Ich bin ausgewandert weil .....

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28.04.09
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Hola Michel...

Lämmer kommen . Schließlich habe ich ja noch 4 Muttertiere . Im Letzten Jahr hatte ich 5 Lämmer bekommen , aber alle so um Ostern herum . Ein kleines Schwarzes war dabei , denn der Papa ist auch ein schwarzer Bretonenbock . Die Bretonischen Schafe sind kleiner als die normalen Hausschafe , sollen aber wiederstandsfähiger sein . Bis jetzt hatte ich aber noch keine Probleme dami . Toi Toi Toi !!Im Juni werden die Alttiere geschoren , dann kommt jemand der das macht . Da er die Wolle behalten darf , nimmt er für seine Arbeit auch nichts . Zur Zeit bin ich fleißig dabei , ein neues Feld ( ca.1 ha )für die Schafe fertig zu stellen . Denn dort säge ich die Bäume zurück , da sie schon sehr in die Breite gegangen sind . Das gibt wieder Kaminholz für 5 Jahre . Anschließend muß ich Pfähle setzen und alles einzäunen . Auf dem Sonntag darf ich mir einen alten Wohnwagen abholen , der als Schafstall gedacht ist . Hoffe nur das dass Wetter weiter so schön mitspielt . Heute waren es gute 11° plus , und der Frühling ist im Anmarsch . Krokusse und Primeln , sowie die ersten Schneeglöckchen kann ich schon sehen .Wird ja auch Zeit , denn Dezember und Januar waren keine guten Monate . Viel Regen , ausnahmsweise eine menge Schnee , und Wind . Da kann man schon verzweifeln . In diesen Monaten ist Innenrenovierung angesagt . Langeweile ist hier für mich ein Fremdwort . Mir fällt immer was ein .Da hjat es der " Bärle " besser , und gönnt sich auf dem Sofa seine " Auszeit " Hund müsste man sein , aber nur bei mir ( Ich weiß , Eigenlob stinkt )

Echt spannend. Wir sind beide Auswanderer. Wie kommt man dazu? Du machst mich richtig neugierig. Zumal ich fast in deiner Ecke gelandet wäre.

un abrazo, Difi
 
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Ich bin Ausgewandert weil .....

