Lage in Deutschland, Sicherheit und "Terror"

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oli

Habt Ihr Euch auch schon mal darüber gewundert, wieso breite Aktionen, die die gesamte Bevölkerung betreffen, ergriffen werden, um Terror zu bekämpfen ?
Wo sind die Undercover-Agenten, die Spitzel, die Verräter ?
Das hat doch früher auch immer geklappt. Bei den Rechtsradikalen und im kalten Krieg konnte man den jeweiligen Feind bekämpfen, ohne gleich das gesamte Volk unter Generalverdacht zu stellen.

Warum wird überhaupt solche Angst geschürt ?
Erstes Gebot wäre doch, den Menschen zu sagen: "Keine Panik, so groß ist die gefahr nicht. Eher sterbt Ihr auf der Autobahn, am Rauchen oder durch die Umweltverschmutzung".

Wie kann man mit Überwachungskameras, biometrischen Daten und Online-Hausdurchsuchungen einen Selbsmordattentäter stoppen ?

Das alles hat meines Erachtens andere Gründe und ich wundere mich schon lange darüber, wie umfassend z.b. bei Demos und bei Fußballspielen gefilmt wird. Mir kommt es so vor, als würde nun endlich ein Vorwand bestehen, die Macht des Staates zu vergrößern.

Ein interessantes Interview hat mich diesbezüglich etwas bestätigt:

Aber es geht doch nicht nur um Geld. Was ist der Hintergrund der Debatte über den Bundeswehreinsatz im Innern?

Ich habe das schon 2005 »Antreten zum Klassenkampf« genannt. »Terrorismus« ist ein Tarnbegriff, der gebraucht wird, um die gewaltsame Durchsetzung der Globalisierung zu legitimieren. »Terrorist« ist heute jeder, der gegen die etablierten Macht-, Wirtschafts- und Besitzverhältnisse angeht. Nicht nur gewaltsam, sondern auch schon verbal. Das ist eine uferlose Ausdehnung des Terrorismusbegriffs. Offenbar befürchtet man, daß die Bevölkerung irgendwann rebellisch wird und die Villen in den Vorstädten brennen. Für diesen potentiellen Bürgerkrieg will man vorbeugen.
Jürgen Rose ist Oberstleutnant der Bundeswehr und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Darmstädter Signal, einer Vereinigung kritischer Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr
Quelle: beides 16.05.2007: »Man befürchtet, daß Bevölkerung rebellisch wird« (Tageszeitung junge Welt)

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Da stellt sich die Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich persönlich bei einem realen, terroristischen Attentat real getötet werde? Nun sind Vorhersagen immer dann besonders schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen, wußte schon Karl Valentin. Also mache ich es wie eine Versicherung: Ich nehme die Zahl der Getöteten aus einem Zeitraum in der Vergangenheit und dividiere sie durch die Gesamtzahl der Bevölkerung.
Welchen Zeitraum soll ich nehmen? Da die Zeitrechnung inzwischen in "vor 11.9.2001" und "nach 11.9.2001" eingeteilt wird, nehme ich diesen Bereich. Als Basis brauche ich einen möglichst großen Raum ähnlichen Risikos, ich wähle die gesamte EU in den Grenzen von 2007 (495 Mio Menschen). Taten lokaler Terrorgruppen, wie die IRA oder ETA, die hier in Deutschland nicht aktiv werden, darf ich dabei nicht berücksichtigen. Nur diejenigen Anschläge, die überall in der EU passieren könnten und daher auch hier. Und zwar nur die "erfolgreichen", oder nennen wir sie lieber folgenreichen, und nicht die abstrakten, fehlgeschlagenen oder verhinderten. Denn diese haben real niemanden getötet.
Tatsächlich bleiben nur zwei folgenreiche Attentate übrig, die in die Rechnung eingehen können: Die Anschläge 2004 in Madrid (191 Tote) und die Anschläge 2005 in London (56 Tote). Macht zusammen 247 getötete Personen in 5 1/2 Jahren. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergibt sich eine durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, in einem Jahr durch einen Terrorakt getötet zu werden eins zu 11 Millionen(!). Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Blitz getötet zu werden ist etwas höher (1 : 8 Millionen), die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden ist mit 1:16000 fast um das tausendfache höher!
Quelle: Anti-Terror-Blog - Die Angst des Rauchers vor dem Schlangenbiss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Oli,
ich teile dein Grundgefühl voll und ganz. Zur Zeit scheinen wir von einer dunklen Wolke abstrakter Gefährdungen bedroht, die vor allem eines beweisen, dass das Leben lebensgefährlich ist. Alle staatlichen, behördlichen Aktivitäten, aber auch ihre medialen Begleitung verfolge ich mit tiefem Mißtrauen. Zumeist stufe ich sie als Arbeitsplatzsicherung überlebensorientierter Organisationen ein. Manchmal ist die Grenzlinie kaum noch verfolgbar, wo eine "Bedrohung" aufhört und Verarschung anfängt.
Neulich fragte mich eine alte Frau (ich wohne hier auf dem Lande), ob sie wohl ihre Hühner wieder herauslassen kann? Wegen der Vogelgrippe und weil doch der eine Minister meinte ... ! Wenn ich im Garten sitze, kommt manchmal ein Nachbar auf einen Plausch vorbei, wobei er als erstes mahnend sagt, ich soll aber nicht zu lange in der Sonne sitzen, weges des Ozonlochs ...!
Gruß, Horaz
 
