Migräne - häufige und behandelbare Ursache

KimS

Hallo Zusammen,

Vor einigen Tagen traf ich auf eine Studie die mich zum Staunen gebracht hat. Und zwar deswegen weil sich dabei herausstellte das bei dieser Studie in etwa 50 Prozent der Migränepatienten die Ursache zu finden UND behandelbar war!

Dabei geht es dann um ein wirkliches "Ende der Symptombekämpfung" (mit Medikamente)! Also daher hierzu nochmal ein separater Thread, denn das ist das Thema schon wert.

Es geht dabei um diese Studie: https://journals.tubitak.gov.tr/medical/issues/sag-08-38-5/sag-38-5-5-0706-26.pdf (in Englischer Sprache).

Functional Vitamin B12 Deficiency Represented by
Elevated Urine Methylmalonic Acid Levels in
Patients with Migraine - Funktioneller Vitamin B12 Mangel folgend aus erhöhten Methylmalonsäurewerte im Urin bei Patienten mit Migräne

Es lohnt sich meines Erachtens für jeden mit Migräne dieser Artikel zu lesen.
Mit "Google" kan man den text evt. übersetzen, obwohl die Qualität der übersetzung nicht so super ist.

Wenn man zum Arzt geht, wäre es ratsam der Artikel auszudrücken und den Arzt zu geben. Viele Ärzte kennen sich nicht oder kaum aus mit B12 Mangel, und wohl auch nicht mit dieser als offenbar ziemlich üblicher Ursache von Migräne :)mad:).

Da der durchschnitts Arzt sich mit dem Diagnostizieren von B12 Mangel genauso wenig auskennt, muss man sich hier auch selber vorab gründlich informieren und evt. "Lesematerial" aus verlässlicher Quelle mitbringen für den Arzt.

Deswegen kopiere ich hierzu den Inhalt eines zuvor geschriebenen Beitrages zu diesem Thema gleich auch hier mit rein (es enthält mehrere Links die man ausdrücken kann evt.):

Hallo (...),

(...) Migräne kann auch von ein B12 Mangel verursacht werden. (7) Ein Mangel an B12 kann ja viele Symptome auslösen, vor allem wenn viele davon zutreffen, wäre es wirklich ratsam überprüfen zu lassen wie es im Körper damit aussieht. Ausserdem: Behandlung ware im Falle eines Mangels als Ursache nicht nur sehr wichtig, aber auch sehr einfach!

Hier also noch die Infos die ich Dir versprochen hatte. Ich denke es ware gut wenn Du Dich vorab schon gut informierst bevor Du zum Arzt gehen würdest damit, sodass Du genau weisst was er Testen soll und wie. Und ausserdem fände ich es gut wenn Du im Internet (und/oder hier ins Forum) auch noch was Infos sammelst über B12 um Dich gut zu informieren, zu schauen ob’s auf Deine Probleme passt und dem was ich Dir hier geschrieben habe für Dichselbst evt. noch zu ergänzen. Damit kann man dann evt. auch gleich sein Arzt besser "auf die Spur bringen".

Viele Ärzte scheinen vergessen zu haben (früher war es mehr bekannt) welche Symptome zu B12 Mangel passen, denken kaum daran das dies eine Ursache vieler Beschwerden sein kann.

Mit dem Testen ist es so:

Hat man schon mal hochdosiert B12 genommen oder gespritzt bekommen, kann dies die Blutserumwerte über längerer Zeit beeinflüssen. Dies heisst, der Blutserumwert ist dann OK, trotzdem herrscht im Körper noch ein Mangelzustand.

(Normalerweise gibt es im Leber ein B12 Vorrat der im Durchschnitt ausreicht für 3 Jahre, liegt ein Mangel vor und wird ergänzt, verbessern sich die Blutwerte, dies bis über viele Monate der Fall sein (dass die im Referenzbereich liegen), der Speicher könnte dabei dann aber immer noch lehr oder zu gering sein, und ein Mangel weiterbestehen.)

Nehme also keine Nahrungsergänzungsmittel mit B12 oder Folsäure wenn untersucht werden soll ob ein B12 Mangel vorliegt, denn dies macht eine gute Diagnose schwierig, bishin zu vorläufig unmöglich, wie hier zuvor schon erklärt. (2)

Wenn der Blutserumwert getestet wird, liegt bei entsprechender Symptomatik eindeutig ein Mangel vor wenn die Werte zu niedrig sind, also unter die Referenzwerte (1) – Andersum kann man nicht so sagen das sein Mangel ausgeschlossen ist:

