Hallo janni
Hi Fauna,
inwiefern hat dir das Buch geholfen? Ich lese es im Moment auch. Das Kapitel mit der Herzkohärenz deckt sich mit vielen anderen Methoden die ich früher kennengelernt habe. Nidiaye Safi hat hierzu tolle Bücher. Allerdings komme ich beim Thema Herz an sich nicht weiter. Bei mir ist es immer verschlossen und ich habe es nie geschafft mein Herz zu öffnen.
Mir hat das Buch geholfen, weil ich durch eine Depression sehr am Erfolg der Traumatherapie gezweifelt habe. Die vielen wissenschaftlichen Untersuchungen haben mir wieder Mut gemacht, mich mit Visualisierungen zu beschäftigen. - So bin ich aus der Depression rausgekommen. - Nur... ich muss noch sehr vorsichtig sein und - wenn ich ganz ehrlich bin, war es nicht wirklich nur das, was der "Durchbruch" war.
Auch Dawson schreibt das dies an erlittenen Traumas liegen kann. Ich kann mich zwar an keine krassen Traumas erinnern, hatte jedoch eine schwere Kindheit. Mich hat das Kapitel EMDR fasziniert, scheitert vermutlich aber daran einen Therapeuten zu finden der einem hilft und nicht nur ans Geld ran will.
Hab dazu in einigen anderen Foren gelesen das viele Therapeuten erstmal den Patienten "stabilisieren" und einige Jahre auf EMDR vorbereiten. Klingt absolut schwachsinnig und nach Abzocke. In den Staaten gibt es anscheiend schon EMDR Geräte für den Hausgebrauch zu kaufen. Hierzulande wird wieder dick Kasse gemacht statt zu helfen.
Hmmm, Stabilisierung ist sicher auch wichtig, wobei mir EFT auch zur Stabilsierung geholfen hat und für die Konfrontation und für die Integration... - Es gibt halt in jeder Berufssparte solche und solche.... -
Nur.... viele Menschen mit PTBS gehen mehrmals in die Klinik um Intervalltherapie zu machen. - Eine PTBS, vor allem eine komplexe ist eine harte Sache für die Therapie. Ehrlich geschrieben bin ich dankbar, dass ich überhaupt so weit gekommen bin. Viele schaffen es überhaupt nie...
EFT kenne ich nun schon über 7 Jahre, kam damit aber nie wirklich weit. Da klopft man stundenlang und es passiert sowieso nichts bzw. müsste man da wirklich evtl. zum Therapeuten, was jedoch mal wieder teuer wird.
Ohne Unterstützung meines Therapeuten hätte ich es nicht geschafft. Ich hätte die Gefühle etc. gar nicht wahrnehmen können. Bei harten Traumatas kann man sich selber wohl nur selten behandeln. Denn es liegt wohl in der Natur eines Lebewesens, dass es die schlimmsten Schmerzen vermeidet. - Auch mit EFT tut es noch weh... - Dann geht es ja nicht einfach darum, die Erinnerungen mit EMDR oder EFT zu bearbeiten, sondern es geht auch um den Aufbau von Vertrauen und um das Zulassen von Nähe und und... EMDR und EFT sind wohl meistens in den Rahme einer tragfähigen therapeutischen Beziehung anzuwenden bei tiefen Traumata. Das Verlernen und Loslassen all der alten Überlebesstrategien dauert seine Zeit. Oft ist man sich ja nicht mal bewusst, dass es eine Überlebensstrategie ist, die man gerade anwendet...
Ein Monotrauma und wenn es eher eine Naturkatastrophe / Unfall ist, ist sicher einfacher zu behandeln. Geht es um Gewalt durch Mitmenschen, v.a. durch nahe Bezugspersonen oder um sexuelle Straftaten (ev. sogar mit Zuschauern), die wiederholt vorgekommen sind, gibt es viele Themen, Aspekte und Teilaspekte zu bearbeiten. Dann kommt es ja auch noch auf die persönliche Veranlagung an und die Ressourcen und das soziale Beziehungsnetz etc. in dem ein Mensch sich befindet.
Der Anspruch, dass eine PTBS so ganz schnell mit EMDR "geheilt" ist... naja... ich wünsche es aus tiefstem Herzen jedem/r...
Ich bin nun erst beim Ende des EMDR Kapitels. Also zu meiner Frage

Welcher Teil des Buches hat dir denn geholfen? Bisher liest sich alles sehr toll, in der Praxis scheint mir das jedoch nicht möglich zu sein die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Therapeuten vertraue ich einfach nicht. Immerhin berechnen die meisten 120€ pro Stunde, was ich schon ne extreme Abzocke finde.
Erstmal finde ich in dem Buch kein Kapitel über EMDR. Dann finde ich, dass "Heilung kein (vorübergehendes) Ereignis, sondern ein (ständiger) Prozess ist" (Zitat aus dem obengenannten Buch, genauer Titel eines Unterkapitels". Ja, und dann habe ich auf meinem, langen persönlichen Weg der "Heilung" festgestellt, dass das Wichtigste für mich die Entscheidung war, mich e
rnsthaft damit auseinanderzusetzen und es für
mich zu tun. Das beinhaltet auch, mir die nötige Zeit zu geben für jeden Schritt.
Nochmals, ich nehme meinen Satz zurück, dass es
der Durchbruch war. Das Buch war eine der vielen wichtigen Hilfen, die ich auf meinem Weg hatte. Wichtig war für mich, dass mein zweifelnder Verstand die nötigen "Beweise" für die Wirksamkeit dessen lieferte, was ich intuitiv tun wollte und schon tat. - Wenn eine "Heilungskrise" auftaucht, bin ich dankbar um solche "zufälligen" Infos, die mir helfen.
Am meisten Zeit habe ich "verloren" auf meinem Weg (und auch da bin ich mir nicht sicher), weil ich mir eine schnelle, kostengünstige Variante wünschte... (im Moment muss ich etwas über mich schmunzeln, denn ich wollte in ganz wenigen Sitzungen oder Selbstbehandlungen den ganzen Sch... loswerden. Das war ganz einfach eine Form von Widerstand, der mich vor dem enormen Schmerz und inneren Erdbeben, Erschütterungen etc. , die mich in der Therapie erwarteten zu schützen.)
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, fauna