Frühling

Du, vor dem die keusche Knospe sich errötend neigt...

Hafizhttps://us.geocities.com/koektas.geo/hafiz.htm

(Übersetzung: Ritter V. von Rosenzweig-Schwannau)

Du, vor dem die keusche Knospe sich errötend neigt
Und die trunkene Narzisse Scham und Staunen zeigt!
Kann mit dir doch selbst die Rose sich vergleichen nicht,
Denn sie borget von dem Monde, er von dir das Licht.
 
April


von Cäsar Flaischlen (1864-1920)

Und wenn du jetzt aufwachst morgens...
ganz leis und fein
spielt um die Dächer
der Sonnenschein,
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und du bist nicht mehr müde,
wie sonst, und verzagt:
was soll nun wieder
voll Mühsal und Plag
der ganze lange endlose Tag!?

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Froh und munter
geht's ihm entgegen,
und alles ist so wunderbar
frisch und stark und hell und klar,
das ganze Leben so frei, so leicht,
daß du dich selber drüber wunderst:
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von was für töricht dummen Dingen
du das Herz dir ließest zwingen
und kaum begreifst:
mit welch erbärmlichen Kleinigkeiten
die Menschen sich das Leben verleiden ...

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Kleinigkeiten, ob denen es kaum
der Mühe wert, ein Wort zu verlieren,
geschweige denn tage- und wochenlang
zu quälen sich und zu schikanieren ...
und vollends jetzt, da's Frühling wird
und, wenn du aufwachst morgens,
ganz leis und fein
um die Dächer spielt
der Sonnenschein
und alles rings so wunderbar
frisch und stark und hell und klar ...
wozu sich da grämen und betrüben!
nein, weg mit all den Schererei'n!
es lohnt sich da wahrlich nur: zu lieben!
es lohnt sich da wahrlich nur: froh zu sein!


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Und jetzt wird es langsam Mai

Am ersten Maimorgenwww.my-smileys.de/smileys2/happy.gif

Matthias Claudius (1740-1815)

Heute will ich fröhlich, fröhlich sein,
Keine Weis' und keine Sitte hören;
Will mich wälzen und für Freude schrein,
Und der König soll mir das nicht wehren;

Denn er kommt mit seiner Freuden Schar
Heute aus der Morgenröte Hallen,
Einen Blumenkranz um Brust und Haar
Und auf seiner Schulter Nachtigallen;

Und sein Antlitz ist ihm rot und weiß,
Und er träuft von Tau und Duft und Segen -
Ha! Mein Thyrsus sei ein Knospenreis,
Und so tauml' ich meinem Freund entgegen.
 
Oh, what a beautiful Morning

Rogers/ Hammerstein

There's a bright, golden haze on the meadow
There's a bright, golden haze on the meadow.
The corn is as high as an elephant's eye
And it looks like it's climbing clear up to the sky.

Oh, what a beautiful Mornin'
Oh, what a beautiful day.
I've got a beautiful feelin'
Everything's goin' my way.

All the cattle are standin' like statues
All the cattle are standin' like statues
They don't turn their heads as they see me ride by
But a little brown mav'rick is winkin' her eye

Oh, what a beautiful Mornin'
Oh, what a beautiful day.
I've got a beautiful feelin'
Everything's goin' my way.

All the sounds of the earth are like music
All the sounds of the earth are like music
The breeze is so busy it don't miss a tree
An' a ol' weepin' willer is laughin' at me

Oh, what a beautiful Mornin'
Oh, what a beautiful day.
I've got a beautiful feelin'
Everything's goin' my way.
Oh, what a beautiful day!
 
Ich hab nun schon lange auf die Enziane in unserem Garten gewartet. Ein Vorbote war schon mal draussen vor ca. 10 Tagen und nun blühen über hundert tiefblaue Enziane auf einer Fläche....einfach wunderschööööön...:fans:
 
ich danke Euch

Köchin in der Fremde

von Käthe Braun - Prager https://www.lyrikwelt.de/autoren/braun-prager.htm

Streu ich Zucker auf die Speise,
Bin ich wieder auf der Reise
Ins Gebirge voller Schnee;

Wasch ich vom Salat die Blätter,
Wander ich bei Frühlingswetter
Wiesenwege überm See.

