Giftige Blaualgen (Cyanobakterien) und andere schädliche "Bewohner" von Badeseen

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In manchen Seen haben sich giftige Blaualgen entwickelt, die für Tiere und Menschen gefährlich werden können.
Seen, die richtig grün aussehen, könnnten dabei sein. Blaualgen sind nicht die einzigen gefährlichen "Bewüchse" in Seen. Das Umweltbundesamt veröffentlicht Informationen zum Befall von Gewässern.

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In den Gewässern jedenfalls führen sie Photosynthese durch und produzieren dabei Sauerstoff. Das ist zunächst eine wichtige Aufgabe im Stoffkreislauf.
Problematisch wird es, wenn die Cyanobakterien sich zu stark vermehren, weil zu viele Nährstoffe in einem Gewässer vorhanden sind und/oder die Wassertemperatur recht hoch ist. Optisch sieht man das manchmal daran, dass das Wasser anfängt zu „blühen" (daher auch der Begriff „Algenblüte").

Durch das vermehrte Wachstum treten zwei Probleme auf:

1. Wenn die Unmengen an Cyanobakterien dann absterben, werden sie mikrobiologisch abgebaut, wozu sehr viel Sauerstoff benötigt wird. Dieser fehlt dann im normalen Kreislauf. Es kann zur Eutrophierung des Sees kommen.

2. Cyanobakterien können Substanzen ausscheiden, die toxisch, also giftig, wirken. Manchmal gibt es tatsächlich Warnungen, in bestimmten Seen nicht zu baden. Allerdings wird der sichtbare Algenteppich an der Oberfläche die meisten Menschen sowieso davon abhalten. Für Kinder kann es allerdings gefährlich werden, wenn sie beim Schwimmen Toxine durch Verschlucken von Wasser aufnehmen. ....

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Cyanobakterien als Aufwuchs

Cyanobakterien können nicht nur im Wasser schwebend (als sogenanntes Plankton) vorkommen, sondern auch als Schicht auf Oberflächen wachsen (Aufwuchs) – d.h. auf Sedimenten, Bauteilen von Stegen, Steinen, Unterwasserpflanzen. In Deutschland werden seit einigen Jahren in Einzelfällen vermehrt toxische Cyanobakterien auf Sedimenten und Wasserpflanzen beobachtet. In dem Maße, in dem Gewässer wieder klarer werden, wachsen auch wieder verstärkt Unterwasserpflanzen. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, zum einen für den Naturschutz, denn die Artenvielfalt nimmt wieder zu und die Gewässer nähern sich stärker ihrem natürlichen Zustand. Zum anderen aber auch für die Menschen, zum Beispiel zur Trinkwassergewinnung und zum Baden. Denn im klaren, nährstoffarmen Wasser sind kaum planktische Cyanobakterien. Allerdings können gerade in diesen Gewässern Cyanobakterien verstärkt als Aufwuchs vorkommen, sowohl auf Sedimenten als auch auf Unterwasserpflanzen.

Weitere Infos zu Cyanobakterien
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Grüsse,
Oregano
 
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