Tja , Liebe " Difi " Der Grund meiner Auswanderung , war ein langer Prozess , und Entschuldige , so schnell läst sich das garnicht beschreiben . Also denke ich , ich mach es mal Stück für Stück , denn zum Schluss sprachen 1000 Gründe dafür , " Bloß weg aus Deutschland " .
Diese Verlogenheit , die Anscheißergesellschaft , der Polizeistaat , das Beamtentum ,die Gesetze , die Zukunftsaussicht ,die Chancengleichheit , kein Zusammenhalt mehr ,totales Desintresse , die steigende Kriminalität ,und die Politik , trieben mich dazu, mein Heimatland zu verlassen
In den 20 Jahren Außendienst habe ich meine Mitmenschen kennengelernt . Habe zugehört was sie Sagten und Denken. Unverblümt . Habe gesehen wie sie leben . Einige ging es Gut , andere zu Faul zum Arbeiten ,für mich wie für Westerwelle " Sozialschmarozer " , andere , die meisten , kamen mit ihren 2-3 Jobs so gerade über die Runden .Und immer die Angst im Nacken , morgen Arbeitslos zu sein , und alles was man sich erspart hat ( wenn überhaupt möglich ) wird dann vom Staat abgenommen , bevor man dann in Harz 4 gehen darf . Unsere alten Menschen , die Deutschland wieder aufgebaut haben , bekommen einen Tritt in den Arsch , und werden abgeschoben oder allein gelassen . Leben vor sich hin , und geraten in Vergessenheit . Und ist egal was man sagt , wie man sich äußert , auf immer und ewige diese " Schuldsache ".
Ich hätte gerne weiter gearbeitet , aber bei den vielen Steinen , die man mir, und dem Mittelstand in den Weg legt , habe ich den Schlußstrich gezogen . Es ist nicht mehr mein Vater - Staat . ( Harte Aussage , ich weiß ) , aber , ein Vater kümmert sich um seine Familie , und was machen unsere Politiker und Volksvertreter ?? ( Volksverräter ) geben uns alle einen Tritt . Ich bin auch kein Reicher , und habe mir etwas gesucht , wo ich schnell hinkomme , ohne viele Grenzen zu überschreiten , wofür mein Geldbeutel reichte , und ich halbwegs so Leben kann , das es keinem stört um mein Ding durch zu ziehen . Ich bin ein Schwarzseher , und sehe noch ganz schlimme Zeiten auf Deutschland zukommen . Anzeichen sind schon genügend da , und die Politik sorgt schon dafür , das es dann nicht so schlimm für sie wird . Aber , es wird schlimmer . Spanien ist mir zu Heiß , schlechte Wasserversorgung usw. . Portugal ebenso uind zu weit , um mal eben dahin zu fahren . Also blieb mir Frankreich . Die Immobilienpreise waren damals ein Witz . Natürlich hatte ich auch so meine Traumvorstellung . Haus , Nebengebäude , Land , Blick auf's Meer , und hinter dem Haus , Wald . Jedoch durfte auch ich feststellen , das dass eine andere Liga war . So fand ich etwas im Landesinneren , wo ich es auch nicht weit habe zum Meer . ca. 20 Auto -Minuten . Zu beiden Seiten . Das war vor 12 Jahren . Ich malochte noch mehr , verkaufte das Haus in Deutschland , zog zur Miete ein , und sparte und legte alles beiseite was ging . Plante meine Versicherungen so , das ich über die Runden komme , kaufte vieles auf Vorrat ein , und fuhr es jedesmal rüber . In der Zwischenzeit wurde fleißig Renoviert . Viele lachten uns aus , als sie sahen , was so alles eingepackt und gehortet wurde . Heute , geben mir viele Recht und sehen es anders .Also bewirtschafte ich meinen Hof . Hab eine eigene Wasserversorgung ( in Deutschland ja verboten , sonst können die ja keinen Reibach mehr machen ) und pflanze Gemüse an , was ich auch Esse , ( der rest wird eingekocht ) und halte meinen Viehbestand der eigentlich keine Unkosten macht . Kaminholz ist lang und schmutzig vorhanden , und mit meinem Heizölvorrat und Dieselreserve lässt es sich auch Leben . So bin ich bewappnet , für die Zeit , wo es härter wird .Und , hier habe ich das Recht , Haus und Hof zu verteidigen !!! Anders als in Deutschland.
Zu meiner Auswanderung ;
In meinen kleinen Betrieb , arbeitete ich mit 15 Mitarbeitern zusammen , die alle auf Provision beschäftigt waren .Sie verdienten gutes Geld , denn wer viel leistet , bekommt auch viel . Klar, waren auch immer mal einige dabei , denen es nicht gefiel und keine Lust zum Arbeiten hatten . Aber die hielten sich nicht lange . Der " Stamm " war da , und keiner hatte Sorgen . Dann kam der " Armani- Fritze mit seinem Steinewerfenen und Bücherstehlenden Außenminister . ( Schröder & Fischer ) . Um die klammen Kassen zu füllen , fiel ihnen ein , das es keine Selbstständigen - Mitarbeiter sind , sondern Scheinselbstständige . Also musste ich alle in ein Angestelltenlohn bringen . So nahm das erste Unheil seinen Lauf .Nicht nur in meiner Branche . Mein Betrieb war zu klein , um solche Löhne mit den ganzen Nebenkosten zu zahlen . ( 5 Jahre später hat dann der feine Herr , die " Ich AG " erfunden , um die Arbeitslosenzahlen weiter zu verschönern. Der Schuß ging ja voll nach hinten los , das merkte aber von den " Bürgern " groß keiner . Alle waren geblendet von diesem Scharlatan ) Mit einenmal war alles wieder legal . Doch auch für mich , und meinen Mitarbeitern war es zu spät . Einige Mitarbeiter verließen mich . Um neue Mitarbeiter einzustellen , wurde ein Grundgehalt von 1200.00 € vereinbahrt , und eine Erfolgsprovision . Was bekam ich zu Hören , für 1200€ im Monat stehe ich doch morgens nicht auf , das kassiere ich doch lieber weiter Stütze . Das war wirklich kein Einzelfall . Ich durfte mir Ausreden anhören , da schlackern mir heut noch die Ohren . Die wenige , die kamen , waren stinke Faul , und wollten für dieses Gehalt eigentlich garnichts tun . Es wurde keine Geschäftsabschlüsse gemacht , und trotzdem durfte ich 1200 + Nebenlohnkosten berappen .- Das konnte doch wohl nicht angehen . Diese Schmarozer bekamen sogar vom Gericht Recht . Damit kannte sich das Gesindel aus , und war bestens Informiert . Dann zogen neue Finanzvorschriften ins Land . Alle meine Fahrzeuge wurden mit 1% vom Neupreis , versteuert . Egal ob ich das Auto gebraucht gekauft hatte , oder es schon alt war . Ein Fahrzeug , das mit einer LKW - Zulassung vom Werk aus , gekauft wurde , wurde plötzlich die LKW-Zulassung aberkannt . Anstatt 350 im Jahr , kamen so dann 1240 zusammen . Selbstverständlich " Rückwirkend" Ich fuhr dennoch auf Sparflamme weiter , und war in Gedanken schon weg . 2007 verkaufte ich meinen Betrieb und machte mich von dannen .
Auf die anderen einzelnen Gründe werde ich später Stellung beziehen , und meinen Unmut über die Gesellschaft und Politik freien Lauf lassen .
Nur noch soviel .
Vor Jahren , etwa 1985 , sah ich in einer Gaststätte einen Holzteller hängen , der mir auf anhieb gefiel , und das aussprach , was ich schon seid geraumer Zeit dachte . Der Wirt wollte sich erst nicht davon trennen , somit wurde ein " Gelage " veranstaltet , um an " meinen " Holzteller zu kommen .
Darauf stand eingebrannt :
" Ich wurde geboren ohne es zu wollen,
Ich werde sterben , ohne es zu wollen ,
Drum lasset mich Leben wie ich es will ""
Dieser Spruch sprach mir ja so aus dem Herzen , das ich ihn unbedingt haben wollte . Scheiß was aus dem Rausch . Nun ziert er meine Wand in der Kücke , und selbst die Franzosen ( Bretonen ) können sich mit ihm anfreunden , und haben für meine Gedanken // Willen , Verständnis .
So , jetzt haben wir 1.51 Uhr in der Früh , jetzt bin ich Müd , und mach " Heija"
Bis Dann . Ich wünsch Dir einen schönen Tag , halte durch mit dem Nichtraucherprogramm , und solltest Du immer noch Schlecht-Wetter haben , dann Denk dran . Irgendwann scheint wieder die Sonne .
Tschüssi und liebe Grüße ; Michel
 
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Hola Michel........