Brennt die Flamme blau im Herde,
Beug ich nieder mich zur Erde,
Weil ich soviel Enzian seh


Gruß an Klaudi und Pius - und an alle anderen
 
Blau 8, Missverstandene Lieder 2

von Georg Segessenmann, alias Georg von Signau
https://www.seniorentreff.de/fr-georg.html


Dann hat die blaublütige Prinzessin den armen Frosch auf seinen grausligen Mund geküsst, und der Frosch

verwandelte sich in den ewig blonden Prinzen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann singt er heute noch!

“Blau, blau, blau blüht der Enzian, wenn beim Alpenglühn, (grrrrrrrr), wir uns wiedersehn (grrrrrrr)......“.
 
FRÜHLINGSNETZ

Joseph von Eichendorff
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Im hohen Gras der Knabe schlief,
Da hört' ers unten singen,
Es war, als ob die Liebste rief,
Das Herz, wollt ihm zerspringen.

Und über ihm ein Netze wirrt
Der Blumen leises Schwanken,
Durch das die Seele schmachtend irrt
In lieblichen Gedanken.

So süße Zauberei ist los,
Und wunderbare Lieder
Gehn durch der Erde Frühlingsschoß,
Die lassen ihn nicht wieder.


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Die Blumen

von Friedrich Schiller

Kinder der verjüngten Sonne,
Blumen der geschmückten Flur,
Euch erzog zu Lust und Wonne,
Ja, Euch liebte die Natur.
Schön das Kleid mit Licht gesticket,
Schön hat Flora Euch geschmücket
Mit der Farben Götterpracht.
Holde Frühlingskinder, klaget!
Seele hat sie Euch versaget,
Und ihr selber wohnt in Nacht.

Nachtigall und Lerche singen
Euch der Liebe selig Los,
Gaukelnde Sylphiden schwingen
Buhlend sich auf Eurem Schoß.
Wölbte Eures Kelches Krone
Nicht die Tochter der Dione
Schwellend zu der Liebe Pfühl?
Zarte Frühlingskinder, weinet!
Liebe hat sie euch verneinet,
Euch das selige Gefühl.

Aber hat aus Nanny's Blicken
Mich der Mutter Spruch verbannt,
Wenn Euch meine Hände pflücken
Ihr zum zarten Liebespfand:
Leben, Sprache, Seelen, Herzen,
Stumme Boten süßer Schmerzen,
Goss Euch dies Berühren ein,
Und der mächtigste der Götter
Schließt in Eure stillen Blätter
Seine hohe Gottheit ein.
 
Der Frühlingskasper

Dehmel, Richard Fedor Leopold (1863-1920)

Weil nun wieder Frühling ist, Leute,
streu ich butterblumengelber Kasper
lachend lauter lilablaue Asternblüten
hei ins helle Feld!
Lilablaue Astern, liebe Leute,
Astern blühn im deutschen Vaterland
bekanntlich bloß im Herbst.
Aber Ich, ich butterblumengelber Kasper,
streue, weil nun wieder heller Frühling ist,
tanzend tausend dunkelblaue Asternblüten
hei in alle Welt!
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Hallo Pius, Enzian gibt es bei uns Deichtirolern im norddeutschen Flachland natürlich nicht. www.my-smileys.de/smileys2/smilyverschmitzt.gifDafür blühen hier augenblicklich allenthalben die Narzissen!



Weiß wie Lilien, reine Kerzen


von Johann Wolfgang von Goethe
Weiß wie Lilien, reine Kerzen,
Sternen gleich, bescheidner Beugung,
Leuchtet aus dem Mittelherzen
Rot gesäumt die Glut der Neigung.

