Dazu fällt mir nur ein: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast.

Mit dieser "
Studie" hatte ich mich vor Jahren schonmal beschäftigt und auch ein bisserl nachgerechnet. Von Anfang an wurde ich das Gefühl nicht los, dass hier vorsätzlich versucht wird, dem Selen was anzuhängen. Aber von Anfang an:
1. Die (orginal-) Studie lief 12 Jahre verblindet und davon wurden nur 7,7 Jahre betrachtet
2. Die Teilnehmer (in beiden Gruppen ca. 5%) wurden vorher "ausgesiebt" anhand einer "valid baseline selenium value" - was immer das auch heißen soll.
During an average follow-up of 7.7 years (SD, 2.7), 97
new cases of type 2 diabetes were diagnosed overall, for an
incidence of 10.5 cases per 1000 person-years. This rate is
similar to that in other studies of largely white populations
(22, 23).
Leider gips keine Zahlen für die Männer/Frauen-Verteilung, aber wenn man mal die
deutschen Zahlen und deren Verhältnisse zugrunde legt, ergeben sich aus den 10,5 "average" für 1000 Personenjahre ein Männeranteil von 13,7 und ein Frauenanteil von 7,7 (beide gerundet). Unter Berücksichtigung der Männer/Frauen-Verteilung in der Studie (~75/25%) also ein statistisches Diabetisrisiko von ca. 12,2 Fällen pro 1000 Personenjahren und somit eine statistische Erkrankungsrate von ca. 7,35 Personen von 601 pro Jahr oder in Summe 56,56 in 7,7 Jahren. Damit liegt die "Selengruppe" nahezu punktgenau auf dem statistischen Durchschnitt und die "Placebogruppe" deutlich drunter. Damit ist schonmal bewiesen, dass Placebo das Diabetesrisiko senkt.
Aber schauen wir mal weiter:
- Die "Selengruppe" ist durchschnittlich 0,4 Jahre älter - "
muss" also statistisch 7,35 * 0,4 = 2,94 (3) Diabetiker mehr haben. Die ziehe ich mal von den 58 ab und somit steht es 55:39
- In der "Selengruppe" wird durchschnittlich 20% mehr Alkohol konsumiert. Das Rauchverhalten scheint nahezu identisch, ist es aber bei näherem hinsehen doch nicht, weil weniger Leute (ex- und aktive Raucher) mehr rauch(t)en. Damit ergibt sich zusätzlich eine Differenz von ca. 6%, woraus man locker schließen kann, dass die "Selengruppe" ungesünder lebt, als die "Placebogruppe", was man natürlich auch auf deren übrige Lebensweise (Ernährung, Bewegung usw.) übertragen darf.
Im Umkehrschluss könnte es durchaus sein, dass die "Selengruppe" in ihrem Lebenswandel weitgehend dem statistischen Durchschnitt entspricht und die "Placebogruppe" gesünder lebt und damit wären auch die Ergebnisse weitgehend erklärbar: Wenn man auf die 39 "Placebo"-personen 26% "Ungesundheitsaufschlag" raufrechnet, steht es 55:49.
Das ist nicht wissenschaftlich - ich weiß!
Nun behaupten ja böse Zungen (seriöse Wissenschaftler), dass schon die ursprünglich postulierten "Ergebnisse" keine Schlüsse zulassen, die irgendeine Aussagekraft hätten, aber spätestens hier kann von einem 1,5- oder gar 2,7-fachen Risiko aufgrund Selensupplementierung mitnichten die Rede sein.
Es gibt ja noch ein paar weitere interessante Punkte: Die Differenzen zw. beiden Gruppen bestehen (fast) ausschließlich aus rauchenden Männern mit einem unterdurchschnittlichen BMI. Wie das mit Selen korrelieren soll, kann ich mir nicht erklären und das wird auch nicht erklärt. Wenn das aber die gleichen Personen sind, die die 20% mehr Alkohol trinken und 6% mehr rauchen, wäre das zumindest logisch.
Keine Aussagen gibt es zur Altersverteilung beider Gruppen und der Erkrankten (was wesentlich ist).
Bis hier noch gar kein Selen im Spiel.
Jetzt schauen wir uns doch mal die Selenpegel an. Beide Gruppen hatten Startwerte von ca. 114 ng/ml. In Deutschland liegt der Durchschnitt bei ca. 70 (ref: 50-120). D.h.: Beide Gruppen waren (aus schulmedizinischer Sicht) bei Studienstart schon optimal versorgt und ganz sicher nicht im Mangel.
Orthomolekularmediziner definieren den "optimalen Korridor" bei ca. 120-160, den die "Placebogruppe" nahezu erfüllt, während die "Selengruppe" im Durchschnitt deutlich drüber ist (ca. 180-190). Auch das erklärt noch nix, weil es mehrere seriöse Studien gibt, die auch bei deutlich höheren Dauerpegeln keinen Zusammenhang zu Diabeteserkrankungen feststellen konnten. Im Gegenteil.
Was aber ebenfalls eine Rolle spielt, sind die abhängigen Prozesse, um das Selen verstoffwechseln zu können. Falls es überhaupt einen Zusammenhang mit dem Selen gibt, ist der imho hier zu suchen.
Bspw. bei den rauchenden und trinkenden Mangelwesen....