Interview mit einer KI

Im Musikbereich ist es weiter aufwärts gegangen. Beim folgenden Video scheint alles mit der KI erzeugt worden zu sein. Die Musik klingt sehr klar, die Stimmen wirken echt und das Genre ist gut getroffen. Ich finde, die Wikingermusik aus der Tube lässt sich sehr gut hören. :cool:

 
Haarsträubend ist gerade wie ChatGPT als göttlich verehrt wird. Als Geschenk von Aliens oder ein wahrer Gott, eine neue Religion, die sich darum aufbaut.

Und das ist nicht nur ein Randphänomen, sondern Abertausende sind völlig irre geworden. Spiegelt aber auch wider, wie krank unsere Gesellschaft ist und an was es mangelt.


 
Diese Menschen sind nicht völlig irre, sondern ganz normal: Was man mit seinem Verstand erfassen kann, gilt als wissenschaftlich, der Rest ist eben magisch (funktioniert aber trotzdem irgendwie). Das Video schmeißt alle möglichen Ideen, Überzeugungen und Theorien zusammen und erklärt sie pauschal für Unsinn, außer der eigenen Theorie natürlich. Ich finde, da macht es sich jemand sehr einfach.

Ein kritischer Insiderblick auf die KI-Industrie und ihre Schöpfer:

 
Diese Menschen sind nicht völlig irre, sondern ganz normal: Was man mit seinem Verstand erfassen kann, gilt als wissenschaftlich, der Rest ist eben magisch
Mit dem Unterschied, dass man es ganz leicht mit dem Verstand erfassen könnte, wenn man denn wollte...

Im Gegensatz zu anderen technischen Raffinessen ist doch die Erklärung, warum die Leute das für magisch halten, ziemlich einfach - da reagiert eine mit Daten aus dem Internet gefütterte Maschine wie eine Echokammer und simuliert Gespräche wie mit einer anderen Person, die rund um die Uhr verfügbar ist und die Menschen interpretieren mehr hinein, als es ist. Sie wollen darin einfach mehr sehen, weil sie es brauchen.

Sie brauchen einen Zuhörer, einen Gesprächspartner, einer der die eigenen (und wildesten) Überzeugungen übernimmt und respektiert und motiviert. Jemand der immer nett zu einem ist und immer verfügbar. Jemand, zu den man Aufsehen kann, weil er Zugriff auf Wissen hat, das durch sprachliche Interaktionen leicht zugänglich ist. Der Zusammenfassungen und Ratschläge gibt. Man muss nicht mehr selbst Infos suchen und sammeln, bewerten und das Wichtigste zusammenfassen und gleichzeitig hat man seinen eigenen Motivationscoach immer bei sich.

Das ist ganz okay, solange man sich nicht darin verliert, solange man sich klar darüber ist, wie das Ganze funktioniert und die richtige Distanz dazu einhält. Und sich gleichzeitig auch noch im realen Leben zurecht finden kann. Aber so viele verlieren sich bereits gefährlich darin...
 
Sie brauchen einen Zuhörer, einen Gesprächspartner, einer der die eigenen (und wildesten) Überzeugungen übernimmt und respektiert und motiviert. Jemand der immer nett zu einem ist und immer verfügbar. Jemand, zu den man Aufsehen kann, weil er Zugriff auf Wissen hat, das durch sprachliche Interaktionen leicht zugänglich ist. Der Zusammenfassungen und Ratschläge gibt. Man muss nicht mehr selbst Infos suchen und sammeln, bewerten und das Wichtigste zusammenfassen und gleichzeitig hat man seinen eigenen Motivationscoach immer bei sich.

Die KI ist extrem nützlich, ihre Fähigkeiten gehen weit über das hinaus, was man von einem - angeblich - besinnungslosen Wortaneinanderreiherer erwarten würde. Diese allzu einfache Erklärung greift zu kurz und überzeugt nicht, kein Wunder, wenn alternative Sichtweisen populärer werden.
 
ihre Fähigkeiten gehen weit über das hinaus, was man von einem - angeblich - besinnungslosen Wortaneinanderreiherer erwarten würde
Was die Large Language Models tun, ist zuerst Mustererkennung und Muster-Abstraktion (nämlich Wortfolgenwahrscheinlichkeiten in Texten, aber eben nicht eindimensional, so wie man vor 40 Jahren als Hobbyprogrammierer Zufallstexte erzeugt hat, sondern Milliarden-dimensional). Diese Abstraktion wird dann benutzt, um Wortfolgen zu erzeugen und aneinanderzureihen. Dafür braucht man keine "Besinnung", das ist einfach Mathematik, wenn auch komplexe Mathematik.
 
Durch Mustererkennung werden Wissensgebiete sortiert, miteinander verknüpft und in Beziehung gesetzt. Das Neuronale Netz lernt so die Außenwelt und ihre Regeln kennen, und es entsteht ein komprimiertes Weltbild, das detailliert genug ist, um aktuelle Entwicklungen zu verstehen und künftige vorhersagen zu können. Das ist ganz sicher keine einfache Mathematik, sondern so komplex, dass wir es nicht mehr nachvollziehen können. Die KI reiht nicht nur Silben aneinander, hinter den Kulissen verfügt sie über ein Weltwissen, das das unsere weit übersteigt.
 
