Liebe Sanne
Ich finde es spannend, dass Du Urvertrauen und Glauben gleichsetzt und sie mit den Ursachen in Verbindung bringst.
Ja, das kommt daher, weil ich mich lange Zeit darauf fixiert hatte, dass es meine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, mit ihren Verhaltensweisen waren, die die Ursachen für mein Fehlverhalten zu verantworten hätten.
Das stimmt ja auch - in gewisser Hinsicht. Als ich ca. mit 2 Jahren das erste mal ein schöpferisches Erlebnis hatte, indem ich verschiedene Lebensmittel zu einem Brei knetete, formte, meine kreativen Fähigkeiten meiner Hände erwachten, und ich tief verzückt über meine neuen Möglichkeiten in einen meditativen Rauschzustand verfiel - Gott ganz nah - da bekam ich auf die Hände geschlagen und wurde zur Strafe ins Bett gesteckt, wo ich aus lauter Frustration in Ohnmacht fiel. Wahrscheinlich war meine Mutter froh, dass ich auf diese Art und Weise geläutert so sanft eingeschlafen war.
Aber ich weiß noch genau, dass ich ohnmächtig wurde. Ausgebremst.
Ähnliche Erlebnisse hatte ich während meiner Kindheit noch zur Genüge.
Später habe ich mit meinen Eltern alles besprochen u. da sagte mir meine Mutter:" Weißt Du, ich war immer ein ungeliebtes Kind gewesen". Das hat mir sehr leid getan. Leid für meinen Vater, meine Geschwister, meine Großeltern, deren Eltern und um mich.
Zum Glück hat man mich nicht genötigt, an eine Religion oder Gott zu glauben. Das hat man mir selber überlassen. So nahm ich freiwillig am ev. Religionsunterricht teil, weil mir die Freistunde zu langweilig war und ich auch keine Außenseiterin sein wollte. Getauft bin ich bis heute noch nicht.
Meine Eltern halten nicht viel auf die Kirche.
... ich finde sie hat ihre extrem guten und schlechten Seiten.
Das Urvertrauen ist für mich schon vorher dagewesen.
Ursächlich wäre es die Liebe gewesen, durch die ich entstanden bin.
Ob es nun Liebe war, oder die Triebkraft der Natur.
Was mir meine Eltern gegeben oder genommen haben... die Nähe zu Gott war vorher schon da - ist dann etwas verblasst, abhanden gekommen, zugeschüttet worden.
Ich habe viel verstanden, viel verziehen.
Und nun zurück zum Kern, wie Du sagst.
Zu der Ursache der Unschuld, zur Reinheit, zur Gesundheit, zur Vollkommenheit, zum Einklang zum Urvertrauen.
Als ich auf die Welt kam, da brachte ich dieses Vertrauen mit. Wenn ich es nicht gehabt hätte, müsste ich gleichzeit an meinen Untergang geglaubt haben.
Aber ich glaube an mich, an meine Lebenskraft an meinen Mut, an meine Freiheit, ich glaube an meine Vorfahren, an meine Nachkommenschaft, an meine Mitmenschen, an meine Fähigkeiten zu wachsen und zu gedeihen. Und ich will an Gott glauben.
Ich liebe die Erde und was darauf gedeiht, ich liebe den Himmel, das Licht und meinen Ursprung. Ich war mir sicher in Gott, obwohl mir bis dahin Keiner von ihm erzählt hatte. In meinem tiefsten Inneren bin ich mir sicher. Ich kannte keinen Tod und kein Leid. Ich glaubte an das Leben.
Es gab mich immer und wird mich immer geben. In mir ist ein Sein. Ein Lebenslicht.
Alles Andere passiert dann nach und nach, macht uns traurig und krank. Bis es uns drängt, zu unserem Ursprung zurückzukehren. Umso stärker unser Glaube an das ewige Leben sein kann, umso näher kommen wir zu unserem Urprung zurück.
Liebe ich mich Selbst, dann liebe ich Gott. Zweifle ich an mir Selbst, dann zweifle ich an Gott.
Glaube ich an Gott, dann glaube ich am mich Selbst.
Vertraue ich Gott, dann vertraue ich dem Leben.
Nichts mehr kann mir passieren, weil Alles schon IST.
Das ist so eine Art Gedankenjogging von mir.
Will das vertiefen.
herzlichen Gruß von Kaba