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Hallo,
ich möchte auch hier mal eine gesunde Ernährung vorstellen, mit welcher man seine Schilddrüse und seinen Stoffwechsel anregt optimal zu arbeiten. Ich selbst hatte eine Schilddrüsenunterfunktion und eine Vielzahl von Beschwerden und konnte diese mit dieser Ernährung heilen.
Hier also die Diät (basiert zum großen Teil auf die Empfehlungen und Arbeiten von Dr. Ray Peat):
ich möchte auch hier mal eine gesunde Ernährung vorstellen, mit welcher man seine Schilddrüse und seinen Stoffwechsel anregt optimal zu arbeiten. Ich selbst hatte eine Schilddrüsenunterfunktion und eine Vielzahl von Beschwerden und konnte diese mit dieser Ernährung heilen.
Hier also die Diät (basiert zum großen Teil auf die Empfehlungen und Arbeiten von Dr. Ray Peat):
Tierische Proteine:
Die beste Proteinquelle ist Milcheiweiß (Milch, Käse). Ob grasgefüttert oder Kraftfutter ist ein deutlich größerer Unterschied als pasteurisiert oder nicht pasteurisiert.
Auch fettarmer Wildfisch und Fleisch in Maßen sind eine sehr gute Eiweißquelle, bevorzugt Rind und Lamm. Ein weiterer guter Lieferant von hochwertigem Protein ist Ei.
Isolierte Aminosäuren oder Eiweißpulver werden nicht empfohlen, da isolierte Aminosäuren schlecht resorbiert werden. Einzige Ausnahme bildet die Gelatine (gekochtes Kollagen aus Tierknochen und -häuten). Gelatine ist reich an schilddrüsenunterstützenden Aminosäuren und es wird empfohlen stets etwas Gelatine zum Fleisch dazu zu essen um die schilddrüsenbehinderdern Aminoäuren des Muskelfleisches auszugleichen.
Fette:
Die optimalen Fettquellen sind Kokosfett, Butter und ein wenig natives Olivenöl. Andere gute Pflanzenfette sind Macadamianussöl und Kakaobutter, alle anderen Pflanzenöle sind tabu.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) gilt es zu vermeiden, da diese die Schilddrüsenfunktion stark beeinträchtigen. Pufa-reiche Öle sind z.B. Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl. Ebenfalls große Mengen an PUFAs sind enthalten in Samen, Nüssen, Getreide und fettreichem Fisch wie Hering und Makrele.
Gemüse:
Rohe Möhren behindern die Aufnahme von Endotoxin und reinigen den Darm. Weiterhin wirken sie antiöstrogen (Östrogene behindern die Schilddrüsenfunktion). Empfohlen wird eine rohe Möhre täglich, ich würde es zunächst aber auf maximal dreimal die Woche begrenzen, da bei einer Schilddrüsenunterfunktion die Verdauung ohnehin schon nicht optimal läuft und die Ballaststoffe in Möhren Probleme bereiten können.
Kohlgemüse wie Brokkoli und Blumenkohl enthalten Goitrogene, welche die Schilddrüse unterdrücken. Sie sollten daher selten und dann auch gut abgekocht verzehrt werden.
Salate sollte man ausschließlich mit selbstgemachten Dressings verfeinern (Kokosfett, Olivenöl), da Salatdressings in der Regel sehr pufa-haltig sind.
Bis auf Möhren ist Gemüse aber praktisch wertlos und man sollte sein Augenmerk auf die wichtigen Lebensmittel richten.
Kohlenhydrate:
Kohlenhydrate bilden die Basis der Schilddrüsen-Diät, vorrangig Sucrose (Zucker).
Die ideale KH-Quelle sind Früchte und Fruchtsäfte wie z.B. Orangen, Clementinen, Mangos, Kirschen, Melonen, Pflaumen, Nektarinen und Pfirsiche. Beeren wie Erdbeeren oder auch Kiwis sollten vermieden werden, da man bei diesen Früchten stets die Kerne mit isst, welche allerdings Toxine enthalten.
Fruchtsäfte aus Konzentrat könnten fluoridiertes Wasser enthalten, weshalb ebenfalls die Schilddrüsenfunktion herabsetzt. Direktsäfte stellen keine Gefahr dar (und schmecken ohnehin besser).
Sucrose umfasst zudem auch raffinierten Zucker, aber da Haushaltszucker im Gegensatz zu Früchten keine Nährstoffe liefert, die ein schneller Stoffwechsel benötigt, und mit Zucker gesüßte Produkte meist auch schädliche Zutaten enthalten, sollte die Basis natürlich bei den Früchten liegen. Honig ist aber eine gute Wahl, da es wertvolle Bestandteile wie Enzyme enthält. Obwohl Honig zu 80% aus Zucker besteht, wirkt es sogar karieshemmend (vorausgesetzt der Honig wurde nicht erhitzt!)
Eine andere gute KH-Quelle ist Laktose. Da bei dieser Diät viel Milch getrunken wird, nimmt man schon mal einiges an KH aus der Milch zu sich.
