Frühling

Noch mal zum Thema Frühling

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Appalachian Spring
[Frühling in den Appalachen]

Aaron Copland (1900-1990)
Allgemeine Angaben zum Werk:
Titel: Appalachian Spring
Titel (deutsch): Frühling in den Appalachen
Komponiert: 1944
Uraufführung: 30. Oktober 1944 in Washington D.C.
Besetzung: Flöte, Klarinette, Fagott, Klavier und Streich-Nonnett
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Beschreibung: Copland vermittelt ein wenig den amerikanischen Traum „vom jungen Land, unermesslicher Weite und unbegrenzten Möglichkeiten“. Die Musik ist im Gegensatz zu seinen Wester-Balletten kammermusikalisch bescheiden, enthält folkloristische Elemente und huldigt tiefromantischem Empfinden. Das Werk steht unter dem Motto des Schlusshymnus: „Einfach sein ist eine Gabe“

Für Martha Graham wurde das Ballett in den Jahren 1943-44 komponiert. Die Ballerina und Choreographin liebte die Partie der Braut aus den „Appalachian Springs“ über alles. Es mag daran gelegen haben, dass sie das Ballett in enger Zusammenarbeit mit Aaron Copland schuf. Das Tanzstück bekam einen bevorzugten Platz in ihrem Repertoire. Im Jahre 1945 erhielt sie für ihre Gestaltung der weiblichen Hauptpartie den Pulitzer-Preis für Musik.

Zum Ballett:
Zeit: 19. Jahrhundert
Ort: Pennsylvania
Handlung: Das Farmhaus ist endlich fertiggestellt. Nach getaner Arbeit ist man frohen Mutes. Die Siedler feiern das Frühlingsfest und gleichzeitig Hochzeit. Die handelnden Personen werden vorgestellt. Zuerst die Braut und der Bräutigam mit einem Pas de deux. Es folgen die Festgäste in feierlicher Tracht mit ländlichen Tänzen. Ein Solotanz der Braut, der ihre Hoffnungen und Ängste ausdrückt, schließt sich an.

In Variationsform werden die täglichen Tätigkeiten des Farmers und seiner Frau geschildert. Die Braut wird in der neuen Gemeinschaft willkommengeheißen und die ihr zukommende Stellung gewürdigt. Ein Prediger sorgt dafür, dass die Frömmigkeit wird nicht außer acht gelassen wird. Das junge Paar wird in das neue Heim geleitet und ein hymnisches Thema bringt das anmutige Werk zum Abschluss.
 
Juni-Rosenmonat

von Annegret Kronenberg



Rosen sprießen an allen Ecken,
Fallen dir förmlich in den Weg.
Kletterrosen wagen den Blick
Durchs Fenster, begrüßen dich
Blutrot schon am frühen Morgen,
Und leiser Windhauch atmet
Süßen Duft in den Raum.
Genieße das Bad in den Rosen-
Blüten, schlürfe ihren Duft,
Damit du dich auch im Winter
Noch erinnern kannst.
 
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Hallo, liebe Uta,

der Frühling ist fast vorüber, wie wäre es mit einem Thread "Sommer"?
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Grüße von

Leòn
 
ok, dann gehen wir jetzt in den Sommer

images.google.de/images?q=tbn:3ZUp8yfWLA_8vM:www.virtuelleallgemeinbibliothek.de

Löwenzahn ist schon seit jeher
als höchst kriegerisch verschrien,
denn er lässt bei gutem Winde
Fallschirmtruppen feindwärts ziehn.
Und ich sitz auf der Veranda
und verzehre meine Suppe
und entdecke in der selben
Versprengte dieser Truppe.

Heinz Erhardt

https://www.bepepa.de/berni/Sommerstimmung/uebersommerstimmung.html

(mit sehr schönen Fotos übrigens)
 
FRÜHLINGSNACHT

(Joseph von Eichendorff)

Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängts schon an zu blühn.

Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
Ist mirs doch, als könnts nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagens,
Und in Träumen rauschts der Hain,
Und die Nachtigallen schlagens:
Sie ist Deine, sie ist dein!




 
Zuletzt bearbeitet:

V O R F R Ü H L I N G

von H. v. HOFMANNSTHAL


ES LÄUFT DER FRÜHLINGSWIND
DURCH KAHLE ALLEEN,
SELTSAME DINGE SIND
IN SEINEM WEHN.

ER HAT SICH GEWIEGT,
WO WEINEN WAR,
UND HAT SICH GESCHMIEGT
IN ZERRÜTTETES HAAR.

ER SCHÜTTELTE NIEDER
AKAZIENBLÜTEN
UND KÜHLTE DIE GLIEDER,
DIE ATMEND GLÜHTEN.

LIPPEN IM LACHEN
HAT ER BERÜHRT,
DIE WEICHEN UND WACHEN
FLUREN DURCHSPÜRT.