5 So frühzeitige Narzissen
Blühen reihenweis im Garten.
Mögen wohl die Guten wissen
Wen sie so spaliert erwarten.
 
Hier etwas zur mythologischen Bedeutung der Narzisse

Die Narzisse

von Elisabeth Kulmann 1825

Narzisse war die Tochter
Endymions, des schönen,
Des einzigen von Menschen
Und Göttern, der Dianen
Zu sanfteren Gefühlen,
Und sanfteren Geschäften
Bewog, als die Gehölze
Arkadiens mit Bogen
Und Pfeil, von früher Dämmrung
Bis nach der Abendröthe,
Mit Mordlust zu durchstreifen.
Der Mutter Sinn und Schönheit
War auch Narzissen eigen.
Sie kannte kein Vergnügen,
Als von dem Silberbogen
Des Ziels gewisse Pfeile
Bis an den Saum der Wolken
Dem Habicht nachzusenden,
Der ihrer Lieblingsvögel
Noch nackte Brut verschlungen;
Im windeschnellen Laufe
Den Hafen zu ereilen;
Mit rächerischem Speere
Den Fuchs kühn zu erlegen;
Trotz Warnungen stets wünschend
Auf ihren Streifereien
Auf einen Wolf zu stoßen.

Selbst wenn in schwülen Tagen
Die Gluth des Rosenleibes
In kühler Fluth zu mindern
Am Abend sie beschlossen;
Wird nimmer sie die Stelle
Erwählen, wo der Waldbach,
Vom Taumel seines Sturzes
Sich endlich ganz erholend,
Klar wie ein Spiegel hinfließt:
Nein, in den Schaum des Falles
Wird munter sie sich stürzen,
Des zarten Silbernebels,
Der über ihm leicht schwebend
Wie Iris Bogen glänzet,
Sich freuend, und des lauten
Betäubenden Getöses,
Der bebenden Gesträuche
Des reichbelaubten Ufers,
Und der vom Sturz der Wasser
Schon blankgeschliffnen Felsen.

Und ist dem goldnen Haupthaar
Die Nässe nun entflossen,
So schlingt sie kunstlos wieder
In einem üpp'gen Wulste
Es um die hohe Stirne;
Wirft hastig um die Schultern
Die männlichen Gewande,
Verachtend ihres eignen
Geschlechtes weiche Kleidung;
Und eilet zu des Vaters
Gesträuchumwachs'ner Wohnung,
Um karger Ruh zu pflegen,
Und vor dem Tage wieder
Der Spur des Wilds zu folgen.

Es war die schöne Wilde
Der Jünglinge Gedanke
Am Tag, ihr Traum in Nächten;
Doch ungerühret oder
Verschmähend sah sie alle.
Oft sprach zu ihr der Vater:
»Die Götter und die Menschen
»Sind Amors Unterthanen.
»Glaubst du dich seiner Herrschaft
»Entziehn zu können? Liebe:
»Und mache dich, und durch dich
»Der Jüngling' einen glücklich,
»Die lang dich schon umwerben.
»So seh' ich noch, eh' selbst ich
»Zum Greis geworden, meiner
»Narzisse holde Kinder
»In meiner Hütt' erwachsen.« -

Den ersten, der mein Herz rührt,
Will ich, o Vater, wählen;
Bis itzt gelang es keinem:
Erwiedert sie, und suchet
Des Vaters düstre Wolken
Durch Kosen zu zerstreuen.

Als einst vom grauen Morgen
Bis nach der Mittagsstunde
Sie einem zarten Rehe
Vergebens über Felder
Und Hügel nachgesetzet,
Des Tages Gluth einathmend;
Sucht müde und erschöpfet
Sie eine Quelle, deren
Willkommenes Geräusch ihr
Vom Walde her ins Ohr tönt.

Kaum hat den Saum der Waldung
Sie überschritten, siehe,
Da wölben, wie zu einem
Geräumighohen Dome
Sich alter Bäume Wipfel,
Nur einen engen Eingang
Dem Sonnenlicht gewährend.
In diesem heil'gen Dunkel
Erweitert sich der Quelle
Gesammeltes Gewässer
Zu einem tiefen Teiche,
Den duftigweicher Rasen
Wollüstig rings begränzet.

