Einfluss von Kräuterpräparaten auf Cytochrom-P450-Enzyme (u.a. Phase-I-Entgiftung)

  • Themenstarter Binnie
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Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels

Wurde bei Deiner Mutter denn schon mal ein Entgiftungsprofil erstellt ? Interessant wäre m.E. insbesondere auch, wie die einzelnen Entgiftungsphasen bei ihr funktionieren.

Hallo Binnie,

vielen Dank für Deine Antwort :)
Nein, bei meiner Mutter wurde noch nie ein Entgiftungsprofil erstellt. Das sollten wir mal machen lassen. Meine Mutter hat schon jahrelang die schlechten Leberwerte. Ein Hautarzt hat ihr dann noch für 1 Jahr Fluconazol wegen eines Nagelpilzes verschrieben. Erst kürzlich las ich hier im Forum, dass diese Arznei auch das Cytochrom P 450 hemmt.

Vielleicht hat das, verbunden mit ihrer Schwermetallbelastung und Leaky Gut zum Supergau geführt.

Nun zu Deinen eigentlichen Fragen ;): Vitamin K wird offensichtlich auch von den Milchsäurebakterien gebildet, wird also insbesondere auch bei einer Fehlbesiedelung des Darmes defizitär. Es gibt aber natürlich auch Nahrungsergänzungen mit Vitamin K. LEF hat bspw. dazu auch diesen Super Booster im Programm.

Sehr interessant, vielen Dank für die Info.

Ältere Leute leiden sehr häufig auch unter Hypoacidität, was natürlich zahlreiche Probleme, insbesondere auch bei der Eiweißverdauung, nach sich zieht... Ich bin jemand, der auch eher ein sehr schwaches Verdauungsfeuer hat, und daher "liebe" ich Bitterstoffe, bspw. Heidelberger-7-Kräuter-Stern oder Tausendgüldenkrauttee, usw. über alles...

Das werde ich ihr auch empfehlen. Ich selbst nehme derzeit auch das Heidelberger Kräuterpulver gegen die Biofilme der Borreliose und als Zystenknacker.

Noch mal ne andere Frage, ich wollte mit ihr ja die Symbioselenkung machen. Weil sie vermutlich Leaky Gut Syndrom hat, wollte ich, dass sie mit Colibiogen anfängt. Was meinst Du? Sonst würde ich danach mit Prosymbioflor und Milchsäurebakterien anfangen...

Danke für die guten Wünsche für mich und meine Mutter. Ich wünsche Dir auch alles Liebe und Gute.

Kerstin
 
Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels

Dadurch, dass die Gallensäuren durch die Fehlflora des Dünndarms zersetzt, und dann mit dem Stuhl ausgeschieden werden, bedeutet das für die Leber eine starke zusätzliche Belastung durch die ständige Neusynthese der Gallensäuren (normalerweise werden die Gallensäuren ja über den enterohepatischen Kreislauf wieder aufgenommen und müssen so nicht ständig neu synthetisiert werden).

Hallo Binnie,

das ist interessant. Neulich erzählte ich meinem Hausarzt, daß ich Bedenken habe genug Calcium aus dem Darm aufzunehmen. Weil eventuell meine Fettverdauung nicht gut genug funktioniert.
Wenn zuviel unverdaute Fette im Darm sind verbinden die sich mit dem Calcium zu einem schwerer resorbierbaren Komplex.

Das habe ich hier in einer Zusammenstellung aus dem Burgerstein gefunden:
liebeMS.net - nährstoffe, interaktionen (liebems.net/stichworte/interaktionen)

Mein Hausarzt schlug mir daraufhin die Untersuchung der Gallensäuren im Stuhl vor. Die werden zwar rückresorbiert, aber nicht alle.

Das Ergebnis bei mir:230µmol/100gStuhl (200-900)

Dein Satz, die Fehlflora würde Gallensäuren zersetzten würde so einen Test ja dann ziemlich überflüssig machen.
Deswegen recherchierte ich am Freitag , was wieder etwas mühselig war rauszubekommen, an welches Labor die Untersuchung als Fremdleistung ging.