- Wenn der Serumwert in Ordung ist, kann dies also beeinflusst sein von Einnahme B12 vorabgehend,
- Oder, wenn der Wert i.O. ist aber im unteren Bereich der Referenzwerte ist ein Mangel nicht ausgeschlossen. (Es gibt personen mit niedrig-normalwerte wo kein Mangel vorliegt, es kommt aber auch vor dass ein Mangel vorliegt, mit schon ziemlich viel oder sogar ernste Symptome und der Wert immer noch im Referenzbereich ist. (3)(5) Dann sollten, wenn die Symptomatik starken anlass gibt zu denken an B12 Mangel,
* Homocystein und Methylmalonsäure (letzteres entweder im Blut oder im Urin) gemessen werden. Damit gibt es dann mehr sicherheit.
(Folsäureeinnahme beeinflusst den Homocysteinwert, hat man also Folsäure als Ergänzungsmittel eingenommen, könnte falschlicherweise angenommen werden dass ein B12 Mangel nicht sein kann. Manche Ärzte testen da dann erstmal nur das Homocystein, das ist billiger, aber leider nicht sehr aussagekräftig (gerade auch wegen dem einfluss die Foläure auch hat auf dieser Wert) in allen Fällen. Der Methylmalonsäurewerte gibt da meistens ein sichereres Bild ob nun ein Mangel vorliegt oder nicht. (6)(7)

* Ansonsten kann man darum bitten dass das sogenannte “Aktiv B12”, das Holo Transcobalamin gemessen wird. Dies gibt im Durchschnitt schon mal ein besseres Bild als nur der normale B12 Blutserumwert. (6)

Über den Holo TC test findest Du im Forumswiki auch näheres. (Rubrik Oxidativer/Nitrosativer Stress).

Wie kann es mit der Diagnosestellung noch schief gehen:
Manche (oder nicht wenige) Ärzte meinen zu unrecht, dass man anhand des Hämoglobinwertes schon ein B12 Mangel ausschliesen kann. Ein B12 Mangel kann Blutarmut verursachen, muss es aber nicht.
Es gibt personen mit B12 Mangel und gravierende beschwerden, ohne dass es Blutarmut gibt; B12 erfüllt im Körper viele wichtige Funktionen und ein Mangel kann sich (offensichtlich) von Person zu Person an unterschiedlichsten Stellen als erstes bemerkbar machen.
Also auch wenn es kein Blutarmut gibt, kann ein B12 Mangel, vorliegen. Dafür gibt es in der Fachliteratur genügend Belege.

Wenn ein Mangel festgestellt wurde, ware es auch wichtig herauszufinden was die Ursache ist, denn Anhand der Ursache weiss man ob man vorübergehend ergänzen muss, oder Lebenslänglich. Auch da muss man aufpassen, denn es gibt immer noch Ärzte die meinen, ah, das Übel ist der Mangel… Also wird B12 verabreicht, danach nochmal getestet, und (wie immer zu erwarten sind die Blutwerte gestiegen, meistens bei hochdosiertes B12 direkt im Referenzbereich. Sie glauben damit ware’s dann gelöst… Aber die Symptome bleiben.
Das ist weil es der Mangel im Gewebe ja immer noch gibt.

Ursachen können u.A. sein:
- Veganer Ernährung (oder sehr strikt Vegetarisch)
- Autoimmune Gastritis
- Chronische Gastritis
- Sonstige Probleme im Magen-Darmtrakt (da reicht mein parates wissen jetzt nich aus, um die genau zu Erwähnen
- Medikamente: u.A. Metformin (bei Diabetes oft verschrieben: Achtung B12 Mangel kann Polyneuropathie verursachen. Nimmt man Metformin, soll B12 überprüft werden, sonst wird eine mögliche behandelbare (mit-)Ursache übersehen
- Medikamente: Protonenpumpenhemmer, über längere Zeit (dies sind Medikamente die bei Magenbeschwerden verschrieben werden, und als Nebenwirkung die B12 Aufnahme hemmen.)
- Vermutlich mehrere andere Medikamente auch, zu langfristiger einnahme von z.B. Antihistaminika gibt es schon hinweise das dies die Vitamin B12 Aufnahme negativ beeinflusst.
- Vollnarkose mit NO (Stickstoffmonoxid) (4) (Zum Abbau von NO braucht es B12)
Sonstige… (müsste ergänzt werden)
- Operative Entfernung des Magens oder bestimmte Teile des Darms
- …
(Vitamin B12 spielt auch eine Rolle bei Entgiftungsprozesse. Bei Vergiftungen , auch (toxische Stoffe aus) Bakterielle Infekte, wäre der Bedarf des Körpers an Vitamin B 12 möglicherweise erhöht. )