Tja, Horaz, so ist das:

Gefährlich sind das Ozonloch, die Terroristen, die Vogelgrippe, die Klimaerwärmung usw.
Alle Politiker und Verbände schreien und warnen, aber wenn es um konkrete Maßnahmen geht, die wirklich Ursachenbekämpfung mit sich bringen würden (Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen, Rauchverbote, Grenzwerte für Industrie, Besteuerung von z.b. Kerosin, Pflichten der Großkonzerne ...), kneift man lieber und kuscht vor den wahren Machthabern im Hintergrund.
Zum heulen, eigentlich.
 
Na ja, ist ja auch kein Wunder. Wer freut sich denn schon auf seinen eigenen Tod ohne sich gleich als potentieller Selbstmörder erkennen zu geben?

Wie sähe die Welt aus, hätte der Mensch keine Angst sein irdisches Leben zu verlieren? Wer keine Angst hat kann mit Angst nicht regiert werden.

Wer es notwendig hat andere an sich zu binden, erst recht mit Angst, wird selber immer in Angst sein, vor dem der sich nicht binden lässt. Darum gibts für jenen präventiv schon mal :schlag:

Es gibt kollektive Lebensformen die darauf basieren, dass man sich zur eigenen Stärkung findet (und eben nicht bindet).

Alles was wider die Naturprinzipien handelt, gehört ganz einfach weggeputzt.

mit lebensfreudigem anarchistischem Gruss - Phil :hexe:
 
Nicht der Mensch an und für sich... sondern jener der sich naturwidrig verhält, der Balance alles Lebendigen zuwiderläuft, das geschwächte weitervererbt.

Was anderes passiert denn, wenn der Borkenkäfer die geschwächte Tanne angreift? Der gesunden vermag er nichts anzuhaben...

Die Natur kennt von uns noch nicht als das was sie sind erkannte Systeme, sich dessen was ihr Heil-Sein beeinträchtigt zu entledigen, umzuwandeln und wieder in den stofflichen Kreislauf aufzunehmen.

herzlichst - Phil :)
 
Tja, uns Schweizern empfiehlt man ja jetzt beim Grossverteiler eine 50er-Packung Mundschutz (Hygienemasken) pro Nase in den Notvorrat aufzunehmen - und die Dinger sind für CHF 4.90 scheinbar schon fast ausverkauft...

Und der oberste Militär-Chef Keckeis rechnet mit einem Terror-Anschlag in der Schweiz...

:schock:

Liebe Grüsse
pita
 
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