Jedenfalls wurde das im MLHB durchgeführt und ich bekam auch den zuständigen Internisten kurz an den Apparat.
Er meinte, der Anteil zersetzter Gallensäuren sei verschwindend gering. Diese können sie allerdings mit derm photometrischen verfahren auch nicht messen.

Hast Du da eine Quelle wegen der zersetzten Gallensäuren durch die Fehlbesiedelung?

Viele Grüße,

Brigitka
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Hallo Kerstin,

was mich beim Colibiogen halt stört ist einmal das zugesetzte künstliche Aroma und zum zweiten auch der Zucker, den ich gerade auch hinsichtlich eines möglichen Candidabefalls eher für kontraproduktiv halte.

Das Synerga enthält ebenfalls (wie auch das Colibiogen) abgetötete E. Colis und deren Stoffwechselprodukte. Enthält zwar auch Zucker, aber immerhin kein zusätzliches Aroma. D.h. ich würde daher eher das Synerga, anstatt des Colibiogen, bevorzugen.

Hallo Brigitka,

bei Ganzimmun gibt es eine umfangreiche Beschreibung, allgemein zum Overgrowth-Syndrom, und auch zur Diagnostik:

Diagnostik des Overgrowth-Syndroms
Unspezifische diagnostische Hinweise in Richtung Overgrowth lassen sich mittels der quantitativen Bestimmung
der Verdauungsrückstände, insbesondere der Fette, der Gallensäuren sowie den Entzündungsmarkern alpha-1-
Antitrypsin, Lysozym und PMN-Elastase ermitteln. Auch die quantitative mikrobiologische Analyse der
Faecalflora kann Hinweise auf eine Dünndarm-Überwucherung geben. Als verdächtiger Befund wäre eine
deutlich reduzierte Laktobazillen- und Enterokokkenflora einzustufen. Zur Beurteilung und Einschätzung einer
Malabsorption sollte eine Atomspektrometrische Vollblutanalyse (Bestimmung von Mineralien und Spurenelementen;
insbesondere auch Zink) durchgeführt werden.

Quelle: https://www.ganzimmun.de/seiten/download_file.php?download_id=550

Übrigens kommt es beim Overgrowth-Syndrom zur Malabsorption von noch vielen weiteren Nähr- und auch Micronährstoffen (insbesondere auch durch die Zersetzung der Gallensäuren). Steht auch alles in dem von mir verlinkten Text.

Viele Grüße
Binnie
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Danke Binnie,

habs gefunden (das mit den Gallensäuren)

Viele Grüße,

Brigitka
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Hallo Kerstin,

was mich beim Colibiogen halt stört ist einmal das zugesetzte künstliche Aroma und zum zweiten auch der Zucker, den ich gerade auch hinsichtlich eines möglichen Candidabefalls eher für kontraproduktiv halte.

Das Synerga enthält ebenfalls (wie auch das Colibiogen) abgetötete E. Colis und deren Stoffwechselprodukte. Enthält zwar auch Zucker, aber immerhin kein zusätzliches Aroma. D.h. ich würde daher eher das Synerga, anstatt des Colibiogen, bevorzugen.

Hallo Binnie,
ja, das Aroma ist sehr unangenehm und ich hatte auch immer das Gefühl es nicht so gut zu vertragen, evtl. wegen Histamin Intoleranz?!

Werde es mal mit dem Synerga versuchen. Danke für die Info.

LG Kerstin :wave:
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Hallo Esther,

danke für die Liste! Ist schon ziemlich spannend das ganze, finde ich.

Kräuter und Lebensmittel sind nicht dabei.
Doch, auf die Schnelle habe ich bspw. gesehen, dass koffeinhaltige Getränke z.B. primär über das CYP1A2 und sekundär über CYP1E2 und CYP3A4/5 verstoffwechselt werden. Gemüse induziert anscheindend allgemein CYP1A2 sehr stark... und da findet sich sicherlich noch mehr!

D.h. also, wenn man bspw. viel Kaffee trinkt und gleichzeitig regelmäßig Kräuter (besonders überdosiert, in Form von NEM) oder eben Medikamente zu sich nimmt, die genau diese Abbauwege hemmen, dann wird man wohl früher oder später, möglicherweise heftige Probleme bekommen... :rolleyes:

Viele Grüße
Binne
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Kurkuma wird m.W. von Dr. Kremer (Cellsymbiosistherapie) in der Krebsbehandlung eingesetzt.