Stärke ist eine weitere gute, aber untergeordnete, KH-Quelle, vorausgesetzt es handelt sich hierbei um glutenfreie Stärke, wie z.B. aus Kartoffeln und Reis. Alle glutenhaltigen Stärkeprodukte (Weizen, Roggen, Hafer,...) sind verboten, da das Gluten die Darmschleimhaut reizt, wodurch es zu zahlreichen Beschwerden kommen kann.
Glutenfreies Getreide (z.B. Buchweizen) kann unter Umständen ebenfalls Probleme bereiten, da Getreide in der Regel (außer weißer Reis) hohe Mengen an Antinährstoffen enthält. Bei Antinährstoffen handelt es sich um unbekömmliche Stoffe in Pflanzen, welche die Aufnahme von bestimmten Nährstoffen hemmen, die Darmschleimhaut reizen und den Hormonstoffwechsel stören können (Stichwort Schilddrüse).
Kleine Info am Rande: Sucrose hat einen günstigeren Einfluss auf die Blutzuckerwerte als Stärke. Stärke verursacht starke Insulin-Peaks, weshalb man hiervon nur wenig zu sich nehmen sollte.
Meersalz:
Natrium ist ein wichtiges Mineral, welches nicht zu kurz kommen sollte. Entscheidend ist hierbei das Natrium-/Kalium-Verhältnis, welches bei etwa 1:2 liegen sollte.
Es sollte sich hierbei um weißes Meersalz handeln. Sofern das Meersalz farbig ist, handelt es sich um Dreck oder Toxine. Oranges Salz enthält z.B. Eisen und sollte daher vermieden werden.
Da es sich um eine kohlenhydratreiche Ernährung handelt, welche größtenteils auf Früchten basiert, nimmt man auch große Mengen an Kalium zu sich. Daher wird empfohlen, Säfte mit etwas Meersalz (auf 1 Liter 1/4-1/2 Teelöffel Meersalz) hinzu zu geben. Ein zu großes Kalium-/Natrium-Verhältnis kann die Nebennieren schwächen.
Anmerkung: 1g Natrium entspricht 2,5g Salz
Wasser:
Optimales Wasser sollte fluoridarm sein und größere Mengen an Natrium und Hydrogencarbonat enthalten. Auch gegen Kohlensäure ist nichts einzuwenden.
Zu viele Carbonate können die Verdauung stören, in richtiger Menge wird die Verdauung aber auch positiv beeinflusst. Ob man zu viele Carbonate zu sich nimmt, kann man z.B. daran erkennen ob man Blähungen bekommt.
Makronährstoffverhältnis und Kalorienaufnahme:
Damit die Schilddrüse optimal arbeiten kann, sollte man ausreichend Kalorien zu sich nehmen, natürlich auch abhängig von Gewicht, Größe und Bewegung. Für einen erwachsenen Menschen mit wenig Bewegung würde ich mindestens 2500 kcal vorschlagen, bei entsprechender Bewegung natürlich noch weitaus höher.
Ums Gewicht muss man sich keine Sorgen machen. Da eine Schilddrüsenunterfunktion sowohl zu Unter- als auch zu Übergewicht führt, wird bei immer besser werdende Schilddrüsenfunktion das Gewicht positiv beeinflusst. Untergewichtige werden zunehmen, Übergewichtige werden abnehmen – bis der Körper sein Idealgewicht gefunden hat.
Wer übergewichtig ist und bei dieser Diät plötzlich noch mehr zunimmt oder aber einen Akne-Ausbruch erleidet, muss sich zunächst keine Sorgen machen. Sobald die Schilddrüse auf Hochtouren läuft, verschwinden die Probleme, vorausgesetzt man hat alle Punkte beachtet.
Makronährstoffverhältnis:
Beispiel-Verhältnis: 15-20% Protein, 30-40% Fett, 40-55% Kohlenhydrate
Die Fettaufnahme sollte auf keinen Fall unter 30% liegen.
Mahlzeiten:
Da bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sehr häufig Hypoglykämie auftritt, sollte man eher mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen als nur wenige große Mahlzeiten. Hunger ist eine Stresssituation, welche eine Freisetzung von freien Fettsäuren bewirkt, welche die Schilddrüse unterdrücken. Mehrere kleine Mahlzeiten, stets gemischt mit Sucrose, Protein, gesättigten Fettsäuren und Salz, minimieren diese Freisetzung.
Diagnose der Unterfunktion:
Am leichtesten lassen sich Schilddrüsenbeschwerden anhand der Symptome feststellen.
Bei einem Hormon-Test sollten folgende Werte ermittelt werden: TSH, T3, T4, ft3 und fT4. Die meisten Ärzte messen ausschließlich den TSH-Wert, dieser hat aber kaum Relevanz bei der Diagnose! So kommt es häufig vor, dass eine Überfunktion diagnostiziert wird und in Wirklichkeit eine Unterfunktion vorliegt.
Ein Selbsttest sagt allerdings genau so gut (oder besser) aus, wie es um die Gesundheit der Schilddrüse steht. Für den Selbsttest benötigt man nur ein Thermometer.