bei vielen Menschen ist Unzufriedenheit der treibende Motor zum Auswandern. Besonders die Mittelschicht ist auf der Flucht vor dem Vaterland. Sie verdienen zwar ganz gut im Mutterparadies aber die Abzüge sind heftig. Dazu noch die gesamten Auflagen. Demnächst kommt ein Arzt nach Uruguay. Er arbeitet in Deutschland in einem Krankenhaus. Für eine Praxis ist kein Bedarf. Vielleicht 500 km entfernt, aber dann für viel Geld und mit sämtlichen Auflagen der Versicherungen.
Hier in Uy rollt man den roten Teppich aus. Er wird nicht viel verdienen nur viel arbeiten aber er wird gebraucht. Man wird alles versuchen, dass er sich wohl fühlt.
Auch ich bin der Meinung, dass wenn die Mittelschicht wegfällt bricht die Säule der Gesellschaft zusammen.
Aber es gibt auch andere Gründe des Auswanderns. Das Klima zum Beispiel. Spanien ist nicht heiß. Da gibt es Schnee und Frost. Aber das mediterrane Klima ist einfach sonniger, wärmer, heller. Portugal grenzt sofort daran und hat teilweise ein raues Atlantikwetter. Auch nur ein paar km weiter von Deutschland entfernt. Habe festgestellt das wir nicht häufig in Deutschland waren als wir in Spanien lebten. Und vorher kam es auf eine halbe Std. Flugzeit mehr auch nicht an. Wir hätten uns auch für Frankreich entschieden. Auf Grund der Küche. Herr Difi ist der Typ, der für ein Fressnäpfchen meilenweit fährt. Aber die Steuerliche Seite war nicht sehr attraktiv. Besonders die Luxussteuer für Ausländer, die nicht ständig dort wohnen. Immerhin ist die Geschichte schon 16 Jahre her. Da war Spanien einfacher.

Brauche jetzt auch eine Mütze Schlaf, Difi
 
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Hallo an Euch,

ich machs mal einfacher.:)

1983 bin ich mit meiner zukünftigen Frau, welche in Argentinien aufgewachsen ist, nach einem Urlaub dort in Argentinien ausgewandert.

Der Grund, war ganz einfach. Im Urlaub dort, hatte ich gemerkt, was es heist frei zu sein und das Leben sozu leben, wie es einem einfach gefällt, ohne an morgen zu denken und auch nicht an gestern.
Das hat dann 20 Jahre funktioniert. Es waren meine schönsten 20 Jahre bisher in meinem Leben gewesen.
Das zurückkommen war dann eine Entscheidung, welche sich hauptsächlich aus der politischen Situation dort ergeben hatte.
Aber ich bin mir nicht so sicher, dass es eine gute Entscheidung war, wieder zurück zu kommen in dieses sture Leben der ersten Welt, wie man so schön sagt.

Das ist eigentlich alles dazu:):)

Liebe Grüsse Ruedi:wave::wave:
 
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hallo michel und difi und ruedi,

ich hänge mich einfach mal dran.
mein auswanderungsdatum liegt nun schon 38 jahre zurück und trotzdem waren es wohl die gleichen gründe die man auch heute noch hat .
einfach weg ..............weit weg von einer unglücklichen liebe :D
neue eindrücke sammeln, ein jobangebot welches ich damals nicht auschlagen konnte /wollte .
es war schon eine sehr emotionale zeit für mich ,ich hatte heimweh ohne ende und bin trotzdem geblieben :D

lg ory
 
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Liebe ory,
ich bin nicht mit einem Job Angebot ausgewandert,
sondern ganz ohne jeglichen Plan. Einfach weg.
Dort in Argentinien, hab ich mit den Einheimischen und auch mit den ärmsten und reichsten gelebt. Ganz einfach so wie es kommt, ohne jegliche Sicherheit von irgend welchem Arbeitgeber im Rücken. Die einzige Sicherheit, war, arbeiten um zu überleben.

Gruss Ruedi:wave:
 
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Bon jour émigrant, hallo Michel,

Deine Beschreibung der Empfindungen vor der Auswanderung lesen sich bitter. Geht es Dir heute wirklich besser?

Wenn jemand unbedingt "wohin" will, kann ich das gut nachvollziehen. Wenn man auschließlich von "etwas weg" will, frage ich mich, ob es einen nicht wieder einholt ... hmmm:idee:.

Das sind so Gedanken eines "bodenständigen Daheimgebliebenen", sorry!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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Hallo Ihr alle zusammen ,
Ory , Heimweh , oder wie man es nennen mag , ist immer noch ein Aspekt. All die Bekannten zurück zu lassen , mit denen man auch schöne Zeiten gehabt hat , ist schon schwer . Hinzu kommen die Bräuche , die es in Frankreich so nun mal nicht gibt . Das aber legt sich mit der Zeit . So weit bin ich nun mal nicht weg , und einige halten die Stange und kommen zu Besuch . Irgendwann , habe auch ich gemerkt , das ich mich verändert habe , und vieles nicht mehr sooooo eng sehe . Das ist aber ein Prozess , der kommt von alleine , wenn man sich erst einmal damit abgefunden hat , und sein neues Leben in vollen Zügen lebt . Dann sieht und merkt man , das es auch anders geht . Dennoch höre ich jeden Tag SWR 4 , und das nicht nur weger der deutschen Musik .

Difi , Du hast vollkommen Recht , wenn der Mittelstand weg bricht , kann etwas nicht stimmen , und der Schaden wird Riesengroß . Habe die Tage im " Spiegel " gelesen , das im letzten Jahr ca.200.000 Menschen das Land verlassen haben . Die gehen doch nicht alle ohne Grund . Das wird noch was geben !!

Ruedi ,mutig von Dir , so einfach weg , ohne dieses und jenes . Das könnte ich nicht . Bißchen Sicherheit bräuchte ich schon . Aber das bewundere ich auch von einigen Bekannten . Die verschwinden einfach mal für ein Jahr , und treiben sich irgendwo auf der Welt rum . Kommen jedoch immer wieder . Das ist ihre " Auszeit " .

LG: Michel
 
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Bon jour émigrant, hallo Michel,

Deine Beschreibung der Empfindungen vor der Auswanderung lesen sich bitter.

Herzliche Grüße von
Leòn
Das seh ich auch so, aber kann es auch nachvollziehen. Der Mittelstand hat es schwer, während gleichzeitig die grossen Unternehmen ihre Kosten/Verluste aus dem Ausland hier von ihrer Steuerschuld abziehen können und mehr noch, Geld dazu bekommen.

