Gegen eine (sehr) einseitige Sichtweise auf Psychologie ...

Für mich ist das alles nicht nur "Heile Welt". Ganz im Gegenteil vielleicht sogar ein möglicher erster Zugang/Einblick zu eigenen inneren Welten.
Gerd

Lieber Gerd,
da stimme ich Dir zu.

Sind das nun eigene innere Welten oder die eigene innere Welt.
Ich erlebe das als eigene innere Welt/Farbenwelt. Mich selber mehr und mehr zu entdecken in meiner eigenen inneren Welt. Manchmal werd ich sprachlos dabei und manchmal ist es echt lustig, kunterbunt und heiter.
Und das finde ich wertvoll dabei. Aufgewachsen in der Kriegsgenerationenwelt, finde ich es so wertvoll innerlich zu spüren, wieviel Liebe und inneren Reichtum es dort gibt. Und auch gewissen eigenen Schattenbereichen zu begegnen und ihnen nicht zu entfliehen.

Es hat mich einigen zurückliegenden Lebensjahren innerlich bewegt, wieviel ist innerlich da in mir, dadurch, daß meine Eltern junge Menschen des
endenden Krieges waren. Und ich wollte mit den für mich damit verbundenen Verletzungen innerlich in Frieden leben und machte mich so langsam aber sicher auf die eigene Seelenerlebnisreise. Körper - Geist - Seele gehören zusammen und können meiner Ansicht nach nicht einzeln unabhängig voneinander gesehen werden.

Was mich vom Thema her vor vielen, vielen Jahren her innerlich sehr viel bewegte: was ist mit den Gefühlen der Seelenverletzungen?

Das war ein sehr bewegendes Gefühlsseelenlebensverständnis und sehr, sehr bereichernd für mich. Ich brauchte Jahre, um mehr davon zu verstehen, um irgendwann auch mit diesem Wissen an Verstehen mir selber friedvoller begegnen zu können.

alles Liebe
flower4O
 
Aah, innere Welten, ein neues Stichwort, liebe flower,
erstmal spontan und allgemein als mehrere gemeint, weil jeder so seine eigene hat,
oder aber auch jeder mehrere davon haben könnte .....?
Oder weil diese innere Welt, wenn man sie einmal für sich entdeckt hat,
sich weiterentwickeln und verändern kann zu neuen, anderen inneren Welten,
so dass es im Laufe der Zeit verschiedene sind,
oder dass auch einfach (sehr) verschiedene Bereiche darin sind ........

So ähnlich .... Gerd :hexe:
 
... geht es hier auch darum, inwieweit die Psyche zu krankhaften Prozessen führt und wie weit sie dabei geht?
Was wirkt zum Beispiel so alles auf die Schilddrüse und ihren Stoffwechsel?
Hier im Forum haben sehr viele Probleme in der Richtung, oder substituieren Hormone,
sollten es alles materielle/stoffliche (Aus-)Wirkungen sein?
Die Zusammenhänge allgemein Stoffwechsel-Gefühle-Psyche sind ja da - wo wirkt dann was direkt oder indirekt (auf Stoffwechsel(um)wegen) in Richtung Schilddrüse?
Das Zitat von einem Heilpraktiker weiter vorher war ja als Beispiel gedacht, da schien mir nicht alles einfach esoterisch zusammengereimt, der Anfang bezog sich (wie ich meine) schon auf konkretes Wissen (auch wenn er das in dem Moment nicht so schrieb, es schien mir so),
ich würde fast wetten, dass man in der Richtung noch mehr finden könnte,
auch vielleicht konkrete Ergebnisse/Untersuchungen/Werte,
weil ja kein Organ so ganz allein und isoliert im Körper agiert und reagiert.

... denke ich so - Gerd :idee:
 
Beim Zurückblättern nochmal auf die beiden letzten Sätze ...
Die Schulmedizin hat keine Ahnung von Umwelterkrankungen und schiebt daher vorschnell auf die Psyche.
Mein Beispiel beweist das deutlich. Ich denke, davon gibt es sehr viele.
Das verdeutlicht, dass nicht hinreichend untersucht wird.

Im Falle von "psychischer" Angst hätte sie Recht mit der Überweisung zum Psychiater.

Im Falle von "organischer" Angst hat sie eine Fehldiagnose gestellt.
... vor allem gestoßen.

Ich versuche mal zu unterscheiden zwischen Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut, Psychoanalytiker,
entsprechend Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie, Psychoanalyse,
und auch noch Psychosomatik oder Psychosomatische Medizin,
(soweit ich es selber inzwischen verstanden und gelernt habe).

Ein Arzt mit Medizinstudium kann Facharzt für Psychiatrie, also Psychiater werden,
und kann Medikamente, z.B. auch Psychopharmaka verordnen.
(bei den neueren, jüngeren Ärzten auch Facharzt Psychiatrie/Psychotherapie - die aber keine(!) voll ausgebildeten Psychotherapeuten sind)

Ein Arzt kann auch Facharzt für Psychosomatische Medizin/Psychotherapie werden,
ist damit aber auch kein(!) voll ausgebildeter Psychotherapeut.

Ein Psychologe hat Psychologie studiert, ist also kein Arzt,
kann auch keine Medikamente, keine Psychopharmaka verordnen.

Ärzte, Fachärzte (z.B. Psychiater) und Psychologen können die Ausbildung zum Psychotherapeuten machen,
und mit verschiedenen Methoden der Psychotherapie arbeiten.
Dabei ist die Ausbildung zum Psychoanalytiker nochmal eine besondere,
also ein "normaler" Psychotherapeut ist (noch) kein Psychoanalytiker,
das wären klassisch die mit 'ner Couch im Sprechzimmer :)

wikipedia.org/ Psychiater Abgrenzungen
wikipedia.org/Psychotherapeut

Ich bin mal in einer Psychosomatischen Ambulanz an einer größeren Klinik gelandet,
hab dort aber gehört, dass man "eigentlich" hauptsächlich Fälle mit Rücken-, Kopf- und anderen Schmerzen behandelt,
ich passte da gar nicht wirklich rein in das psycho-somatisch.
Bis dahin dachte ich auch, psychosomatisch und psychotherapeutisch wäre irgendwie das Gleiche.

Dann habe ich für mich das (noch tollere, neue) Wort erfunden ... psycho-psychisch!
Also psychische Wirkungen auf die Psyche, ohne dass körperliche (somatische) Wirkungen im Vordergrund mit dabei sind.
Keine Ahnung, ob das Sinn macht, oder ob es das so schon gibt.

In dem oben beschriebenen Beispiel wäre also noch die Frage,
ob man mit einer "psychisch bedingten Angst" zu einem Psychiater geht (Medikamente?),
oder eben zu einem (ausgebildeten) Psychotherapeuten.

(Alles Gesagte gilt natürlich genauso für Psychologinnen, Ärztinnen und Psychiaterinnen.)

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, sehr schön, Oregano, das passt super!

Die Ausbildung zum Psychiater und auch die Bezeichnung hat sich seitdem etwas geändert,
sie nennen sich heute Facharzt Psychiatrie/Psychotherapie,
sind aber eben keine Psychotherapeuten!.

Ich habe erlebt, dass diese vielen Unterschiede ganz schön verwirren können,
wenn man eh psychisch und/oder anders angeschlagen, belastet oder einfach krank ist.

Mit Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen bekommt man dann vielleicht eine Liste
von zig Psychotherapeuten in die Hand gedrückt, die man doch mal eben abtelefonieren könne - oder man kann's eben nicht.

Gibt's irgendwo auch schon einen Thread zu verschiedenen Psychotherapie-Verfahren?
Das würde hier auch grad noch reinpassen.

Liebe Grüße - Gerd
 
Loreena McKennitt - The Gates of Istanbul (vimeo.com/73085582)
(mit Bildern aus Istanbul und türkischem Untertext!)​
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...... Musik Töne Klänge Melodie und Rhythmus Stimme und Stimmung Gefühle
und Erinnerungen .......

Es gibt auch Musiktherapie, Tanz- und Bewegungstherapie, Trommeltherapie, Klang-Trance oder "Heilsames Singen" von Karl Adamek als kreative (Psycho-)Therapie-Methoden.