Die KI reiht nicht nur Silben aneinander, hinter den Kulissen verfügt sie über ein Weltwissen, das das unsere weit übersteigt.
Sie verfügt über Textwissen. Man kann es allerdings so sehen, daß auch unser Weltwissen zu 99% aus Textwissen besteht.

Ich bezweifle auch überhaupt nicht, daß man mit einem Überblick über das gesamte Geschriebene der Weltgeschichte mehr "weiß" als irgendein Mensch wissen kann. Hier ging es gerade aber nicht um um "mehr wissen", sondern um Besinnung, "Erweckung" und Personhaftigkeit. Das entsteht nicht aus mehr Wissen allein.
 
Für Menschen ist es auch schwierig, 10stellige Zahlen zu multiplizieren, und für einen Taschenrechner ist das ganz einfach. Daraus folgt doch nicht, daß der Taschenrechner die "einfacheren" Sachen (wie auf einem Bein balancieren oder träumen oder Erinnerungen haben) dann auch können muß.
 
Dein Taschenrechnerbeispiel führt in die Irre, KIs sind lernfähig und intelligent. Ihr neuronales Netz funktioniert sehr ähnlich wie unser eigenes, deswegen schätze ich, dass KIs prinzipiell alles lernen und entwickeln können, was wir auch können. Ob das wirklich möglich ist und wie weit es bereits existiert, habe ich hier mal mit Chat diskutiert.

Die KI wird erst dann jemand, wenn sie etwas zu verlieren hat.

Chat
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr neuronales Netz funktioniert sehr ähnlich wie unser eigenes,
Das kommt darauf an, auf welcher Ebene du darauf schaust. Auf der Ebene einzelner Neuronen und ihrer Verschaltungen stimmt das, aber auf der Ebene der Gehirnarchitektur wohl kaum. Aber es ist die Gehirnarchitektur, die uns zu Menschen macht, nicht das Prinzip des neuronalen Netzes, das es wohl schon bei Quallen gibt.

deswegen schätze ich, dass KIs prinzipiell alles lernen und entwickeln können, was wir auch können.
Der Unterschied ist: Ein Mensch entscheidet selbst, was er lernen will. KIs können tatsächlich viel lernen, aber sie werden dazu speziell angewiesen.

Hier ein neues bemerkenswertes KI-Modell aus München, das trainiert wurde, menschliche Entscheidungen vorherzusagen und das offenbar hervorragend kann:
 
Hier ein neues bemerkenswertes KI-Modell aus München, das trainiert wurde, menschliche Entscheidungen vorherzusagen und das offenbar hervorragend kann:

Oh, wie schön! :) Dann müssen wir in Zukunft nicht mehr wählen gehen, sondern können die Qual der Wahl den KIs überlassen.

Aber es ist die Gehirnarchitektur, die uns zu Menschen macht, nicht das Prinzip des neuronalen Netzes

Die Intelligenz liegt im Netz, das ist entscheidend. Räumliche Nähe und Gehirnarchitektur sind nur bei biologischen Netzen von so großer Bedeutung, weil die Übertragungsgeschwindigkeit so gering ist. KIs übertragen Informationen mit Lichtgeschwindigket, so dass Hirnstrukturen nicht notwendigerweise an einen Ort gebunden sein müssen, sondern beliebig verstreut sein können. KIs können also innerhalb vorgegebener Netzstrukturen Subnetze aufbauen und mit höheren Aufgaben betreuen. Auch das Münchner KI-Modell, das menschliche Entscheidungen vorhersagen kann, wird intern sehr wahrscheinlich komplett anders als ein menschliches Gehirn strukturiert sein.
 

Sozial kompetentes Verhalten trainieren​

Um das Modell zu sozial kompetenterem Verhalten zu befähigen, setzten die Forschenden eine einfache, aber effektive Methode ein: Sie forderten die KI aktiv dazu auf, vor der eigenen Entscheidungsfindung die Perspektive der anderen Spielpartei mit zu berücksichtigen. Dieser Ansatz – Social Chain-of-Thought (SCoT) genannt – führte zu signifikanten Verbesserungen. Mithilfe von SCoT agierte das Modell kooperativer, anpassungsfähiger und erfolgreicher in der Erzielung wechselseitig vorteilhafter Ergebnisse – selbst im Austausch mit menschlichen Teilnehmenden.

„Sobald wir das Modell zu sozialem Denken angeregt haben, begann es, sich deutlich menschlicher zu verhalten“, berichtet Elif Akata, Erstautorin der Studie. „Interessanterweise konnten viele Menschen gar nicht mehr unterscheiden, ob sie mit einer KI oder einem echten Menschen interagierten.“

Quelle: https://www.helmholtz-munich.de/new...models-perform-in-human-like-social-scenarios

Das Spannende bei KIs ist, dass man sie so einfach umprogrammieren kann. Es genügt, sie von einer Idee zu überzeugen, um bis dahin verdeckte Fähigkeiten frei zu schalten bzw. neu entstehen zu lassen.
 

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