Aber schlimmer sind mMn. Beispiele wie Müller-Milch.
Müller bekam Sachsenmilch zwar umsonst, baute aber für mehr als eine halbe Milliarde Euro in Leppersdorf bei Dresden die größte Molkerei Europas. Die Hälfte des Betrags,also gut 250 Millionen, kam laut Managermagazin als Subvention (EU-, Bundes- und Landesmittel) wieder herein.
Die Millionen-Förderung wurde nur bewilligt, weil Müller versprach, 144 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Kurz darauf legte er aber zwei Werke, eins in Vienenburg am Harz und eins im westfälischen Amelunxen still. Dort gingen 165 Jobs verloren. 148 kamen am neuen Standort hinzu. Unter dem Strich wurden also mehr Stellen vernichtet als geschaffen. Das sind wahrscheinlich nicht die einzigen besonders teuren Arbeitslosen der Aufbau Ost Politik.:rolleyes:

Aber zurück zum Thema.

Ich habe mich bisher nur einmal vor einigen Jahren damit beschäftigt, ob ich mich bei dem schweizer Mutterkonzern meines damaligen AGs direkt bewerben sollte. Hab es dann aber gelassen. War mir zu viel, mit 3 Kindern in der Ausbildung.
Mein Bruder hat lange in Paris gelebt und ich liebe die Provence.:)
Das gilt ja nicht.:D

Finde es in jedem Fall mutig, seine Zelte hier einfach abzubrechen.:)
 
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Tja einfach ist es nicht....oder doch?

Herr Difi sagte vor vielen Jahren...die ganze Welt steht uns offen, was machen wir eigentlich in Berlin? Ich Weichei wollte in Europa bleiben, damit man schnell zur Familie konnte. Wir fuhren mit dem Auto durch Frankreich und blieben fast im Dorf ORX Nähe Biarritz hängen. In Italien hatten wir eine tolles Angebot in Levanto und Portugal in St. Antonio. Aber in Andalusien blieben wir dann hängen.

Aber auch da schlug Europa zu. Unser "Geheimtipp wurde zum Massenanlaufpunkt . Irgendwie hatten wir es uns anders vorgestellt. Da aber Auswandern keine Konsequenzen hat und hinter uns die eiserne Tür zugeschlagen wurde, versuchten wir uns neu zu orientieren.

Nur ein Umzug. Ob nun 3 Stunden, 3 Tage oder 3 Wochen. Nur eine Veränderung von Punkt A zu Punkt B.:D

LG, Difi
 
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zum Schluss sprachen 1000 Gründe dafür , " Bloß weg aus Deutschland " .
Diese Verlogenheit , die Anscheißergesellschaft , der Polizeistaat , das Beamtentum ,die Gesetze , die Zukunftsaussicht ,die Chancengleichheit , kein Zusammenhalt mehr ,totales Desintresse , die steigende Kriminalität ,und die Politik , trieben mich dazu, mein Heimatland zu verlassen ...

Tucholski sagte: Deutschland ist das größte Gefängnis der Welt. Man unterhält es, indem man der einen Hälfte der Bevölkerung Privilegien gewährt, damit sie als Gefängniswärter die andere Hälfte der Bevölkerung überwachen. Das läuft dann wieder auf Oppenheimers: "In Deutschland ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist" hinaus, denn diese "Gefängniswärter" sind mit ihren Privilegien auch nicht glücklicher. Wegen denen bleiben sie aber als Gefängnisaufseher im Land. Sie sind ja nur in Deutschland priviligiert und würden im Ausland ihre Privilegien verlieren. Wehe also, wenn jemand anderes unerlaubt die Privilegien der Gefängnisaufseher verletzt - dann bekämpfen sie den Gefängnisinsassen schlimmer wie ihre eigentlichen Feinde. Ohne die vielen Privilegien wäre Deutschland nicht Zombieland.
Allerdings ist dieses "deutsche Wesen" ja nicht so neu ...

Beamtenwillkür treibt mich fort von hier.
von Friedrich Franz Karl Hecker
(Advokat, Politiker und 1848-er Revolutionär)

Leb wohl, du teures Land, das mich geboren,
Beamtenwillkür treibt mich fort von hier.
Ich hab das freie Amerika mir auserkoren.
Dort scheint allein der Freiheit Sonne mir.
Dort drücken mich nicht der Tyrannen Ketten,
dort schätzt man erst des Lebens hohen Wert,
und wer sich will aus Sklaverei erretten,
der folge mir, denn dort wird er erst geehrt

Dort kennt man nicht die stolzen Staatsbeamten,
verprassend nur des Landmanns sauren Schweiß,
dort freut der Mensch sich seiner Menschenrechte,
er erntet auch selbst die Frucht von seinem Fleiß.
Es quälen ihn nicht jene amtlichen Müßiggänger,
durch Fürstengunst betitelt und priviligiert.
Das Sklavenwort 'Euer Gnaden' und 'Gestrengen'
ist aus dem Reich der Sprache weit entfernt
 
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Hallo Leon
Bon jour émigrant, hallo Michel,

Geht es Dir heute wirklich besser?

Wenn jemand unbedingt "wohin" will, kann ich das gut nachvollziehen. Wenn man auschließlich von "etwas weg" will, frage ich mich, ob es einen nicht wieder einholt ... hmmm:idee:.

Das sind so Gedanken eines "bodenständigen Daheimgebliebenen", sorry!


