Ich finde es bei dieser Fragestellung durchaus interessant, die Ideen von den unterschiedlichen
Lebensphasen mit einzubeziehen. Egal ob man jetzt die Lebensphasen nach Comenius, nach Steiner, nach Piaget
https://www.symptome.ch/threads/ent...icklungsstufen-nach-piaget-und-anderen.12044/, die Ashamah - Phasen oder welche es noch geben mag, zugrunde legt - und egal, was man von den einzelnen dahinter stehenden Lehren und Lehrern denkt: einem kann man sicher zustimmen, nämlich, dass der Mensch in seinem Leben unterschiedliche Lebensphasen durchläuft. In jeder Lebensphase ergeben sich unterschiedliche Aufgaben für den jeweiligen Menschen.
Nehmen wir als Beispiel mal die Phasenlehre nach Rudolph Steiner:
Das vierte Jahrsiebt (22 - 28 J.)
Der zweite Wachstumsschub ist abgeschlossen und die darin
gebundene Kraft wird nun frei, erst jetzt ist er bereit einen verantwortungsvollen Beruf
zu ergreifen, sowie eine Familie zu gründen. Im Menschen erwacht der freie Wille. Dies
lässt sich als Entwicklung des „ geistigen Ichs“ beschreiben. Die Konsequenz aus dieser
Entwicklung ist die Veränderung der Erziehungsform hin zur Selbsterziehung. In
diesem Zusammenhang werden als die wesentlichen Vorrausetzungen für die Genese
die ausgewogene und gute Entwicklung des „ physischen Leibes“ und die des „Äther15
bzw. Astralleibes“ gesehen. Sie sind die Fundamente für die nun anstehende
Entwicklung des Mündigen. Wurden
Zitiert aus: Christian Schäfer "Die Phasentheorie bei Johann Amos Comenius" und Rudolf Steiner im Vergleich, Studienarbeit S. 14 - 15.
In dieser Phase ist der Mensch in der Lage, zu lernen, einen Beruf in selbstverantwortlicher Postition auszuüben, eine Familie zu gründen, etc. und Verantwortung für eigene, physische, Psychische und spirituelle Entwicklung zu übernehmen.
Fünfte bis siebente Phase (29 - zum Tode)
Das in der stufenförmigen Abfolge der
anthroposophischen Entwicklungslehre R. Steiners als nächstes anstehende fünfte
Jahrsiebt wird von ihm mit „ der Geburt bzw. Entwicklung der Empfindungsseele“ (zit.
nach: Ullrich 1986, S.108) assoziiert.
Das sechste und siebte Jahrsiebt stehen zum einen für die Verstandes- oder
Gemütsentwicklung, zum anderen für die Bildung der Bewusstseinsseele (vgl. Ullrich
1986, S. 108).
Zitiert aus: Christian Schäfer "Die Phasentheorie bei Johann Amos Comenius" und Rudolf Steiner im Vergleich, Studienarbeit S. 15.
Also in den folgenden Lebensphasen warten wiederum ganz andere Aufgaben auf den Menschen. In der fünften geht es um die Weiterentwicklung der Emotionalität, der Empfindungsverarbeitung etc.. In der sechsten Phase geht es um eine Vertiefung des verstandesmäßigen Erfassens und der tiefergehenden Gefühlsentwicklung. - Diese unterschiedlichen Themenstellungen haben schon etwas sehr trennendes.
Natürlich gibt es auch im äußeren Sosein der Menschen, in den unterschiedlichen Lebensphasen, große Unterschiede, die sich leicht ableiten lassen. In der vierten Phase stehen äußere, berufliche, familiäre Entwicklung und Reproduktion im Vordergrund. In der Fünften und sechsten geht es eher um eine "Vertiefung des Erworbenen".
So weit meine Gedanken zum Thema.
Herzliche Grüße von
Leòn