ER GLITT DURCH DIE FLÖTE
ALS SCHLUCHZENDER SCHREI,
AN DÄMMERNDER RÖTE
FLOG ER VORBEI.

ER FLOG MIT SCHWEIGEN
DURCH FLÜSTERNDE ZIMMER
UND LÖSCHTE IM NEIGEN
DER AMPEL SCHIMMER.

ES LÄUFT DER FRÜHLINGSWIND
DURCH KAHLE ALLEEN,
SELTSAME DINGE SIND
IN SEINEM WEHN.

DURCH DIE GLATTEN
KAHLEN ALLEEN
TREIBT SEIN WEHN
BLASSE SCHATTEN

UND DEN DUFT
DEN ER GEBRACHT,
VON WO ER GEKOMMEN
SEIT GESTERN NACHT.




 
Vorfrühling


Paul Heyse (1830 -1914 )

Stürme brausten über Nacht,
und die kahlen Wipfel troffen.
Frühe war mein Herz erwacht,
schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.

Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton
dringt zu mir vom Wald hernieder.
Nisten in den Zweigen schon
die geliebten Amseln wieder?

Dort am Weg der weiße Streif -
Zweifelnd frag' ich mein Gemüte:
Ist's ein später Winterreif
oder erste Schlehenblüte?




 
Frühlingsahnung

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis...

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

(Christian Morgenstern)
 
Ah, Uma - schön - offenbar ist es nicht nur hier im Norden frühlingshaft! :)


Die Vögel kommen

Kierkegaard, Sören (1813-1855)

Die Vögel kommen
in ganzen Schwärmen,
um dich zu erfreuen.
Das junge Grün spriesst;
und der Wald wächst schön
und steht wie eine Braut da,
um dir Freude zu schenken.

Du bist geschaffen.
Du bist da.
Du bekommst heute
das zum Dasein Nötige.
Du wurdest erschaffen.
Du wurdest Mensch.

Du kannst sehen,
bedenke: Du kannst sehen,
du kannst hören, du kannst
riechen, schmecken, fühlen.




Hier kann auch etwas zum Thema Frühling - Erleben, geschrieben werden:
www.symptome.ch/vbboard/erleben/6333-fruehjahr-erleben.html​
 
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Der Lenz ist da!



von Theobald Tiger alias Kurt Tucholski



Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde,

dann im Kalender und dann in der Luft,

und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde

sich in die frischgewaschene Frühlingskluft.



Ach ja, der Mensch! Was will er nur vom Lenze?

Ist er denn nicht das ganze Jahr in Brunst?

Doch seine Triebe kennen keine Grenze –

dies Uhrwerk hat der liebe Gott verhunzt.



Der Vorgang ist in jedem Jahr derselbe:

man schwelgt, wo man nur züchtig beten sollt,

und man zerdrückt dem Heiligtum das gelbe

geblümte Kleid – ja, hat das Gott gewollt?





Die ganze Fauna treibt es immer wieder:

Da ist ein Spitz und eine Pudelmaid –

die feine Dame senkt die Augenlider,

der Arbeitsmann hingegen scheint voll Neid.



Durch rauh Gebrüll läßt sich das Paar nicht stören,

ein Fußtritt trifft den armen Romeo –

mich deucht, hier sollten zwei sich nicht gehören ...

Und das geht alle, alle Jahre so.



Komm, Mutter, reich mir meine Mandoline,

stell mir den Kaffee auf den Küchentritt. –

Schon dröhnt mein Baß: Sabine, bine, bine ...

Was will man tun? Man macht es schließlich mit.



 
Frühzeitiger Frühling

Tage der Wonne,
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh'!
Goldene Fische
Wimmeln im See.

Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.

Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend den Saft.

Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!

Saget, seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!

(J. W. v. Goethe)
 
Märzsonne

Trunken von früher Glut
Taumelt ein gelber Falter.
Sitzend am Fenster ruht
Schläfrig gebückt ein Alter.

Singend durchs Frühlingslaub
Ist er einst ausgezogen.
So vieler Straßen Staub
Hat sein Haar überflogen.

Zwar der blühende Baum
Und die Falter die gelben
Scheinen gealtert kaum,
Scheinen heut noch dieselben.

Doch es sind Farbe und Duft
Dünner geworden und leerer,
Kühler das Licht und die Luft
Strenger zu atmen und schwerer.

Frühling summt bienenleis
Seine Gesänge, die holden.
Hummel schwingt blau und weiß,
Falter entflattert golden.

Hermann Hesse, 1877-1962
 
Lob auf den Frühling

Annette Andersen

Frühling ist Erwachen,
Wärme, Jubel, Kinderlachen.
Sonnenschein, warm auf der Haut,
Schnee, fast gänzlich weggetaut.
Himmelsbläue, hoch gespannt,
klare Sicht, bis weit ins Land.