Im Moment geht es mir besser , ich kann für mich sorgen , und bin für alles selbst verantwortlich . Keiner redet mir darein .
Mit dem anderen hast Du vielleicht Recht . Vielleicht wollte ich nur weg ,um allem zu entfliehen . Vielleicht bin ich auch immer noch auf der Suche nach mir selbst , und habe meinen Platz immer noch nicht gefunden ? (Ich fühle mich aber Sauwohl hier ) Der Drang , einfach " Weg " war schon als Junge in mir drinn . Kirmes , Zirkus , Schiffahrt , mit Zigeunern los , ( nicht Lachen ) das waren meine Kinderträume . Ich war schon immer Rast & Ruhelos , und immer auf der Suche nach was neuem . Unterwegs sein , auf Reisen , Heute hier , Morgen dort . Ich kann und konnte es mir nicht vorstellen , in einer Fabrik zu Arbeiten und dort alt zu werden . 3 1/2 Jahre Lehre reichte mir vollkommen . So hatte ich ein turbolentes Arbeitsleben , und Denke nun , das ich da angekommen bin , wo ich nun bin . Ob das meine Bestimmung ist , weiß ich nicht , aber auf jedem fall ist das ein Platz hier , wo ich zur Ruhe kommen konnte .Ob mich alles irgendwann einholt ? Hm:rolleyes: , weiß ich nicht . Ich wünsche mir dann , das ich dann reifer bin , und die Kraft ,die Ausdauer und die Geduld habe , mich all dem zu stellen .bis dahin aber , lebe ich in " meiner Welt " .

>> Das sind so Gedanken eines "bodenständigen Daheimgebliebenen", sorry!<<

Aber das ,lieber Leon , einen "bodenständigen Daheimgebliebenen", finde ich auch gut . Wenn man alles hat , eine Familie die den Halt gibt ,ein gutes Umfeld , ist doch auch was schönes . Dafür must Du nicht " sorry " sagen . Zum Glück sind die Menschen verschieden , und passen nicht alle in ein Schema . Ich habe noch 5 Geschwister , und die sind auch alle " bodenständig " . Da bleibt nur ein Resultat offen , " man muß mich früher vertauscht haben " :)))
Laß es Dir gut gehen , Du "" bodenständiger " ( das sollte ein Spaß sein !!! )
und vorab wünsche ich Dir schon mal ein schönes Wochenende .
LG. Michel
 
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Hallo Manno ,

Ich muß Dir einfach sagen , Dein " Senf " dazu war Toll , Klasse und und und .
Zweimal habe ich es mir durchgelesen , und zu guter letzt , sogar noch einmal per Lautsprecher angehört . Deinen Beitrag musste ich mir sofort ausdrucken .Es ist für mich sehr tiefsinnig und regt zum Nachdenken an !!! Auch das " Abschiedsgedicht " von Friedrich Franz Karl Hecker , kam doch sehr gut rüber , und berührte mich sehr . Werd mich mal auf die Suche im Internet machen , was noch so alles von ihm zu lesen gibt .
Danke für Deinen Beitrag , er hat mich wirklich tief bewegt / gerührt .
LG. Michel
 
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Jepp....jetzt reizt mich doch was von mir rein zu stellen.

Aber erst mal Leòn...wenn alle auswandern würden wäre Deutschland nicht leer, andere Völker rücken nach. Nur WERbezahlt dann die Rente?;) Bleib ja da und halte durch.:D
Ohne Blödsinn, es gibt zur Zeit die größte Auswanderungsrate seit 1954. Auf der einen Seite suchen viele ihr Glück im Ausland mit Arbeit, wo sie in Deutschland arbeitslos wären. In vielen Ländern werden gute Handwerker gesucht. Ein Freund von uns arbeitet in Norwegen als Tischler. Er bekommt die Dunkelkrise und wird deshalb nach Uy kommen. Gleich am ersten Tag hatte er einen satten Sonnenbrand. Nun hatte auch Uy kurzfristig einen Indianer.:D Er wird hier nur einen Bruchteil verdienen aber vielleicht eine Lebensqualität finden.

Wem Deutschland gefällt, der soll um Himmelswillen dort bleiben. Ist ein schönes Land. Meine Wurzeln sind da. Will ich auch nicht verleugnen. Mein Bruder bekommt schon die Reisekrankheit wenn er sein Paarseelendorf verlässt. Jeder sollte nur ein Ziel haben...glücklich zu werden.

Vor eigenen Problemen kann man nicht weglaufen. Die nimmt man mit. Das sind die, die dann scheitern. Dann ist das Land schuld, die Menschen, Die Sonne........und überhaupt. Menschen auf der Flucht, die sich selber verlieren.

Für uns war der Weg richtig. Auch mit dem Umweg über Spanien.

Hier meine ersten Erfahrungen mit Auswandern.