(1) Referenzwerte: Diese können pro Labor unterschiedlich sein. Wenn man die Werte abfragt beim Arzt, immer die Referenzwerte auch fragen, und in welcher Einheit die Werte gemessen wurden. Dann kann man im Nachhinein selber mal Nachschauen ob die Werte wirklich in Ordung sind, oder Grenzwertig. In unterschiedliche Länder gelten auch noch mal unterschiedliche Grenzwerte. Daher ist es gut sich selber da “einzulesen” damit man die Werte besser interpretieren kann wenn man möchte, oder muss, wenn der Arzt sich nicht auskennt.
(2) Wenn eine Aufnahmestörung vorliegt braucht man mehr B12 als in ein normales Nahrungsergänzungsmittel drinn ist. Daher muss der Arzt es vorher feststellen können - ob und wieviel man braucht.
(3) In dieser Wissenschaftlicher Publikation wird so ein Fall dokumentiert: https://www.springerlink.com/content/...72dcdc64&pi=62
(4) Fall wo Vollnarkose löst ernste B12 Mangelsymptome auslöst: https://www.springerlink.com/content/...6a5e88d&pi=137
(5) https://www.springerlink.com/content/...e21619eb9&pi=9
(6) Holo TC und MMA als Marker für B12 Status https://home.hetnet.nl/~HINDRIKDEJONG/LM-holotc.pdf und https://www.dach-liga-homocystein.org...diagnostik.htm (beide Links deutschsprachig!)
(7) Funktioneller B12 Mangel bei Patienten mit Migräne, festgestellt über den MMA Wert. journals.tubitak.gov.tr/medic...-5-0706-26.pdf


Man kan beim Hausartzt fragen ob die B12 Werte mal geprüft werden könnten. Wenn man zum Spezialisten will, sollte das ein Internist sein, die müssen/sollten sich mit der Matierie besser auskennen.
Bei einem Orthomolekularmediziner dürfte man auch erwarten können das er sich auskennt mit der Materie.

Die Links kann man evt. auch benützen um mitzunehmen zum Arzt.

Herzliche Grüsse,
Kim

PS: wer ergänzen möchte ist eingeladen

Im Grunde sollte bevor irgendwelche Medikamente oder sonstige Therapieen verschrieben werden meiner Meinung nach immer zunächst geprüft werden ob kein funktioneller B12 Mangel vorliegt als Ursache der Migräne.

Bei Migräne ist es dann (sehe auch der am Anfang verlinkte Studie) kaum der Blutserumwert B12 die aussagekräftig ist, sondern der Methylmalonsäurewert im Urin als "Marker" für einen funktionellen B12 Mangel. Dieser sollte meiner Meinung nach daher direkt schon auch getestet werden.

Herzliche Grüsse,
Kim

PS: Ich kenne auch schon jemand der Behandelt wurde wegen neurologische Symptomatik, (Nervenschäden) auf Grund von B12 Mangel, und seit anfang der Behandlung mit B12 auch keine Migräne mehr hatte. Es ist also nicht nur "Theoretisches wissenschaftliches aus Weitweggistan" weswegen ich der Beitrag schrieb sondern auch erkenntnis aus Erfahrung im eigenen Umkreis. Die Studie bestätigte hier was aus der Praxis schon bekannt war/geahnt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zusammen,

weil die reinkopierten Links in dem Zitat so nicht funktionieren, hier nochmal den Textabschnitt:

(1) Referenzwerte: Diese können pro Labor unterschiedlich sein. Wenn man die Werte abfragt beim Arzt, immer die Referenzwerte auch fragen, und in welcher Einheit die Werte gemessen wurden. Dann kann man im Nachhinein selber mal Nachschauen ob die Werte wirklich in Ordung sind, oder Grenzwertig. In unterschiedliche Länder gelten auch noch mal unterschiedliche Grenzwerte. Daher ist es gut sich selber da “einzulesen” damit man die Werte besser interpretieren kann wenn man möchte, oder muss, wenn der Arzt sich nicht auskennt.
(2) Wenn eine Aufnahmestörung vorliegt braucht man mehr B12 als in ein normales Nahrungsergänzungsmittel drinn ist. Daher muss der Arzt es vorher feststellen können - ob und wieviel man braucht.
(3) In dieser Wissenschaftlicher Publikation wird so ein Fall dokumentiert: SpringerLink - Journal Article
(4) Fall wo Vollnarkose löst ernste B12 Mangelsymptome auslöst: SpringerLink - Journal Article
(5) SpringerLink - Journal Article
(6) Holo TC und MMA als Marker für B12 Status www.dach-liga-homocystein.org/Fachinfo/B12/diagnostik.htm (beide Links deutschsprachig!)
(7) Funktioneller B12 Mangel bei Patienten mit Migräne, festgestellt über den MMA Wert. https://journals.tubitak.gov.tr/medical/issues/sag-08-38-5/sag-38-5-5-0706-26.pdf

So, jetzt müsste es klappen :)

Herzliche Grüsse,
Kim

PS: Ergänzung noch zum ersten Beitrag: Bei den erwähnten Antihistaminika handele es sich um die sog. H2-Antikhistaminika (mehr zu diese Mittel sehe: https://www.symptome.ch/threads/antihistaminika-antihistamine-fuer-und-wider.16250/#post-129520).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben