Lichtsmog: Schädlichkeit? Gegenmaßnahmen?

Windpferd

Hallo,

Lichtsmog (oder Lichtverschmutzung) interessiert mich vor allem unter dem Aspekt seiner möglichen Schädlichkeit.

Anlaß: ich habe einen Setup (weiß kein besseres Wort) hergestellt, um meinen Abstand zu meinem Laptop (an dem ich sehr viel sitzen muß) zu vergrößern. Nämlich: eine externe Tastatur hat eine Infrarot-Verbindung (über einen Infrarot-Empfänger) mit dem (ca. 4 m entfernten) Laptop. Dieser ist mit einem (gleichfalls entfernten) Beamer verbunden, der auf eine Wand projiziert, was sonst auf dem Bildschirm zu sehen ist. (Laptop und Beamer sind mit geerdetem Adamantan003 abgeschirmt; damit funktioniert die Lüftung noch gut.)

Nun stelle ich einen gewaltigen Lichtsmog fest, und zwar mit dem „E-Smog-Spion“ von Hengstenberg (Endotronic), der ja, in seiner neueren Version, auf der Rückseite einen Lichtsensor hat. Als Lichtsmog werden alle dem Licht aufmodulierten Schwingungen betrachtet, also alle Abweichungen von reinen Sonnenlicht, das – so heißt es – frei von derartigen Schwingungen ist.

Der E-Smog-Spion setzt das Licht in ein LED-Signal und in ein akustisches Signal um. Das Erstere entspricht der Intensität der aufmodulierten Schwingungen, das letztere deren Wellengestalt (z.B. zahlreiche „Übertöne“ entsprechen einem sehr hässlichen Geräusch, die einfache Netzfrequenz natürlich dem bekannten 50-Hertz-Brummen). Bei diesem Beamer zeigt das Gerät maximale Stärke an und das Geräusch ist gräuslich. (Exakte Werte gibt dieses Gerät nicht an.). Es handelt sich eindeutig um Licht-, nicht um Elektrosmog, den der Spuk ist sofort weg, wenn man die Hand in den Lichtstrahl des Beamers hält. Zugleich ist der Lichtsmog gleichermaßen unmittelbar vor der angestrahlten Wand vorhanden.

Nun habe ich bei den Hengstenberg-Produkten schon den Eindruck, dass sie auch der Panikmache dienen. Andererseits sind sie in mancher Hinsicht den erschwinglichen Gigahertz-Meßgeräten überlegen; sie werden auch von einzelnen Umweltmedizinern empfohlen.

Meine Frage nun: weiß irgendjemand irgendwas über die Schädlichkeit dieser Lichtstrahlung? Schädlichkeit zunächst für die Augen: Netzhaut, Macula und Sehnerv sind ja direkt betroffen. (Aber wir sind damit ja schon tief im Gehirn, so dass auch weitere Störungen denkbar sind.)

Die Frage ist nicht nur im Zusammenhang mit Laptops von Bedeutung; viele Menschen sehen sich ja stundenlang Filme mittels Beamer an.

Schließlich wäre natürlich von großem Interesse, wie man sich ggf. vor Lichtsmog schützen kann (ohne gleich auf visuelle Internetverbindung etc. zu verzichten)?

Bestem Dank im voraus und
liebe Grüße
Windpferd
 
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Hallo Windpferd,

Es handelt sich vermutlich bei Deinem Beamer um einen Ein-Chip-DLP-Beamer.

Videoprojektor
"Die Bilderzeugung erfolgt durch gezieltes Ansteuern der Kippspiegel, so dass das Licht in Richtung der Projektionsoptik geleitet oder abgelenkt wird. Da diese Art der Bilderzeugung nur die zwei Zustände an und aus kennt, müssen Helligkeitsabstufungen durch schnelles Pulsieren erreicht werden. Die DLP-Spiegel schalten bis zu 5000 mal pro Sekunde"...eine mögliche Ursache des Lichtsmog...

Besser wäre ein LCD - Projektor, denn da sind die Farben nebeneinander, ähnlich wie bei einem normalen Flachbildschirm.

Ich persönlich halte von Lichtsmog nur soviel: Wenn nichts blitzt, im Bereich unter 50Hz,
so ist mein Auge zu träge dafür, mir jede Einzelheit im Gehirn noch auszuwerten.
Das kann ich quasi wie ein natürliches Feuer mit seinem vielen unterschiedlichen Helligkeiten nicht wirklich als stressig wahrnehmen, soll aber nichts heissen, wir kennen ähnliche Sätze bei Mobilfunkfreunden, die - wie ich in diesem Bereich - nichts negatives wahrnehmen, und somit falsche Rückschlüsse für die gesamte Menschheit schließen.

Mit viel Phantasie könnte ich mir vielleicht eine Belastung im Ultravioletten Bereich vorstellen..ist aber rein spekulativ.

Grüßle
Peter
 
Hallo Peter,

herzlichen Dank für Deine schlaue Nachricht. Sie zeigt ja zugleich einen Ausweg auf.

"Es handelt sich vermutlich bei Deinem Beamer um einen Ein-Chip-DLP-Beamer", schreibst Du.
So ist es. Jedenfalls steht "DLP" auf dem Gehäuse. (Über "Ein-Chip" finde ich nichts. Ein Casio-Gerät; ich hab's geschenkt bekommen.)