AUSWANDERN die ERSTE


Als wir in Deutschland unseren Mitmenschen mitteilten, dass wir vorhatten nach Andalusien auszuwandern, waren die Reaktionen sehr unterschiedlich. Eigentlich freute sich nur meine beste Freundin so richtig. „Spannend!“ kommentierte sie. Dabei sprühten ihre großen Augen kleine Blitze der Zustimmung. Ansonsten war von Irritation bis zur totalen Ablehnung alles vorhanden. Es überraschte uns, wie negativ die Äußerungen waren. Unsere Kinder nahmen es noch relativ gelassen auf, obwohl ihr krampfartiges Lächeln die Lippen unnatürlich verzogen. Es stand in ihren Gesichtern, dass sich andere Menschen in unserem Alter im Altersheim anmelden und nicht ins Ungewisse ziehen. Vielleicht sahen sie auch nur das Erbe ins Ungewisse ziehen.
Die ältere Familiengeneration war fassungslos. Sahen sie doch ihre private Altersversorgung entschwinden. Trotz unseres Hinweises, dass man auch mit 90 in Andalusien leben könnte, stießen wir auf völlige Verständnislosigkeit, denn schließlich kam Montag die Fußpflege, Dienstag war Waschtag, Mittwoch Frau Zipppelich, Donnerstag zum Arzt, Freitag die Massage und am Wochenende musste man den Kindern ein schlechtes Gewissen einreden.
Das nennt man ausgefülltes Leben.
Als wir dann vorsichtig das bessere Klima für ältere Knochen ansprachen, wurden wir gleich unterbrochen: “Um Gottes Willen! Ich vertrage diese Hitze nicht!“ Ich habe oft im andalusischen Winter in die kalte Luft parodiert: “Ich vertrage diese Hitze nicht“! Die Kiefer taten mir schon weh von ganzem Zähnegeklapper. Man stelle sich vor, 8° und ein unbeheiztes Bad. Da wird das Duschen zur Mutprobe. Höhepunkt ist, wenn einen die Gasflasche im Stich lässt, genau in dem Moment, wo man sich gerade die Haare eingeseift hat. Da fällt einem nur eines ein, ein Tarzanschrei: “Ich vertrage diese Hitze nicht!“
Bei dem ersten Besuch in Almería sahen wir viele Menschen in den Bergdörfern, die draußen saßen und miteinander quatschten und lachten. Wenn auch manch Oma nicht mehr so flott über die Straße hüpfen konnte, entdeckten wir bei den Frauen keine einzige Gehhilfe. Die hielten sich eher an einem Glas Wein fest. Bei den vollbesetzten Männerbänken sahen wir einige Stöcke, die teilweise zur Untermalung von Worten in der Luft herumschwirrten. Aber auch die Männer hielten sich lieber am Rotwein fest.
Wenn ich meine Mutter besuchte, stolperte man schon im Hausflur über diese „Gehwägelchen“. Sie waren mit Namensschildern versehen und durch Fahrradketten gesichert. Früher standen da Kinderwagen und Dreiräder. Überhaupt bestanden die Themen der Besitzer von rollenden Stützen fast nur aus Krankheiten und Ärztetourneen. Seltsamerweise musste es sich um ein Frauenleiden handeln, denn Männer sah ich sehr selten mit so einem Klammerbeutelporsche. Die weiblichen stolzen Besitzer tauschten vertraulich Geheimtipps von Wunderdoktoren aus. Das erste Wunder stellte sich sofort ein: das Namensgedächtnis funktionierte kurzfristig wieder.
Wenn der Luxus-Einkaufs-Wagen meiner Mutter den der Nachbarin traf, wurden erst einmal die Neuigkeiten ausgetratscht. Dabei habe ich oft beobachtet, dass alle Arme den Tratsch unterstrichen, ähnlich wie bei den spanischen Bauern nur hätten die dabei den Wein verschüttet. Flink wie alte Eichhörnchen traten sie von einem Bein aufs andere und schnatterten mit den Unterkiefern. Die Rollkrücken wurden nicht mehr beachtet. Mir fiel auf, dass ein unbedingtes Muss zur Ausrüstung von einem „Gehstatussymbol“ ein zusammenklappbares Sitzkissen war. Ich habe zwar nie die Frauen auf einer Bank sitzen sehen, aber alle hatten solch ein kariertes Klapppolster dabei. Als ich nachfragte, kam die entrüstete Antwort: „Zum hinsetzen sei es viel zu kalt, man wolle sich ja nicht die Blase erkälten!“ Da stand ich wieder wie ein getadeltes Kind und sehnte mich weit weg.
Unser Bedauern über die Inkenntnissetzung kam zu spät. Wir wurden mit negativem Müll zugeschüttet.
Das nächste Mal schreiben wir eine Ansichtskarte wenn wir angekommen sind.
Kaum zu glauben das des Deutschen liebstes Kind der Urlaub ist. Verbunden mit ausgiebigen Reisen. Meine Großmutter sagte immer: “Reisen bildet.“ Da gab`s wohl noch keinen Ballermann. Enge Verwandte fragten uns, ob man von den augenblicklichen Bränden betroffen sei. Vielleicht würden diese Menschen auch einen Münchner fragen ob er von dem starken Wellengang der Nordsee betroffen wäre. Zumindest versetzt es einen kleinen Stich, dass man sich nicht mal die Mühe gemacht hat, in einen Atlas zu schauen. Wo man doch sich so viel Mühe gemacht hat, all unsere Pläne in Frage zu stellen.
Nachdem uns nichts aufhalten konnte, bekamen wir noch zum Schluss mehrfach den guten Rat, nicht den Neid der armen Bevölkerung zu wecken. Es wäre sinnvoll nicht zu zeigen was man hat, das könnte böse Folgen haben. Dabei machten sie teilweise Gesichter in Richtung „das große Grauen“ und Gesten wie „Rübe ab“.
Im Süden Spaniens angekommen, waren wir mit dem Aufbau unserer neuen Heimat beschäftigt. Die guten Ratschläge verblassten allmählich. Wir hatten mittlerweile sogar ein paar Entschuldigungen für die Familienmitglieder gefunden. Wir fühlten uns dynamisch und versuchten uns im neuen Leben einzurichten.
Eines Tages fragte ich eine Spanierin nach der wunderschönen Stuckarbeit am Eingang ihres Hauses. Und schon befand ich mich auf einer Schlossbesichtigung. Freudig zeigte sie mir alle Errungenschaften im Haus. Sie war sehr stolz auf ihren Besitz. Spanier zeigen sehr gerne was sie haben.
Wie war das mit dem Ratschlag in Puncto Neid?
Schon nach wenigen Wochen teilte uns ein spanischer Freund mit, dass man sich Sorgen um uns mache. In Andalusien leben die Spanier nicht auf dem Land. Dort wird gearbeitet oder am Wochenende gefeiert. Das alltägliche Leben spielt sich im Dorf ab. Zumindest da, wo der Tourismus nicht alles zerstört hat.
Ein Deutscher würde unsere Finca vielleicht als erstrebenswert bezeichnen und einige würden vor Neid platzen. Der Spanier sieht nur unsere Einsamkeit, die fehlende Kommunikation, keinen sozialen Verbund, keine Kinder, nicht mal ein Pferd.
In ihren Gesichtern liegt oft ein Bedauern. Sie kennen deutsche Wertigkeiten nicht, warum auch!?
Es hat uns mutig gemacht. Wir werden jederzeit wieder von vorne anfangen. Das Ziel ist der Weg dahin.
Dann heißt es:

AUSWANDERN die ZWEITE
 
Ich bin Ausgewandert weil .....

Hey Michel...bist du eingepennt? Was macht deine Welt?

