Schmerzen im Kopf- und Kopfnervenbereich sind ungemein vielfältig. Die International Headache Society unterscheidet 165 Formen. Migräne, Cluster-, Spannungs- und Medikamentenkopfschmerz sind besonders häufig. Die genaue Beschreibung der Symptome ist Grundlage einer erfolgreichen Therapie:
1. Migräne - Häufigkeit: wechselnd 1-6mal pro Woche, Dauer: 4 bis 72 Std., Ort: einseitig oder beidseitig, Stärke: stark, Charakter: pochend, hämmernd, pulsierend, Begleitsymptome: Übelkeit, Brechreiz, starke Empfindlichkeit auf Lärm und Licht, Sehstörungen;
2. Clusterkopfschmerz - Häufigkeit: Anfälle treten in "Haufen" (Clustern) von einigen Wochen bis Monaten auf, Dauer: 20 Min. bis 2 Std., Ort: immer streng einseitig, Stärke: sehr heftig, Charakter: bohrend und stechend, Begleitsymptome: Gesichtsrötung, verstopfte Nase, schmerzseitig hängendes Augenlid und gerötetes Auge, Tränenfluss;
3. Chronischer Spannungskopfschmerz - Häufigkeit: 15mal/Monat und mehr, Dauer: ganzer Tag, Ort: beidseitig, Stärke: weniger stark, Charakter: dumpf und drückend, Auslöser: Stress und andere psychische Ursachen;
4. Medikamentenkopfschmerz - Häufigkeit & Dauer: konstant, Ort: einseitig oder beidseitig, Stärke: leicht bis mittel, Charakter: pulsierend, bohrend, dumpf, Begleitsymptome: leichte Übelkeit, leichte Überempfindlichkeit auf Lärm und Licht, Auslöser: regelmäßige Einnahme von Schmerz- und Migränemitteln.
Viele Patienten fürchten bei chronischen Kopfschmerzen einen Hirntumor. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, denn nur etwa 8% aller Kopfschmerzerkrankungen sind Ausdruck anderer Grunderkrankungen, unter denen wiederum die Hirntumore nur einen kleinen Anteil ausmachen.
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Hilfe verspricht: Qi Gong
Erlösung vom Kopfschmerz - viele Betroffene finden sie bei gezielten Entspannungsübungen. Hilfe verspricht eine Jahrtausende alte Heilgymnastik, die ihre Wurzeln in China hat: Qi Gong (sprich: Tshi Gung). Qi Gong bedeutet Energiearbeit. Die Kombination aus Ruhe und Bewegung, Konzentration und Meditation soll den Fluss der Lebensenergie im Körper regulieren. Wenn der Mensch sich krank fühlt, bedeutet das: Diese Energie ist nicht harmonisch im Körper verteilt. Bei Kopfschmerzen soll Qi Gong Ausgleich schaffen gegen die Überfülle im Kopf. Gewissermaßen als Gegengewicht muss also die untere Körperregion gestärkt werden. Mit den Übungen gelangen die Patienten zu einer tiefen, entspannten Bauchatmung, die Ruhe und Kraft spendet. "Verschiebe den Berg" ist eine der Übungen, die auch Anfänger rasch beherrschen. Die sanften Bewegungen sollen die Leitbahnen für die Energie öffnen und sie zum Fließen bringen. Viele Patienten spüren beim Training das Erlebnis von Wärme, die den Körper durchströmt. Qi Gong strengt nicht an. Schon in den ersten Übungsstunden stellt sich das entspannte Gefühl einer inneren Kraftfülle ein. Qi Gong ist ein sanfter Weg, die Kopfschmerzen los zu werden.
Ihr bewährtes Hausmittel: Massagetechniken, Kälteanwendungen & Senf-Fußbad
Sehr wirkungsvoll bei Spannungskopfschmerzen ist der abrollende Druck über die Augenlider. Dazu beide Hände über die Lider legen, einige Augenblicke verharren und dann mit wenig Druck nach außen - in Schläfenrichtung - ausstreichen. Auch eine schwer verschiebbare Kopfhaut kann zu Kopfschmerzen führen. Hilfreich ist, die Kopfhaut mit den Fingern zu greifen und sie nach vorn und hinten zu verschieben. Weil wir unseren relativ schweren Kopf im Alltag oftmals zu weit nach vorn halten, verspannen sich häufig die Nackenmuskeln, was ebenfalls zu Kopfschmerzen führen kann. Schmerzlösend wirkt eine Massage der Muskelstränge, vorbeugend ist die aufrechte Kopfhaltung. Kälteanwendungen zählen ebenfalls zu den bewährten Hausmitteln: Eisbeutel sowie kalte Kompressen auf Stirn und Nacken bringen oftmals Linderung. Ein kühlende "Eisbrille" oder "Eismaske" gibt es in Apotheken und Drogerien. Kalte Wassergüsse über Arme und Hände können ebenfalls schmerzlindernd wirken. Für ein schmerzlinderndes Senf-Fußbad 1 TL Senfpulver auf 1 Schüssel sehr warmes Wasser verwenden!