Müd' läßt sich hier Narzisse
Am Rand des Teiches nieder,
Willkommne Kühlung athmend,
Lehnt Bogen, Speer und Köcher
An einer nahen Eiche
Bemoosten Stamm, und lauschet
Dem traurigsüßen Liede,
Das (eh' der Stolz des Lenzes,
Nun kinderlos) sich selber
Und dem mitleid'gen Hain singt
Die Nachtigall. Es wecken
Die Klagetöne tausend
Eh' ungeahnte Triebe
Itzt in Narzissens Busen.
Es füllet unwillkührlich
Ihr Auge sich mit Thränen.
In unerklärbar süße
Und schreckende Gedanken
Verloren, neigt ihr Haupt sie,
Dem spiegelhellen Teich zu,
Auf ihre Rechte. Götter!
Was für ein Anblick! Reizend
Und hehr gleich einem Gotte
Strahlt aus der Tief' ein Antlitz
Starrblickend ihr entgegen.
Laut schreiend klammert fest sie
Die Arme um die Eiche,
Ihr zartes Antlitz gegen
Die rauhe Rinde drückend,
Bis sie allmählig wieder
Vom Schrecken sich erholte
Und sprach : »Warum erschrak ich,
»Als ob ein Ungeheuer
»Mich zu verschlingen drohte?
»Ja, eines Gottes Antlitz
»War es; zwar ernst, doch zornlos;
»Vielleicht selbst gütig; aber
»Unsäglich schön und reizend.
»Beinah zu zart für einen
»Selbst von den jüngsten Göttern;
»Die Tracht glich ganz der meinen....
»Brauch' ich mich sehr zu wundern,
»Daß einer Göttin Tochter
»Ein Gott erschien? ... Durch Zufall
»Vielleicht.... Kann er der Eigner
»Nicht sein von diesem Bache?...
»Vielleicht auch.... Ließ nicht Neptun,
»Ja selbst der Götter Gott sich
»Herab zu Erdetöchtern?
»Ich Thörin!«

Bangneugierig
Neigt zögernd sie von neuem
Ihr Antlitz nach dem Teiche,
Und fährt erschrocken wieder
Zurücke bei dem Anblick.
Doch endlich sich ermannend,
Wagt sie's ihn zu betrachten.
»Was seh' ich, gute Götter!
»Find' ich hier nicht der Mutter
»Geliebte Züge wieder?
»Dies ist Dianens Stirne,
»Ihr heitres blaues Auge,
»Dieselbe Hoheit, Würde,
»Derselbe Wuchs!... Ist's Irrthum,
»Was mein Gemüth itzt ahnet?
»Er ist ein jüngrer Bruder,
»Oder ein Sohn Apollo's;
»Und liebend führt die Mutter
»Mich in des Gottes Arme,
»Erröthend beim Gedanken:
»Der Tochter hohe Abkunft
»Zur irdischen Verbindung
»Erniedriget zu sehen....
»Und wie wirst, theurer Vater,
»Du dich erfreun, du selbst einst
»Der strengsten Göttin Flamme,
»Wenn bald in Götter-Enkeln
»Du dich verjünget sehn wirst!
»Wie liebend er mich anblickt!
»Die Röthe seiner Wangen,
»Und diese Feuerworte,
»Die zum sanftoffnen Munde
»Mit Ungestüm sich drängen,
»Gestehn mir seine Liebe...
»Wie sehnend er die Arme
»Mich zu umfangen ausstreckt!
»O komm herauf, Geliebter!
»Und hör' aus meinem Munde
»Der Gegenliebe Worte....
»Was säumest du? Ist Vorsicht
»Dem Gotte nöthig, wenn ihm
»Ein Mädchen winket? Oder
»Darfst etwan auf der Erde
»Gebiet du dich nicht wagen
»Als Wassergott?... O wehe!
»Wer raubt mir den Geliebten?
»Und trübt dies klare Wasser,
»Um seine Flucht zu sichern?
»O Götter! ihr beneidet
»Narzissens künft'ge Wonne;
»Es raubt mir eine Göttin
»Den gleichenlosen Jüngling....
»Doch nein.... Die Frucht der Eiche,
»Vom hohen Aste fallend,
»War's, die das Wasser trübte.
»Ich sehe noch den Falken
»Rechtshin die Luft durchschneiden,
»Deß streifendes Gefieder
»Die Frucht vom Zweige trennte;
»Und ich erblick' aufs neue
»Das Antlitz des Geliebten....
»Du aber zürnst? Es decket
»Kein Roth mehr deine Wange,
»Und deine Arme breiten
»Sich sehnend nicht nach mir aus!
»O ich versteh' dein Zürnen,
»Und diesen Götterwink. Ja,
»Es gab ihn mir die Mutter.
»Ihr Liebling ist der Falke,
»Und mir zur Rechten flog er,
»Und um der Tochter Liebe
»Die Bahn zu zeigen, die sie
»Nun gehen soll, ließ vor mir
»Die Frucht sie untertauchen.
»O zürne nicht, Geliebter!
»Ich eil' in deine Arme,
»Ich eil' in deine Tiefen.«

So stürzte sie sich häuptlings
Dem Tode in die Arme.
Es hielten in der Tiefe
Des Teichs sie böse Geister
So lange fest, bis qualvoll
Ihr Leben sie verhauchet.
Mitleidig trägt der Bach sie
Itzt an der Waldung Ende,
Wo hoch sich in die Lüfte
Dianens Tempel hebet,
Und legt sie sanft ans Ufer
Der Tempelbucht. Diana
Beweinet sie drei Tage
Mit lauter Thränenklage,
Verwandelt dann die Tochter
In die gleichnam'ge Blume,
Und trägt in Freud' und Gram sie
Am mütterlichen Busen.
 
Vom Frühling
von Florian Reßle, Klasse 4b

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Die Stare kommen wieder
und singen ihre Lieder.

Die Tulpen und Narzissen ,
die wollen es jetzt wissen !

Sie strecken ihre Köpfe raus
und rufen: Winter geh´ nach Haus !

Der Osterhase kommt jetzt dann,
und malt seine Eier an.

Bätter, Knospen treiben aus,
das lockt uns aus dem Haus heraus .

Die Sonne hoch am Himmel lacht,
der Frühling uns viel Freude macht .
www.grundschule.burggen.de/geschichten/gedichte.htm#Simone

Süß!
 
An den Frühling

von Friedrich Schiller

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!

Ei! ei! da bist ja wieder!
Und bist so lieb und schön!
Und freun wir uns so herzlich,
Entgegen dir zu gehn.

Denkst auch noch an mein Mädchen?
Ei, Lieber, denke doch!
Dort liebte mich das Mädchen,
Und 's Mädchen liebt mich noch!

Fürs Mädchen manches Blümchen
Erbat ich mir von dir -
Ich komm' und bitte wieder,
Und du? - du gibst es mir?

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!

 
Poesie ist oft - auch wenn religiös
undogmatisch und seriös!
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von Leòn

Pfingsten

von Emanuel Geibel


Das Fest der Pfingsten kommt im Hall der Glocken,
das jauchzt in Frühlingsschauern die Natur;
auf jedem Strauch des Waldes und der Flur
schwebt eine Ros’ als Flamme im Frohlocken.

O Geist, der einst in goldnen Feuerflocken
auf Haupt der Jünger brausend niederfuhr,
von deinem Reichtum einen Funken nur,
hernieder send ihn auf des Sängers Locken!

Ich weiß es wohl, nicht würdig bin ich dein;
doch hast du nie die Tugend ja gemessen,
der Glaube zieht, die Sehnsucht dich allein.

Der Armen hast du nimmermehr vergessen,
du kehrtest in der Fischer Hütten ein,
und an der Sünder Tisch hast du gesessen.


Gruß von

León
 
Ich weiß nicht, wie das Wetter in Süddeutschland oder in der Schweiz ist ...
hier im Elbe - Weser - Dreieck ist einfach .... Maiwetter!

Mailied

von Clemens von Brentano

Im Maien im Maien ists lieblich und schön,
Da finden sich viel Kurzweil und Wonn';
Frau Nachtigall singet,
Die Lerche sich schwinget
Über Berg und über Thal.

