Jau, die Seite kenn ich inzwischen sehr gut!
Ich fang mal in meiner Kindheit an, die ist naemlich noch relativ "stoerungsfrei" verlaufen. Nur von Mandarinen hab ich einen Hautausschlag bekommen und von Kiwis Durchfall. Ausserdem reagierte ich schon immer ziemlich empfindlich auf Chlor im Schwimmbad, rote Augen, trockene, sich dick-anfuehlende Haut, sehr fettige Haare nach Chlorwasserkontakt. Reisekrank werde ich auch schon seit meiner Kindheit sehr leicht, im Auto am besten vorne sitzen, im Zug immer in Fahrtrichtung, sonst wird mir schlecht.
Mit 9 Jahren wurde ich pummelig weil ich anfing sowohl psychischen als auch physischen Stress mit Essen zu kompensieren... mein Koerper versucht heute noch, sich mit Fettpolstern vor Stress schuetzen. Das war mir damals natuerlich in keinster Weise bewusst, ich hatte einfach viel Hunger und hab dementsprechend gegessen, mit Vorliebe Suessigkeiten und Milchprodukte.
Mit 14 wurde ich schon fast richtig suechtig nach Joghurts, Kaese und Quark, was ich dann auch jahrelang viel gegessen hab. Mit 20 stellte ich dann fest, dass ich
keine Mandelentzuendung und Erkaeltungen bekomme, solange ich die MiPros weglasse, eine Kuhmilcheiweiss-Allergie hatte sich manifestiert und besteht bis heute.
Die Allergie hat sich auf Soja erweitert, typische Symptome sind so ein Grippe-Gefuehl, Watte im Kopf, Halsweh, Verschleimung der Atemwege und schlechte Laune. All das vergeht wieder, sobald ich den Ausloeser weglasse, wenn ich weiter esse werde ich krank mit entzuendeten Mandeln und Schnupfen.
In der Pubertaet bekam ich oft leichtes Kopfweh - aus allen moeglichen Gruenden. Ausserdem bekam ich mit 19 Neurodermitis an den Armen. Kein Gluten mehr gegessen - keine Neurodermitis.
Ich wollte mit Anfang 20 unbedingt endlich endlich schlank werden, deswegen fing ich an Diaet zu halten, wenig Kalorien und dabei aber bitte so gesund wie moeglich essen: Vollkorn, viel Obst, Gruenzeug und alles moegliche was man zur sogenannten Gesundheitsverbesserung kaufen kann wie Gelatine fuer die Gelenke, Bierhefe fuer Haut und Naegel, geschrotete Leinsamen...
Ich wurde zwar schlanker aber meine Verdauung immer schlechter, staendig Blaehungen und Durchfall. Noch dazu hab ich geraucht und an den Wochenenden ziemlich viel Alkohol getrunken.
Mein Koerper hat sich gewehrt und angefangen, alles was er nicht wollte aus dem Magen mittels Aufstossen wieder nach oben zu befoerdern. Das ging soweit, dass ich fast nichts mehr drin behalten konnte, ausser Nuesse und Obst; wobei ich vom Obst massive Blaehungen bekam, noch heute mit Fructose ein Problem hab und die Nuesse einfach nicht verdaut hab. In dieser Zeit hab ich sehr stark abgenommen (was ich natuerlich super fand), hab aber auch meine Periode verloren (und bis heute nicht zurueck) und hab gesundheitlich sehr stark abgebaut. Ich war allgemein ziemlich schwach und sah auch krank aus.
Weil ich dann einen neuen Job angefangen hab, der koerperlich und geistig recht anstrengend war musste ich an meiner Ernaehrung unbedingt was aendern, sonst haette ich das einfach nicht geschafft! Damals hab ich mich dann fuer eine glutenfreie, sojafreie, relativ fettarme vegane Ernaehrung entschieden. Damit ging es mir auch erstmal besser, ich war wieder fitter und im Job leistungsfaehiger.
Auf der Arbeit hatte ich aber jede Menge Stress durch enormen Leistungsdruck, wenig Schlaf, viel zu viel koerperliche Beanspruchung und noch dazu Umgang mit Chlor und anderen Chemikalien. Damals ging es mit den Fressanfaellen los, die mich bis heute begleiten. Uebergeben hab ich mich nach solche Fressanfaellen vor allem, weil ich mich einfach schrecklich gefuehlt habe und es eine Erleichterung fuer den Koerper war, die ganze Nahrungsmittelmenge wieder loszuwerden. Zugenommen hab ich in dieser Zeit auch, darueber war ich nicht gluecklich, konnte es aber auch nicht aendern. Das ging in etwa 2 Jahre so bis mir klar wurde, dass ich auf jeden Fall was aendern muss, sonst geh ich dabei drauf.
