gesteuert. Dies ist ein Grund, warum z. B. Mega-Stress zu Durchfall führen kann (dieser Vorgang bedeutet: Mega-Stress ist Gift für Körper und Seele - und Gift im Darm versucht der Körper so rasch wie möglich mittels Durchfall, im Magen durch Erbrechen, loszuwerden). Gesundheit von Speiseröhre, Magen und Darm betrifft deshalb immer den ganzen Menschen, ist also Teil ganzheitlicher Vorbeugung.
Bewegung
Der Verdauungskanal hat eine eigene Muskelschicht, ohne deren ausreichende Bewegung sofort Störungen auftreten, z. B. Verstopfung. Aber: Die Natur hat es so eingerichtet, dass hierfür eine häufige Anregung durch die umgebenden Muskeln nötig ist (Speiseröhre: Atemmuskeln und Zwerchfell, Magen: Zwerchfell, Darm: Muskeln der Bauchwand, des Beckenbodens und des Rückens). Körperliche Bewegung ist also unerlässlich für die korrekte Funktion des Magen-Darmtraktes. Wissenschaftlich belegt ist: Atemtherapie ist wirksam bei der Refluxkrankheit (Sodbrennen), Bauchmuskeltraining lindert Beschwerden von Reizmagen und Reizdarm, rhythmische Sportarten wie Walken, Laufen oder Schwimmen helfen Verstopfung zu beseitigen. Allerdings müssen die Übungen regelmäßig trainiert werden, mind. 3x wöchentl. für 30 Min. Extremsport ist übrigens nachteilig, führt oft zu Sodbrennen, schwerem Durchfall oder Darmblutungen (z. B. Marathonlauf). Tipp: Die normalen Streck- und Beugeübungen der Gymnastik (Verein, Fitness-Studio) steigern zudem die Durchblutung im Bauchraum, die - z. B. nach langem aufrechtem Sitzen - oft verringert ist. Grundsätzlich gilt: Bewegen Sie sich so oft wie möglich, das ist darmgesund!
Entspannung
Die Aktivität der Darmmuskeln und der willkürlich anspannbaren Muskeln hängen also eng zusammen. Chronische Verspannung z. B. der Rückenmuskulatur macht deshalb nicht nur Rückenbeschwerden, sondern stört auch Funktionen des Verdauungskanals. Die einfachste Übung zur Entspannung des Bauches: Legen Sie sich auf eine warme Decke ausgestreckt auf den Boden, strecken Arme und Beine aus, schließen die Augen und atmen einfach (hilfreich ist etwas leise klassische Musik im Hintergrund, z. B. von Mozart oder Corelli). Nach 5 Minuten Zur-Ruhe-Kommen lassen Sie beim Einatmen Ihre Bauchdecke sich leicht anheben, beim Ausatmen wieder absinken (sog. Bauch-Atmung, manche Menschen machen das spontan so). Viele finden es hilfreich, beim Bauchatmen anfangs eine Hand leicht auf den Bauch zu legen. Dauer nach Belieben, mind. aber 10 Min., mind. 2-3x wöchentl., am besten nicht direkt nach dem Essen. Wichtig: Sie sollten beim Atmen allmählich bedrängende Gedanken abschalten, sich mehr und mehr auf die Atmung konzentrieren, mit Ihrem Bewusstsein einfach dem Strom der Luft folgen. Tipp: Die Konzentration auf die Atmung wird erleichtert, wenn Sie - wenn möglich - durch die Nase atmen. Entspannungsverfahren, wie z. B. das in Volkshochschulen, bei Krankenkassen oder Ärzten gelehrte Autogene Training (mind. 10 Stunden pro Kurs nötig), helfen ebenfalls nachhaltig viele Verdauungs-Störungen zu lindern oder zu beseitigen.
Schon gewusst
Die ätherischen Öle in Anis, Fenchel und Kümmel finden sich schon wenige Minuten nach dem Trinken eines frischen Tees auch im Dickdarm. Dort wirken sie entspannend und krampflösend. Zudem verändern sie bei kurmäßiger Anwendung (mind. 2-3 Wochen lang) die Zusammensetzung der Darmflora, sodass die Darmbakterien nicht mehr soviel Gas produzieren wie vorher. Für den klassischen Anti-Blähungstee verwenden Sie die Früchte von Anis, Fenchel und Kümmel, gemischt zu gleichen Teilen (Apotheke, Teehandel). Für eine Tasse Tee tun Sie 1 Teel. der Mischung in Ihren Mörser und zerstoßen die Früchte leicht. Alternativ können Sie sie auch grob in der Gewürzmühle mahlen. Das ist notwendig, damit das kochende Wasser (ca. 150 ml), mit Sie die angestoßenen Früchte jetzt übergießen, die ätherischen Öle aus den Früchten herauslösen kann. Lassen Sie den Tee bedeckt 20 Min. ziehen und gießen ihn dann durch ein Teesieb ab. Trinken Sie nach jeder Mahlzeit eine frisch zubereitete Tasse des leckeren Tees.
Ernährung
Art, Menge und Zubereitung Ihres täglichen Essens ist ebenfalls bedeutsam für die Vorbeugung von Magen-Darmproblemen. Es gelten die grundsätzlichen Regeln gesunder, ausgewogener und alle Nährstoffbedürfnisse erfüllender Ernährung. Also z. B. eher Obst und Gemüse statt fettiger Kohlenhydrate (Pommes) oder großer Mengen Fleisch - eher Honig anstatt Weißzucker - eher eine Flasche frisches Wasser anstatt einer Kanne schwarzen Kaffees. Hinzu kommen spezielle Hinweise: Bei Sodbrennen sollten Sie z. B. auf sehr scharfe Gewürze, bei Blähungen auf ein Übermaß an Ballaststoffen und Hülsenfrüchten verzichten oder bei Verstopfung mehr als gewöhnlich trinken. Wichtig bei allen Störungen: Nehmen Sie sich in Zukunft mehr Zeit zum Essen (schon den Kindern wurde früher gesagt: „Schling nicht so dein Essen runter! “). Vergessen Sie das Kauen nicht! Es ist Teil des Verdauungsvorgangs und zerkleinert nicht nur die Nahrung, sondern beginnt schon im Mund mit Speichel-Verdauungsstoffen mit der Zerlegung der Kohlenhydrate. Und: Da die Verdauung nachts langsamer als tagsüber arbeitet, sollten Sie nicht zu spät abends essen.
Heilerde-Kur
Mit fein gemahlener Heilerde (Apotheke) kann 2-4x im Jahr eine heilsame und darmreinigende Kur durchgeführt werden. Pro einzelner Kur (2-3 Wochen) täglich 2x zwischen den Mahlzeiten (z. B. morgens und abends) 1-2 Teelöffel in 1 Glas Wasser aufgerührter Heilerde trinken. Hinweis: An den ungewöhnlichen Erdgeschmack gewöhnen Sie sich nach 2-3 Tagen.
Tipp Weißkohl hat heilsame Wirkungen bei Sodbrennen, Magen- und Darmgeschwüren, beugt Verstopfung vor und killt Bakterien. Zudem beschleunigt es die Heilung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren deutlich und aktiviert unser körpereigenes Abwehrsystem. Schon Kohl in Form leicht bekömmlicher Suppen oder als Gemüse entfaltet seine wohltätigen Heilwirkungen.
Wohlfühl-Massagen
Haben Kleinkinder Schmerzen, weisen sie zumeist auf ihren Bauch - auch wenn der Schmerz tatsächlich woanders sitzt. Denn schon für Säuglinge und Kleinkinder ist ihr Bauch das Zentrum des Wohlbefindens. Das ändert sich auch bei Erwachsenen nicht. Deshalb wirkt Bauchmassage äußerst entspannend und ist eine gute Grundlage zur Vorbeugung von Magen-Darmbeschwerden. Besonders angenehm ist das „Bauch-Kreisen“. Legen Sie hierzu beide Hände (angewärmt!) flach auf den Bauch Ihres Partners. Dann beginnen Sie mit kreisenden Bewegungen (Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum). Dies verbreitet in Sekundenschnelle angenehm wohltuende Wärme, zudem wird die Durchblutung von Magen-, Bauch- und Beckenbereich stimuliert. Die im Uhrzeigersinn und in allmählich größer werdenden Kreisen verlaufende Soft-Massage (nur sanfter Druck!) hat noch eine Wirkung: Sie regt besonders die Aktivität des - ebenfalls im Uhrzeigersinn in Richtung Darmausgang verlaufenden - Dickdarms an. Das kann bei Verstopfung oft rasche Effekte zeigen.
Heilfasten
Verzicht auf feste Nahrung über max. eine Woche (1-2x jährl.) kann wegen der darmreinigenden und -entschlackenden Wirkung starke Heilungsimpulse geben. Dabei dürfen 3x tägl. 100 Gramm Obst- oder Gemüsesaft getrunken werden (die aber nicht mehr als 300 Kalorien enthalten). Die Säfte liefern dem Körper Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, so daß die Leistungsfähigkeit weitestgehend aufrecht erhalten bleibt. Zusätzlich sind Mineralwasser oder stilles Wasser nach Bedarf erlaubt. Die beste Zeit fürs Heilfasten ist der Urlaub.
Liebe Grüße :wave:.
Heather