Ein Satz "…das Lebendige funktioniert lange, ehe es eine Sprache und Wortbildung gibt."
(koerpertherapie-skan.de/ Ausdruck und Bewegung)

Äußere und innere Bewegung, etwas "bewegt einen", sehr schön auch in dem Wort Emotion ausgedrückt, im Englischen e-motion, da steckt nämlich motion drin, und das ist Bewegung ......
Die wörtliche Bedeutung von »Emotion« ist »Herausbewegung«. Sie ist gleichzeitig »Ausdrucksbewegung«.
Für fehlende innere und äußere Bewegung, ob durch Tanz, Musik oder Singen, gibt es keine Emotionsergänzungsmittel ...

...fällt mir grad so ein - Gerd
 
Ich versuche mal zu unterscheiden zwischen Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut, Psychoanalytiker ...
Nochmal eine andere Seite dazu.... therapie.de/ Das "Wer - Wie - Was" der Psychotherapie
Was bedeutet es, wenn auf dem Praxisschild "Psychotherapie" steht?

Wenig. Im Gegensatz zur Bezeichnung "Psychotherapeut" ist der Begriff "Psychotherapie" nicht gesetzlich geschützt.
Warum ist das alles so kompliziert?

Dazu wollen wir uns lieber nicht äußern. Wir hoffen aber, den Dschungel der Begriffe ein wenig gelichtet zu haben.
.
 
Ich bin nach einigen anderen Anläufen bei einer Trauma-Therapeutin mit Spezieller Psychotraumatherapie nach Luise Reddemann "angekommen".

... dass da jemand ist, mit der ich an meine emotional-seelischen Welten und Probleme herankomme, und die mir zum Teil mit wenigen einfachen Worten weiterhelfen kann, oder neue befreiende Sichtweisen aufzeigen kann.

Genau weil es "wirkt" und hilft, befreiend und Kraft gebend wirkt, und ich nach einer der letzten Stunden ein "Zipfelchen" meiner "Selbständigkeit" spürte, der Kraft, einfach "da zu sein", die ich seit Jahren und noch mehr Jahren schmerzlichst vermisst habe ...... eigentlich gar nicht wirklich wusste, was das sein soll, und wo in mir ich sowas vielleicht finden sollte, könnte, wo und wie ich überhaupt danach suchen müsste .......
Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie
In der PITT wird über das Medium einer hilfreichen Beziehung vor allem die Selbstbeziehung und Selbstberuhigungsfähigkeit betont und mittels Imagination angeregt, diese neu zu gestalten und seelische Wunden damit einer Heilung zuzuführen.
Mitgefühl der Therapeutin/des Therapeuten und [Selbst-Mitgefühl, von mir ergänzt] der Patientin/des Patienten für sich selbst im Sinne einer imaginativen Nachbe-elterung nimmt einen zentralen Platz in der therapeutischen Arbeit ein.
Luise Reddemann, biografisch

Bücher von und mit Luise Reddemann
Buch: Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie

... Scham, Schuldgefühle und auch Todesangst sorgten dafür, dass so manches bis heute nicht an die Oberfläche kommen durfte.
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Aus einem Vortrag von Frau Reddemann traumhaus-bielefeld.de/ Trauma und Imagination
Der Einsatz von Imagination war in der Heilkunde bis zur Neuzeit selbstverständlich und wurde dann immer mehr in den Bereich der Außenseiterheilkunde verbannt.
Wenn Sie mögen, können Sie selbst diese Erfahrung machen. Bilder sind hoch wirksam und bewirken etwas in unserem Körper.
Trauma und Imagination bedeutet für uns, daß wir die bildhaften Vorgänge, die ohnehin ablaufen, in den verschiedenen Phasen der Traumabehandlung nutzen. Das ist zum einen die erste oder Stabilisierungsphase, das ist die zweite Phase, in der dem Trauma begegnet wird und das ist die dritte Phase, in der es um Trauern und Neuorientierung geht.
Es geht uns darum, die PatientInnen zu lehren, daß man Vorstellungen und Bildern nicht so hilflos ausgeliefert ist, wie einer traumatischen Situation, daß man lernen kann, schlechte Bilder zu steuern, wegzupacken, in einen Tresor und daß man andererseits gute hilfreiche Bilder in sich entstehen lassen kann, als Unterstützung, als Trost.
Zum Abschluß möchte ich Ihnen anhand einer Übung, nämlich die der inneren Helfer demonstrieren, wie eine solche Arbeit durchgeführt werden kann.

Setzen Sie sich jetzt bitte bequem hin, wenn Sie möchten, können sie auf eine Ihnen bereits vertraute Art eine Entspannung herbeiführen, wenn Sie sich nicht entspannen möchten, ist es auch gut ...

Machen Sie sich jetzt einige Augenblicke lang das Wunder Ihres Körpers bewußt. Stellen Sie sich vor, daß Billionen von Körperzellen und all ihre verschiedenen Organe in jedem Augenblick ohne Ihr bewußtes Zutun zusammenwirken … Dieses Geschehen geht weit über unser bewußtes Ich hinaus... Wir können es unsere innere Weisheit nennen... Wenn Sie möchten, können Sie sich jetzt mit Ihrer inneren Weisheit verbinden. Stellen Sie sich Ihre innere Weisheit als Gestalt vor oder nehmen Sie wahr, wo in Ihrem Körper die innere Weisheit besonders stark für Sie spürbar ist... Nachdem Sie jetzt in Kontakt sind mit Ihrer inneren Weisheit, können Sie sie bitten, Sie in Kontakt zu bringen mit einem oder mehreren hilfreichen Wesen... Und wenn Sie in Kontakt gekommen sind, können Sie Ihr hilfreiches Wesen, Ihre hilfreichen Wesen um Rat, Unterstützung, Hilfe bitten... Bedanken Sie sich jetzt bei Ihren hilfreichen Wesen für ihr Erscheinen und ihre Hilfe, bedanken Sie sich auch bei Ihrer inneren Weisheit und es ist auch sinnvoll, sich bei sich selbst für die Öffnung zu bedanken. Kommen Sie dann mit Ihrer vollen Aufmerksamkeit wieder zurück in den Raum und in die äußere Wirklichkeit.
Die Geschichte von Frederick, von der Frau Reddemann spricht, kann man sich hier anhören....
youtube.com/ Leo Lionni, Frederick
Frederick ist eine kleine Maus, die während die anderen Mäuse „Körner, Nüsse, Weizen und Stroh“ sammeln, „Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage“ sammelt. Außerdem sammelt er auch Farben für den Winter, „denn der Winter ist grau“. Und schließlich sammelt Frederick Wörter, denn „es gibt viele lange Wintertage - und dann wissen wir nicht mehr, worüber wir sprechen sollen“.
.​
 
Lieber Gerd!
Erst einmal wollte ich dir Danke sagen für deinen Thread und auch für dieses
sehr schöne Video. :)

Was wirkt zum Beispiel so alles auf die Schilddrüse und ihren Stoffwechsel?
Hier im Forum haben sehr viele Probleme in der Richtung, oder substituieren Hormone,
sollten es alles materielle/stoffliche (Aus-)Wirkungen sein?
Die Zusammenhänge allgemein Stoffwechsel-Gefühle-Psyche sind ja da - wo wirkt dann was direkt oder indirekt (auf Stoffwechsel(um)wegen) in Richtung Schilddrüse?
Das Zitat von einem Heilpraktiker weiter vorher war ja als Beispiel gedacht, da schien mir nicht alles einfach esoterisch zusammengereimt, der Anfang bezog sich (wie ich meine) schon auf konkretes Wissen (auch wenn er das in dem Moment nicht so schrieb, es schien mir so),
ich würde fast wetten, dass man in der Richtung noch mehr finden könnte,
auch vielleicht konkrete Ergebnisse/Untersuchungen/Werte,
weil ja kein Organ so ganz allein und isoliert im Körper agiert und reagiert.


In der PNI und Psychoneuroendokrinologie wird das durch neuere Studien und Forschung immer offensichtlicher. Nicht nur die Schilddrüse betreffend.
Das Zusammenspiel/Wechselspiel ist enorm!
Im Grunde sollte gar nichts mehr isoliert betrachtet werden....


Liebe Grüße von Felis
 
Das freut mich:fans:Danke Felis!
Ganz zu Anfang hier im Thread sichtweise-psychologie Beitrag #4 hatte ich auch schon mal etwas geschrieben zu "Schnittstelle zwischen Psyche, Gefühlen und Laborwerten" und den Stichworten PNI bzw "Psycho-Neuro-Sozio-Endokrino-Immunologie".
Und ich denke, da gibt es nicht nur Aus-Wirkungen der Schilddrüse auf Allgemeinbefinden, Stimmung, Psyche, Seele, sondern auch Ein-Wirkungen aus den genannten Bereichen auf die Schilddrüse.

Du könntest sowas gerne hier mit reinstellen, verlinken.

Liebe Grüße - Gerd :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...zu "Schnittstelle zwischen Psyche, Gefühlen und Laborwerten" und den Stichworten PNI bzw "Psycho-Neuro-Sozio-Endokrino-Immunologie".
Und ich denke, da gibt es nicht nur Aus-Wirkungen der Schilddrüse auf Allgemeinbefinden, Stimmung, Psyche, Seele, sondern auch Ein-Wirkungen aus den genannten Bereichen auf die Schilddrüse.

Hallo Gerd!
Jetzt dazu von mir eher etwas im Gesamten, nicht speziell alleine zur Schilddrüse.

Psychoneuroimmunologie verständlich erklärt:
Was ist die kPNI? - kPNI e.V.

In einem kurzen Ausschnitt einer Doku auf 3sat, wird die PNI - und als ein Beispiel die Abläufe in der Zelle durch Stress recht einfach, aber doch gut, erklärt:
Der ganze Patient steht im Mittelpunkt
Die Psychoneuroimmunologie (PNI) oder Psychoimmunologie ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt.
Die PNI untersucht also, wie sich der Geist eines Menschen auf sein Verhalten, seine Gedanken und auf das Immunsystem auswirkt und welchen Einfluss das Immunsystem umgekehrt auf den Geist hat. Das Gehirn und unser Immunsystem stehen in ständigem Austausch miteinander, kommunizieren durch Botenstoffe. Sie sind so eng miteinander verbunden, dass auch ein gestresstes Gehirn über Botenstoffe die Zellen strapazieren kann. Umgekehrt produziert auch das Immunsystem Botenstoffe, die sich direkt auf unser Denken und Fühlen auswirken.
Stress: PNI und die Zelle:
In einer ersten Welle der Stressantwort befiehlt das Zwischenhirn dem Nebennierenmark, die Hormone Adrenalin und Noradrenalin zu produzieren. Durch sie erhöht sich der Blutzuckerspiegel, Muskeln und Gehirn wird rasch Energie zugeführt, der Herzschlag beschleunigt sich und der Blutdruck nimmt zu, so dass der Organismus in Verteidigungsbereitschaft gerät. Nach überstandener Belastung muss der Körper in einer zweiten Welle wieder beruhigt werden. Dabei wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Es dämpft die Erregung und reduziert mögliche Entzündungsreaktionen.
Cortisol dämpft Immunabwehr
Bei chronischem Stress gerät zu viel Cortisol ins Blut. Das Stresshormon dämpft dauerhaft die Immunabwehr und bringt sie aus dem Gleichgewicht. Dabei wird je nach Krankheitserreger entweder eine zelluläre oder eine humorale Abwehr aktiviert. Die zelluläre Abwehr bekämpft Viren und Krebszellen, die humorale dagegen Bakterien, die durch Wunden in den Organismus eindringen. Die Überproduktion an Cortisol verschiebt das Gleichgewicht von zellulärer und humoraler Abwehr. Die zelluläre Abwehr wird geschwächt, die humorale verstärkt. In der Folge werden wir anfälliger für Virusinfektionen wie Grippe oder Herpes.
Gleichzeitig wird die Produktion von Antikörpern hochgefahren. Das macht uns anfälliger für Allergien und zahlreiche Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis. Auch Autoimmunerkrankungen wie Rheuma gehören in diesen Zusammenhang. Die steigende Stressbelastung durch Beruf und Umweltfaktoren führt inzwischen weltweit zu einer extremen Zunahme von Allergien. Viele werden schon vor der Geburt angelegt. Stressbelastete Mütter geben ihr Cortisol an den Fötus weiter und gefährden dessen Immunsystem. Auch eine belastende Kindheit hat Auswirkungen. So können traumatische Erfahrungen im Kindesalter die Ursache für rheumatische Erkrankungen bei Erwachsenen sein.....