LG, Difi
 
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Guten Morgen Difi Natürlich bin ich nicht eingepennt , aber bald tue ich es . Es ist ja schließlich hier auf der andren Seite 2.43 in der Früh . Habe aber gestern schon deinen Beitrag gelesen.Ist doch ein goßer Untersched zwischen den Länder . Hier gibt es nicht soviele Feste . LEIDER !! Wir sind ja auch auf dem Land , ab die Menschen öffnen sich " Fremden gegenüber " sehr spät . Das dauerte so 2 Jahre . Bei Engländern dauert es länger , oder es kommt garnichts zustande .Gut , unser nächster Nachbar hatte damit keine Probleme . Alle anderen warteten es mal ab . Mittlerweile ist das Verhältnis "Super " . wir stehen uns alle mit Rat und Tat zur Seite . Ich mit Tat , die anderen mir mit Rat und Tat. Aber das man so einfach zu Besuch kommt , das gibt es hier nicht so. Das wird immer mit etwas verbunden . Aber Hilfsbereit sind sie alle .Feste , fangen hier immer erst ab 23 Uhr an , und gehen dann bis 4-5 Uhr in der Früh. Es seid denn , es ist Dorffest .

Nun eine kleine lustige Geschichte :
Ich hatte mich mal auf einer " Party " verlaufen . Am Tage sah ich ein kleines Hinweisschild , wo nur drauf stand " Fest ". Also bin ich Abends mit dem Auto los . Durch das 1 Dorf , dann folgten noch 4 weitere Dörfer , dann ging es in den Wald . Nach ca. 10.Min , erreichte ich den Parkplatz . Einige Felder dienten zur Stellfläche der Fahrzeuge - Sie kamen aus ganz Frankreich . Musik hörte ich noch keine . Daher schloss ich mich dem Pulk an , der immer in einer Richtung ging . Wohnmobile , Transporter, Autos aller Art, vollgestopft mit Bier und Wein standen auf den Grünflächen . Leise hörte ich schon etwas Musik . ( Wie gesagt , ich wußte nicht was das für ein Fest war ) Die Trommelmusik kam immer näher . Seltsame Gestalten kamen aus den Büschen mit Laubkronen auf ihren Köpfen . Von einigen Parknieschen zog ein verdächtiger Geruch zu mir . Mir schwante schlimmes . Als ich auf dem Festplatz angekommen war , hatte ich meine Gewißheit . Ich war auf einem Hippifest gelandet .:schock:Alle Altersklassen waren vertreten !!! Gut , manche Musik konnte man sich anhören , aber der Rest ? , der ging überhaupt nicht . Ich trank noch einige Weine , aber dann wurde es Zeit für mich zu gehen . Die waren auch alle Nett , und Höflich , jeder bot mir irgendwas zum Rauchen an , was ich aber Dankend ablehnen musste . Ich stehe da nicht mehr so drauf . Die Zeiten sind lange lange vorbei . Außerdem machte mich der Geruch / Duft dösig .:eek:
Am nächsten Tag erzählte ich meinen Nachbarn " Henri " von der Feier . Oh was hat der gelacht , und sofort seiner Frau Bericht erstatten . Auch Sie konnte nicht mehr , und lachte schallend . DIE , haben das gewusst , was das für ein Fest war . Dieses Fest dauert immer 2 Tage , also geht das über das ganze Wochenende . Es findet jedes Jahr in unserer Umgebung statt . Der größtteil der Gäste fährt auf den 3 Tag wieder Heim . Also Montags . Wenn man keine wichtigen Termine oder Besorgungen zu der Zeit , in dieser Gegend zu machen hat , meidet man die Ecke am besten . An jeder Srassenecke , im Umkreis von bestimmt 10 km , ist ein Polizeiaufgebot vertreten , das man meinen könnte , aus der ganzen Bretagne wurden die zusammen gezogen . Kontrolle , Alkohol und Drogen !! Und der Michel wollte nur Brot holen . Zum Glück hatte ich Besuch , und mein Neffe ( 12 Jahre alt ) saß neben mir . Sonst hätten sie mich auch auf den Kopf gestellt und geschüttelt , um zu sehen was da raus kommt . Jede menge Leute saßen bereits an dieser kleinen Ecke , und warteten auf den Abtransport . Arme Schweine .

Wenn aber hier die " Fest- Noz " Feste sind , Bretonische Heimatfeste mit Sang und Tanz , dann stehen seltsamer Weise nirgends Polizei herum . Hat bestimmt was mit dem "" Seriösen "" zu tun . Gebechert wird aber auf solchen Festen auch mehr als genug . Auf dem ersten Fest wo ich war , fragte ich den Bürgermeister , in der Früh so gegen 4Uhr , nach Polizeikontrollen . Er meinte nur , " kannst du noch fahren ? dann fahr . Aber Langsam " Recht hatte er .
Es war zwar verdammt " Windig " aber nirgnds eine Kontrolle . Hm .
Fazit : Andere Länder. andere Sitten , andere Feste ,andere Kontrollen .
So , das war es mal wieder für Heute Früh . 3.37 Uhr , hau mich jetzt eine Runde auf's Ohr . ( Klatsch -Klatsch - Klatsch )
Sollten wir uns nicht mehr Hören oder Lesen , ein schönes Wochenende wünsche ich Dir . :wave: Tschüssi ; Michel
 
Ich bin Ausgewandert weil .....

hallo,
ich bin ausgewandert weil ich im KLONDIKE mit den sourdoughs gold pannen wollte,die woelfe in der mitternachtssonne heulen hoeren wollte.
ich wollte in den richardson-und ogilvies den regenbogen und die aurora borealis anfassen und den dempster und skyway traveln.
haett ich's nicht getgan, haett ich mich mein ganzes lebenlang gefragt,was ich verpasst haette.

gruess euch alle
cassandra :schaukel:
 
Ich bin Ausgewandert weil .....

Hola Cassandra...

genau das ist es! Lebe deinen Traum und träume nicht vom Leben.

