Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
... „Genussgifte“ gegen Diabetes?

Das Trinken von Kaffee und Alkohol (in begrenzter Menge) könnte als quasi unabsichtliche, unkonventionelle adjuvante Therapie eingeordnet werden. Untersuchungen in den Niederlanden, USA, Finnland, Schweden und Japan weisen recht eindeutig darauf hin, dass Typ-2-Diabetes bei Kaffeetrinkern seltener vorkommt (z.B. Salazar-Martinez et al., Ann Intern Med 140:1-8,2004). Eine Dosis-Wirkungsbeziehung ließ sich nachweisen. Das Diabetesrisiko fiel bei beiden Geschlechtern signifikant um so stärker ab, je mehr Kaffee getrunken wurde. Bei vier bis fünf Tassen täglich lag das Risiko für Diabetes bei etwa 70% im Vergleich zum Kaffee-Abstinenten. Dass dies einen relevanten Outcome darstellt, zeigt der Vergleich zu antidiabetischen Arzneimitteln, ergänzte Rustenbeck: Das relative Diabetesrisiko beträgt unter Metformin 0,69, bei Acarbose 0,75, bei Orlistat 0,63 und bei Troglitazon (nicht mehr am Markt) 0,45.

Wie wirkt Kaffee?
Bei chronischem Kaffeekonsum ist der Blutglukoseanstieg im oralen Glukosetoleranztest vermindert, die Nüchternglucosekonzentration aber praktisch unverändert – „eigentlich genau das, was Sie sich von einem Antidiabetikum wünschen“, so Rustenbeck.
Aber: Was genau im Kaffee wirkt, ist nicht untersucht; koffeinfreier Kaffe hat die blutzuckersenkenden Effekte jedenfalls nicht.
Koffein kann für Übererregbarkeit, Schlaflosigkeit, verstärkte Ausscheidung durch die Nieren und Herzprobleme sorgen: Das kardiovaskuläre Risiko kann gesteigert sein, was die Verringerung der Gefahr, Diabetes zu entwickeln, aufheben würde.
Also: Es wäre voreilig, einen starken Kaffeekonsum als Mittel der Diabetesprävention zu empfehlen!

Alkohol nur in Maßen
Sicher noch problematischer wäre eine Empfehlung pro Alkohol; aber die Mehrheit der Studien belegt für mäßigen Alkoholkonsum (z.B. ½ bis 1 Glas Wein pro Tag) eine gut 30%-ige Reduktion der Diabeteshäufigkeit und einer damit verbundenen koronaren Herzkrankheit (Howard et al., Ann Intern Med 3: 2119,2004, Carlsson S et al. Diabetologia 48:1051-4,2005). Bei steigender Dosis geht aber die protektive Wirkung verloren; sie kehrt sich in ein erhöhtes Diabetesrisiko um.
Fazit: Blutzuckersenkende und andere positive Effekte lassen sich bei einigen der genannten „natürlichen Antidiabetika“ nachweisen, aber keines lässt sich uneingeschränkt empfehlen. Andererseits sind bisher auch keine wesentlichen toxischen Effekte belegt, so dass nach Rücksprache mit dem Arzt und/oder dem Apotheker ein Versuch z.B. mit Zimt oder Bittermelone gewagt werden kann.
...
https://www.diabetes-news.de/nachrichten/unkonventionelle-diabetes-therapien

In dem Artikel werden auch noch andere Mittel genannt, die evtl. helfen können, den Blutzucker zu regulieren:
...
- Coccinia indica (der amerikanische Ginseng)
- Momordica charantia (Bittermelone)
- Nopal (Feigenkaktus)
- L-Carnitin
- Gymnema sylvestre
- Aloe vera
- Vanadium
Von diesen spielen in Deutschland Momordica charantia und Gymnema sylvestre eine gewisse Rolle.

Ich verstehe nicht so recht, was mit "Diabetes-Risiko" gemeint ist: soll das das Risiko sein, daß man Diabetes entwickelt bzw. bereits Diabetiker ist? Oder ist damit eine alternative Behandlung eines bereits bestehenden Diabetes gemeint?
Metformin 0,69, bei Acarbose 0,75, bei Orlistat 0,63

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Diabetesrisiko ist das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Mich hats diesbezüglich ja erwischt. Was ich an dem Artikel nicht ganz verstehe ist "Das relative Diabetesrisiko beträgt unter Metformin 0,69" 0,69 was? Und wie wird das Glas Wein berechnet? Ist ein Glas 1/8 Liter oder 1/4 Liter?
 
mittlerweile geht man davon aus, daß auch geringe mengen alkohol schon schädlich sind.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-08/alkoholkonsum-studie-gesundheit-schaedlichkeit-tote


wahrscheinlich aber nur, wenn man täglich trinkt oder eine schwache leber hat oder insgesamt ungesund lebt und sich nicht gesund ernährt usw.

ich hab eine ganze weile in südfrankreich gelebt und da gehört schon seit ewigen zeiten ein glas wein zum essen dazu, aber halt auch nicht zu jedem essen, sondern nur mal abends, wenn zeit für ein komplettes menu ist.
die "experten" haben lange die niedrigere rate an herzkrankheiten usw. auf den alkoholkonsum geschoben (franz. paradoxon), aber wer weiß, wie man sich da jahrhundertelang ernährt hat, weiß, daß es eher an der gesunden ernährung lag.
was auch auffällig war ist, daß die frauen da früher sehr schlank waren und in den letzten jahren nur noch die älteren, die sich noch traditionell ernähren, während viele junge, die sich mit dem üblichen supermarktdreck und fast food vollstopfen genauso fett sind wie hier und sicher wird auch die zahl der herzinfarkte usw. in den kommenden jahren steigen.

daß kl. mengen kaffee (wenn man ihn verträgt) positive auswirkungen haben können, ist ja schon länger bekannt. ich trinke aber nur bio-kaffee, weil der andere mit giftigen pestiziden gespritzt wird und das ist dann im kaffee drin und mit sicherheit auf dauer sehr schädlich.

lg
sunny
 
Gilt für schwarzen Tee ja auch, dass er bzw. Koffein in Maßen für bestimmte Personen gesundheitsfördernd ist. Ich meine, das hängt auch von den Genen ab, da ich es in diesen Zusammenhängen auch immer mal gelesen bzw. Koffein empfohlen bekommen habe.

Und: In den Niederlanden wird vergleichsweise viel Kaffee und Tee getrunken, zumindest oft über den Tag verteilt. Kaffee ist in der Regel auch stärker und wird noch 20 Uhr zu den Nachrichten nach dem Abendessen und Abwasch getrunken. Niederländer kennen auch den Begriff "Kreislaufprobleme" nicht.
 
Ich vermute, es ist wie bei allem und grundsätzlich: Die Vielfalt und die Dosis macht es.

Kaffee wird Diabetes nicht heilen oder verhindern und Reis Diabetes nicht verursachen und schon gar nicht bei jedem.

Von verschiedenem ein wenig essen, ist sicher ein guter Ratschlag :)
 
Ist ja interessant hitti, hätte nämlich nicht gedacht, dass der Basmati-Reis eher einen höheren Glyx hat, da er doch irgendwie so weiß und schnell verdaulich aussieht. Gut zu wissen. Ich esse jedoch sowieso meist Basmatireis oder Parboiledreis.
 
Von verschiedenem ein wenig essen, ist sicher ein guter Ratschlag :)
denke ich auch hitti, weniger Zucker, viel Bewegung, Übergewicht vermeiden spielt eine große Rolle, deshalb wunderte ich mich darüber, dass gerade China von Diabetes betroffen ist, wo doch die Chinesen alle eher schmal sind.
 
Hallo ,

hier kommt es wohl auch noch auf den VerarbeitungsGrad des Kaffees an .

Der Konsum von Kaffee erhöht erwiesenermaßen die gesamte antioxidative Kapazität bei gesunden Probanden [5]. Die Stärke der antioxidativen Eigenschaft von Kaffee hängt dabei u. a. vom Röstgrad ab: Hellere und mittlere Röstungen wirken stärker antioxidativ als dunkle [6, 7, 8].

Kaffee-Wirkungen: Antioxidantien

LG
 
Wenn ich den Text von alexos Zitat kopiere und den genau so in die Suche eingebe, kommt ein Link und der macht keine Probleme.

Wenn ich den Link aber kopiere und neu öffnen möchte und kommt auch der Hinweis von Firefox, dass die Seite nicht richtig konfiguriert sei.
 
Oben