Soviel ich weiß, gibt er aber niemals das Kurkuma als alleiniges Mittel, sondern in einem Verband von weiteren Stoffen, die bsw. die Entgiftung anregen und die Glutathionsbildung erhöhen.

Das Kurkuma soll angeblich direkt das Wachstum sog. Krebszellen verhindern bzw. unterbindet best. Prozesse, die für das Überleben der Krebszellen notwendig ist - Apoptose.

Ich persönlich bevorzuge die Anwendung von Kurkuma, Mariendistel..etc. kurmäßig und auch im Wechsel mit anderen Mitteln, um Unverträglichkeiten vorzubeugen oder als Anstoß zur Selbstregulierung und auch nicht in Hochdosis.

Die Überlegung wäre, ob nicht der Einsatz von frischen Kräutern in der Nahrungszubereitung und auch in Teeform langfristig sinnvoller wäre?:idee:

Viele Grüsse, Angie
Hallo Angie, :)

ich habe jetzt nochmal genauer auch die Wirkungen von Curcuma in dieser Sloan-Kettering-Datenbank nachgesehen. Dort steht folgendes über die Wirkungsmechanismen von Curcuma:

Kurkuma wirkt entzündungshemmend und choleretische Aktionen. Beide Curcuminoide (Curcumin) und ätherische Öle sind für die entzündungshemmende Wirkung, was auf die Hemmung Leukotrien kann. Curcuminoide induzieren Glutathion S-Transferase und sind potente Inhibitoren von Cytochrom P450. Kurkuma wirkt als Radikalfänger und Antioxidantien, hemmt die Lipidperoxidation und oxidativen DNA-Schäden. Es hemmt auch die Aktivierung von NF-kB 17, 20, c-jun/AP-1 Funktion und Aktivierung der c-Jun NH2-terminalen Kinase (JNK) Weg. In vitro und Tiermodellen von Brustkrebs zeigen, dass Kurkuma hemmen Chemotherapie-induzierte Apoptose durch Hemmung des JNK Weg und Generierung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) induziert. Zudem haben Studien ergeben, dass Curcumin induziert Apoptose in humanen Kolonkarzinom-Zellen unabhängig von p21 Ausdruck (14). Darüber hinaus, in vitro und in vivo Studien berichten, dass NF-kB-vermittelten Resistenz von Krebszellen zu Gemcitabin und ɣ-Strahlung wurde verdrängt durch Curcumin Verwaltung (17) (21). In Labortests, erscheinen Kurkumin die Antitumor-Aktionen werden durch Wechselwirkungen mit Arachidonat Stoffwechsel und dessen anti-angiogenen Eigenschaften in vivo (16) (22). Ein weiterer möglicher Mechanismus chemopräventive von Curcumin vielleicht über die Bindung und Aktivierung des Vitamin D Rezeptor (VDR) und schützen damit Geweben wie Dünn-und Dickdarm, wo VDR exprimiert werden und Vitamin D ist bekannt, dass Krebs-Funktion dienen (30).
...nachdem man das Ganze durch den Google-Übersetzer gejagt hat. ;) Mir hat Curcuma anfangs super gut getan, habe auch genau die Entgiftungskonstellation (erhöhte Phase I, erniedrigte Phase II), bei der Curcuma wohl geradezu optimal ist, weil es eben die Phase I bremst und die Phase II durch Induktion der GST steigert! Bei Curcuma habe ich persönlich auch, nach wie vor, ein gutes Gefühl, also mein Körper sträubt sich nicht offensichtlich dagegen, so wie inzwischen gegen Mariendistel. Allerdings sehe ich gerade auch die Kombi Curcuma/Piperin nicht mehr so unkritisch und euphorisch, wie ich das anfangs getan habe... Piperin ist ja gerade auch ein ganz potenter Hemmer der Phase 1!