Die Pforten der Erde, die schließen sich auf,
Und lassen so manches Blümlein herauf,
Als Lilien und Rosen,
Violen, Zeitlosen,
Cypressen und auch Nägelein.
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In solchen wohlriechenden Blümlein zart,
Spazieret eine Jungfrau von edeler Art;
Sie windet und bindet,
Gar zierlich und fein,
Ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein.

Da herzt man, da scherzt man, da freuet man sich,
Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich;
Da klaget ein Liebchen
Dem andern sein' Noth,
Da küßt man so manches Mündlein roth.

Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwerdt,
Du hast mir mein junges frisch Herzlein verkehrt.
Wiederkommen macht,
Daß man Scheiden nicht acht't;
Ade, zu tausend guter Nacht.

Im Maien, im Maien, da freuet man sich,
Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich,
Da kommet so manches
Liebchen zusammen;
Ade, in tausend Gottes Namen.
 
Berliner Pfingsten

Heute sah ich ein Gesicht,
Wonnevoll zu deuten:
In dem frühen Pfingstenlicht
Und beim Glockenläuten
Schritten Weiber drei einher,
Feierlich im Gange,
Wäscherinnen, fest und schwer!
Jede trug 'ne Stange.

Mädchensommerkleider drei
Flaggten von den Stangen;
Schönre Fahnen, stolz und frei,
Als je Krieger schwangen,
Blau und weiß und rot gestreift,
Wunderbar beflügelt,
Frisch gewaschen und gesteift,
Tadellos gebügelt.

Lustig blies der Wind, der Schuft,
Lenden auf und Büste,
Und von frischer Morgenluft
Blähten sich die Brüste!
Und ich sang, als ich gesehn
Ferne sie entschweben:
Auf und laßt die Fahnen wehn,
Schön ist doch das Leben!

Gottfried Keller (1819-1890, Zürich)
 
Brentano, Clemens (1778-1842)

Süßer Mai, du Quell des Lebens
bist so süßer Blumen voll
Liebe sucht auch nicht vergebens
wem sie Kränze winden soll
 
Vor meinem Vaterhaus


(Robert Stolz / B. Hardt-Warden)

Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde
Vor meinem Vaterhaus steht eine Bank
Und wenn ich einst sie wiederfinde
Dann bleib ich dort mein Leben lang
Dann wird die Linde wieder rauschen
Ihr liebes altes Abendlied
Mein ganzes Herz wird ihr dann lauschen
Das oft in Träumen heimwärts zieht
Mein ganzes Herz wird ihr dann lauschen
Wer weiß, wer weiß wann das geschieht

In dieser fremden großen Stadt
In diesem Bild aus Stein
Da grüßt dich kaum ein Blütenblatt
Mit süß vertrautem Schein

Vor meinem Vaterhaus da stehn drei Rosen
Die gehegt, gepflegt mein Mütterlein
Doch jetzt zur Zeit der Herbstzeitlosen
Da werden sie verwelkt schon sein
Doch wenn ich komm dann blühn sie wieder
Wie sie mein Singen blühen sieht
Dann knie ich vor den Rosen nieder
Wo ich als Kind so gern gekniet
Dann knie ich vor den Rosen nieder
Wer weiß, wer weiß wann das geschieht

In dieser fremden großen Stadt
Sind stolze Brunnen viel
Doch alle rauschen müd' und matt
Trotz ihrem bunten Spiel

Vor meinem Vaterhaus da steht ein Brunnen
Sein Wasser rinnt und rauscht so silberhell
Die Mädchen gehn zu diesem Brunnen
Erzählen sich vom Liebsten schnell
Nur eine schweigt zu all den Sachen
Die einst ihr Herz an mich verriet
Doch kehr ich heim dann wird sie lachen
Und aller Schmerz und Kummer flieht
Doch kehr ich heim dann wird sie lachen
Wer weiß, wer weiß wann das geschieht
Jaja - wer weiß, wer weiß wann das geschieht




 
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