Famotidin ggn. Magenbeschwerden

Themenstarter
Beitritt
27.09.21
Beiträge
2
Hallo zusammen,

ich würde gerne auf Eure Erfahrung bzgl. eines gesundheitlichen Problems zurückgreifen. Und zwar habe ich seit Jahren anhaltende Magenbeschwerden, mal mehr mal weniger. Angefangen hat alles vor einigen Jahren mit einer Gastrititis und der anschließenden Einnahme von Omeprazol.

Die Beschwerden erscheinen immer mal wieder aus dem nichts, werden aber selten nur von Essen getriggered. Allgemein ist es aber schon so, dass ich meinen Magen "immer spüre" - viele können mit der Aussage nichts anfangen, allerdings kann ich den Normalzustand nicht anders beschreiben. Dazu kommen dann immer mal wieder Säurebeschwerden, Übelkeit etc..

Ich habe auch schon die ein oder andere Untersuchung hinter mir die letzten Jahre:

- 2x Gastroskopie (alles in Ordnung)
- Lactose + Fructose-Intoleranz Test
- Diverse Blutbilder
- Stuhluntersuchung
- noch das ein oder andere mehr.

Mit der Zeit bin ich auf den Trichter gekommen, dass ich möglicherweise Probleme mit Histamin habe. Ich muss auch dazu sagen, dass ich starker Allergiker bin (Milben, Tiere, Pollen).

Die Symptome zeigen sich dafür immer dann umso heftiger, wenn Alkohol ins Spiel kommt. Es ist ziemlich tagesform abhängig, wie mein Körper auf Alkohol reagiert. Manchmal kann ich mit weniger Problemen ein paar Bier trinken und manchmal reagiere ich schon auf 1 Bier / Weißwein whatever mit ziemlich heftigen Magen-Darm Beschwerden:

- starke Übelkeit bis hin zu Erbrechen
- Darmdrang
- Allgemeines Unwohlsein im Magenbereich
- Magendruck
- Magenschmerzen am nächsten Tag

Wie komme ich nun darauf, dass es mit Histamin zu tun haben könnte? Ich habe auf Grund der Übelkeit iwann mal angefangen, vor dem Alkohol Vomex zu nehmen und meine dadurch zumindest manche Beschwerden in den Griff zu bekommen (Bspw. den Darmdrang). Ich hatte früher auch immer mal wieder starken Durchfall nach dem Alkohol am nächsten Tag, das ist damit bspw. verschwunden. Auch wird mir währenddessen weniger übel.

Nun habe ich mich weiter mit dem Thema auseinandergesetzt und bin auf die Idee gekommen, dass möglicherweise das Histamin im Alkohol meine Magensäure triggered. Ich habe auch oft bspw. einen sauren Atem am nächsten Tag. Da Vomex als H1 Histaminikum ja nicht dezidiert im Magen wirkt, würde ich es im nächsten Schritt zusätzlich damit probieren ein H2 Antihistaminikum zu nehmen (bspw. Famotidin).

Hat jmd. dazu Erfahrungen? Ist meine Hypothese korrekt?

Ja, ich weiß, dass es nicht gut ist das Problem mit Medikamenten zu erschlagen, aber hin und wieder ein symptomefreier geselliger Abend wäre nett.

Danke an Alle!
VG
 
Hallo,

man kann doch Geselligkeit auch ohne Alkohol haben.
Alkohol kann auch ohne Histaminunverträglichkeit den Magen reizen.

Und es hört sich so an, als ob Dein Magen ganz unabhängig vom Alkohol nicht in Ordnung ist, was irgendwann zu größeren Problemen führen kann, wenn man es ignoriert. Ehe Du mit irgendwelchen Medikamenten (die auch nachteilige Wirkungen haben können) Deine Symptome unterdrückst (ganz entgegen dem Motto in unserem Forum, das es nicht ohne Grund gibt), würde ich es eher mal mit Hausmitteln gegen Gastritis versuchen (z.B. Leinsamengel, Kartoffelsaft, Kamillentee, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel). Im Übrigen ist es auch möglich, dass Du zu wenig(!) Magensäure produzierst, was zu ähnlichen Symptomen führen kann. Dazu gibt es hier mehrere Threads (findest Du mit Suchfunktion).

Viele Grüße
 
Hallo damdam,

vielen DAnk für deinen Input. Ich habe sehr viele gesellige Abende ohne Alkohol, allerdings wäre es hin und wieder nett zu gegebenem Anlass auch etwas trinken zu können.

