E.Coli-Mutanten durch genmanipulierte Nahrungsmittel?
War es nicht längst klar, dass die Bakterien, die Ehec-Erkrankungen verursachen, ein mutierter Stamm unserer E.-coli-Bakterien sind, ohne die wir nicht leben könnten? Die WHO, schon dumm während der Schweinegrippewelle aufgefallen, gab nun die Nachricht heraus, es handele sich bei dem Erreger von Ehec um einen nie zuvor entdeckten Stamm von E.-coli-Bakterien, eine mutierte Form.
Harald Haack – Eine mutierte Form? Oder vielmehr eine Kreuzung aus zwei bekannten Serotypen des Escherichia-coli-Bakteriums, wie nun von der WHO ergänzt wurde?
Kim Evans, eine Bibel-fromme und Nostradamus-gläubige Entgiftungsfanatikerin und selbstvermarktende Autorin ihrer Sachbücher im World Wide Web, behauptet, es sei festgestellt worden, der genetische Code genveränderter Soja verändere den Code des Erbguts „gesunder“ Bakterien in uns. Niemand wisse, was diese Bakterien-Mutationen in uns anrichten oder schon verursacht haben.
Die ARD-Tagesschau schreibt auf ihrer Webseite (Stand: 04.12.2008 16:56 Uhr) die EU-Kommission habe die Einfuhr von genetisch veränderten Sojabohnen des US-Agrarkonzerns Monsanto nach Europa genehmigt. „Das Produkt dürfe in den kommenden zehn Jahren in allen 27 EU-Mitgliedsländern vertrieben werden, teilte die Brüsseler Behörde mit. – Monsantos Gen-Bohnen vom Typ MON 89788 sind resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Roundup und auf hohe Erträge getrimmt. Sie können zu Nahrungs- und Futtermitteln verarbeitet werden.“
Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet nun neue Details zu jene Bakterien, auf die Mediziner die Ehec-Infektionen zurückführen. Hilde Kruse, WHO-Expertin für Lebensmittelsicherheit, soll gesagt haben, die vorläufige genetischen Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich um eine mutierte Form aus zwei E.-coli-Bakterien ist. Und dann soll sie ergänzt haben, dieser Stamm sei noch nie bei Patienten isoliert worden, er weise Merkmale auf, die ihn mehr Giftstoffe produzieren ließen.
Noch nie bei einem Patienten gefunden? Oder: Noch nie zuvor? Seitens der WHO heißt es, es handele sich „um das erste Auftreten dieses offenbar neuen Subtyps“.
Unbekannt ist bislang, wie hoch der Anteil der Ehec-Patienten ist, die möglicherweise genmanipulierte Soja gegessen haben. Besonders Vegetarier bzw. Veganer konsumieren Soja in Form von Miso (Würzige Sojabohnenpaste, die durch Milchsäuregärung hergestellt wird) und Tofu (durch einen Gerinnungsprozess erzeugte quarkähnliche Masse, die als Fleischersatz genutzt wird). Bislang unbekannt ist wohl auch, ob an der Behauptung von Kim Evans, demnach genmanipulierte Soja Darmbakterien mutieren lasse, was dran ist.
Oder sollte es das Unkrautvernichtungsmittel Roundup sein, mit dem genmanipulierte Soja kontaminiert sein könnte, das Mutationen bei E.-coli-Bakterien verursacht? Wenn man die u.a. auf Monsanto beruhende Wikipedia-Information liest, dann wohl nicht – obwohl unklar ist, in wie weit der behauptete Ausschluss der Mutagenität für Glyphosat, dem Wirkstoff von Roundup, zu verstehen ist, wenn es gesagt wird, es gebe keine Hinweise darüber.
Da die WHO inzwischen von einer Kreuzung zweier Erreger-Typen und nicht mehr von einer Mutation spricht, stellt sich nun viel mehr die Frage, wie es zu einer solchen Kreuzung kam. Zufällig, fahrlässig oder – mit Absicht?