Vögel, froh, voll Übermut,
zwitschern... Ach, es klingt so gut!
Weiße Wolken langsam zieh`n,
erste Blumen herrlich blüh`n.
Hoffnungsschwanger, in der Luft
liegt ein ganz besondrer Duft.

Knospenfülle, Fröhlichkeit...
Herrlich! Das ist Frühlingszeit!


 
Vorfrühling

Theobald Tiger/ Kurt Tucholsky

Sieh da: nun ist der fette Dichter wieder

von seinem Winterschläfchen aufgewacht,

und er entlockt der Harfe heitre Lieder,

ti püng – die Winde wehn, der Himmel lacht.



Er schauet sanft verklärt, und eine Putte

hält über seinem Kopf den Lorbeerkranz.

Vorfrühling nähert sich, die junge Nutte,

und probt, noch schüchtern, einen kleinen Tanz.



Das Barometer droht mit seinem Zeiger:

»Nicht immer feste druff! Ich falle bald.«

Selbst Barometer schwätzen. Große Schweiger

sind selten in dem Land des Theobald.



Noch immer Zabern und Theaterpleiten,

und wie man wieder auf den Fasching geht,

Protestbeschlüsse, andre Lustbarkeiten –

und alles red't und alles red't.



Und wenn man dieses Deutschland sieht und diese

mit Parsifalleri – und -fallerein

von Hammeln abgegraste Geisteswiese –

ah Frühling! Hier soll immer Winter sein!



 
Daffodils
I wander'd lonely as a cloud
That floats on high o'er vales and hills,
When all at once I saw a crowd,
A host, of golden daffodils;
Beside the lake, beneath the trees,
Fluttering and dancing in the breeze.
Continuous as the stars that shine
And twinkle on the Milky Way,
They stretch'd in never-ending line
Along the margin of a bay:
Ten thousand saw I at a glance,
Tossing their heads in sprightly dance.
The waves beside them danced; but they
Out-did the sparkling waves in glee:
A poet could not but be gay,
In such a jocund company:
I gazed-- and gazed-- but little thought
What wealth the show to me had brought:
For oft, when on my couch I lie
In vacant or in pensive mood,
They flash upon that inward eye
Which is the bliss of solitude;
And then my heart with pleasure fills,
And dances with the daffodils.
William Wordsworth (1770-1850)
WJ:Daffodils

www.eifelreise.de/H/Fotos/Hellenthal-Narzissen.jpg
 
Heilende Wunden

In der ersten Frühlingssonne
zwischen saftigen Grashalmen
und funkelnden Tautropfen
ein Spinnennetz.
Leiser Windhauch weht
ein zartes Blättchen ins Netz.



Pfeilschnell
schießt die Spinne
aus dem Versteck und fängt
die vermeintliche Beute.
Enttäuscht löst sie das Blättchen
und lässt es lautlos entgleiten.



Mit kunstvollen Griffen
verwebt sie das Loch
und legt sich erneut
auf die Lauer.



Heilende Wunden
 
März

Es ist ein Schnee gefallen,
Denn es ist noch nicht Zeit,
Daß von den Blümlein allen,
Daß von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.

Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein.

Sollt ich mich einzeln freuen,
Wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.

Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe


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Es muß doch Frühling werden

Text: Emmanuel Geibel
Musik: Brambach



Und dräut der Winter noch so sehr
Mit trotzigen Gebärden,
Und streut er Eis und Schnee umher,
Es muß doch Frühling werden.

Und drängen Nebel noch so dicht
Sich vor den Blick der Sonne,
Sie wecket doch mit ihrem Licht
Einmal die Welt zur Wonne.

Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht,
Mir soll darob nicht bangen,
Auf leisen Sohlen über Nacht,
Kommt doch der Lenz gegangen.

Da wacht die Erde grünend auf,
Weiß nicht, wie ihr geschehen,
Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf,
Und möcht vor Lust vergehen.

Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar
Und schmückt sich mit Rosen und Ähren,
Und läßt die Brünnlein rieseln klar,
Als wären es Freudenzähren!

Drum still, und wie es frieren mag,
O Herz, gib dich zufrieden,
Es ist ein großer Maientag
Der ganzen Welt beschieden.

Und wenn dir oft auch bangt und graut,
Als sei die Höll' auf Erden:
Nur unverzagt auf Gott gebaut,
Es muß doch Frühling werden.



 
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Frühlingslied

Text: Emmanuel Geibel 1815-1884

Melodie: Johannes Brahms im Jahre 1882, (1833-1897)

Mit geheimnisvollen Düften
Grüßt vom Hang der Wald mich schon,
Über mir in hohen Lüften
Schwebt der erste Lerchenton.

In den süßen Laut versunken
Wall' ich hin durchs Saatgefild,
Das noch halb vom Schlummer trunken
Sanft dem Licht entgegenschwillt.

Welch ein Sehnen! welch ein Träumen!
Ach, du möchtest vorm Verglühn
Mit den Blumen, mit den Bäumen,
Altes Herz, noch einmal blühn.




 
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