KimS
Du hast völlig Recht, Leon: es ist grausam, daß manche Menschenleben weniger wert zu sein scheinen als andere. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren, finde ich.
Trotzdem:
Es ist ja jetzt schon so, daß es bei bestimmten Indikationien erlaubt ist, eine Abtreibung machen zu lassen. Und es gibt jetzt schon Fruchtwasseruntersuchungen, Ultraschall usw.
Die Entscheidung ist also jetzt schon nötig: will ich bei einem Risiko, daß das Kind behindet sein wird, das Kind haben oder lieber nicht?
Ich bin froh, daß ich diese Entscheidung nie treffen mußte. Denn wenn man sieht, wie schwer es sein kann, ein behindertes Kind aufzuziehen, dann ist das wirklich nicht gerade mutmachend.
Wenn sich Eltern oder Mütter (oft trennen sich Paare, wenn ein behindertes Kind zur Welt kommt) dann total überfordert sind, ist das auch nicht gerade toll für das Kind. Und vom Staat oder den Kirchen kommt da nicht allzu viel Hilfe.
Gruss,
Uta
Was mir hierbei in Gedanken kommt: Genforschung - Embryoselektion
Wiedermal "frisst" Mensch vom Baum der Erkenntnis, und entfernt er sich vom "Paradiesischen Zustand" - Mit jeder neuer Freiheit der er sich nimmt, kommt ja auch die Verantwortlichkeit (sich zu Entscheiden, und die Folgen davon zur Verantwortung zu nehmen). Es wird jetzt dem Individuum (oder sein Geldbeutel) überlassen ob er sich entscheidet seine Embryo's aussortieren zu lassen. So bringt das leiden mit sich: Wenn ich das verweigere, und ein krankes Kind wird gebohren, muss ich mich darüber schuldig fühlen, ich hatte ja die möglichkeit das Leiden zu verhindern. Ausserdem entsteht Gesellschaftlich da inherent an die Möglichkeit auch eine veränderung: Selbstverschuldung, es war ja zu verhindern, oder? So findet man die "Rechtfertigung" keine Barmherzigkeit den Kranken oder Behinderten gegenüber zu zeigen. So wie es jetzt auch deutlich der "Trend" ist. Da wird unter den "nenner" "Eigenverantwortung" "selbst Verantwortung nehmen" gerechtfertigt (Politisch, Gesellschaftliche entscheidung) dass "Ältere, Chronisch Kranke und Behinderte" extrem an Lebensqualität verlieren, und es unmöglich gemacht wird sich Sozial sinnvol einzusetzen (etwas Beizutragen, was ihre Heilung zu gute kommen würde), völlig am Ziel vorbei also.
Das zur Seite. Andererseits, wenn man sich dazu entscheidet das "Embryo" ausselektieren zu lassen, muss man damit leben dass man bewust ein Leben hat vernichten lassen. Ausserdem mus man damit leben was diese Entscheidung aussagt (indirekt) über den Wert eines Menschen mit dieser oder Vergleichbarer Krankheit.
Ja und dann weiter, so wird man eines Tages herausfinden dass auf die Mehrheit der Gene eine "Option" für irgendwelche schwere Krankheit zu finden wäre. Wo ist dann das Ende? Lässt man dan überhaupt keine Kinder mehr geboren werden? (Daher einsam... )
Oder gibt es erst die andere Fase wo die "Machbarkeit" und "Kaufbarkeit" immer noch als "Heilig" erklärt sind und die Menschen ohne sich darüber im Klaren zu sein, ihre so mitllerweile eigene "Hölle" auf Erden kreieren/kreiert haben. Jeder ist ja selbstverschuldet an seinem Leiden, das Leiden andererer will Keiner sehen, denn die Realität ist ja dass es jedem passieren kann, und das macht angst. Desto mehr Grund die augen dafür zu schliessen und sich nur darauf zu konzentrieren soviel wie möglich Reichtum fúr sich selbst zu sammeln, Versicherungen (mit der Illusion von Scheinsicherheiten) abzuschliessen und sich darüber zu freuen dass es einem Selbst oder die eigene Familie nicht getroffen hat. Ein leben in Angst - kein schönes leben scheint es mir. (Und indirekt daran verbunden wird der Angst ja immer "begründeter" weil man sich so verhält und weiss dass es dann wohl sehr unschön sein wird wenn einem was passiert wodurch man Abhängig werden könnte von seine Mitmenschen (die Gesellschaft auch), wovon man ja ahnt aus dem eigenen Denken heraus was zu erwarten wäre .... ein negativer Kreislauf ) -Und daher auch seelischer Einsamkeit.
Vielleicht wird hieraus mein Satz: "ohh... Einsam werden unsere Nachfolgen sein wenn das so weiter geht... :schock:
Es muss aber nicht so sein, aber dass ist eine Frage des persönlichen Bewusstseins, und gemeinsamen Bewusstseins... oder so...
Ich preferiere ein Leben das eher geprägt wird von Liebe und Dankbarkeit (nichts ist selbstverständlich, das allerwichtigste ist nicht Kaufbar, Konstuierbar/"Machbar" und "Versicherbar") statt Angst.
Ja die Biblischen erzählungen sind (wahr oder nicht) voller sehr Tiefer Weisheiten, so sehe ich das!
Lieben Gruss
Kim
PS: An RRichter, ich bin kein Christ, ich wundere mich aber sehr wie eine "Christliche" regierung zu solche entscheidungen kommt. Na ja andererseits kann man ja auch sagen, mich wundert es eigentlich nicht. Es wurde und wird schon mehreres Unchristliches getan, "im Namen" Gottes und Christi, Allah, usw.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: