unbedenkliche Inhaltsstoffe, wie Oxide von Silizium, Aluminium, Natrium, Kalium...
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Bei der Anwendung in der ZHK lassen sich unter werkstoffwissenschaftlichen Gesichtspunkten drei Gruppen unterscheiden:
Polykristalline oxidische Keramiken, zu denen im zahnärztlichen Bereich Al2O3 (Aluminiumoxid, engl.: Alumina; bekannte Vertreter: In-Ceram Spinell, Alumina, Zirkonia, Procera Allceram) und in jüngster Zeit auch ZrO2 (Zirkonoxid, engl.: Zirconia; bekannte Vertreter: Cerec, Cercon, Lava) zählen, bestehen aus einem Gefüge, dass sich aus einer Vielzahl kleiner Kristalle zusammensetzt. lm Gegensatz zu anderen keramischen Dentalwerkstoffen setzen sich diese nur aus einer chemischen Verbindung zusammen und werden daher als einphasige Werkstoffe beschrieben. Sie werden aus chemisch synthetisierten oder aufbereiteten Rohstoffen hergestellt, wobei ein Pulver entweder über verschiedene Pressverfahren oder über Schlickerguss (wässrige Aufbereitung) zu einem so genannten Grünkörper verarbeitet wird. In der Dentalindustrie wird meist das Pressverfahren gewählt. Der Grünkörper ist nach dem Pressen porös und besitzt noch keine Festigkeit. Die Endfestigkeit wird beim Dichtsintern des porösen Körpers erreicht, dabei schrumpft das Material - je nach Herstellverfahren - linear um zirka 15 bis 20 Prozent mit einer entsprechenden Erhöhung der Dichte. Das entspricht einem Volumenschwund von mehr als 40 Prozent. Eine Befestigung dieser Keramiken im Mund ("Einzementieren") kann konventionell mit normalen Befestigungszementen erfolgen.
Glaskeramik, engl.: glass ceramic;, bei der ein Glasrohling erhitzt, in eine Form gepresst und durch einen anschließenden Temperschritt gezielt auskristallisiert wird. Derartige Systeme (z.B. Empress™) bezeichnet man werkstoffkundlich als mehrphasig, da sie aus unterschiedlichen Komponenten (Phasen) mit unterschiedlichen Zusammensetzungen bestehen (kristalline Bestandteile und eine Glasphase). Sie sind deutlich zu unterscheiden von Verblendkeramiken, bei denen größtenteils ungeordnet kristalline Ausscheidungen in einer überwiegend aus Glas bestehenden Matrix vorliegen. Während bei Glaskeramiken eine Reihe von physikalischen und mechanischen Eigenschaften gezielt eingestellt werden kann, ist dies bei Verblendkeramiken nur für die Anpassung des Ausdehnungskoeffizienten der Fall. Bezeichnungen wie "Low Fusing" beziehen sich eher auf das Viskositätsverhalten beziehungsweise das Sinterverhalten des Glases (oder der Verblendkeramik) in Abhängigkeit zu der Aufbrenntemperatur und nicht auf eine tatsächliche physikalische Eigenschaft. Eine Befestigung dieser Keramiken im Mund ("Einzementieren") erfolgt i.d.R. adhäsiv mit speziellen Klebern, um eine ausreichende Festigkeit zu erhalten.
Infiltrierte Keramiken, bei denen ein poröses vorgesintertes Gerüst aus einem oder mehreren Oxiden eines gepressten Formkörpers mit einem Mehrkomponentenglas infiltriert werden. Auch solche Systeme sind unter den oben genannten Aspekten als mehrphasig zu bezeichnen.
Die Befestigung vollkeramischer Restaurationen ist eine weitgehend komplexe Technik in mehreren Schritten, bei der verschiedene Materialgruppen zur Anwendung kommen. Zwei unabhängige Interfaces werden durch das Befestigungsmaterial miteinander verbunden. Auf der Zahnseite werden moderne Adhäsiv-Systeme benötigt, um das Befestigungsmaterial mit Schmelz und Dentin zu verbinden. Auf der Keramikseite helfen spezielle Ätz- und Coating-Verfahren, einen mikromechanischen und chemischen Verbund zwischen Befestigungsmaterial und Keramik zu etablieren. Heute verfügbare Zemente werden in komposit- bzw. glasionomerzementbasierte Materialien eingeteilt...