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www.aok-bv.de/gesundheit/katalog/index_05916.html
bekommt ein IGeL-Angebot
www.aok-bv.de/id_bv/1.gif[/URL]www.aok-bv.de/id_bv/1.gif(10.10.05) Immer öfter bieten Ärzte in ihrer Praxis Zusatzleistungen an, die der Patient selbst bezahlen soll. Rund 16 Millionen Versicherte (23,1 Prozent) haben in den vergangenen zwölf Monaten eine solche "Individuelle Gesundheitsleistung" offeriert bekommen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) und die Verbraucherzentrale NRW am 10. Oktober 2005 in Bonn vorgelegt haben.
www.aok-bv.de/id_bv/1.gifDie "Wohlfühlleistungen" werden vor allem einkommensstarken Patienten angeboten. So bekamen nur 17,6 Prozent der Versicherten in der Einkommensgruppe bis 2.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen IGeL-Angebote, während es in der Einkommensgruppe oberhalb von 4.000 Euro doppelt so viele (35,5 Prozent) waren. "Dadurch wird deutlich, dass bei Individuellen Gesundheitsleistungen das medizinisch Notwendige nicht im Vordergrund steht", betont Klaus Zok, Projektleiter beim WIdO und Autor der Studie.
Die gesetzlich versicherten Patienten zeigen sich angesichts der Vermarktung privater Zusatzleistungen in der Arztpraxis häufig verunsichert. Mehr als 40 Prozent der Befragten glauben, dass das Angebot von ärztlichen Zusatzleistungen das Arzt-Patienten-Verhältnis beeinflusst. Auf Nachfrage geben 80 Prozent von ihnen an, dass sie eine Verschlechterung befürchten. Zok: "Durch das IGeL-Angebot wird aus dem Patienten ein Kunde. Der Arzt gerät in den Rollenkonflikt zwischen objektiver medizinischer Betreuung einerseits und ökonomischen Interessen andererseits. Die Patienten nehmen diesen Konflikt durchaus wahr und fühlen sich verunsichert."
Bei den Angaben der Versicherten zu den IGeL-Leistungen zeigt sich eine große Bandbreite. An der Spitze liegen mit einem Anteil von 21,8 Prozent Ultraschalluntersuchungen, gefolgt von Augeninnendruckmessungen (16 Prozent) und ergänzenden Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Frauen (10,5 Prozent). Auf diese drei Leistungsgruppen entfällt nahezu die Hälfte der angebotenen Leistungen.
Betrachtet man die einzelnen Arztgruppen, so machen sowohl Frauenärzte als auch Augenärzte im Durchschnitt zehnmal häufiger als Allgemeinmediziner ein solches privates Leistungsangebot. An dritter Stelle liegen die Urologen, gefolgt von Hautärzten und Orthopäden.
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www.aok-bv.de/id_bv/1.gif[/URL]www.aok-bv.de/id_bv/1.gifDie Studie "Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis" kann ab sofort beim Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) bezogen werden (Tel.: 0228/843-393):
K. Zok / W. Schuldzinski: Private Zusatzleistungen in der Arztpraxis. Ergebnisse aus Patientenbefragungen, Bonn 2005. 86 Seiten, 10,00 Euro.
www.aok-bv.de/id_bv/1.gif
- www.aok-bv.de/gesundheit/katalog/index_02757.html
- www.aok.de/bund/rd/152725.htm
- Website des WIdO
- Website der Verbraucherzentrale NRW