Rota
in memoriam
Themenstarter
- Beitritt
- 22.07.08
- Beiträge
- 2.568
Liebe Altersgenossen/Innen.
Als meine Kinder "endlich" alle vier aus dem Haus waren, verging kein ganzes Jahr, da fühlte ich, daß ich in einem Loch saß, aus dem ich mich sehnlichst heraus wünschte.
Wie ein Schatten begleitete mich das Pflichtgefühl das ich immer noch hatte. Keine Zeit zu haben, weil sooo viel zu erledigen war das hielt ich immer noch für erstrebenswert.
Es vergingen weitere Jahre und ich suchte mir Beschäftigung außer Haus.
Essen auf Rädern,
Begleitung bei Behördengängen
Musik machen
mit alten Menschen singen
Basare veranstalten
Artikel schreiben
Vorträge halten
Kochkurse besuchen und halten
usw usw
Was mir unsere Kinder nicht "zumuten" wollten war Babysitting.
Vielleicht hatte ich ja in einer Anwandlung einmal gesagt, daß ich "Euere Kinder einmal nicht erziehen will, das macht Ihr mal schön selber".
Seis wie es war, ich war nicht unglücklich darüber, denn ich konnte sie ja besuchen, wenn ich Sehnsucht nach ihnen hatte.
Eines Tages stellte ich fest, daß ich rein gar nichts zu tun hatte.
Ich saß in meinem bequemen Sessel mit Blick in meinen Garten, es war Herbst und die Sonne ging gerade unter, wobei sie einen goldenen Schein über die oberen Stockwerke meiner Fichten goß.
Da aber der schönste Spätnachmittag bald in den Abend übergeht und da ich zu faul war, aufzustehen und das Licht anzumachen, blieb ich einfach sitzen und genoß die Ruhe.
Da meldete sich meine Großmutter aus den Tiefen meines Gehirns zu Wort.
Sie klagte darüber, daß sie sich so einen Luxus nie hat leisten dürfen, einfach da zu sitzen und hinspüren wie das Leben sich anfühlt.
Ich umarmte sie in Gedanken, gab ihr einen herzhaften Kuß, lobte sie dafür, daß sie so selbstlos für mich da gewesen war und ließ sie wieder gehen.
Danach hatte ich einen Traum. Sie begegnete mir unverhofft in einem Haus das ich nicht kannte. Als ich sie aber umarmen wollte und ihr sagen wollte, wie sehr ich mich freue sie zu sehen, wich sie vor mir zurück als hätte sie sich verbrannt an mir. Da hatte ich die Idee, ihr einfach meine jüngere Tochter in die Arme zu geben, was sie anstandslos hinnahm. So hatte es meine Mutter mit mir auch gemacht damals als ich, unehelich geboren, meinen Platz beanspruchen sollte in der Familie.
Der Traum ging mir nicht aus dem Kopf. Er ermöglichte mir, mich anders zu entscheiden, für meine Familie da zu sein, wenn sie mich braucht und wenn nicht, ist es auch gut.
Die Zeit, die ich jetzt immer häufiger in meinem Sessel verbringe mit einer Schau nach innen und wenn es genug ist wieder nach draußen, ist mir sehr wichtig geworden. Es beruhigt mich wenn ich einmel über das Weltgeschehen nachdenken muß, wie gerade heute über die Gefahren der Atomtechnik. Es ermöglicht mir quasi auf eine höhere Warte zu steigen und mir zu überlegen, was das alles mit mir zu tun hat.
Langeweile ist also heilsam und ist nicht der Ausdruck für Faulheit, sondern Lebensqualität.
Liebe Grüße
Rota
Als meine Kinder "endlich" alle vier aus dem Haus waren, verging kein ganzes Jahr, da fühlte ich, daß ich in einem Loch saß, aus dem ich mich sehnlichst heraus wünschte.
Wie ein Schatten begleitete mich das Pflichtgefühl das ich immer noch hatte. Keine Zeit zu haben, weil sooo viel zu erledigen war das hielt ich immer noch für erstrebenswert.
Es vergingen weitere Jahre und ich suchte mir Beschäftigung außer Haus.
Essen auf Rädern,
Begleitung bei Behördengängen
Musik machen
mit alten Menschen singen
Basare veranstalten
Artikel schreiben
Vorträge halten
Kochkurse besuchen und halten
usw usw
Was mir unsere Kinder nicht "zumuten" wollten war Babysitting.
Vielleicht hatte ich ja in einer Anwandlung einmal gesagt, daß ich "Euere Kinder einmal nicht erziehen will, das macht Ihr mal schön selber".
Seis wie es war, ich war nicht unglücklich darüber, denn ich konnte sie ja besuchen, wenn ich Sehnsucht nach ihnen hatte.
Eines Tages stellte ich fest, daß ich rein gar nichts zu tun hatte.
Ich saß in meinem bequemen Sessel mit Blick in meinen Garten, es war Herbst und die Sonne ging gerade unter, wobei sie einen goldenen Schein über die oberen Stockwerke meiner Fichten goß.
Da aber der schönste Spätnachmittag bald in den Abend übergeht und da ich zu faul war, aufzustehen und das Licht anzumachen, blieb ich einfach sitzen und genoß die Ruhe.
Da meldete sich meine Großmutter aus den Tiefen meines Gehirns zu Wort.
Sie klagte darüber, daß sie sich so einen Luxus nie hat leisten dürfen, einfach da zu sitzen und hinspüren wie das Leben sich anfühlt.
Ich umarmte sie in Gedanken, gab ihr einen herzhaften Kuß, lobte sie dafür, daß sie so selbstlos für mich da gewesen war und ließ sie wieder gehen.
Danach hatte ich einen Traum. Sie begegnete mir unverhofft in einem Haus das ich nicht kannte. Als ich sie aber umarmen wollte und ihr sagen wollte, wie sehr ich mich freue sie zu sehen, wich sie vor mir zurück als hätte sie sich verbrannt an mir. Da hatte ich die Idee, ihr einfach meine jüngere Tochter in die Arme zu geben, was sie anstandslos hinnahm. So hatte es meine Mutter mit mir auch gemacht damals als ich, unehelich geboren, meinen Platz beanspruchen sollte in der Familie.
Der Traum ging mir nicht aus dem Kopf. Er ermöglichte mir, mich anders zu entscheiden, für meine Familie da zu sein, wenn sie mich braucht und wenn nicht, ist es auch gut.
Die Zeit, die ich jetzt immer häufiger in meinem Sessel verbringe mit einer Schau nach innen und wenn es genug ist wieder nach draußen, ist mir sehr wichtig geworden. Es beruhigt mich wenn ich einmel über das Weltgeschehen nachdenken muß, wie gerade heute über die Gefahren der Atomtechnik. Es ermöglicht mir quasi auf eine höhere Warte zu steigen und mir zu überlegen, was das alles mit mir zu tun hat.
Langeweile ist also heilsam und ist nicht der Ausdruck für Faulheit, sondern Lebensqualität.
Liebe Grüße
Rota