"Die DLP-Spiegel schalten bis zu 5000 mal pro Sekunde."
Habe eben mit meiner Augenärztin telefoniert, einer komplementärmedizinisch sehr informierten Vize-Chefin einer Uni-Augenklinik. Sie kannte den Unterschied LCD / DLP und sagte fast zornig: "Aber natürlich nur LCD!! Was im Kilohertz-Bereich flimmert schadet auf die Dauer der Macula und dem Opticus. Solches Licht gibt es ja nirgend in der Natur. Dafür sind unsere Augen nicht ausgelegt."

"...eine mögliche Ursache des Lichtsmog..."
Was gibt es denn für weitere Ursachen? Wenn wir schon mal dabei sind . . .
(Ich nehme an, daß auch LED-Beamer nicht zu empfehlen sind, da bei denen lt. Wikipedia die Farben "durch sequentielles Aufleuchten der RGB-LEDs" zustande kommen". Das klingt ja auch nach Flimmern, nicht?)

"Besser wäre ein LCD - Projektor, denn da sind die Farben nebeneinander, ähnlich wie bei einem normalen Flachbildschirm."
Davon gibt es eine Menge. Z.T. erschwinglich und mit hoher Lichtintensität.

"Wenn nichts blitzt, im Bereich unter 50Hz, so ist mein Auge zu träge dafür, mir jede Einzelheit im Gehirn noch auszuwerten."
Aber: Die "Auswertung" in der Sehrinde (Okzipitalhirn) ist ja eine kognitive Leistung, für die das Flimmern (wenn es dort überhaupt ankommt) irrelevant ist. Es kommt aber jedenfalls auf der Netzhaut und im Sehnerven an.

"Das kann ich quasi wie ein natürliches Feuer mit seinem vielen unterschiedlichen Helligkeiten nicht wirklich als stressig wahrnehmen . . ."
Klar. Aber das Flackern einer Flamme ist ja wesentlich niederfrequenter als 5000 Hertz. (Und länger als ein paar Minuten würde ich nicht in eine Flamme schauen wollen.)

Wärst Du so lieb, Deiner Freundlichkeit die Krone aufzusetzen und verraten, worauf der technische Laie beim Kauf eines LCD-Beamers achten sollte? (Ich vermute, Du dürftest in diesem Zusammenhang sogar Geräte nennen, ohne daß dies als Reklame mißverstanden würde.) Ich kann ja mit den Kurzbeschreibungen der einzelnen Artikel sehr wenig anfangen (weil ich sie nicht kapiere). Wahrscheinlich geht es den meisten Usern ähnlich. Wobei es für mich einfach um das Ersetzen alltäglicher Bildschirmarbeit geht, d.h. um Lesbarkeit, nicht um ästhetische Gesichtspunkte. (Natürlich sollte das Leuchtmittel auswechselbar sein usw.)

Herzlichen Dank im voraus.

Liebe Grüße
Windpferd
 
Hallo,

das vorliegende Thema ist noch weit von einer Klärung entfernt.

Ich habe bisher 8 PN dazu erhalten - 7 davon mit Fragen, die ich nicht beantworten kann. (1 mit der Behauptung, es gebe Lichtsmog gar nicht.) Das Problem scheint für manche Menschen schon Bedeutung zu haben. Und wenn man bedenkt, wieviele Menschen wieviel Lebenszeiteit vor Bildschirmen verbringen (müssen) . . .

Leider konnte ich bisher nichts herausfinden über die Leuchtmittel der Beamer, die nicht mit LEDs arbeiten. Ich denke doch, daß jemand von Euch darüber Bescheid weiß. Oder geschickter im Recherchieren ist als ich.

Neben dem "Flimmern" (den aufmodulierten Frequenzen) sollte man vermutlich auch berücksichtigen, in welchem Maß welches Licht dem natürlichen Spektrum des Tageslichts entspricht. (Nebenbei: das "Flimmern" braucht natürlich nicht sichtbar zu sein. Die "Flimmerverschmelzungsfrequenz" liegt beim Menschen um die 20 Hertz, aber der Stoffwechsel der Zellen der Retina werden auch durch wesentlich höherfrequente Änderungen beeinflußt.)

Ein Umweltmediziner meinte, am besten wäre ein Beamer, der mit Gleichstrom funktioniert. Wo man wohl sowas findet?

Ich bitte die geneigten Leser also - herzlich und höflichst - um weitere Beiträge.

Liebe Grüße
Windpferd
 
Hallo, Windpferd,

früher gab es Beamer mit Halogenbirne.
Heutige haben oft Hochdruck-Gasentladungslampen, die vermutlich mit Wechselspannung betrieben werden. Evtl. ist der Lichtstrom trotzdem konstant.

am besten wäre ein Beamer, der mit Gleichstrom funktioniert

woher soll der Gleichstrom bei dieser Leistung kommen ? allenfalls bei kleinen LED-Beamern könnte man evtl. noch mit Akkus arbeiten.

Die alten Röhrenschirme hatten starke Pulsung im Licht und kräftige elektromagnetische Felder.
Bei meinem LCD-Monitor (mit Kaltkathoden-Backlight) ist das Licht konstant und die Felder sind um mindestens 1 Größenordnung kleiner.

Auf Verdacht habe ich nun auch noch mein LCD-TV mit LED-Backlight untersucht. Eigentlich hatte ich hier das bestmögliche erwartet. Stattdessen pulsiert das Licht mit 130 Hz zwischen total dunkel und maximal hell :mad:

LG, ChriB
 
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