Mittlerweile denke ich, dass es von der Natur nicht gewollt ist, dass man diese ganzen Kräuter so unkritisch und hochdosiert als NEM "einschmeißt", sondern eben wirklich beim Kochen usw. verwendet. Wenn man alles als Kapsel einfach schluckt, dann fehlt ja die erste Kontrollinstanz quasi stets durch den Geschmack... Ich weiß, Du testest das alles aus und kochst auch regelmäßiger damit als ich, aber ich habe Kurkuma und Mariendistel wirklich einfach täglich als Kapseln geschluckt und habe dabei nur an die unkritisch positiv zugesicherten Eigenschaften dabei gedacht (Mariendistel ist gut für die Leber blabla, dieses unkritische Werbegeschwätz halt) Zukünftig werde ich jedenfalls auch Kurkuma nicht mehr so regelmäßig, und auch nur noch in geringer Dosierung einnehmen...

Viele Grüße
Binnie
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Mir hat Curcuma anfangs super gut getan, habe auch genau die Entgiftungskonstellation (erhöhte Phase I, erniedrigte Phase II), bei der Curcuma wohl geradezu optimal ist,
Woher weißt du das? Kann man das an irgendwelchen Symptomen erkennen, oder Labor, oder etwa Gentest?

Piperin ist ja gerade auch ein ganz potenter Hemmer der Phase 1!
Und woher kommt diese Info? Hast du da etwa Listen, was welche Entgiftungsphasen hemmt/stützt?

Danke, Esther.
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Woher weißt du das? Kann man das an irgendwelchen Symptomen erkennen, oder Labor, oder etwa Gentest?
Das war ein Gentest...
Und woher kommt diese Info? Hast du da etwa Listen, was welche Entgiftungsphasen hemmt/stützt?
Die Info, speziell auch zu Piperin, hab ich von hier: phyto.astral.ch/Phyto/ALL/phytotherapie/005-2005/071-arzneimitt.pdf

Ansonsten hast Du selbst ja freundlicherweise hier auch so eine Liste zur Verfügung gestellt! ;) :)

VG Binnie

P.S. Ich werde mir jedenfalls jetzt mal versuchsweise Rooibos-Tee besorgen, da Rooibos angeblich eins der wenigen Phytopharmaka ist, welches die GST-Aktivität verstärken kann, ohne anscheinend dabei einen Einfluss auf die P450-Enzyme zu haben (mindestens konnte ich bis dato nichts darüber finden...). Außerdem soll es auch die zelluläre Immunität fördern, was evt. für die "Borreliker" unter uns interessant sein könnte... Weitere Infos und Erfahrungen mit Rooibos werden gerne genommen... :)
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Weitere Infos und Erfahrungen mit Rooibos werden gerne genommen... :)

Ich habe vor vielen Jahren mal in einem Buch gelesen, dass Rooibos Tee lebertoxisch wirken soll und habe deswegen mit dem Trinken des Tees aufgehört. Ich habe das Buch aber leider nicht mehr und weiß nur, dass es von einem Tropenmediziner geschrieben wurde...

LG Kerstin
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Ich habe gerade sloan-kettering durchforstet nach Angaben, was Cytochrome-P-450 fördert oder hemmt.

Folgendes habe ich gefunden:
Förderung:
Johanniskraut, Knoblauch, Forskolin und Indole-3-Carbinol (enthalten in Brokkoli, Kraut, Kohlrabi, ...)
Hemmung:
Grapefruit, Baldrian, Brennessel, Gelbwurzel, Ginseng, Cat´s Claw (Samento), Resveratrol, Andrographis, Grüner Tee, Mariendistel, Traubenkernextrakt, Flor-Essence, Ellagsäure (was ist das? - angeblich in Himbeeren, Walnüssen und Erdbeeren), Shiitake, Bromelain / Ananas, eventuell Granatapfel

Die Glutathion-S-Transferase / Entgiftung Phase II wird gefördert durch Rooibosh-Tee und Kaffee-Einläufe.

Auffällig fand ich, dass ganz viele "Kräuter", die in der alternativen Krebstherapie propagiert werden, Cytochrome-P-450 hemmen.
Wenn ich jetzt mein Halbwissen dazutue, dass Cytochrome-P-450 viele giftige Stoffe noch giftiger macht, finde ich das logisch.
Besser fände ich aber, die Phase-II-Entgiftung auf die Beine zu bringen, damit die hochtoxischen Stoffe aus der Phase-I-Entgiftung wegkommen.

