Hauskauf mit Mobilfunkmast in der Nähe (2.400 µW/m²) & Wasserader – Entscheidungshilfe gesucht

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20.06.25
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Hallo zusammen,

wir als Familie mit Kindern stehen aktuell vor der Entscheidung, ein Einfamilienhaus in Riegelsberg (Saarland) zu kaufen.

Das Haus gefällt uns grundsätzlich sehr gut, aber nach einer baubiologischen Untersuchung sind bei mir Zweifel aufgekommen – und ich hoffe auf eure Erfahrungen oder Einschätzungen.

Folgende Punkte wurden festgestellt:
  • Hochfrequenzbelastung:
    In den Wohnräumen wurde ein Wert von bis zu 2.400 µW/m² gemessen.
    Als Hauptquelle wurde ein Sendemast in Sichtweite identifiziert, der sich in etwa 280 m Entfernung vom Haus befindet (Luftlinie, ohne direkte Hauptstrahlachse).
  • Wasserader:
    Eine Wasserader wurde im Bereich der Diele und des Waschraums festgestellt.
    Sie verläuft nicht unter Schlafplätzen.

Hintergrund zum Sendemast:

Es handelt sich um den Sendemast Riegelsberg –Schocksberg, das höchste Bauwerk im Saarland (ca. 287 m, Baujahr 1976).

Er wird von der Deutschen Funkturm GmbH betrieben und sendet u. a.:
  • UKW-Radio (z. B. Radio Salü mit bis zu 100 kW),
  • DAB+ Digitalradio,
  • DVB-T2 Fernsehen (bis 50 kW),
  • und vermutlich auch LTE/5G-Mobilfunk.

Laut Bundesnetzagentur ist der Mast standortbescheinigungspflichtig, das heißt: die gesetzlichen Grenzwerte werden eingehalten. Dennoch liegen die gemessenen Werte deutlich über baubiologischen Richtwerten.

Meine Fragen an euch:

  1. Wie würdet ihr eine HF-Belastung von 2.400 µW/m² im Alltag bewerten – vor allem bei dauerhaftem Aufenthalt im Haus?
  2. Welche Relevanz messt ihr dem Thema Wasserader bei, wenn sie nicht unter dem Schlafbereich verläuft?
  3. Habt ihr selbst Erfahrungen mit solchen Situationen beim Hauskauf oder im Wohnumfeld?
    Wie seid ihr damit umgegangen?

Ich möchte weder dramatisieren noch bagatellisieren – mir ist einfach wichtig, eine fundierte Entscheidung zu treffen, mit Blick auf Gesundheit, Alltagstauglichkeit und langfristiges Wohlbefinden.


Vielen Dank im Voraus für eure Rückmeldungen!
 
zu 1: Da zu wohnen ist meiner Meinung nach Selbstmord in Zeitlupe, der Sender ist viel zu nahe. Abschirmung bringt in so einem Fall auch nicht mehr viel, ausserdem kann man nicht im Garten sitzen.

zu 2: Ich messe Wasseradern keinerlei Relevanz bei, ist bei der Lage in Nähe des Sendeturmes wohl auch irrelevant

zu 3: keine Erfahrung mit Hauskauf
 
ich denke das Haus würde dir keine Freude machen, nachdem was du schon alles in Erfahrung gebracht hast @Tem22

ich hab mal den Copiloten befragt

Für Schlafbereiche liegt der baubiologische Richtwert bei maximal 10 µW/m², idealerweise sogar unter 1 µW/m²3. Aus dieser Perspektive wäre der gemessene Wert von 2.400 µW/m² als stark erhöht einzustufen und könnte bei empfindlichen Personen zu Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Nervosität beitragen.

Da der Sendemast in Sichtweite und nur 280 m entfernt ist, ist es plausibel, dass er die Hauptquelle darstellt. Sichtkontakt kann die Strahlenbelastung deutlich erhöhen, da keine baulichen Hindernisse dämpfend wirken.

 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Relevanz messt ihr dem Thema Wasserader bei, wenn sie nicht unter dem Schlafbereich verläuft?
Vielleicht kann @Locke 38 dazu etwas sagen? Ich kenne mich damit garnicht aus.

Die unter 1. genannten Werte scheinen mir ganz schön hoch, aber auch da habe ich keine vertieften Kenntnisse. Da man die ganzen Umstände eines Hauskaufs nicht mal eben so auf sich nimmt, um dann schnell wieder zu verkaufen, würde ich davon wohl eher Abstand nehmen.

"Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Nervosität", wie von Mara genannt, sind auch nach meiner Info (von einem mir sehr kompetent erscheinenden Herrn vom WILA Bonn, der da allerdings nicht mehr ist) die Beschwerden, die als erstes - und bei empfindlicheren Personen auch schon bei viel geringeren Werten - auftreten können. Bei höheren Werten wären noch andere Gesundheitsfolgen denkbar, allerdings können auch dauerhafte Schlafstörungen schlimmere Folgen nach sich ziehen.

Hier mal einige Threads aus dem Forum zu HF-Strahlung (wobei @Tem22 hier wohl schon gut informiert ist):

Ich habe diese Threads jetzt nicht mehr im Detail durchgeschaut, es sind aber einige Links zu Studien enthalten und von z.B. @Gini weiß ich, dass sie immer sehr penibel recherchiert.
 
Was die Wasserader betrifft:
Wie wurde diese festgestellt? Wohl von einem Rutengänger. Eine Wasserader hat mehrere parallele Seitenzonen, die sich je nach Abstand von der Hauptzone abschwächen. Nicht jeder Rutengänger kann Haupt- und Nebenzonen unterscheiden. Es ist deshalb schwer, aus der Ferne eine Aussage zu machen. Mit den technischen Messungen kenne ich mich nicht aus. Das ist der Job von Baubiologen.
Es gibt keinen Platz, an dem nicht schwache natürliche Strahlen vorhanden sind. Das Leben hat sich auf sie eingestellt. Manche Rutengänger werten jede dieser Zonen, Wasserzonen oder Gitternetze als gefährlich.
Grundsätzlich schädlich sind Wasserkreuzungen, einzelne Zonen weniger.
Was den Mobilfunk betrifft, der lässt sich nicht wirklich abschirmen. Das elektrische Feld baut sich hinter der Abschirmung wieder auf.
 
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