https://www.youtube.com/watch?v=z0Ag7e6NfSo&

Der Link zur ganzen Doku, in dem auch eine an Brustkrebs erkrankte Frau berichtet.(Sie berichtet in dem Zusammenhang auch vom Meditieren das sie begonnen hat):
https://www.3sat.de/?source=/scobel/173644/

Bei Stress wird die HPA Achse aktiviert:
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
Hier kann man lesen, welche vielfältigen Vorgänge alleine schon im Hypothalamus statt finden.
Hypothalamus - Lexikon der Neurowissenschaft - Spektrum der Wissenschaft
Der Hypothalamus besitzt wichtige Eingänge aus dem olfaktorischen System (mediales Vorderhirnbündel), der Sehbahn, der*Amygdala*und dem*Hippocampus.
Dabei wird auch die Amygdala genannt.
Amygdala - Lexikon der Neurowissenschaft - Spektrum der Wissenschaft
Der*corticomediale*Teil entsendet über die*Stria terminalis*und die*basale Mandelkernstrahlung*eine massive*Afferenz*in den*Hypothalamus*und beeinflußt so die Freisetzung von Streßhormonen und das*vegetative Nervensystem. Deren Aktionen wirken als*Gefühle*wieder auf das Gehirn zurück. Die Amygdala ist also eine zentrale Verarbeitungsstation für externe Impulse und deren vegetative Auswirkungen; sie wird als diejenige Hirnstruktur betrachtet, die für die*emotionale Einfärbung von*Informationen*zuständig ist. Tierexperimente haben ihre Rolle für die Konditionierung von Angstzuständen gezeigt.
Nach traumatischen Erlebnissen und Langzeitstress kann es sein, dass die Amygdala (und in Verbindung andere Bereiche des Gehirns) zu einer erhöhten Reaktionsbereitschaft neigen.
Oregano hat dazu ja bereits etwas verlinkt.

Ich füge noch diesen Link hinzu – die Amygdala/Insula Hypothese von Ashok Gupta (CFS, MCS, Fibromyalgie, Ängste).
Ashok Gupta sieht MCS und CFS/ME als neurologische Erkrankungen, die ausgelöst werden durch akuten psychologischen Stress, genetische Prädisposition in Kombination mit einem Toxin, einer viralen oder bakteriellen Infektion.
Diese Faktoren verursachen in der Amygdala ein Trauma. Die Amygdala gerät dadurch in eine Hochschaltung/Übererregung und löst permanent Alarm aus (Angriff oder Flucht).
Grafik zur Erklärung, sowie die Medical Papers hier:
Causes of ME | The Gupta Programme - The Gupta Programme (guptaprogramme.com/causes-of-me/)

Deutsche Erklärung findet man unter anderen links mit dem Link hier:
symptome.ch/threads/gupta-amygdala-retraining.129911/page-3#post1137833

In jüngerer Zeit bekommt seine Hypothese auch in Fachkreisen mehr und mehr Beachtung.
Das wird die nächsten Jahre sehr spannend. :)
Ashok Gupta nennt diese Erkrankungen nics. Neuro-immun-conditioned-syndroms.(ich hoffe, ich habe es korrekt geschrieben).

Dieser Link hier ist im gesamten Zusammenhang auch noch interessant:
https://www.symptome.ch/threads/stu...-amygdala-aktivitaet-herzerkrankungen.131792/

Bei uns in Deutschland steht die PNI noch etwas zurück, was sich aber hoffentlich bald ändert. In Amerika ist man da scheinbar weiter.
Man separiert bei uns oft und trennt die eng miteinander verflochtenen Wechselwirkungen der Psyche (den Gedanken und Gefühlen), dem Körper und Immunsystem.
Kindheitstraumata z.B. können immense Auswirkungen auf den Körper eines Menschen haben – auch noch im Erwachsenenalter. Bis in die Strukturen des Gehirns hinein.
In manchen CFS Foren darf man das nicht einmal im Ansatz erwähnen.
Das hat wohl mehrere Gründe.
Zum Teil natürlich auch sehr verständliche. Belasse ich es hier dabei...
Lieber Gerd, ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel auf deiner Seite.
Aber kürzer ging es irgendwie nicht! ;-)

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu,
dazu
...
Ashok Gupta sieht MCS und CFS/ME als neurologische Erkrankungen, die ausgelöst werden durch akuten psychologischen Stress, genetische Prädisposition in Kombination mit einem Toxin, einer viralen oder bakteriellen Infektion.
Diese Faktoren verursachen in der Amygdala ein Trauma. Die Amygdala gerät dadurch in eine Hochschaltung/Übererregung und löst permanent Alarm aus (Angriff oder Flucht).
... PNI ...
In manchen CFS Foren darf man das nicht einmal im Ansatz erwähnen.
Das hat wohl mehrere Gründe.
Zum Teil natürlich auch sehr verständliche. Belasse ich es hier dabei...
...
würd ich gern weiter nachdenken bzw ergänzen;

Das Amygdala-Re-Training würde also den Alarm (Angriff oder Flucht - bei CFS wohl Angst-Starre bzw "Tot-Stellen") beseitigen, dann bliebe ja "nur noch" das/die Toxin/e, die virale und/oder bakterielle Infektion; Es wäre also ein Teil einer ganzheitlichen Behandlung...
:idee:

Zum Nebensatz: Dass manche CFS/ME-Betroffene so rigoros darauf reagieren hat natürlich mit der bisherigen regulären Behandlung zu tun, welche leider bei den tatsächlichen ME-Fällen nachgewiesener Maßen kontraproduktiv bis schädlich ist. Würde da seit Beginn an ganzheitlich, nicht nur in DE, rangegangen, würde es womöglich nicht so sein wie der Status Quo; Wäre ja auch schön, wenn man über solche ganzheitlichen ME-Kranken-Behandlungen handfeste Daten hätte und nicht nur eine Hypothese; Bis dahin scheut das gebrannte Kind wohl weiterhin das Feuer... ;)
 
Wuhu,
dazu würd ich gern weiter nachdenken bzw ergänzen;

Das Amygdala-Re-Training würde also den Alarm (Angriff oder Flucht - bei CFS wohl Angst-Starre bzw "Tot-Stellen") beseitigen, dann bliebe ja "nur noch" das/die Toxin/e, die virale und/oder bakterielle Infektion; Es wäre also ein Teil einer ganzheitlichen Behandlung...
:idee:

Liebes alibiorangerl-
dazu müsste man nun die gesamte Hypothese aufdröseln. was mich unendlich erschöpfen würde - ich bin nicht Ashok Gupta ;) - es stellt die Amygdala "ruhiger" (und es ist nicht nur die Amygdala - es ist über/durch die Amygdala und Insula so sehr viel mehr) -
aber dazu muss man in die Hypothese tiefer einsteigen oder das Programm anwenden und es selbst spüren, wo was wann stattfindet auf allen Ebenen.

Letzteres habe ich erfahren und bin dabei - und ich finde es teilweise erschreckend, welche extremen körperlichen Geschichten damit zusammenhängen.
Ich kann nichts mehr getrennt sehen. Seelisch, körperlich, spirituell, immunologisch - es hängt alles zusammen.

Und was Toxine angeht - natürlich ist es klar, dass jemand, der in einem Pestizidcocktail schwimmt, dem er dauerhaft ausgesetzt ist, schwer vergiftet bleiben wird. Toxine abstellen und vermeiden wird immer wichtig sein.

Ganzheitlich betrifft alle Ebenen. Sicher :)

Zum Nebensatz: Dass manche CFS/ME-Betroffene so rigoros darauf reagieren hat natürlich mit der bisherigen regulären Behandlung zu tun, welche leider bei den tatsächlichen ME-Fällen nachgewiesener Maßen kontraproduktiv bis schädlich ist. Würde da seit Beginn an ganzheitlich, nicht nur in DE, rangegangen, würde es womöglich nicht so sein wie der Status Quo; Wäre ja auch schön, wenn man über solche ganzheitlichen ME-Kranken-Behandlungen handfeste Daten hätte und nicht nur eine Hypothese; Bis dahin scheut das gebrannte Kind wohl weiterhin das Feuer... ;)

Die tasächlichen und angeblich "untatsächlichen" Fälle sind auch ab und an Thema in Ashoks webinaren - ich möchte das nicht weiter hier ausführen.
Und ja sicher, man hat die betroffenen Menschen teilweise übelst behandelt, abgestempelt - einseitig eben.
In Schubladen gesteckt, die dann Folgen für sie hatten.Manchmal schwerwiegendste Folgen.

Genau das passiert bei A.Gupta nicht.

Was handfeste Daten angeht - warten wir ab.
Das bringt die Zeit. Gerade auch bei A. Gupta ;)

Ich erwähne ihn eigentlich außerhalb meiner eigenen Threads nur mit Scheu - eben weil sich Diskussionen entfachen könnten, an denen ich sofort aufgeben würde, weil es mir zu viel der Energie sinnlos verbraucht.

Kann ja jeder selbst entscheiden, ob er diesen Dingen nahe stehen kann und die nötige Konsequenz aufbringen möchte (und die braucht es einfach) oder halt nicht.
Ich bin so drin, dass ich mit Ruhe sagen kann: Ein Urteil abgeben kann nur jemand, der es macht und gemacht hat. Mit allen Konsequenzen.
Ich kenne es noch von mir "inkonsequent" und ich kenne es jetzt - mit allen Konsequenzen.

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu,
ja,
... Die tasächlichen und angeblich "untatsächlichen" Fälle sind auch ab und an Thema in Ashoks webinaren - ich möchte das nicht weiter hier ausführen...
eh nicht, Felis ;)

Denke, dass sich da noch einiges tun wird; Und ansonsten wäre es halt optimal gewesen, wenn es Mediziner bzw Kliniken gäbe (gegeben hätte), wo man zB Amygdala-Re-Training (also geistige Entgiftung) zusammen mit körperlicher Entgiftung (wg Toxinen, Viren, Bakerien, Pilzen etc pp) anböte; Und eben nicht quasi übliche "Psycho-Schiene" (Antidepressiva oder gar Psychiatrisierung) inklusiver Sport-Zwangs-Verordnungen;

Zu "untatsächlich" wollte ich noch sagen, dass ich damit jene CFS-"Formen" meine, die keine organische/körperliche Co-Ursache haben (gibts ja wohl auch) bzw durch andere Krankheiten (zB Krebs/Behandlung) ausgelöst wurden...
 
Wuhu,
ja, eh nicht, Felis ;)

Denke, dass sich da noch einiges tun wird; Und ansonsten wäre es halt optimal gewesen, wenn es Mediziner bzw Kliniken gäbe (gegeben hätte), wo man zB Amygdala-Re-Training (also geistige Entgiftung) zusammen mit körperlicher Entgiftung (wg Toxinen, Viren, Bakerien, Pilzen etc pp) anböte; Und eben nicht quasi übliche "Psycho-Schiene" (Antidepressiva oder gar Psychiatrisierung) inklusiver Sport-Zwangs-Verordnungen;

Da stimme ich dir zu bis auf das:
wo man zB Amygdala-Re-Training (also geistige Entgiftung)
Es ist definitiv NICHT eine geistige Entgiftung.
Aber dazu müsste man eben nun tiefer einsteigen in die ganze Sache.
Geistige Entgiftung (im Sinne von Gedanken und Emotionen, die Stressreaktionen hochschalten, gehört zwar eindeutig sehr dazu, aber..).
Ich denke, genau das trifft Gerd's thread hier:
Er schreibt "Gegen eine (sehr) einseitige Sichtweise auf Psychologie" - und da könnte man umgekehrt genauso schreiben: Gegen eine sehr einseitige Sichtweise auf Neurologie, Immunologie, Endokrinologie usw.
Damit sind wir dann ungefähr bei der PNI....

Seufz.

Felis :wave:
 
Wuhu,
oyi, das
... Es ist definitiv NICHT eine geistige Entgiftung...
stellte alles was ich bisher darüber weiß auf den Kopf - wobei ich "geistige Entgiftung" als saloppe deutsche Schnell-Übersetzung verwenden wollte, mea culpa - dass da MEHR dazu gehört ist mir freilich auch klar, aber irgendwo muss man auch Abgrenzungen setzen, auch wenn diese teilweise, mehr oder weniger, fliessend sein können... ;)
 
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