Hallo Maichen! Um dir antworten zu können, brauchte ich ein paar Minuten des Nachdenkens - meist schreibe ich spontan. Warum ich zögerte? Ich stellte mir die Frage, ob Du authentisch schreibst, und was Dich wohl antreibt, mir Deine Anteilnahme zu schenken.?
Ja, die Sufis, mich interessieren allerdings weniger Inszenierungen für Touristen, als eine Spiritualität, deren Substanz sich vor vielen Jahrhunderten zu entwickeln begann. Die Lehre der Sufis ist eine Geheimlehre (gewesen?), und die Mitglieder der Orden konnte man äußerlich nicht erkennen, auch nicht, ob sie Geld besaßen.
Du sagst mir: Wenn du im Hier und Jetzt alles erledigen willst ,da kann ich dir nur sagen ,das du dich da vergeblich mühst ,denn du hast im Leben sicher schon so viel falsch gemacht ,ohne es zu wissen.Da wirst du aber noch viele Leben leben müssen ,um das wieder zu richten.
Gibt es neben dem Hierundjetzt noch eine andere Gelegenheit, etwas zu erledigen? Und, woher kommen Deine Ideen
- es wäre etwas vergeblich?, und
- es wäre etwas falsch?
Über das Karma gibt es verschiedene Auffassungen, die sich scheinbar nur geringfügig unterscheiden. Magst Du mir Deine Einstellung zur "Last durch vergangene Leben" erzählen?
Mit dem Gedanken/Postulats des Karma darf ich nun auf das Thema zurückkommen. Der eine Aspekt ist der persönliche, das Individuelle: muß ich etwas wieder gut machen, oder darf ich mich weiter entwickeln?
Der andere Aspekt ist der einer zentralen Aufgabe, die Leben erfüllt: weist mir das System/Plan einen Platz zu, auf dem ich entsprechend meiner Fähigkeiten eine Aufgabe erfüllen kann?
Wer für sich die Frage nach Karma oder nicht mit "Ja" beantwortet hat, vergißt meist, die Konsequenz, ein Schicksal zu erleben, in sein Bewußtsein zu übernehmen. Beispiel: wenn ein weises bzw. fähiges Wesen eine große Aufgabe/Last übernimmt, ist ihm bei seiner Entscheidung nicht klar, welche Konsequenzen die Entscheidung hier Unten in der körperlichen Welt hat. Gelingt es ihm nicht, die vollständige Verantwortung für sein Hierundjetzt zu übernehmen, wird es ihn auf einer Ebene des inneren Leids und im Außen in der Beschuldigung fesseln - solange, bis er seine Aufgabe transformiert hat.
Pius beschreibt für mich die einzig mögliche Lösung des Problems: Liebe! - die uns leitet, und von der wir uns leiten lassen können.
Hinweis - das ist meine ganz persönliche Sicht auf Karma, Schicksal und die Folgen einer Verweigerung von Verantwortung.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag
Wolfgang