Und was mir in der Diskussion noch total fehlt, ist die Phase-III-Entgiftung = Abtransport.

LG, Esther.
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Ich habe vor vielen Jahren mal in einem Buch gelesen, dass Rooibos Tee lebertoxisch wirken soll und habe deswegen mit dem Trinken des Tees aufgehört. Ich habe das Buch aber leider nicht mehr und weiß nur, dass es von einem Tropenmediziner geschrieben wurde...

LG Kerstin
Hallo Kerstin,

das habe ich hier auch gelesen:
A case report shows possible hepatotoxic effects following consumption of roobios tea (21).

Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=u226h86n118h3u14&size=largest

Aber wenn Du weitergehende Infos über die Zusammenhänge hast, dann bitte her damit! :) :wave:

VG Binnie
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Ich habe gerade sloan-kettering durchforstet nach Angaben, was Cytochrome-P-450 fördert oder hemmt.

Folgendes habe ich gefunden:
Förderung:
Johanniskraut, Knoblauch, Forskolin und Indole-3-Carbinol (enthalten in Brokkoli, Kraut, Kohlrabi, ...)
Hemmung:
Grapefruit, Baldrian, Brennessel, Gelbwurzel, Ginseng, Cat´s Claw (Samento), Resveratrol, Andrographis, Grüner Tee, Mariendistel, Traubenkernextrakt, Flor-Essence, Ellagsäure (was ist das? - angeblich in Himbeeren, Walnüssen und Erdbeeren), Shiitake, Bromelain / Ananas, eventuell Granatapfel

Die Glutathion-S-Transferase / Entgiftung Phase II wird gefördert durch Rooibosh-Tee und Kaffee-Einläufe.
Woher stammt die Info mit den Kaffeeeinläufen ? Hättest Du da bitte eine Quelle! :wave: Bei Sloan-Kettering wird m.W. auch noch Lemongrass genannt, welches u.a. die GST fördern soll.
Auffällig fand ich, dass ganz viele "Kräuter", die in der alternativen Krebstherapie propagiert werden, Cytochrome-P-450 hemmen.
Wenn ich jetzt mein Halbwissen dazutue, dass Cytochrome-P-450 viele giftige Stoffe noch giftiger macht, finde ich das logisch.
Besser fände ich aber, die Phase-II-Entgiftung auf die Beine zu bringen, damit die hochtoxischen Stoffe aus der Phase-I-Entgiftung wegkommen.
Genauso sehe ich das auch! :bier:
Und was mir in der Diskussion noch total fehlt, ist die Phase-III-Entgiftung = Abtransport.
Dann fang doch mal gleich mit Vorschlägen an! :wave:

Danke und viele Grüße
Binnie
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Hier ist der Link, wonach Kaffee-Einläufe GST fördern: Sloan-Kettering - Metabolic Therapies


Zur Phase-III-Entgiftung: Noch ist mir nicht 100% klar, was damit alles gemeint ist.
Wie bekommt man Giftstoffe aus der Zelle? Indem man die Matrix sauber macht, wodurch der osmotische Druck Gifte von der Zelle in den Extrazellulärraum drückt.
Aber es gibt ja auch aktive Carrier-Systeme und all das Zeug ... werde demnächst mal in der Buchhandlung bei den Medizinern die Biochemie- und Toxikologie-Bücher durchstöbern.

LG, Esther.
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Huch, ich finde das nun etwas verwirrend, mit der Hemmung oder Förderung von Cytochrome 450. Ich dachte immer, dass eine Hemmung negativ ist, weil dann die Entgiftung unterbunden wird. Wie kann ich das jetzt verstehen?

LG Kerstin
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Hier ist der Link, wonach Kaffee-Einläufe GST fördern: Sloan-Kettering - Metabolic Therapies


Zur Phase-III-Entgiftung: Noch ist mir nicht 100% klar, was damit alles gemeint ist.
Wie bekommt man Giftstoffe aus der Zelle? Indem man die Matrix sauber macht, wodurch der osmotische Druck Gifte von der Zelle in den Extrazellulärraum drückt.
Aber es gibt ja auch aktive Carrier-Systeme und all das Zeug ... werde demnächst mal in der Buchhandlung bei den Medizinern die Biochemie- und Toxikologie-Bücher durchstöbern.

