Konkordanzrate Es definiert den Grad der Übereinstimmung z.B. bei Zwillingen hinsichtlich bestimmter Merkmale (z.B. bezüglich der Entwicklung einer Psychose). In der psychologischen Diagnostik werden Zwillingsuntersuchungen häufig zur Ursachenfindung von bestimmten Krankheiten angewendet. Die Ursachen der Schizophrenie sind unbekannt. Die empirische Forschung deutet aber darauf hin, dass diese Krankheit durch das Zusammenwirken genetischer
sowie anderer biologischer sowie sozialer Faktoren hervorgerufen wird. Die genetische Komponente wird durch Zwillingsstudien erhärtet. Diese ermitteln u. a. die sog. Konkordanzrate. Eine
Konkordanzrate von X % bedeutet: Wenn ein Zwilling schizophren ist, dann ist der andere Zwilling mit einer
Wahrscheinlichkeit von X % ebenfalls erkrankt. Die
Konkordanzrate liegt bei eineiigen Zwillingen bei durchschnittlich 46 %, wohingegen sie bei zweieiigen Zwillingen im Mittel 14 % beträgt (Andreasen & Black 1993, 149 f.).
Zu den weiteren biologischen Faktoren, die eine Schizophrenie begünstigen können, zählen
Komplikationen während der Geburt, Infektionen und Allergien.
Der kanadische Psychiater Colin A. Ross ist einer der führenden Experten der Psychotraumatologie. In einer seiner empirischen Studien zur Verursachung psychischer Störungen durch psychische Traumata zeigte sich ein
enger Zusammenhang zwischen schizophrenen Symptomen und sexuellem Missbrauch bzw. körperlicher Behandlung in der Kindheit. 47,7 % der Befragten, die drei oder mehr schwere schizophrene Symptome während ihres bisherigen Lebens angaben, waren in ihrer Kindheit sexuell missbraucht oder körperlich misshandelt worden. Demgegenüber teilten dieses Schicksal nur 8,1 % der symptomfreien Teilnehmer an dieser Untersuchung (Ross & Joshi 1992).
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