Morgens direkt nach dem Aufstehen sollte das Thermometer für 10min unter die Achsel gehalten und anschließend gemessen werden. Die Temperatur sollte bei 36,5 Grad liegen. Wenn die Temperatur unter diesem Wert liegt, liegt auch eine Unterfunktion vor. Je niedriger der Wert, desto stärker die Unterfunktion. Um die Mittagszeit (zwischen 12-16 Uhr) sollte die Temperatur bei 36,8-37,2 Grad liegen.
Auch der Puls ist eine hilfreiche Methode bei der Diagnose, ist aber nicht ganz fehlerfrei. Ein Puls unter 80 kann z.B. auf eine Unterfunktion hinweisen. Einige Patienten mit einer Unterfunktion können aber auch einen hohen Puls von z.B. 130 aufweisen (bedingt durch Stresshormone).
Hormone und Nahrungsergänzungsmittel:
Eine optimale Ernährung sollte natürlich die Hilfe von anderen Mitteln unnötig machen. Dennoch können zu Beginn einige Produkte, in geringer Dosis(!), ganz hilfreich sein.
Bei Anwendung von Schilddrüsenhormonen sollte darauf geachtet werden, dass man nicht nur das inaktive Hormon T4 nimmt, sondern entweder ein Gemisch aus T4 und T3 (das aktive Schilddrüsenhormon) oder aber die alleinige Anwendung von T3. Bei alleiniger Anwendung von T3 sollte die Dosis bei 5-10mcg liegen (auf 2-3 Einzelgaben verteilt). Da das T3 nur eine Starthilfe sein soll, sind höhere Dosierungen nicht notwendig.
Ein weiteres äußerst nützliches Hormon ist das Progesteron. Hierbei handelt es sich um weibliches Geschlechtshormon, welches besonders während der Schwangerschaft in großer Menge gebildet wird. Progesteron ist der natürliche Gegenspieler von den Östrogenen und wirkt daher den schädlichen Wirkungen der Östrogene entgegen und stimuliert die Schilddrüse.
Alle Frauenprobleme wie PMS, Unfruchtbartkeit, Brusterkrankungen usw haben ihre Ursache in einer Schilddrüsenunterfunktion und Östrogendominanz. Je nach Stärke der Beschwerden können Frauen 10-30mg Progesteron vom 14.-28. Zyklustag verwenden. Sofern man keinen normalen 28-Tage-Zyklus hat, sollte man darauf achten, mindestens eine Woche im Monat mit der Anwendung von Progesteron aufzuhören (ab dem 1. Blutungstag).
Auch wenn es sich beim Progesteron um ein weibliches Hormon handelt, profitieren auch Männer von diesem Hormon. Ein Mann produziert etwa 1/5 der Menge, die eine Frau produziert. Da das Progesteron keine feminisierenden Eigenschaften aufweist, brauchen sich Männer keine Sorgen zu machen, dass diese plötzlich weibliche Züge erhalten. Männer profitieren beim Progesteron aber viel mehr in Richtung Prostata-Gesundheit und die Dosis sollte auch niedriger liegen (2-6mg am Tag, auch mit einer Woche Pause).
Auch Aspirin in moderater Menge (100-300mg pro Woche) wird in hohen Tönen gelobt. Es hat antiöstrogene Eigenschatzen, stimuliert die Schilddrüse und wirkt antiinflammatorisch und antioxidativ.
Bewegung:
Ein gesundes Maß an Bewegung ist förderlich die Gesundheit. Exzessiver Sport ist aber entgegen der weitverbreitenen Meinung von Ausdauersportlern nicht gesund, sondern unterdrückt die Schilddrüse und verlangsamt den Stoffwechsel. Bei exzessivem Sport schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus, die die Schilddrüse in ihrer Funktion beeinträchtigen. Der bei Ausdauersportlern übliche niedrige Puls ist nur ein Resultat der adaptiven Schilddrüsenunterfunktion.
Was es weiterhin zu vermeiden gilt:
- Stress (körperlich, emotional, Kälte, Dunkelheit)
- Soja (reich an Isoflavonen (Phyto-Östrogenen), PUFAs und Giftstoffen)
- zu wenig tierisches Eiweiß (mindestens 80g täglich)
- zu wenig Früchte, Milch und Kokosfett (ideales Schilddrüsenfutter)
- Östrogene wie z.B. Anti-Baby-Pille, pflanzliche Östrogene (Soja, Rotklee, Traubensilberkerze) und östrogene Obstsorten (Grapefruit, Cranberrys)
- Umweltgifte wie Pestizide, Herbizide und Xeno-Östrogene (chemische Substanzen, welche die Funktion von Östrogenen imitieren)
- Schwermetalle wie Quecksilber (Amalgamfüllungen, einige Fischsorten) hemmen die Umwandlung von T4 in T3
- Strahlungen wie Röntgenaufnahmen (östrogene Wirkung)
- Fluoride in Wasser, angereicherte Lebensmittel, Zahnpasta, Tee (grüner und schwarzer Tee)
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