LG, Esther.
Super, danke für Dein Engagement! :) Ich hoffe, Du lässt uns dann auch an diesen Erkenntnissen teilhaben! Habe nämlich bis dato auch noch nie etwas von einer Phase III der Entgiftung gehört!

Noch was: gilt diese Förderung der GST nur für Kaffeeeinläufe, oder gilt das auch bei der oralen Aufnahme von Kaffee ? Bei S-K steht allerdings auch, dass das mit den Kaffeeeinläufen wohl nur Beobachtungen von "alternativen Krebsbehandlern" sind, die nicht "bewiesen" sind... Interessant wäre zu wissen, ob Du evt. eine verminderte Phase I-Entgiftung hast ? Hg soll ja auch durch Hemmung der Häm-Bildung, die P450-Enzym-Bildung behindern... :idee:

Danke und viele Grüße
Binnie
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Huch, ich finde das nun etwas verwirrend, mit der Hemmung oder Förderung von Cytochrome 450. Ich dachte immer, dass eine Hemmung negativ ist, weil dann die Entgiftung unterbunden wird. Wie kann ich das jetzt verstehen?

LG Kerstin
Alles hat halt seine zwei Seiten... Wenn die Phase I zu aktiv ist, dann entstehen halt erst einmal durch Oxidation auch viele noch giftigere Stoffe beim "Entgiften", d.h. wenn man die Phase I abbremst, dann bremst man auch den dadurch verursachten oxidativen Stress ab.

Allerdings ist die Phase I halt, wie der Name schon sagt, eine Voraussetzung dafür, dass Gifte "entgiftet", also letztlich auch ausgeschieden werden können, also in der Phase II an bestimmte Konjugate gebunden werden können, und dann eben über die Galle oder den Urin ausgeschieden werden können... Das ganze nennt man "Biotransformation" und das ist m.W. auch im allgemeinen Wiki recht gut erklärt.

VG Binnie
 
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Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Viele "Gifte", die so halbgiftig sind, werden durch die Phase-I-Entgiftung erst so richtig giftig. Gerade bei krebserregenden Stoffen ist es oft so, dass der ursprüngliche Stoff gering krebserregend ist, wenn er durch die Phase-I-Entgiftung durch ist, ist er stark krebserregend.

Wenn jetzt die Phase-II gut arbeitet, wird das Zeug sofort weiterverarbeitet und es passt.

Wenn aber die Phase II nicht gut ist, macht die Phase I aus halbgiftigem Zeug ganzgiftiges Zeug, das immer mehr wird.
Wenn ich jetzt die Phase I hemme, habe ich halben Gewinn, sozusagen.

Ich weiß auch noch nicht, was ich mit diesen Listen, die ich da jetzt erstellt habe, anfangen soll. Ich kann es auch auf mich nicht wirklich umlegen. Ich liebe z.B. Johanniskraut, aber auch Kaffee-Einläufe sind super.
Brennessel ist auch super, Bockshornklee vertrag´ ich wiederum nicht. ... also an der Entgifungswirkung dieser Sachen kann es nicht liegen, gibt wohl auch noch andere Wirkweisen.
Allerdings: Kaffee-Einlauf bekommt mir nur, wenn ich vorher ordentlich Chlorella esse, sonst bekomme ich Kopfweh ...

:zunge:
Esther.
 
Einfluss von Kräuterpräparaten auf die Phase-I-Entgiftung (Cytochrom-P450-Enzyme)

Was bei der ganzen Sache nicht vergessen werden sollte, ist die Tatsache, dass diese Phase-1-Entgiftung (die CYPs) auch in einer gewissen Weise genetisch vorbestimmt ist und sich nicht nach Belieben durch Ernährung oder Kräuter etc. beeinflussen lässt. Soll heißen, wenn aufgrund einer genetischen Mutation so ein CYP verändert ist, dann ist das eben so.

Bei mir ist z.B. - genetisch bedingt - die Enzymaktivität von CYP1A1 und die von CYP2E1 reduziert verändert. Die von CYP1A2 dagegen erhöht verändert.
Und durch solche genetische Mutationen festgelegte Veränderungen in der Enzymaktivität lassen sich auch nicht durch Stoffe, die die entsprechende Enzymaktivität beeinflussen sollen, verändern. Zumindest nicht verbessern, eventuell zusätzlich noch weiter hemmen.

