Kreatives Gestalten

Ist da schon deine Bastelarbeit einbezogen?

Ja, aber in diesem Lied verwende ich keine erweiterten Akkorde, d. h. man könnte es genau so auch auf einer Autoharp von der Stange spielen.

Du zupfst die Melodie, wählst mit den Knöpfen die Akkorde und singst dazu.

Die Akkorde werden über die Knöpfe angewählt, dann kann man sich mit der rechten Schlaghand z. B. einen Rhythmus auf den Saiten spielen oder mit Daumen und Zeigefinger gezielt die Melodien herausarbeiten. Das Melodiespiel kann je nach Lied recht tricky sein, aber einfache Rhythmusbegleitungen kann jeder schon nach 5 Minuten spielen. Das genügt ja schon für die Liedbegleitung. :cool:

Wenn es dich interessiert, findest du hier meinen Bericht, wie ich mir die Autoharp erobert habe (inklusive Historisches, Beispielsongs und Spieltechniken). Ich habe viel von Bryan Bowers gelernt, einem amerikanischen Autoharper.
 
Obwohl ich das verlockend finde, ich fange nicht mehr damit an, vielleicht wenn ich 15 Jahre jünger wäre … Aber ich finde es faszinierend.
 
Eigentlich ist die Autoharp vor 130 Jahren in Deutschland erfunden worden, aber heutzutage wird sie fast nur noch in Amerika und Japan gespielt. Speziell diese Autoharp gibt es tatsächlich nur einmal auf der Welt - das ist das Privileg des Bastlers. :cool:
 
Müssen die Saiten oft abgestimmt werden? Das stelle ich mir ziemlich schwierig vor. Falls eine Saite reißt, bekommt man Ersatz? Die Saiten sind wohl alle von derselben Stärke und unterscheiden sich nur durch die Länge, nicht wie bei Streichinstrumenten, Laute, Gitarre usw.
 
Müssen die Saiten oft abgestimmt werden? Das stelle ich mir ziemlich schwierig vor.

Die Autoharp hat 36 Saiten und ist ziemlich wettersensibel - genau wie ich. Man muss sie also bei jedem Wetterwechsel stimmen, und das macht mit den groben Harfenstimmwirbeln keinen Spaß und gelingt meist nur so ungefähr. Ich stimme meine Instrumente aber auf traditionelle Weise mitteltönig (2/7 Komma nach Zarlino), dadurch bekommen sie diesen besonders harmonischen Klang mit reinen Terzen und Sexten. So ein Microtuning ist mit den Stimmwirbeln kaum zu bewerkstelligen.

Ich rate daher dringend zu einem Modell mit Feintunern, in Verbindung mit einem chromatischen Stimmgerät oder einer Tuning-App (gibt es umsonst für PC und Smartphone) ist die Autoharp damit in 5 Minuten auf's Cent genau durchgestimmt.

Falls eine Saite reißt, bekommt man Ersatz?

Ja, aber man muss einen ganzen Satz Saiten kaufen (ca 100,- €). Das passiert aber meist nur mit den groben Stimmwirbeln bei unerfahrenen Benutzern. An und für sich halten die Saiten deutlich länger als z. B. bei einer Gitarre, weil man sie beim Spielen nicht direkt mit den Fingern berührt, sondern mit den Saitendämpfern, Plektrum oder Fingerpicks bearbeitet. Daher verschmutzen und korrodieren sie nicht und können jahrzehntelang halten.

Die Saiten sind wohl alle von derselben Stärke und unterscheiden sich nur durch die Länge, nicht wie bei Streichinstrumenten, Laute, Gitarre usw.

Die Autoharp hat ungefähr den gleichen Stimmumfang wie eine akustische Gitarre (3 1/2 Oktaven), aber eine kürzere Mensur. Die tiefen Saiten müssen daher viel dicker sein als die hohen.
 
Hier noch ein kurzes Demo von Annie's Song von John Denver, um auch einmal die Anwendung von erweiterten Akkorden mit meinen neuen Akkordbalken zu zeigen.



Schon im Intro taucht die Akkordfolge D -> Dsus4 -> D -> Dsus2 -> D -> Dmaj7 -> D6 -> D auf und bildet eine absteigende Melodielinie über dem Akkord D. Auch während des Liedes und im Zwischenspiel erscheint dann häufig wieder Dsus4 und wird manchmal zum D aufgelöst, manchmal auch nicht.

Diese Akkorderweiterungen machen die Begleitung lebendiger und bringen das Autoharp-Arrangement klanglich näher an das Original, das auf der akustischen Gitarre gespielt wird. :cool:
 
Noch ein Beispiel für erweiterte Akkorde auf der Autoharp: Don't Let It Bring You Down von Neil Young.



Neils Musik ist durch seine markante hohe Stimme und die Rockharmonik, die er auch auf der akustischen Gitarre einsetzt, unverwechselbar. In diesem Song ist die Gitarre auf Dropped C gestimmt, er spielt im Wesentlichen eine absteigende Folge von Power Chords, lässt aber die nicht benötigten Saiten einfach leer mitklingen. Dadurch entstehen Akkord-Ungetüme, die sich auf der Autoharp nicht in gleicher Weise realisieren lassen. Ich habe versucht, das klanglich, so gut es mit meinen Mitteln geht, nachzuempfinden. Es kommen sehr viele Sus-Akkorde vor, die aber in der Rockmusik für sich stehen und nicht aufgelöst werden müssen.
 
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St Franziskus ist so etwas wie unser Hausheiliger. Als ich vor 43 Jahren nach Krebs fern der Heimat ohne meine Kinder in einem Sanatorium im Harz war, stickte ich mit Wollresten auf grobem Rupfen mit großen Stichen Sankt Franziskus, wie er den Vögeln predigte. Ich legte viel Emotion in das Bild, und einige meinen, das Bild strahle sie aus.


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Meine Krippe ist schon aufgebaut. Den Adventskranz muss ich noch machen. Die Krippe habe ich seit 1963 nach und nach gemacht, die Köpfe, die Hände und das Kind aus Lindenholz geschnitzt, die Körper aus Drahl und Stoffresten. Der Hund und die Schafe sind aus Modelliermasse (und Plüsch)

Ich wünsche allen eine schöne und besinnliche Adventszeit!
 
Meine Enkel in Amerika sind mit 17 und 14 Jahren offenbar noch nicht zu alt für den Adventskalender. Den Linken, habe ich vor 45 Jahren für meine Tochter gemacht, den rechten vor ca. 11 Jahren für meine Enkelin.

Ich wünsche allen eine schönen Nikolaustag!
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Ich kann mit KI-Musik nichts anfangen! In folgendem Beispiel wurde Beethoven dafür missbraucht. Ganz schlimm! Wie man auch an den Kommentaren sehen kann:

 
Ich finde, es klingt sehr gut. Nur das aufgeblasene Geschmarre von den sog. Klassikexperten zu Beginn sollte man besser überspringen, das macht nämlich wirklich schlechte Laune.
 
Ich finde, es klingt sehr gut.
Ja, aber was gut klingt, sind Fragmente, vor allem aus Beethovens Schicksalssynphonie. Es,klingen immer Beethovens Motive auf. Der Anfang des zweiten Teils parodiert Luthers Deutsches Requiem.

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Die Sinfonie ist also ein Puzzle aus Beethovens Motiven und aus einem alten Hymnus.
(Parodieren hieß ursprünglich nicht, etwas übertrieben ins Lächerliche ziehen, sonder ein erlaubtes Aufgreifen von Melodien in neuem Zusammenhang. Bach hat für seine Oratorien oft Teile aus Kantaten für den sächsischen Hof entnommen.)
 
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Beethoven hat auch bei sich selber geklaut, das "Freude, schöner Götterfunken"-Motiv taucht ganz ähnlich auch an anderer Stelle auf. Kein Grund also, die Nase zu rümpfen.
 
Beethoven hat auch bei sich selber geklaut, das "Freude, schöner Götterfunken"-Motiv taucht ganz ähnlich auch an anderer Stelle auf. Kein Grund also, die Nase zu rümpfen.
Das ist sein gutes Recht. KI muss auf Beethovens Motive zurückgreifen, um Beethoven-ähnliche Musik zu machen. Es ist und bleibt ein Puzzle, bei dem die Einzelteile neu sortiert werden. Aber es hört sich ganz hübsch an.
 
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