"Life Extension" (LEF)-Produkte zur Bekämpfung von oxidativem/nitrosativem Stress
Hallo Krauses!
... was ich Dich schon immer mal fragen wollte: Mich wundern die Megadosen von Vit. C. Mir wurde von verschiedenen Ärzten erklärt, dass vom Darm nur max. 1000 mg pro Tag aufgenommen werden können und das auch nur, wenn es auf 2 "Mahlzeiten" verteilt wird. Wozu dann noch mehr nehmen?
Tobi hat ja schon einiges zur Resorption gesagt. An der von dir zitierten Aussage
der Ärzte ist eigentlich alles falsch. Ich will etwas ausholen, um zu erklären wie
es zu diesen merkwürdigen Gerüchten kommt, die auch heute immer noch gerne
erzählt werden.
Als die Forschungen zu den empfohlenen Einnahmemengen für Vitamin C
liefen, ist man immer so vorgegangen: Die Testpersonen bekamen eine ein-
malige Menge an Vitamin C und 12 Stunden später wurde Blut abgenommen
und der Blutpegel an Vitamin C gemessen. Hierbei hat man festgestellt, dass
ab einer Menge von etwa 200mg der Blutpegel nicht mehr weiter ansteigt.
Einfache Schlussfolgerung: Mit 200 mg Vitamin C ist eine Sättigungspegel
erreicht, ab da geht das berühmte Vitamin C-Ventil des Körpers auf und jede
weitere eingenommene Menge rauscht ungenutzt durch den Körper und erzeugt
nur noch den berühmten teuren Urin.
Hört sich gar nicht so unlogisch an, ist aber doch einer der eklatantesten
Irrtümer der Medizingeschichte. Zum einen ist Vitamin C nicht teuer, der
Urin wird mit Cola viel teurer, aber leider ohne jeden positiven gesundheit-
lichen Effekt. Zum anderen muss ja was über den Urin ausgeschieden wird
vorher in der Blutbahn gewesen sein, und hat dort vielleicht doch etwas be-
wirkt.
Aber es wird noch viel peinlicher. Die Herrschaften haben nämlich bei ihren
Forschungen komplett vergessen, den zeitlichen Verlauf des Blutpegels zu
bestimmen. Hätten sie das nämlich gemacht, dann wäre ihnen aufgefallen,
dass die Blutpegel kurz nach der Einnahme ein mehrfaches des 12h-Wertes
betragen, dass die Halbwertszeit von Hochdosen Vitamin C im Blut nur
30 Minuten beträgt und dass der 12h-Wert keineswegs das erreichbare
Maximum sondern im Gegenteil ein Mindestwert ist, den der Körper durch
Notlaufprogramme wie das Recycling von Vitamin C in den Nieren mit Zähnen
und Klauen verteidigt, weil noch niedrigere Pegel desaströse Folgen für die
allgemeine Gesundheit haben.
Wenn man das alles weiss, dann kann man eine ganz andere Einnahmestrategie
verfolgen. Man nimmt sein Vitamin C in sechs kleineren Dosen alle vier Stunden
und erreicht damit einen relativ gleichmäßigen Pegel über den ganzen Tag, der
bei entsprechender Menge an Vitamin C ein Vielfaches des ursprünglichen
12h-Wertes ist. Das mit den 6x4h nehme man natürlich nicht so wörtlich und
richte das den persönlichen Verhältnissen angepasst ein.
Nun kommen wir zur Frage, wieviel Vitamin C der Körper denn idealerweise
aufnehmen sollte. Und da stellen wir fest, dass sich bisher kaum jemand mit
diesem Thema ernsthaft befasst hat. Was man genau weiss: Durch einen
Gendefekt kann der Mensch kein eigenes Vitamin C erzeugen, was sonst fast
jedes Tier beherrscht. Der Mensch muss also alles über die Nahrung aufnehmen,
für ihn ist das Vitamin C essentiell.
Wenn man sich nun die Tiere anschaut stellt man fest, dass die zwischen 2 und
10g Vitamin C (auf Menschengewicht umgerechnet) selbst erzeugen und auch
diese satte Menge im Krisenfall ganz schnell nochmals um etwa den Faktor 4
steigern können. Wenn wir also zum Beipiel mit unseren Hauskatzen mithalten
wollen, dann müssen wir etwa 5g täglich aufnehmen. Die Katze produziert etwa
2,5g, aber wir müssen unseren Resorptionsverlust von etwa 50% berücksichtigen.
Und aus diesen Erkenntnissen resultieren die von mir immer wieder empfohlenen
mindestens 3g pro Tag. Ich selbst nehme seit etlichen Jahren 8-10g täglich. Und
wenn man zuviel nimmt passiert nichts anderes, als dass einem der Körper das
über eine Darmreaktion, nämlich einen leichten Durchfall wissen lässt. Und das
spannende dabei: Diese Darmreaktion erfolgt erst bei wesentlich größeren
Mengen, wenn man krank ist. Der Körper sagt einem also unmissverständlich,
wieviel Vitamin C er jetzt gerade verwerten kann.
Warum schreibe ich diese altbekannten Tatsachen noch mal so ausführlich auf?
Zum einen wird eben immer noch an allen Ecken der oben angesprochene Unfug
und noch einiger anderer erzählt. Und andererseits sind eben gerade das
Vitamin C und mit kleinem Abstand das Vitamin D so enorm wichtig für unsere
Gesundheit, so preiswert (100g Vitamin C ab einem Euro für einen Monat mit
gut 3g täglich, Vitamin D per Sonnenbad umsonst, im Winter für wenige Euro
im Monat) und so risikolos wie nur denkbar.
Es macht wirklich gar keinen Sinn auf diese Grundpfeiler einer guten Gesundheit
zu verzichten. Und wenn man etwas aus der Praxis hören will, dan darf man
nicht mit Leuten sprechen, die irgendwelche Dinge befürchten, sondern man
muss mit Menschen reden, die schon lange Hochdosen an Vitamin C und D
nehmen. Und von denen hört man eigentlich immer das Gleiche: Nie wieder
ohne!
Viele Grüße
Heinz