Geschichten die berühren

fitundheil

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27.10.09
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Andi schaute kurz noch einmal auf seinen Tacho, bevor er langsamer wurde: 79 km/h innerhalb einer Ortschaft. Das vierte Mal in ein paar Monaten. Der Polizist, der ihn angehalten hatte, stieg aus seinem Auto aus, mit einem dicken Notizbuch in der Hand.

Christian? Christian aus der Kirche? Andi sank tiefer in seinen Sitz. Das war nun schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle erwischt einen Typen aus seiner eigenen Kirche. "Hi Christian. Komisch, dass wir uns so wieder sehen!" "Hallo Andi." Kein Lächeln. "Ich sehe Du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen, um meine Frau und Kinder zu sehen."

"Ich bin die Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Verstehst Du, was ich meine ?" "Ich weiß, was Du meinst. Ich weiß auch, dass Du soeben ein Gesetz gebrochen hast." "Bei wie viel hast Du mich erwischt?" "Siebzig. Würdest Du Dich bitte wieder in Dein Auto setzen?" "Ach Christian, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort auf den Tacho geschaut, als ich Dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65 km/h geschätzt!"

"Bitte Andi, setz Dich wieder in Dein Auto." Genervt setzt sich Andi in sein Auto. Christian schrieb fleißig auf seinem Notizblock. Warum wollte Christian nicht Führerschein und Papiere sehen? Was auch immer der Grund war, es würden einige Sonntage vergehen, bis er sich in der Kirche wieder neben diesen Polizisten setzen würde.

Christian gab ihm den Zettel. "Danke." Andi konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten. Christian setzte sich wieder ins Polizeiauto ohne ein Wort zu verlieren. Andi faltete den Zettel auf. Was würde ihn dieser Spaß wieder kosten? Hej! War das ein Witz? Dies war kein Strafzettel. Andi las:

"Lieber Andi, ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre alt war, starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten, der Typ ist zu schnell gefahren. Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate Knast und der Mann war wieder frei. Frei um seine Töchter wieder in den Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder
lieb haben. Ich hatte nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in den Himmel komme, bevor ich sie wieder in den Arm nehmen kann.Tausend Mal habe ich versucht diesem Mann zu vergeben. Tausend Mal habe ich gedacht, ich hätte es geschafft. Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muss immer wieder an sie denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich. Und sei bitte vorsichtig, Andi. Mein Sohn ist alles was ich noch habe. Gruß Christian"

Andi drehte sich um und sah Christians Auto wegfahren. Andi schaute, bis er nicht mehr zu sehen war. Erst 15 Minuten später fuhr er langsam nach Hause. Er betete um Verzeihung und zu Hause angekommen nahm er seine überraschte Frau und Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.
 

DIE GESCHICHTE VON DER WAHRHEIT - von Folke Tegetthof
Die Wahrheit lief durch die Straße - nackt und bloß, wie am Tag ihrer Geburt. Doch niemand wollte die Wahrheit in sein Haus lassen, denn ein jeder hatte Angst vor ihr.

Als die Wahrheit wieder eines Tages durch die Straßen lief auf der Suche nach einer offenen Tür, da traf sie - das Märchen. Das Märchen trug wunderbare Farben, prächtige Kleider und Masken und ein jeder liebte es. Als das Märchen die Wahrheit so traurig durch die Straßen laufen sah fragte es:

"He was ist los mit dir, warum bist du so traurig? Das Leben ist doch schön?" Und da antwortete die Wahrheit:
"Ach weißt du, die Menschen - haben Angst vor mir."

Da lächelte das Märchen und meinte: "ich werde dir ein Geheimnis, ein großes Geheimnis der Menschen verraten!"
"Sie lieben es, wenn man sich verkleidet, wenn man bunte Gewänder und Masken trägt". Ich werde dir einige meiner bunten Gewänder und Masken schenken.

Da zog das Märchen einige seiner bunten Gewänder und Masken aus und gab sie der Wahrheit.

Seit diesem Tag wandern Wahrheit und Märchen gemeinsam durch die Welt - und alle Menschen lieben sie!

 
Wuhu,
eine wunder-volle Metapher, geträumt und niedergeschrieben von einer tollen Frau: facebook.com/doris.klomfar/posts/4217860904899929
Doris Klomfar 11. April
Ich hatte letzte Nacht einen Traum.
Ich war auf einem Feldweg, eine Schildkröte kommt langsam auf mich zu. Sie hat einen Pfeil in ihrem Panzer stecken. Ich knie mich nieder und spreche mit ihr. Sie sagt, sie heißt Gaia, und bittet mich ihr zu helfen. Ich versuche den Pfeil aus ihrem Panzer zu ziehen. Er steckt tief. Und fest.
Gaia stöhnt. Also überlege ich. Ich hebe Gaia hoch, und sehe, dass der Pfeil durch sie hindurch geht.
"Du wirst sterben wenn ich den Pfeil entferne" sage ich zu ihr.
Gaia lächelt und sagt:
"Nicht wenn du es richtig machst"
"Wie mache ich es richtig?"
"Finde den Schwerpunkt."
Ich überlege.
Dann hebe ich sie nochmal hoch und fühle zart mit den Fingern ihren Bauchpanzer. Da ist ein kleines Loch wo die Spitze des Pfeiles spürbar ist. Ich setze sie wieder auf den Boden, überlege.
"Ich weiß nicht wo der Schwerpunkt ist" sage ich traurig zu ihr.
Gaia lächelt und antwortet:
"Der Schwerpunkt ist immer außerhalb"
Ich lache, und nicke.
Dann halte ich meine Hand in die Luft Richtung Himmel.
Mit dem Zeigefinger spüre ich Widerstand, und tippe darauf.
Mit der anderen Hand hole ich ganz sanft den Pfeil aus der Schildkröte. Die Wunde verschließt sich sofort.
Gaia lächelt, sagt: "Du hast es verstanden"
"Darum gehts?" frage ich.
"Ja. Gehe nicht zum Offensichtlichen. Der Ursprung liegt enfernt zu dem was du siehst. Die Gesetze gelten nur dort, wo wir denken. Wo wir fühlen, sind sie außer Kraft."
"Möchtest du, dass ich dich begleite?" frage ich sie.
Gaia lächelt.
"Du musst den großen Schwerpunkt finden."
Ich schaue in den Himmel, sage: "Ich bin müde"
"Deshalb musst du ihn finden. Der Himmel entfernt sich von der Erde. Dort wo die Gesetze nicht gelten, dort wirst du ihn finden"
"Ist das, was wir sehen eine Lüge?" frage ich.
"Es ist nicht echt hinter dem Schwerpunkt"
"Haben wir eine Chance?"
"Ja."
"Hilfst du uns?"
Sie lächelt:
"Immer"
❤

dann bin ich aufgewacht.


💞
 


Paul Alexander ist einer der letzten Polio-Überlebenden, die auf eine eiserne Lunge angewiesen sind. Seit 1952 ist er vom Hals abwärts gelähmt, hat aber trotzdem studiert und erfolgreiche Juristenkarriere hinter sich.
 
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