Bei den Medikamentenlisten, die hier genannt werden, muss außerdem noch eine Sache bedacht werden:
Es ist zwar so, dass bestimmte Medikamente die Aktivität diverser CYPs hemmen oder verstärken können. Das ist aber nicht der einzige Grund, was die Untersuchungen der Zusammenhänge zwischen Medikamenten und CYPs anbelangt.
Natürlich kann das dann, wenn gleichzeitig noch andere Medikamente genommen werden, beachtende Auswirkungen geben (beispielweise wenn Medikament A die Aktivität des CYP X hemmt oder verstärkt, über das das gleichzeitig eingenommene Medikament B verstoffwechselt wird - das sind dann also die sog. Wechselwirkungen).
Aber wenn z.B. nur das eine Medikament genommen wird, dann kommt es nicht auf Wechselwirkungen an, also es kommt dann im Prinzip nicht darauf an, welche CYPs durch dieses Medikament beeinflusst werden (schon gar nicht, wenn es keine Dauermedikation ist), sondern was dann in erster Linie zählt ist die Tatsache, über welche CYPs das eingenommene Medikament selber verstoffwechselt wird!
Das hat den ganz einfachen Grund, dass damit die Dosierung des Medikaments festgelegt werden sollte.
Wenn also bekannt ist, dass ein Medikament über z.B. CYP1A1 verstoffweschelt wird, dann würde das in meinem Fall bedeuten, dass ich bei der angegebenen Normaldosierung eher dazu neige, eine Überdosierung zu riskieren, da sich der Wirkstoff in meinem Blut viel stärker anhäuft als bei „Normalen“, da der Wirkstoff aufgrund der reduzierten CYP-Aktivität viel langsamer verstoffwechselt und ausgeschieden wird.
Wird dagegen ein Medikament z.B. über CYP2E1 verstoffwechselt, so würde das in meinem Fall bedeuten, dass ich eine höhere Medikamentendosis oder das Medikament in kürzerem Intervall als der „Normalfall“ zu mir nehmen muss, um im Blut ausreichend hohe Wirkspiegel zu erlangen, weil es bei mir eben schneller als „normal“ verstoffwechselt und ausgeschieden wird.

DAS sind die Hauptgründe weshalb in Packungsbeilagen auch angegeben wird, über welches CYP das Medikament verstoffwechselt wird.

Cytochrome P450 (CYP)
PharmakokinetikCytochrome P450 sind körpereigene Enzyme, die für die Biotransformation (die Verstoffwechselung) von Arzneimitteln von zentraler Bedeutung sind.
PharmaWiki - Cytochrome P450 (CYP)


Folgende Wirkstoffe werden über 2D6 und 2C19 metabolisiert:

[Tabelle lässt sich leider nicht richtig hereinkopieren.]


Metabolisiererstatus sagt Nebenwirkungen voraus

Aus den genetischen CYP-Varianten eines Patienten lässt sich sein so genannter Metabolisiererstatus ableiten, womit die Geschwindigkeit gemeint ist, mit der er CYP-abhängige Medikamente verstoffwechseln kann. Für CYP2D6 gibt es zum Beispiel vier Typen von Metabolisierern:

* Langsame Metabolisierer:
Sie tragen zwei mutierte CYP-Gene, die zu einem vollständigen Verlust der Enzymaktivität führen. Nebenwirkungen sind die mögliche Folge, bei Gabe der Standarddosierung.
* Intermediäre Metabolisierer:
Bei ihnen funktioniert nur ein CYP-Gen mit reduzierter Aktivität. Der Arzneimittelabbau ist eingeschränkt.
* Extensive Metabolisierer:
Sie besitzen mindestens ein, manchmal auch zwei funktionsfähige Gene. Die Medikamente werden relativ normaler verstoffwechselt.
* Ultraschnelle Metabolisierer:
Verfügen über drei oder mehr Kopien funktionsfähiger Gene. Sie bauen Arzneimittel so schnell ab, dass die Standarddosis kaum wirken kann.
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Grüße
Lukas
 
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