Ich hab den Arbeitsplatz gewechselt und bin auf Teilzeit runtergegangen, hab angefangen mich mit der Bulimie auseinanderzusetzen und den Kampf aus der Essstoerung aufgenommen. Hab mich eineinhalb Jahre lang sehr Low Carb/Paleo mit 2 ketogenen Versuchen ernaehrt und dann abgebrochen weil ich mich mit dieser Ernaehrungsweise in eine Schilddruesenunterfunktion hineingegessen habe. Ich war nur noch muede, ein Leben ohne Kaffee undenkbar, niedrige Koerpertemperatur, ein Ruhepuls von 45 Schlaegen in der Minute und einen so hohen Cholesterinwert, das die Aerztin in echter Besorgnis war. Zeitgleich sind die Symptome der HIT richtig stark hervorgetreten. Ich reagiere am staerksten auf die Liberatoren, erst schwellen meine Unterschenkel und dann auch die Oberschenkel stark und schmerzhaft an, ich bin sehr schlecht gelaunt, schon fast depri, ich bin hundemuede und schlapp, ich fuehl mich allgemein krank. Von manchen Sachen krieg ich auch fast sofort starkes Herzklopfen wenn ich sie esse und spaeter dann Durchfall.
Was einigermassen hilft ist Vit C und schlafen, aber eigentlich ist es erst wieder gut, wenn der Ausloeser meinen Koerper wieder verlassen hat. Genauso macht es die Summe der Ausloeser am Ende aus, ein bisschen bringt mich meistens noch nicht um, zuviel bedeutet mindestens 3 Tage leiden.
Bei der Frauenaerztin war ich auch, bevor ich ausgereist bin. Immer noch keine Regelblutung (seit 5 Jahren) und meine Gebaermutter sieht aus wie bei einer Frau nach der Menopause - ich bin jetzt 27 und wollte mal Kinder haben.
Als ich im August dann in die USA ausgewandert bin um meinen Mann zu heiraten hat sich der Verdacht auf Histamin bestaetigt. Mein Mann ist starker Pollenallergiker und hat jede Menge Antihistaminika zu Hause rumstehen. Als es dann wieder soweit war, meine Beine anfingen zu schwellen und ich am liebsten nur noch heulen wollte hab ich als Versuch einen seiner Histaminblocker genommen - die Beine hoerten auf anzuschwellen, meine gute Laune kam zurueck und zur bleiernden Muedigkeit kam es gar nicht erst. Soviel dazu.
Im Moment hab ich sehr viel Zeit zum recherchieren da ich noch keine Arbeitserlaubnis habe. Ich sitze also die meiste Zeit vor dem Computer, wuehle mich durch alle moeglichen Seiten und versuche das Gelernte in meinem Leben anzuwenden. Was gut ist bleibt, was nicht funktioniert fliegt wieder raus.
Mein erstes Ziel ist es, meinen Diaet- und Low Carb-geschaedigten Stoffwechsel wieder herzustellen. Ich will wieder ein Leben haben und nicht im Winterschlaf vor mich hinvegetieren! Ausserdem hoffe ich, dass mein Koerper dann vielleicht auch wieder besser mit der Histamingeschichte klarkommt.
Die meisten Informationen hierzu hab ich von einem Typen Namens Matt Stone und seinem Blog
180 Degree Health
Im Grunde geht es darum, soviel von allen Lebensmittelgruppen zu essen bis der Koerper kapiert, dass jetzt keine Notzeiten mehr sind und der Stoffwechsel wieder zu 100% laufen kann. Leider nimmt man dabei meistens auch zu
Ich konnte meine basale Koerpertemperatur aber wenigstens von 35,9 C auf 36,8 C heben, friere viel weniger und bin wieder fitter. Mein Ruhepuls liegt inzwischen auch bei 60 - 70 Schlaegen in der Minute. Mehr dazu ein ander' Mal.
Mit der HIT ist es ein bisschen kompliziert soviel man mag und noch ein bisschen mehr von allen Lebensmittelgruppen zu essen, was mir dabei sehr geholfen hat ist zum einen mein Ernaehrungstagebuch das ich schon seit einigen Jahren fuehre und zum anderen die SIGHI-Liste. So bin ich inzwischen bei sowas wie einem Grundernaehrungsplan rausgekommen:
Weisser Reis, Gemuese, Fisch/Fleisch, Kokosfett, Salz, Branntweinessig
Die Sachen sind alle frisch oder tiefgefroren ohne weiteren Zusaetze. Mein Lebensretter ist ein Reiskocher den ich benutze um mein Essen zu machen - unten kocht der Reis, im Dampfeinsatz gart das Gemuese und der Fisch oder das Fleisch, Salz, Fett und Essig kommen auf dem Teller dazu. Zu dieser Basis probiere ich neue Lebensmittel mit dazu und beobachte, wie es mir damit geht. Gemein ist, dass die Symptome oft erst nach 2 - 3 Tagen des konstanten Verzehrs des verdaechtigen Lebensmittel auftreten. Deswegen freu ich mich am 1. Tag oft noch, dass ich z.B. Eier vertrage und bin mir dann am 3. Tag sehr sicher, dass ich sie ueberhaupt nicht vertrage. Durch diese "Detektivarbeit" hab ich inzwischen eine gruene und eine rote Lebensmittelliste die ich immer weiter ueberarbeite und aktualisiere.
Leider scheint mein Koerper in letzter Zeit immer sensibler auf die Ausloeser zu werden... ich vermute die Umwelt ist in den USA giftiger als in Deutschland - allein das gechlorte und fluoridierte Leitungswasser! Jedenfalls fange ich an auf geringere Mengen des Ausloesers sofort - und nicht erst nach 2 Tagen - zu reagieren.
Egal. Das ist jetzt wirklich genug Text fuer heute!
Bis dann!