Wenn jemand glücklich ist mit seinem Leben, warum soll er auswandern? Aber wer sich nach was sehnt, soll es ausleben. Diese ganzen Ängste, was ist wenn?
Ich lebe in einem Land ohne sozialer Hängematte. Ist interessant was auf einmal alles möglich ist. Der Deutsche hat keine wirkliche Not. Es gibt Armut aber keine gravierende Situationen. Alle Arbeitslosen sollen sich bitte für eine Min. vorstellen, der Staat tut nichts für sie...nada..gar nichts..keinen Pfennig, Cent oder Pesos. Da wäre Umdenken angesagt.
Auswandern vergrößert zumindest den Horizont.

Michel...ist doch eine lustische Erfahrung.

Hab da auch was:

Bienvenido


Eine der ersten Fragen die man mir in Spanien stellte war, „wo ich tanken würde?“ Ich antwortete ohne mit der Wimper zu zucken: “Bei BIENVENIDO“ an der Hauptstrasse
.
P A U S E

Dieser inhaltslose Blick der Fragesteller irritierte mich etwas. Umso größer die Schweigminute wurde, umso irritierter wurde ich. Ich versuchte zu erklären, wo die Tankstelle ist und nach einer kleinen Ewigkeit sahen sich die Verstummten mit Inhaltsvollen Blicken an und brachen in schallendes Gelächter aus.
OK, die Vokabel „WILLKOMMEN“ hatte ich gelernt.

Ein paar Tage später versuchte ich bei einem Schreiner (mit Händen und Füßen) für meine COCHINA, PUERTOS zu bestellen. Irgendwie war der Mann überfordert. Erst starrte er mich mit herunterhängendem Kiefer nicht gerade intelligent an. Dann ruderte er mit den Armen und faltete die Hände zusammen und stieß gen Himmel Worte aus, die ich nada verstand. Immer mehr Leute kamen von allen Seiten in die Schreinerei. Ich wurde zum unfreiwilligen Mittelpunkt. Innerhalb von Sekunden entstand um mich ein Tumult der sich aus einem Klangbrei von intonierten Tönen zusammensetzte.
So schnell es eine Damenhandtasche zuließ, kramte ich mein kleines Wörterbuch hervor. Ich blätterte fieberhaft in dem viel zu kleinen Seiten mit der viel zu kleinen Schrift. Also neue Suche, diesmal die Brille. Mittlerweile kamen die Nachbarn von der Straße und stimmten in den Lärm ein. Einer japste so nach Luft, das sein Gesicht puterrot anlief. Er wusste nicht ob er sich zuerst die Tränen abwischen oder den zuckenden Bauch halten oder doch lieber die Faust auf die Tischplatte sausen lassen sollte.
Dann hatte ich es endlich:

COCHINA= SAU
COCINA = KÜCHE
PUERTO = HAFEN
PUERTA = TÜR

Nun ja ein Schreiner bekommt nicht täglich den Auftrag einen HAFEN für eine SAU zu bauen.
Ich habe die Küchentüren bekommen und machte monatelang einen großen Bogen um die Schreinerei(Schweinerei?LAlalalaa),
und konnte wieder 4 Vokabeln mehr.

Dann muss man nur noch in einem Lokal Lauthals über 10 Tische eine COLA bestellen und drauf aufmerksam gemacht werden, das man soeben einen SCHWANZ bestellt hat und gleichzeitig anzügliches Kellnergrinsen ertragen, dann hat man die Nase gestrichen voll und meldet sich zum ersten Spanisch-Kurs an. Um zu lernen: YO SOY la RUBIA!

Eine schöne Woche, Difi
 
Ich bin Ausgewandert weil .....

Guten morgen Difi,:) gut geschrieben:):)

sehr gut Difi, genau so ist es. Und das ist ja gerade das schöne und daran.
Dann kommt noch dazu, dass man endlich anfangen kann anders zu Denken als es in diesem Stressrytmuss hier in Europa leider Vorschrift ist.
Auch wenn dann viele zurückgebliebene einen nicht mehr richtig folgen und verstehen können, macht es einem auch nichts mehr aus, da man eben die Erfahrung hatt, dass es auch an anderen orten ein schönes Leben gibt. Vielleicht noch schöner und vor allem offener.
Und wenn man dann aus auch welchen Gründen zurückkommt, kann man das Leben hier nicht mehr so richtig nachvollziehen.


Liebe Grüsse Ruedi:fans::fans::wave:
 
Zitat von cassandra
haett ich mich mein ganzes lebenlang gefragt,was ich verpasst haette.
….............wenn die möglichkeit besteht……… sollte man seinen traum verwirklichen .ich denke das du es auch nie bereut hast ausgewandert zu sein .


auch ich habe da was ………wir lachen heute nach über 30 jahren noch darüber .

mein erstes weihnachten in spanien . gewohnt von zuhause wollte ich eine gans für die feiertage haben ,mein spanisch war …….naja im anfänger stadium halt .ich hatte mir das wort „gans“ auf spanisch zuhause schon eingeprägt ,und während der autofahrt zum markt (damals etwas über eine std.heute 15 min.) sagte ich mir immer das spanische wort für gans vor ,„ganso“,ganso ganso ganso irgendtwann warum auch immer gato gato gato.am stand angekommen 4 leute standen vor mir . .gato,gato gato. endlich war ich dran .ganz stolz verlangte ich eine gato…………den rest hat difi schon wunderbar beschrieben .mir ging es tatsächlich nicht anders .mit arme und beine versuchte ich der marktfrau und den umstehenden menschen zu erklären das ich zu weihnachten immer eine „gato „ esse. Es hat sage und schreibe eine viertel std gedauert bis ich dann endlich in der hintersten ecke eine aufgehängte frische gans entdeckte……………als ich darauf zeigt war das gelächter groß .ich denke auch die leute die das ende der geschichte nicht abgewartet haben erzählen sich heute noch das die deutschen zu weihnachten „ katzen „essen .
 
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