Mir ist klar, dass das nicht die Lösung des Problems ist, allerdings hab ich doch schon einiges probiert:

- 2x Gastroskopie (alles in Ordnung)
- Lactose + Fructose-Intoleranz Test
- Diverse Blutbilder
- Stuhluntersuchung
- histaminarme ernährung
- gutenfreie Ernährung
- für ein paar Wochen mit dem Rauchen aufgehört
- gänzlicher Verzicht auf Alkohol
- täglich mehrere Tassen Kamillentee
- Darmbakterien
- Zufuhr von langkettigen Fettsäuren

und es hatte leider alles genau einen Effekt von 0.

Da mir auch kein Arzt mehr weiterhelfen konnte und noch weitere Tipps hatte was ich noch ausprobieren könnte, bleibt mir an dieser Stelle wenig anderes übrig, als ggn. die Symptome vorzugehen. Die sind ja auch nur wirklich einschränkend, wenn Alkohol ins Spiel kommt, das war im übrigen auch nicht immer so, sondern hat sich die letzten Jahre erst so entwickelt.

Wenn jmd. noch Tips hat, welche Ursache zu Grunde liegen könnte, bin ich dankbar, aber von der Symptomatik her spricht vieles für eine wenig ausgeprägte HIT..
 
Hi,

wenn die histaminarme Kost keine Verbesserung gebracht hat (so lese ich deinen letzten Post), dann ist eine HIT eher unwahrscheinlich. Man kann natürlich auch selbst mal etwas mit histaminhaltigen Nahrungsmitteln "testen" - Natürlich nicht übertreiben oder alternativ unter ärztlicher Aufsicht. Auch eine wenig ausgeprägte HIT sollte bemerkbar sein, wenn man z.B. einige Tage sehr histaminarm gegessen hat und dann "größere Mengen" Histamin zuführt, z.B. durch Sauerkraut, Parmesan etc. - Wenn dann keine konkrete Reaktion innerhalb von 20-30 Minuten eintritt ist eine HIT wohl nicht die Ursache der Beschwerden.

Grüße
 
Wenn dann keine konkrete Reaktion innerhalb von 20-30 Minuten eintritt ist eine HIT wohl nicht die Ursache der Beschwerden.
Hallo xianjiao,

das ist eine Aussage, bei der ich unsicher bin. Soviel ich weiß, können histaminbedingte Reaktionen auch erst viel später auftreten. Deshalb ist es ja so schwierig, Reaktionen einem bestimmten Nahrungsmittel zuzuordnen.

...
Die Symptome einer Histaminintoleranz können sehr unterschiedlich sein. Sie können schon wenige Minuten, aber auch erst Stunden nach dem Genuss von histaminhaltigen Nahrungsmitteln eintreten.Zu den typischen Symptomen der Histaminintoleranz gehören unter anderem:
  • Herz-Kreislauf: Bluthochdruck (Hypertonie), niederer Blutdruck (Hypotonie), Herzrasen (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen, Kurzatmigkeit
  • Kopf: Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Haut: Ekzeme, Hautausschlag, Hautrötung, Juckreiz
  • Gastrointestinal: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit/Erbrechen
  • Atmung: Schnupfen, Atembeschwerden, Asthmasymptome
  • Menstruation: Menstruationsstörungen, Schmerzen
  • Allgemein: Müdigkeit, Schlafstörungen, Hitzewallungen
Die Krankheitssymptome können in der Schwangerschaft verschwinden, treten jedoch nach der Schwangerschaft wieder auf.
Zahlreiche Medikamente können eine Histaminintoleranz verstärken. Dazu gehören:
  • Diazepam (Beruhigungsmittel)
  • Metronidazol (Antibiotikum)
  • Lorcainid (gegen Herzrhythmusstörungen)
Anders als bei anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann eine Histaminintoleranz in sehr seltenen Fällen zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. ...

Grüsse,
Oregano
 
Einverstanden....meine Aussage ist vielleicht etwas zu schwarz/weiß - Es gibt auch Reaktionen die später eintreten. Allerdings "behaupte" ich, dass man als HITler es merkt wenn man sich eine ordentliche Ladung Histamin auf nüchternen Magen reinhaut ;-)
Die Verzögerung entsteht ja häufig auch einfach durch die langsame Aufnahme in Magen und Darm wenn diese grade mit anderen Dingen beschäftigt sind.

Wie gesagt...nicht unbedingt 100% korrekt, aber schon mal ein großer Schritt in Richtung Elimination von Möglichkeiten.
 
- für ein paar Wochen mit dem Rauchen aufgehört
Hast du dir überlegt komplett mit dem Rauchen aufzuhören? ;) Kenne da ein paar Menschen, die hatten Übelkeit durchs Rauchen. Aber unabhängig davon, kann sein, dass dein Magen nicht mit Alkohol zurechtkommt. Histamin kann ein Trigger sein. Ich schlag jetzt vielleicht was vor, was in der Aperitif und Weiswein Welt nicht so beliebt ist. Wie ist es, wenn du eine alkoholfreie Variante trinkst?
 
Oben